YouTube: 37-Jähriger schaut zum ersten Mal seit Jahren auf seine Auszahlungen – Fast 600.000 € fehlen

YouTube: 37-Jähriger schaut zum ersten Mal seit Jahren auf seine Auszahlungen – Fast 600.000 € fehlen

Der YouTuber Ethan Klein (37) wirft seiner Agentur vor, Einnahmen in Höhe von umgerechnet fast 600.000 € abgezweigt zu haben und möchte eigentlich so schnell wie möglich weg. Doch das ist gar nicht so einfach.

Was ist das für ein YouTuber? Ethan Klein betreibt gemeinsam mit seiner Frau Hila den H3-Podcast, in dem sie unter anderem bekannte Online-Persönlichkeiten interviewen. Der dazugehörige YouTube-Kanal hat 2,87 Millionen Abonnenten.

Zusätzlich hat er einen eigenen Kanal mit 359.000 Abonnenten und den stillgelegten Kanal h3h3 Productions, den noch 6 Millionen Fans abonniert haben. Bei so vielen Zuschauern kommt auch viel Geld zusammen. Um diese Zahlungen abzuwickeln, ging Klein 2017 bei BBTV unter Vertrag.

Was hat es mit der Agentur auf sich? BBTV ist ein sogenanntes Multi-Channel-Network. Diese MCN sollen YouTubern eigentlich helfen, ihre Inhalte herzustellen, zu vermarkten und zu monetarisieren.

Sie haben in den letzten Jahren jedoch einen eher zweifelhaften Ruf bekommen: So gab etwa der deutsche Content Creator Simon “Unge” Wiefels 2014 bekannt, aufgrund von Problemen mit seinem Netzwerk Mediakraft keine Videos auf seinen Kanälen mehr hochzuladen und setzte stattdessen auf einen neuen, unabhängigen Kanal.

Ethan Klein postete jetzt eine Reihe von Videos, in denen er sagt, seiner Meinung nach habe die Agentur ihn bestohlen. In dem hier eingebundenen Video könnt ihr euch die Version des YouTubers in englischer Sprache anschauen:

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Wem gehört das Geld?

Was ist das Problem? Laut Klein gibt es Uneinigkeit bei der Auslegung des Vertrags. Insbesondere geht es um die Einnahmen aus dem Memberships-Programm von YouTube. Das ist ein Abo-Modell, bei dem Fans monatlich bezahlen, um exklusive Inhalte ihrer Lieblingskanäle sehen zu können.

Die Kanalmitgliedschaft gibt es auf YouTube erst sei Mitte 2018, da hatte Ethan Klein seinen Vertrag bereits unterschrieben. Die Einnahmen aus diesen Mitgliedschaften sind daher im Vertrag nicht eindeutig definiert.

Wie dem YouTuber jetzt auffiel, nahm sich BBTV jahrelang 30 % der Einnahmen aus Kanalmitgliedschaften, insgesamt 620.000 US-Dollar oder knapp 570.000 €. Klein glaubt, das Geld stehe ihm zu, doch das Netzwerk sieht das anders und will das Geld behalten.

Das sagt Klein: Für den YouTuber fallen die Kanalmitgliedschaften unter die Google-Abos, zu denen laut Vertrag auch der Bezahl-Service YouTube Premium zählt. Davon stünden ihm die vollständigen Einnahmen zu.

So sieht es das Netzwerk: Klein gibt in seinen Videos Gespräche mit der Agentur wieder. Seine Ansprechpartner von BBTV hätten ihn auf die Klausel für “Andere Einnahmen” verwiesen. Die Agentur hat Kanalmitgliedschaften also als andere Einnahmequelle eingestuft und 30 % vertragsgemäß davon einbehalten.

Wer recht hat, wird ein Gericht entscheiden müssen. Klein kündigte an, die Agentur zu verklagen.

Ergänzung 12.04.2023, 15:30:

Warum fiel der Fehler so lange nicht auf? Wie der Youtuber erklärt, habe er Jahre lang selbst kontrolliert, ob mit den Auszahlungen alles in Ordnung sei. Da habe es auch nie irgendwelche Probleme gegeben. In den letzten Jahren habe er diese Aufgabe aber seiner Buchhalterin überlassen.

Erst, nachdem diese weg war, habe er sich die Sachen wieder selbst angeschaut und festgestellt, dass sie die Zahlungen wohl nie überprüft hatte.

Klein: „Ich müsste ein Idiot sein“

Wie geht es jetzt weiter? In einem zweiten Video gibt Klein seinen Fans ein Update zur Situation. Darin zeigt er die Antworten anderer Content Creator, die ähnliche Abmachungen mit BBTV hätten und nun in derselben Situation sind.

Doch Klein sieht mittlerweile ein völlig anderes Problem: So soll das Netzwerk die Bezahlung einiger YouTuber auf den nächsten Monat verschoben haben. Obwohl Klein selbst davon nicht betroffen ist, ist er beunruhigt:

Warum bezahlt ihr manche Leute und andere nicht? Meine Sorge ist, dass sie das Geld nicht haben und kurz davor sind, Insolvenz anzumelden.

Für den YouTuber war das wohl das endgültige Signal, die Notbremse zu ziehen und das Netzwerk so schnell wie möglich zu verlassen: “Ich müsste ein Idiot sein, dazusitzen und ihnen nach allem zu erlauben, weiterhin mein Geld einzusammeln”.

Darum wird das teuer: Klein erklärt, dass er eigentlich eine Kündigungsfrist von 30 Tagen hätte. Hält er diese nicht ein, muss er den Bonus, den er für den Vertragsabschluss erhalten hat, zurückzahlen. Das sind dann noch einmal 10.000 $, also um die 9.000 €.

Der YouTuber ist bereit, in den sauren Apfel zu beißen:

Also sagte ich mir: Wisst ihr was, ich bin gerne bereit, ihnen 10.000 Dollar zu schulden, um aus der Sache herauszukommen, denn jeder Cent, den ich jetzt verdiene, fließt noch für die nächsten zwei Monate an sie.

Um das Netzwerk von seinen Kanälen zu entfernen, muss BBTV aber offenbar noch zustimmen, was zum Erscheinen des Videos am 9. April noch nicht geschehen war. Es bleibt also abzuwarten, ob Klein sein Geld zurückbekommt oder sogar noch draufzahlen muss, um aus dem aus der Sache herauszukommen.

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Quelle(n): Dexerto, Ethan Klein via YouTube (auch Bild)
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Firefix

10k Dollar ist jetzt für Leute wie ihn nicht wirklich “teuer”. Da hätte 1 oder 2 Nullen hinten drangehört.

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