Ein YouTuber hat den bekanntesten deutschen Twitch-Kanälen für EA FC 25 harte Vorwürfe gemacht. Im Mittelpunkt der Anschuldigungen stehen gekaufte Klicks aus Indien.
Um welche Streamer geht es? Die Behauptungen stammen vom YouTuber Cem „HapticRush (Haptic)“ Gülken. Sie richten sich gezielt gegen die Kanäle von Simon „GamerBrother“ Schildgen und „Tisi Schubech“, bestehend aus Timo Schulz und Simon Bechtold.
Während Haptic sich vor allem mit dem Egoshooter Call of Duty (CoD) einen Namen gemacht hat, sind GamerBrother und Tisi Schubech mit EA Sports FC, ehemals FIFA, bekannt geworden. In ihren Sparten zählen sie deutschlandweit, teils auch international zu den meist geschauten Content Creators.
Zwischen den Parteien bahnt sich jetzt ein Streit an.
Was war der Auslöser des Streits? Auslöser des Streits war ein Post von Haptic auf X vom 30. August 2024. Hier warf er den Streamern vor, Klicks aus dem Ausland erworben zu haben:
Im gleichen Post forderte Haptic die beschuldigten Streamer dazu auf, ihre Viewerzahlen offenzulegen. Viele User, vor allem aus dem Lager der Beschuldigten, kritisierten Haptic zunächst harsch für diese Anschuldigungen.
Die größten Streamer müssen sich als Teil des öffentlichen Lebens immer wieder mit Kritik auseinandersetzen. Auch MontanaBlack musste sich für seinen Fahrstil rechtfertigen:
Video verschärft die Anschuldigungen um gekaufte Klicks
Während die EA-FC-Streamer die Kritik zunächst weitestgehend ignorierten, veröffentlichte Haptic am Sonntag, dem 8. September, ein Video auf YouTube mit dem Titel „Gekaufte Klicks auf YouTube“, indem er seine Anschuldigungen mit Belegen nochmal Nachdruck verleihen wollte.
Warum äußert Haptic solche Anschuldigungen? 2017 gründete Haptic er eine Agentur, namens Ciberdime, mit dem Ziel, dass Content Creator und ihre Inhalte ernst genommen werden. Als Gefahr für dieses Unterfangen hat Haptic das sogenannte Viewbotting ausgemacht. Und das wirft er den beschuldigen Streamern vor allem für 2 Videos auf ihren Haupt- oder Zweitkanälen vor.
Ein Beispiel für so ein unzulässiges Tool ist der Kauf von Bot-Zuschauern aus dem In- oder Ausland. Bei einem Bot handelt es sich um ein Softwareprogramm, das eine Aufgabe automatisch wiederholt. Solche Bots können käuflich erworben und dann auf Video oder Streams angewendet werden. Sie sorgen für eine höhere Zuschauerzahl und können mit künstlich generierten Kommentaren für einen besseren Algorithmus der Streams oder Videos führen.
Ausführlich versucht Haptic das Viewbotting, am Beispiel eines Vlogs von Gamerbrother auf YouTube zu zeigen. Das Video hatte zum Zeitpunkt der Anschuldigungen rund 150.000 Aufrufe generiert.
Für die Analyse nutzt Haptic seinen Einblick in das Dashboard des besagten YouTube-Videos. Dieses stellt mithilfe einer Kurve die Anzahl der Zuschauer in Relation zum bereits vergangenen Zeitraum dar.
Welche Beweise führt Haptic an? Haptic geht in seinem Video auf mehrere Punkte ein, die seiner Meinung nach dafür sprechen würden, dass die Videos durch Viewbotting gepusht wurden.
Die ausführliche Beweisführung könnt ihr euch diesem Video anschauen:
Zusammengefasst erkennt Haptic dabei folgende Indizien für Viewbotting:
- die Videos nahmen nach schwierigem Start einen rasanten Anstieg der Zuschauerzahlen
- beim Blick auf den Ursprung der Zuschauerzahlen fällt auf, dass über die Hälfte der Klicks aus externen Quellen stammt, was laut Haptic ein enorm hoher Wert sein soll
- 61,5 % der Klicks kommen dabei aus Indien, das entspräche bei ca. 150.000 Aufrufer ungefähr 90.000 Zuschauern aus Indien
Dieselbe Vorgehensweise wendete er dann auch auf das Video von TisiSchubech an, mit ähnlichen Ergebnissen.
Was sagt die beschuldigte Seite? Das erste Statement von Seite der Beschuldigten erfolgte am Sonntag, dem 8. September. In einem Stream auf Twitch äußerte sich GamerBrother erstmals live zu den Anschuldigungen.
GamerBrother halte Haptic für den „ekelhaftesten Influencer“, sei noch „nie menschlich so enttäuscht gewesen“ und fühle sich „geisteskrank im Recht“. (via TikTok)
Mittlerweile wurden bereits verschiedene große Content Creators mit diesem Streit konfrontiert. Viele halten sich mit ihren Meinungen aber noch etwas zurück, weil die Lage zu undurchsichtig ist. Erst vor einiger Zeit bewegte eine Fehde quasi die ganze Streamer-Landschaft und das Ende scheint immer noch nicht ganz erreicht: Wie 2,50 € das deutsche Twitch ins Chaos stürzen und zum Karriere-Ende von 2 Influencern führen
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Broski und Tisi machen das so ewig keinen Juckt es
Was ich mich hier frage ist, wie kann der eine einfach gucken, woher beim anderen die Aufrufe kommen? Das ist eine ernstgemeinte Frage.
Das hat einer der Mitarbeiter von Broski geleaked, wenn ich das richtig verstanden habe.