Der größte Streamer auf Twitch bietet „Masterclass“ für 200 € an – Aber Tester machen sich darüber lustig

Der größte Streamer auf Twitch bietet „Masterclass“ für 200 € an – Aber Tester machen sich darüber lustig

Tyler „Ninja“ Blevins ist der Streamer mit den meisten Followern auf Twitch. Groß wurde er mit Fortnite, jetzt bietet er einen teuren Kurs an, damit andere so erfolgreich werden können, wie er. Doch seine Kollegen können darüber nur lachen.

Worum geht es?

  • Mit knapp 17 Millionen Followern hat Ninja den größten Account auf Twitch, auch wenn er viele Zuschauer verlor
  • Auf YouTube folgen ihm sogar fast 24 Millionen Menschen
  • Bekannt wurde er durch seine bunten Haare, außerdem streamte er als einer der ersten Fortnite und war auch richtig gut
  • Im März 2022 brachte er einen 30-tägigen Kurs heraus, um anderen das Streamen beizubringen
  • Dieser erntete bereits im Vorfeld viel Kritik
  • YouTuber Drew Gooden testete jetzt den Kurs und zerlegte ihn komplett. Auch Disguised Toast macht sich lustig.

Ninja streamte damals als einer der ersten Fortnite und wurde damit super erfolgreich. Doch wer waren eigentlich die ersten Streamer, die es zu etwas gebracht haben?

Twitch: Wer waren eigentlich die ersten erfolgreichen Streamer?

Was ist das für ein Kurs? Ninja bietet seinen 30-tägigen Kurs auf der Plattform „Masterclass“ an. Darin sollen angehende Streamer lernen können, wie sie am besten anfangen, wie sie sich eine Streaming-Persönlichkeit aufbauen und wie sie sich vermarkten.

Der Haken: Obwohl der Kurs nur über einen Monat geht, muss man ein Jahres-Abo abschließen, welches ab 180 $ zu haben ist. Das sind knapp 200 €. Nochmal teurer wird es, wenn man die Kurse auf mehreren Geräten oder offline sehen möchte.

Wie Drews eigenes Experiment verlief, könnt ihr euch auch im englischsprachigen Originalvideo ansehen. Darin zeigt er vollen Körpereinsatz und färbt sich sogar die Haare.

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YouTuber kritisiert Kurs: „Das gibt es alles kostenlos online.“

Was ist passiert? Am 31. Juli 2022 veröffentlichte der YouTube-Comedian Drew Gooden ein satirisches Video, in dem seine Meinung zum Kurs äußert und versucht, die Ratschläge umzusetzen. Sein Fazit: „Es hat mein Leben ruiniert.“

Bereits in seiner Vorstellung von Ninja wird klar, dass Drew nicht allzu viel von dessen Streaming-Qualitäten hält. Ninja habe einfach zur richtigen Zeit das richtige Spiel gespielt, sich gut vermarktet und zu jedem Angebot ja gesagt.

So ist der Kurs aufgebaut: Zunächst zeigt Drew ein PDF, das alle Teilnehmenden zugeschickt bekommen. Darin werden einige wichtige Begriffe erklärt, die jeder Streaming-Anfänger kennen sollte. Aber auch, was eigentlich eine Tastatur ist und was es mit der Maus auf sich hat.

Dann folgt eine mehrteilige Video-Reihe. Im ersten Teil, der etwas länger als eine Stunde dauert, erklärt Ninja die Basics, welches Equipment man braucht und wie man loslegen kann. Dann geht es um Themen wie den Aufbau einer Community und einer Marke.

Das ist die Kritik:

  • Der Kurs ist nicht sinnvoll aufgebaut: Während der erste Teil des Kurses noch über eine Stunde Gesamtlänge hat, werden die folgenden Lektionen immer kürzer. Dabei gehe es so rasant zu, dass man die Inhalte gar nicht richtig verarbeiten könne. Außerdem wirke es oft so, als habe Ninja kein Skript, er verzettle sich oder breche Sätze einfach ab.
  • Der Kurs wirkt lieblos zusammen geschnitten: An einer Stelle erklärt Ninja, wie man mit Trolls umgeht und will zeigen, wie man diese aus seinem Chat bannen kann. Statt einer Bildschirmübertragung ist jedoch nur Ninja selbst zu sehen. Derartiges passiere häufiger, so Drew.
  • Viele Inhalte sind irrelevant: Ninjas Tipps zum Erschaffen einer Streaming-Persönlichkeit wirken teilweise belanglos: man könne einen lustigen Hut tragen oder sich einen Gaming-Kühlschrank voller Energy-Drinks in den Hintergrund stellen. Ratschläge zur Vermarktung wirken laut Drew eher wie eine Liste von Ninjas persönlichen Erfolgen. So wird wohl kaum ein Streaming-Neuling in Talkshows eingeladen werden oder mit Drake Fortnite zocken.
  • Die Inhalte gibt es anderswo besser und kostenlos: Drew verweist darauf, dass sich überall im Netz kostenlose Tutorials finden ließen. Das technische Know-how für sein eigenes Streaming-Experiment habe er sich auf diese Weise angeeignet. Und wer fest entschlossen sei, von Ninja zu lernen, könne sich auch einfach dessen Streams anschauen und darauf achten, was er mache.

Hat Drew auch etwas Positives zu sagen? Ja, das hat er! Das Wertvollste am Kurs sei jedoch etwas, woran Ninja gar keinen Anteil hätte: Die Community aus angehenden Streamern, die einander Feedback geben und sich loben.

Disguised Toast lacht über Ninjas Kurs

Das hat er zum Kurs zu sagen: Der Content Creator Jeremy „Disguised Toast“ Wang schaute sich Drews Video zum Kurs gemeinsam mit seinen Followern im Stream auf Twitch an. Dabei konnte er fast nicht aufhören, zu lachen.

Er hält Ninja nicht für die richtige Person, um anderen das Streamen beizubringen oder Tipps für ein technisches Set-up zu geben.

Bei einem Ratschlag ist er jedoch endgültig raus: Um seine Zuschauer an sich zu binden, empfiehlt Ninja, die Nachrichten im Chat zu lesen und darauf einzugehen. Erzähle ein Zuschauer beispielsweise von seinem kranken Hund, könne man sich beim nächsten Mal nach dem Haustier erkundigen.

Ich mache das genaue Gegenteil. Jemand erzählt mir, wie traurig er ist und ich bin so ‘Es ist mir scheißegal, du ziehst meine Vibes runter, hau ab.’

Disguised Toast via Twitch

Ein bisschen rudert er dann aber doch zurück, natürlich seien ihm seine Zuschauer nicht egal. Er könne sich nur nicht um jeden Einzelnen kümmern, als Ganzes seien sie ihm aber schon wichtig. Er wolle aber keine parasoziale Beziehung zu seinen Zuschauern.

Eine andere Twitch-Größe ist Asmongold, doch dessen Lebenstipps sollte wohl niemand befolgen. Kürzlich gab er zu, einfach mit Käfern in seiner Wanne Geduscht zu haben, statt diese zu beseitigen. Wie er sein Leben jetzt in den Griff bekommen will, könnt ihr auf MeinMMO nachlesen.

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Bauer
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Ich kann die Qualität des Kurses nicht bewerten, hab nicht teilgenommen.
Aber dass man die Inhalte auch kostenlos im Netz finden kann, ist kein richtiges Argument.
Themen (didaktisch) aufzubereiten und zusammenzusfassen, sowie den Teilnehmern einen “rote Faden” zu bieten, ist eine Leistung, und Leistung kostet bekanntlich auch Geld.
Es gibt eine alte Regel: “was nichts kostet, ist auch nichts wert.”.
Oft werden bei Kursen auch deshalb Teilnahmegebühren erhoben, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Jemand der bereit ist, Geld zu bezahlen, hat oft auch ein ernsthafteres Interesse.

Was ich aber nicht ganz verstehe, ist die Preispolitik von Ninja. Im Artikel steht leider nicht die Anzahl der Teilnehmer. Meine Vermutung wäre aber (wenn sich die Community auch austauschen soll), dass es unter 100 sind. Der Jahresbeitrag von 200 Dollar * 100 = 20.000 Dollar macht jetzt den Kohl für jemand, der mit Streaming wohl immer noch Millionen im Jahr verdient, nicht fett. Oder andersrum: mit Streaming würde er einen deutlich höheren Stundenlohn erziehlen. Oder hat sich Ninja’s Verdienst derart drastisch vermindert?

Huehuehue

Ich denke nicht, das Ninja hier dieses Geld verdient. Das verdient eher die Yanka Industries, Inc., denn das ist der normale Preis für ein Jahresabo bei ihnen. Dieses mit 2,75 Mrd. Dollar bewerte Unternehmen wird der “Werbefigur” Ninja, die ihre App bzw. Angebote auch bei jungen Leuten bekannter macht, vermutlich mehr für die Zusammenarbeit zahlen als das, was da unmittelbar für einen Kurs rumkommt. Wobei der Kurs selbst ja auch keine Teilnehmerbegrenzungen hat – im Grunde ist MasterClass eine Art Streamingdienst der Erwachsenenbildung, eine kommerzielle Volkshochschule für die Generation(en) Streaming.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Huehuehue

Ah, danke. Dann macht das natürlich Sinn. Dann besteht ja die Hoffnung, dass die Kursbesucher – wenn sie schon Geld ausgegeben haben – danach auch noch die richtig guten Kurse buchen und vielleicht auch was hilfreiches fürs Leben lernen. Nicht jeder wird schließlich ein professioneller Streamer. 😀

Vielleicht bekommt Ninja nächstes Jahr eine Ehrung wegen “Verdienste um die Bildung in den USA”, weil er viele junge Streamer dazu gebracht hat, in dem Weiterbildungsportal sinnvolle Kurse zu besuchen 🙂

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