WoW-Chef spricht über Patch 11.1.5: „Das haben unsere Spieler nicht verdient“

WoW-Chef spricht über Patch 11.1.5: „Das haben unsere Spieler nicht verdient“

Patch 11.1.5 war für Blizzard nicht gerade ein Glanzstück. Falsche Erwartungen und lange Wartezeiten haben das Update von World of Warcraft ruiniert.

Patch 11.1.5 wird wohl nicht als der beliebteste Patch in die Erinnerung der Spielerinnen und Spieler von World of Warcraft eingehen. Die großen Features waren zum Start nicht verfügbar und das einzige neue Event, das Nachtsturz-Ereignis, war in den ersten Tagen voller Bugs und Probleme.

Das führte zu einer traurigen Erkenntnis: Es ist Patch-Tag, aber es gibt nichts zu tun. Und das, was es zu tun gibt, funktioniert nicht.

In einem Interview mit den Kollegen von PCGamer sprach der Game Director Ion Hazzikostas darüber, wie mehrere Aspekte von Patch 11.1.5 so schlecht aufgenommen wurden und was die Entwickler daraus für die Zukunft lernen.

Time-Gating als gute Idee mit falschen Erwartungen

Das größte Ärgernis ist wohl das Time-Gating, mit dem neuer Inhalt veröffentlicht wurde. Denn obwohl die „Verstörenden Visionen“ als Highlight des Patches angepriesen wurden, gab es die zum Start gar nicht – die kamen erst am vergangenen Mittwoch, also mehrere Wochen nach Patch-Release. Hazzikostas sagte dazu:

Unsere Überlegung war: Hey, es wäre für alle und ihr Zeit-Management besser – wenn man bedenkt, dass die Saison 8 Wochen alt ist und viele noch Dungeons und Raid laufen – wenn wir nicht alle Inhalte gleichzeitig über euch ergießen und das ein wenig aufteilen, sodass alle [Stücke Content] ein wenig atmen können und ihren Moment haben.

Verständlicherweise sind die Spieler:innen daran gewöhnt, dass der Patch-Tag der Tag ist, an dem alles veröffentlicht wird. Wir hören dieses Feedback laut und deutlich. Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir die Balance dieses Mal nicht getroffen haben und dass zu viel verzögert wurde und nicht genug zum Start da ist.

Besonders diese Wahrnehmung des Time-Gating ließe sich durch simple Maßnahmen beheben. Anstatt 3 Features in den Patch 11.1.5 zu packen und diese dann über mehrere Monate zu verteilen, hätte man einfach 3 kleinere Patches (also 11.1.5, 11.1.6 und 11.1.7) im Abstand von je 3–4 Wochen veröffentlichen können. Jeder dieser kleineren Patches hätte dann eines der Features enthalten. Die Geschwindigkeit der Veröffentlichung wäre die selbe, aber die Wirkung auf die Spielerschaft eine ganz andere.

Bugs und Fehler trüben den Spielspaß

Das hätte aber wohl ein anderes Problem wieder verstärkt. Denn immer wieder rutschen Bugs oder Fehler durch die Qualitätskontrolle. Oder alte Bugs, die man eigentlich als behoben ansah, schummeln sich in einen neuen Patch. Das liegt zum Teil daran, dass WoW an mehreren Updates gleichzeitig arbeitet.

Ein paar Probleme kamen zusammen. Wir haben [Bugs] in der letzten Woche von 11.1 gefixt und während dieser Zeit hatten wir schon den Patch 11.1.5 finalisiert. Wir haben Prozesse, um diese [Bugfixes] mitzunehmen, sodass die Änderungen bestehen bleiben. Schwierig wird das, wenn manchmal mehrere Änderungen an der gleichen Datei gemacht werden in Patch 11.1.5 und dann gibt es einen Konflikt, der dornig und schwierig zu lösen ist. Es ist unser Job das zu lösen, aber für Spieler:innen sieht das dann so aus: „Wie konnte das denn verbuggt sein?“ Das liegt an einigen schwierigen Daten-Konflikten.

Perfektion könne man nie erreichen bei einem Spiel wie World of Warcraft. Doch das Ziel sei, dass die Menge der bekannten (relevanten) Fehler jedes Mal kleiner wird, am besten in einem niedrigen, einstelligen Bereich.

Die Probleme mit dem Nachtsturz-Event, das durch Bugs in den ersten Tagen nicht abschließbar war, das ist etwas, wo wir uns verbessern müssen. Wir haben das so schnell behoben wie möglich, aber verständlicherweise ist das nicht die Erfahrung, die wir vorgesehen hatten. Das ist nicht die Erfahrung, die unsere Spielerschaft erwartet und verdient, wenn sie an einem Patch-Tag einloggt und aufgeregt die neuen Inhalte testen will.

Viele vermuten auch, dass der feste Patch-Rhythmus von 8 Wochen dazu führt, dass mehr und mehr Bugs durchrutschten, weil die Entwickler einen so straffen Zeitplan hätten. Das dementiert Hazzikostas allerdings. Er sagt:

Wenn es ein Update gibt, von dem wir wissen, dass es noch schwierige Probleme hat, dann werden wir es auch nicht veröffentlichen, nur um den 8-Wochen-Rhythmus beizubehalten. Wir wollen niemals bewusst etwas mit niedriger Qualität veröffentlichen.

Die absurde Situation von WoW

Damit ist World of Warcraft gerade in einer ziemlich absurden Situation. Denn auch wenn die letzten kleinen Patches zum Release alle irgendwelche Ärgernisse hatten, die den Spielspaß trüben, geht es WoW wohl so gut wie schon lange nicht mehr. Viele sind sich einige, dass The War Within die beste Erweiterung seit langer Zeit ist und sich viele Dinge zum Positiven gewandelt haben. Das Fortschritt-System, die Kriegsmeute, der verstärkte Fokus auf Klassen-Fantasie mit den Helden-Talenten und die deutlich besser präsentierte Story als noch in Shadowlands.

Eigentlich geht es World of Warcraft gut und auch ein Blick in die Zukunft ist vielversprechend – immerhin steht als nächstes Legion Remix und das große Housing-System auf dem Plan. Wenn die Patches allerdings schon an Tag 1 richtig funktionieren würden, dann würde dieser Ersteindruck nicht Mal für Mal ruiniert.

Quelle(n): pcgamer.com
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Jessicablond

Die Visionen habe ich dazumal schon gehasst und nicht gepielt, jetzt wieder soll?
Nein Danke.

Im weiteren habe ich 10 Twinks die alle Legion durchgespielt haben, jetzt soll ich erneut?

TheDude

Das Aufsplitten hat vermutlich den Grund, daß sich bei den Entwicklern niemand mehr sicher ist, ob überhaupt alles richtig funktioniert. Liefere ich häppchenweise, kann ich in kleinen Happen fixen, gewissermaßen Open-Beta als Patch verkaufen. Ein größerer Patch, mit mehreren Features, wäre dann eine mittlere Katastrophe, wenn dann nichts richtig rund läuft.
Ich brauche nicht alle 2 Monate neuen Content, wenn aber doch welcher kommt, dann bitte fehlerlos, wobei die Visionen eh nur aufgewärmter alter Kaffee sind.

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