Es sieht so aus, als wird Fallout 76 kein klassisches Fallout, sondern dass es eher spät auf einen Trend aufspringt: das Survival-RPG. Was denkt sich Bethesda dabei? Vielleicht dasselbe wie Funcom bei Conan Exiles, glaubt unser Autor Schuhmann.
Fallout 76 stellt Fans vor ein Rätsel: Der US-Journalist Jason Schreier warnte nach der Vorstellung von „Fallout 76“ die Fans: Erwartet kein klassisches Fallout-RPG. Ihr werdet enttäuscht werden. Fallout 76 soll ein Survival-RPG werden, ein Spiel wie Rust oder DayZ, erklärte der Journalist später und berief sich auf anonyme Quellen. Fans fragen sich seitdem: Was denkt sich Bethesda dabei nur?
Bethesda verschlossen, aber Funcom offen: Wir kennen die Pläne von Bethesda nicht, aber wir kennen die Pläne und Überlegungen der Spielefirma Funcom. Die stellen ihre Ideen regelmäßig den Investoren vor – diese Präsentationen sind öffentlich. Und tatsächlich: Die Antwort auf die Frage nach dem Ursprung von Fallout 76 könnte die Entwicklungsgeschichte von Conan Exiles liefern.
Die Entstehung von Conan Exiles
Funcoms Krise: Der MMO-Spezialist Funcom war lange Jahre in einer Krise, die 2015 den Tiefpunkt erreichte:
- Die alten MMOs, die man hatte, liefen nicht mehr so gut (Age of Conan, Anarchy Online)
- Die neuen Projekte waren Flops (LEGO) oder zumindest nicht so erfolgreich, wie sie sein müssten , um das Boot über Wasser zu halten (The Secret World).
- Funcom war ein Spezialist für ein Genre, an das Investoren nicht mehr glaubten (MMORPG),
- Außerdem hatte man das Finanzamt am Hals wegen Insider-Handel
Funcom stand 2015 vor dem Konkurs. Aber dann fasste man einen beherzten Plan.
Funcom hatte 2015 zwei Asse im Ärmel:
- Man besaß die Lizenz für „Conan der Barbar“ und gute Kontakte zu den Rechteinhabern, noch aus „Age of Conan“-Tagen
- und Funcom hatte die Technik und das Personal, um ein Open-World-MMO auf die Beine zu stellen
Aber wie konnte man das nutzen, um die Firma zu retten? Man entwickelte ein “Open-World-Survival-RPG”, das man mit reichlich MMORPG-Elementen und der Conan-Lizenz zu einem schmackhaften Mahl würzte. Das zeigte man den Investoren Ende 2015.
Funcoms Plan: Funcom erklärte den Investoren seinen Plan. Es gab ein Genre, das wahnsinnig in Bewegung war, aber noch von keinem dominanten Spiel beherrscht wurde. Während es bei MMORPG (WoW) oder MOBAs (League of Legends) klare Spitzenreiter gab, war das Feld der Open-World-Survival-MMOs noch offen. Es tummelten sich zwar Spiele wie ARK oder Rust im Genre, doch keins war dominant. Hier wollte Funcom mit „Conan Exiles“ hineinstoßen. Man sah großes Potential: Immerhin war das Genre beliebt auf Twitch und Steam, die Katalysatoren des Gamings zu der Zeit. Mit “Streamern” hatte Funcom vorher einen Testlauf gemacht, um das kleinere Spiel “The Park” zu bewerben.
Conan Exiles rettet Funcom: Mit diesem Plan überzeugte Funcom die Investoren, erhielt 2016 eine ordentliche Finanzspritze und brachte Conan Exiles 2017 hastig in einen Early-Access. Dort verdiente das Spiel einen Haufen Geld und rettete Funcom. Der Hype flachte zwar schnell ab, denn Conan Exiles fehlte es 2017 an Politur und Inhalten. Doch das Team arbeitete weiter am Spiel, bereitete einen Port auf PS4 und XBox One vor und konnte zum Release 2018 noch mal Erfolge feiern.
Bethesda könnte vor 3 Jahren in derselben Situation gewesen sein
Was ist mit Fallout 76: Nach allem, was wir wissen, könnte „Fallout 76“ ein ähnliches Spiel wie Conan Exiles werden – nur dass es aus einer anderen Richtung kam. Fallout 76 soll, laut Gerüchten, ein Survival-RPG mit Basenbau werden.
Angeblich als Fallout 4 Multiplayer gestartet. Fallout 76 soll, so hört man, als „Multiplayer-Version“ von Fallout 4 gestartet sein, die aber aus irgendeinem Grund nicht funktionierte. Fallout 4 kam Ende 2015 auf dem Markt. Die Entstehung oder die Abkopplung von Fallout 76 muss also zu einer ähnlichen Zeit passiert sein, wie die Ideen um Conan Exiles.
Die Situation von Bethesda:
- Man hatte schon die “Grundlagen” für ein Spiel, mit dem man nun nichts mehr anzufangen wusste
- und das war Material der Fallout-Lizenz
Was macht man damit nun?
Hier muss Bethesda am selben Punkt wie Funcom angekommen sein: das „Survival-Genre“ als ein schmackhaftes, weit offenes Feld, zu dem eine eigene starke Lizenz wie „Fallout“ wunderbar passt. So entschied man sich für ein Spin-Off aus Fallout – für ein Survival-Spiel mit RPG-Elementen.
Aber kein Early-Access: Doch offenbar hat Bethesda einen anderen Weg als Funcom eingeschlagen. Im Gegensatz zu Funcom stand Bethesda unter keinerlei Druck, man musste kein schnelles Geld verdienen. Statt schon 2017 früh in einen Early-Access zu gehen, hat man wohl das Spiel erstmal entwickelt, um es jetzt 2018 auf den Markt zu bringen. Damit hat man die große Hype-Welle um „Survival-Spiele“ zwar verpasst, hat aber jetzt die Möglichkeit, ein hoffentlich schon poliertes Spiel zu veröffentlichen. Denn bis heute fehlt es dem Survival-Genre an einem polierten AAA-Titel.
Im Moment noch Gerüchte: Allerdings beziehen sich die Informationen um Fallout 76 nur auf Gerüchte. Die Vorstellung des Spiels erfolgt erst in einigen Tagen. Doch Funcoms Geschichte um „Conan Exiles“ kann uns vielleicht dabei helfen, zu erkennen, was sich Bethesda dabei denkt, ein „Fallout“ zu bringen, das so gar nicht nach einem Fallout klingt. Spannend wird sein, wie genau Fallout 76 zugeschnitten sein wird. Enthält es eine starke Story und Kampagne, um die Fans des Franchise zufrieden zu stellen?
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Im Gegensatz zu den Fallout- Spielern, würde ich eine andere Richtung des Spiels mir mit interesse schon mal ansehen. Fallout, so wie es bisher war, hat mich immer nur für ein paar Stunden gefesselt. Ein Mix aus dem bestehenden und dem ungefähren System mit Conane Exiles, aber mit mehr Storyrelevantnis würde ich mir defintiv ansehen und auch begrüßen.
Ist halt auch irgendwo eine Frage der Umsetzung…aber wenn ich in einer Firma im Spielebereich vertrauen habe, dann ist es Bethesda.
Also wenn ich die Kommentare hier und auf Gamestar lese,
scheinen die Fallout Fans nicht sonderlich begeistert von diesem Gedanken zu sein.
Ich habe auch paar Stunden in Conan Exiles versenkt
aber so richtig wollte der Funke nicht überspringen.
Es sind einfach zu wenig NPC mit den man interagieren kann.
In einem Standart Fallout Game unterhält man sich natürlich auch nicht ständig,
sondern erkundet das Ödland nach neuen Schätzen.
Das C in Special sollte aber schon seine Anwendung finden.
Das sind aber alles nur Spekulationen hier! Und Bethesda mit Funcom zu vergleichen…. bzw deren Situation von vor 3 Jahren ist doch auch Quarck. Bethesda ist übel expandiert und ist sowohl als Entwickler (Skyrim, Fallout) und als Publisher (TESO, Wolfenstein) sehr erfolgreich. Die haben es gewiss nicht nötig auf irgendeinen Hypetrain aufzuspringen sondern ziehen eher seit Jahren konsequent ihr Ding durch.
Ich hoffe nicht das Fallout76 ein reines Survivalgame ala Ark, Rust oder Conan Exiles wird. Denn ich finde das Survivalkonzept ohne RP, Story und Quests eigentlich ziemlich lahm. Man rennt doch meist nur in einer leeren Welt rum und sammelt sich nen Wolf um irgendwas zu bauen. Ich denke und hoffe hier bleibt sich Bethesda und vor allem den Fans gegenüber treu. F76 kann gern Survivalelemente haben aber es sollte schon in erster Linie ein RPG sein. Ähnlich wie TESO was TES ideal um eine Onlineversion ergänzt hat. Es ist der ursprünglichen Marke und dem Gamedesign im Kern treu geblieben und ist wohl deshalb auch so erfolgreich, gerade nach One Tamriel wo es nochmal angepasst wurde.
Jetzt noch auf den (schon abgefahrenen) Survivalhype aufzuspringen und damit auch viele eingefleischte Fans zu verprellen halte ich für einen großen Fehler! Survivalgames gibts miitlerweile eh genug, ein gutes MMORPG mit Endzeitsetting dagegen kaum!
Ein reines Survival-RPG fände ich Schade. Der Hype ist vorbei. Conan Exiles konnte nur dank dem frühen EA noch ein Stück vom Kuchen abbekommen. Ich fürchte, dass Fallout 76 als reines Survival-RPG da viel zu spät kommt und der Flopp vorprogrammiert ist.
Vielleicht nicht sofort… die Fallout Lizenz wird erst mal viele Spieler anlocken, doch als reines Survival-RPG wird es diese nicht lange halten können… da bin ich mir ziemlich sicher.
Ich hoffe daher, dass es eher eine Art MMORPG mit Survival Elementen wird. So in Richtung The Division wo man etwas mehr ums Überleben kämpfen muss… denke da gäbe es auch durchaus sehr viele Leute, die noch auf so etwas warten.
Mit dem wenigen Infos die man hat, muss man nicht an die Situation von Funcom oder Bethesda denken um etwas in der Richtung zu vermuten. Wir wissen es wird ein Survival (Massive???) Multiplayer Rollenspiel in dem Basenbau enthalten sein wird. Wie die Gewichtung der einzelnen Elemente sein wird wissen wir nicht. Aber alleine mit diesen wenigen Worten denkt man sofort an Conan Exiles und Ark.
Erschwerend kommt hinzu dass es pefekt in das Falloutsetting passen würde.
Auch dass es wohl Fallout 76 und nicht Fallout 5 heißt ist ein Hinweis, dass es nicht einfach nur ne Fortsetzung der Reihe ist sondern etwas anderes dass in dem Fallout universum spielt.
Ich freue mich jetzt schon drauf und habe nichts dagegen wenn es so wird.
“Wir wissen es wird ein Survival (Massive???) Multiplayer Rollenspiel in dem Basenbau enthalten sein wird.”
Wir wissen GAR NICHTS!
Das hat EINE Person behauptet. Auch wenn diese Person mit seinen Leaks oft richtig liegt… er hat sich aber auch schon mehrmals ziemlich heftig geirrt!
Solange Bethesda nichts bestätigt oder dementiert WISSEN wir GAR NICHTS!
Alles, auch das von Dir genannte, sind bisher nur Vermutungen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Ja stimmt, das steht gegen Ende des Artikels drin, aber bis dahin glaubt man das ^^ Das Beth den Markt analysiert mag stimmen aber es wäre trotzdem ungewöhnlich für sie da sie sich noch nie an Trends gehalten haben
Der Artikel impliziert das Bethesda wie FunCom FO76 wegen finanzieller Nöte entwickelt hätte. Soweit ich aber weiß ist Bethesda eines der gesündesten Studios überhaupt, das ist schon mal keine “ähnliche Situation” Es ist nicht mal bestätigt was FO76 jetzt wirklich ist. Ich glaube eher das man den Basenbau aus FO4, da noch ein optionales Feature nun in ein eigens dafür vorgesehenes Spiel packen möchte wie Ubisoft mit ihrer Seefahrt aus AC jetzt in Skull & Bones versuchen