Beim norwegischen Publisher Funcom hat man wieder Luft zum Atmen. Aber die MMORPGs altern, es müssen neue Spiele her: In das Open World Survival-Spiel Conan Exiles setzt man seine Hoffnung.
Schuldner gewähren Frist, aber MMORPGs altern, Einnahmen bröckeln weg
Es sah düster aus bei Funcom, jetzt sieht man wieder etwas Licht. Nachdem die Gläubiger nachgaben und einer Umstrukturierung der Schulden zustimmten, stellt man die Quartalszahlen aus 4/2015 vor.
Viel ist in dem Quartal nicht passiert. Haupteinnahmequellen sind weiter die alternden MMORPGs The Secret World, Age of Conan und Anarchy Online. Da tickt die Uhr. Wie bei jedem Finanzbericht heißt es aus Norwegen: Mit zunehmendem Alter bröckelnd uns diese Stützen weg. Die Einnahmen werden insgesamt geringer. Im 4. Quartal 2015 machte man 400.000 US-Dollar weniger Umsatz als im 4. Quartal 2014. Man ist jetzt bei 2,537 Millionen US-Dollar.

Die monatlichen operativen Ausgaben hat man zwar nach und nach auch gesenkt. Allerdings kamen außergewöhnliche Sachen dazu, wie etwa die Strafe der Finanzbehörde, weshalb die Ausgaben in der 2. Jahreshälfte 2015 insgesamt eher stiegen.
Rückblickend kann man wohl an das Quartal einen Haken dranmachen, da ist nicht so viel passiert. Spannender sind die Ideen für die Zukunft von Funcom im Jahr 2016 und darüber hinaus. Es ist ganz klar: Funcom sieht seine Zukunft nicht länger in MMORPGs.
Darum will man mit Buy2Play-Titel Conan Exiles in das neue Genre
Die Pläne sehen vor, voll auf „Open World Survival“ zu setzen. Mit dem Spiel Conan Exiles will man Erfolg haben und dabei von alten Tugenden profitieren. Conan Exiles soll auf dem PC im Sommer 2016 erscheinen, später auf Xbox One und Playstation 4 kommen. Conan Exiles wird auf ein „Buy2Play“/“Premium“-Business-Modell setzen.
Im Survival-Genre hätten Spiele wie H1Z1, Rust, Ark oder DayZ schon bewiesen, dass es ein sehr populäres Genre ist, ohne „den großen Platzhirschen.“ Bei Funcom will man in das Genre einsteigen, sieht sich im Vorteil da man:
- MMORPG-Erfahrung hat – die ist im Genre gefragt
- Rechte an Marken wie Conan besitzt, die gut ins Genre passen
- starke Multiplayer-Technik sein Eigen nennt
- und bei The Park bewiesen hat, wie gut man mit Streamern zusammenarbeiten kann, die für das Genre wichtig sind

„Kleines“ Spiel mit The Secret World als Hintergrund geplant?
Für die Zukunft sieht man neben dem „Schlüssel-Titel“ Conan Exiles noch einen Release von 2 anderen, „kleineren“ Spielen vor, die sich an IPs wie The Secret World oder Age of Conan orientieren. In 2017 will man ein weiteres „innovatives“ Spiel in den Early Acess schicken, bei dem man sich mit Themen wie eSports oder Virtual Reality beschäftigen will.
Diese neue Firmenstrategie soll so funktionieren, dass man einen großen und teuren Titel im Jahr plant (diesmal ist es Conan Exiles). Gleichzeitig will man kleinere Titel für konstante Einnahmen auf den Markt bringen, die sollen sozusagen für die Innovationskosten bezahlen und selbst von den etablierten IPs und der entwickelten Technik profitieren. Im letzten Jahr hatte man mit “The Park” das erste Spiel nach dieser neuen Strategie auf den Markt gebracht und war damit auch recht zufrieden.
Um die neue Strategie durchzusetzen, braucht man Kapital zwischen 5 und 10 Millionen US-Dollar. Das will man sich über eine Aktienausgabe besorgen. Details dazu will man später rausgeben.

Mein MMO meint: Das “Trend-Genre” Survival – da ist man vielleicht ein, zwei Jährchen zu spät dran. Dass es im letzten Jahr Ark gelungen ist, so einzuschlagen, war schon eine Überraschung für viele. Zu der Zeit galt der “Survival”-Hype schon als Trend von Gestern. Zu viele Spiele dieser Gattung kamen über eine interessante Prämisse nicht hinaus. Aber Funcom hat in der Tat gute Argumente.
Auch H1Z1 argumentierte damals ähnlich: Wir sind ein MMORPG-Studio, das Genre profitiert davon, wir werden das rocken. H1Z1 gilt allerdings heute auch als eines der Spiele, die im Early-Access eher versandet sind als dort zu erblühen.
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Ich weiß nicht. Das einzige wirklich brauchbare Survivalspiel ist doch eh nur Ark. Alle anderen Spiele haben vielleicht Potential, aber sind weit davon entfernt fertig zu sein.
Da könnte also Conan Exiles durchaus noch Erfolg im Genre haben, wenn sie ähnlich wie die Entwickler von Ark arbeiten. Also regelmäßig in kurzen Abständen viel Inhalte raushauen und möglichst nah an der Community sind. Wenn das allerdings nur eine Möglichkeit sein soll um schnell Geld abzugreifen, dann ist da wirklich kein Platz mehr für ein weiteres Survival Spiel.
An Conan Exiles reizt mich die Lore, die Ausrichtung an erwachsene Spieler und natürlich die Atmosphäre, die Funcom wirklich gut kann. Ich freue mich jedenfalls auf mehr Informationen zum Spiel.
Was ist der neue Trend?
Moba/Fun Shooter wie Paragon und Paladins?
Nee … das zieht nicht genug. Die stehen sich gegenseitig auf den Füßen. Ich denke jeder, der gerade so ein Spiel macht, hat sich das vor 2 Jahren ganz anders vorgestellt. Damals als Battleborn vorgestellt wurde, hat man gedacht: Oh, das ist ja geil. Das ist mal was anderes, ne schöne Idee. Und jetzt hat man das Gefühl: Da gibt’s 5 oder 6 Titel – alles verschmilzt, nix ist wirklich spannend, keiner wartet so richtig drauf.
Denke, eine sichere Sache sind AAA-Produktionen mit Loot-und-MMO-Systemen – aber das ist halt eine Liga, in die Entwickler wie Funcom gar nicht reinkönnen. Das ist was, wo dann Electronic Arts oder Ubisoft sagen: Wir wollen auch sowas. Dafür ist Funcom zu klein.
Oder halt wirklich Nischen-Titel mit relativ wenig Budget, tollen Ideen und sehr poliert … aber tjo, dafür ist Funcom wohl zu groß.
Ich sehe das ähnlich. Wenn du noch gut Geld verdienen willst, musst du dir ein Genre suchen, dass von keinem der “Platzhirschen” als interessant genug betrachtet wird um einzusteigen.
Ich zB sehe deshalb durchaus Potenzial in Conan Exiles, es kommt ja auch immer auf den Preis an ! So ein Early Access für ca. 30 Euro lockt schnell mal die Leute an die Kasse. Verlange ich aber vom Start weg 50-60 Euro, dann wollen die Leute keinen Early Access sondern logischerweise einen soliden Full-Release.
Wenn Funcom die Mittel hat dann können sie wirklich erstaunliche Dinge tun. Das Questdesign in TSW ist nach wie vor unerreicht, litt aber dann unter den bröckelnden Finanzen, sodass aus den wunderbaren Investigation-Missionen…Google-Translate-Missionen wurden. Wenn es das Geldproblem nicht gäbe würde ich Funcom zutrauen einige Genres zu revolutonieren.