Nach dem Ende der Overwatch League geht es einigen Spielern schlecht. Schlecht genug, um eine Weile auf kompetitives Overwatch zu verzichten. Sogar die Champions und Starspieler wie Seagull haben ihre Probleme.
OWL-Profis sind ausgebrannt: In Interviews haben einige Pro-Gamer der Overwatch League darüber gesprochen, wie anstrengend die letzten Monate für sie waren und welche Spuren die Monate hinterlassen haben.
Die Stars sind so ausgebrannt, dass sie es ablehnen, für den kommenden World Cup zu spielen – oder sich wie Star-Spieler Seagull sogar ganz aus Overwatch als eSport zurückziehen.

eSports ist anstrengend
Die Overwatch League zog sich bis Ende Juli 2018 über ein halbes Jahr hin. In dieser Zeit wurden die Spieler stark belastet, haben ständig trainiert und mussten sich stetig verbessern.
Gesundheitliche Folgen: Die Belastung für die Spieler ist teilweise so groß, dass einige von ihnen ernsthafte, gesundheitliche Probleme haben. Viele Spieler klagten über Depressionen, Müdigkeit und Schlafprobleme.
Die Probleme gingen so weit, dass Profis nicht nur psychisch mürbe wurden, sondern auch physisch:
- Star-Spieler Segaull nahm etwa 20 Kilogramm zu, konnte nachts durch eine Schlafapnoe kaum noch Ruhe finden und verlor den Spaß am Spiel
- Vize-Champion neptuNo hatte mit Nierensteinen, Angina und Sodbrennen zu kämpfen – alles vermutlich ausgelöst durch Stress.

Drohender Burnout: Bereits im Mai wurde beobachtet, dass Spieler häufig erschöpft und müde wirken. Einige Spieler, wie Pine, konnten nach einer Phase der Depression neue Kraft schöpfen und haben sich deutlich verbessert.
Andere Mitgleider der Liga, wie der Coach Vytis “Mineral” Lasaitis, mussten die Liga wegen eines Burnouts verlassen.
Mineral: “Es ist sehr schwer, das Gleichgewicht zwischen einer gesunden Menge an Erholung und optimaler Vorbereitung zu finden […] Ich denke, die meisten Leute in der Overwatch League wandeln am Rand eines Burnouts in Phase 4.”
Alle brauchen Ausgleich: Um einem Burnout zu entgehen, lenken sich die Profis vom Spiel ab. Häufig geschieht das durch körperliches Training. Der Trainingsplan vieler Pro-Gamer sieht Workout im Fitnesstudio vor.
Die Profis sagen selbst, dass sie manchmal Abstand von Overwatch brauchen, um volle Leistung zu bringen.
Der Spieler HarryHook sagt, er gehe dazu gerne an den Strand: “Ich chille einfach, gehe am Wasser entlang – denke an nichts […] Ich habe [dort] sonst nichts zu tun. Ich denke nie an das Spiel, wenn ich dort bin.”

Overwatch Profis brauchen Pause
Die Overwatch League ging am 28. Juli mit dem Finale zwischen Philadelphia Fusion und London Spitfire zu Ende. Ein halbes Jahr lang haben 12 Teams mit mehr als 100 Spielern um den Titel des ersten OWL-Champions gekämpft.
Seagull hört auf: Einer dieser Spieler ist der amerikanische Star-Spieler Brandon “Seagull” Larned, der für Dallas Fuel gespielt hat. Seagull ist einer der bekanntesten Overwatch-Streamer überhaupt. In der OWL konnte er mit Dallas Fuel allerdings nur wenige Siege erspielen.
Nach der Overwatch League hat er bekanntgegeben, dass er sich aus der Profi-Szene zurückziehen wird. Stattdessen wird er wieder Vollzeit-Streamer.

neptuNo spielt nicht in der Meisterschaft: Ein anderer Profi, Alberto “neptuNo” González, hat das Angebot abgelehnt, für sein Land Spanien in der Weltmeisterschaft zu spielen. neptuNo hat mit Philadelphia Fusion den zweiten Platz in der OWL belegt – nach einer Niederlage gegen London.
Als Grund gibt er an, Abstand von der kompetitiven Overwatch-Szene zu benötigen. Er möchte das Spiel wieder eine Weile genießen, und sich nicht dafür verausgaben.

Auch Champions sind müde: Auch zwei Spieler des Siegerteams London Spitfire, Bdosin und Gesture, sprechen über die harte Zeit in der Liga. Die Liga zieht sich über viele Monate und die Spieler wurden irgendwann einfach müde.
Es kostete sie viel Kraft, mit den Belastungen wie ständigem Training, der Pflicht zu Siegen, Änderungen in der Meta und Ausfällen von anderen Spielern umzugehen.

Am 26. August startet das letzte Event der ersten Saison der Overwatch League. In mehreren Freundscahftsspielen in verschiedenen Modi wie Lúcioball und Überraschungshelden, treten von der Community gewählte All-Star-Teams gegeneinander an.
Mehr zur Overwatch League: Mit diesen Tricks gewannen die besten Spieler der Welt die Overwatch League
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Ganz ehrlich, auf Dauer kann sowas auch nicht gesund sein! Den ganzen Tag den selben Schnulli zocken und dann nicht mal zum Spaß und entspannen sondern hochkonzentriert unter Druck. Das ist schon krass und wird psychisch auf jeden Fall seine Spurren hinterlassen.
Und physisch gesehen ist das auch alles andere als gesund, ich hab selbst intensiv 10 Jahre MMORPGs gespielt und hab ganz schöne Rückenprobleme durch die ständige Sitzerei und eine chronische Sehnenscheidenentzündung durch die Klickerei bekommen. Gewicht habe ich auch einiges zugelegt und bin total ungelenk geworden, durch die ungesunde Ernährung hab ich mittlerweile einen Reizmagen, klar kann man dass alles nicht auf zocken allein schieben aber es hat mit Sicherheit seinen Anteil.
Ich hab mich schon gefragt wann es bei den ersten E-Sportlern losgeht und sich die ersten Anzeichen bemerkbar machen, denn gesund ist das auf Dauer auf keinen Fall. Man braucht viel Ausgleich (Sport, Dehnübungen usw) um das auf Dauer durchzustehen. Mein Traumjob ist Profizocker gewiss nicht, dafür hab ich selbst schon erfahren welche negativen Folgen dauerhaftes zocken im sitzen haben kann!
Ich glaube sowas hält man nur aus wenn man eine so kranke Einstellung dazu hat wie die koreanischen Starcraft Spieler.
Aber es scheint als wäre eine gesunde Ernährung, viel Sport und Erholung durch Schlaf und andere Dinge auch im E.Sport wichtig. Das ist ja auch im Berufsleben der Schlüssel zum Erfolg.
“Tja, Sport ist mord!” Tracer
Ja, so ist das leider mit einer forcierten Plastik-Liga.
Es muss performed werden, was ist das körperliche und geistige Wohlergehen von Menschen im Angesicht des schnöden Mammon schon wert?
Kleine Nebensächlichkeiten – die brennenden Probleme sind ganz andere, wie seinerzeit der Twitterpost eines OWL-Profis mit dem Bild eines traurigen Cartoon-Frosches, der irgendwen auf Tumblr hätte verletzen können. Denk doch mal einer an das schöne Geld der vielen Sponsoren!
bullshit, philadelphia hat einen eigenen sternekoch so wie eine eigene villa
Und da behaupten die Leute, Sport wäre gesund.
Naja die Teams müssen ansich halt auch Professioneller werden, Belastungsgrenzen ziehen etc. Bzw die Overwatch League ansich.
In anderen Sportarten hast du halt mal nen Wochenende wo du durchpowerst. sowas wie OW wo sie Monate Tag für Tag trainieren und Zusammenleben etc. das ist nochmal härter
Zum professionellem E-Sport wird halt in Zukunft auch das professionelle Verhalten neben der Spieldisziplin an sich über Sieg und Niederlage entscheiden.
Ernährung, Sport, Erholung etc.
Wobei es mich schon wundert das man solche News jetzt aus der OWl hört, aber aus anderen E-Sportarten wie CS:GO wo die Top-Teams in der Haupsaison permanent um den Globus düsen, und die Belastung und Anzahl Spiele auch nicht niedriger ist.
Evtl. ist man da was die ganzheitliche Vorbereitung betrifft schon was weiter?
Ich glaube das liegt schon fast daran das Overwatch den E-Sport Mainstream gemacht hat. Persönlich finde ich Overwatch aber eher langweilig zum zuschauen. Da machen CS und Melee einfach mehr Spaß
Also von Mainstream ist E-Sport aber noch meilenweit von entfernt.
Aber es ist schon weiter und bekannter als es noch vor 4 Jahren zum Beispiel war. Overwatch hat einfach geboomt, Leute die es nie gespielt haben oder nicht spielen haben davon schon gehört. Und durch Overwatch League und World Cup ist es einfach an die breitere Masse gegangen
In Deutschland schon. In Korea nicht.