Turtle Beach Stealth 700 Gen 2 Max im Test: Gutes Gaming-Headset mit schwieriger Ergonomie

Turtle Beach Stealth 700 Gen 2 Max im Test: Gutes Gaming-Headset mit schwieriger Ergonomie

Komfort

Wie sieht mein Kopf aus? Mein Kopfumfang beträgt etwa 58cm, ich habe also einen eher kleineren Kopf und trage privat gerne schwere Geräte.

Ich habe das Gerät im Testzeitraum fast durchgängig getragen. Tagsüber führe ich mit dem Gerät etliche Gespräche, höre Musik oder spiele dann abends mit Freunden noch ein paar Runden. An langen Tagen habe ich das Gerät durchaus auch 8 Stunden oder länger getragen.

Durch das hohe Gewicht sitzt das Headset sehr fest, aber bei mir auf keinen Fall unbequem. Ich würde sogar behaupten, dass das Headset wegen des Gewichts sehr sicher und stabil auf meinem Kopf sitzt. Auch eine schnelle Bewegung, wenn ich etwa die Katze von meinem Schreibtisch verbannen muss.

Das Gerät sitzt stabil und sicher auf meinem Kopf, der Memory-Foam ist weich und umschließt angenehm die Ohren. Als Brillenträger habe ich keine Probleme mit dem Headset oder eventuellem Druck auf die Brillenbügel.

Obendrein liegen alle wichtigen Tasten des Headsets an der linken Ohrmuschel. Die sind leicht zu ertasten und fühlen sich für mich intuitiv an, da die Tasten unterschiedlich groß und tief angelegt sind.

Memory-Foam hat jedoch den Nachteil zu alternativer Stoffpolsterung, dass die Ohren recht warm werden. Laut Turtle Beach kommt in den Ohrpolstern Kühlgel zum Einsatz. Bei langen Sessions oder Arbeitsstagen werden die Ohrpolster jedoch spürbar warm. Unangenehm werden die Temperaturen unter den Ohrpolstern jedoch nie.

Klang

Der Klang des Headsets gefällt mir über den Testzeitraum hinweg sehr gut und kann mich fast durchgängig überzeugen.

Wie hören sich Spiele an? Ich habe verschiedene Genres wie Strategiespiele, RPGs oder flotte Shooter gezockt. Bei Anno 1800 klingt der Soundtrack verdammt klanggewaltig und in Star Wars: Battlefront ist der Klang und das Kampfgeschehen richtig schön wuchtig.

In den Headsets von Turtle Beach kommt außerdem die hauseigene “Superhuman Hearing”-Technik zum Einsatz (via turtlebeach.com). Diese Technik soll dafür sorgen, dass man Geräusche wie Schritte oder Nachladen besser im Klang hören soll.

In einem Shooter wie Apex: Legends kann ich die Gegner immer klar ausmachen und die Richtung ausmachen. Ob das nun an der Technik oder am allgemein überzeugenden Klang liegt, weiß ich nicht.

Wie hören sich Filme oder Musik an? Filme und Serien habe ich mit dem Gerät auf der PS5 gesehen. Sowohl sehr sprachlastige Serien wie “ToraDora” oder actionreiche Filme wie „Das fünfte Element“ kommen klanglich gut und ausgewogen zur Geltung.

Wie wirkt der Klang insgesamt auf mich? Das Turtle Beach Stealth 700 Gen 2 Max bietet daher für meine Ohren einen sehr ausgewogenen Klang und die einzelnen Klangfarben sind gut aufeinander abgestimmt. Es setzt also nicht nur auf wuchtige Bässe wie andere Gaming-Geräte und eignet sich daher auch gut abseits vom Gaming.

Was mich jedoch stört: Aktiviert man beim Headset die Bluetooth-Funktion, dann gibt es ein leichtes elektrisches Rauschen oder Surren im Klangbild. Das verschwindet, sobald man das Headset abschaltet und erneut mit dem Adapter verbindet.

03 Stealth 700 Gen 2 Max Schrägansicht
Weitere Detailansicht des Stealth 700 Gen 2 MAX.

Reichweite und Akkulaufzeit

Wie gut ist die Verbindung? Die Reichweite des Headsets ist ebenfalls stimmig. Ich kann das Headset am PC angeschlossen haben und in der Küche stehen und höre immer noch meine Musik oder das Gespräch meiner Freunde. Ab einer bestimmten Entfernung wird jedoch meine Stimme nicht mehr übertragen und ich kann nur noch zuhören.

In den meisten Fällen lässt sich das Headset problemlos mit dem Dongle verbinden. Einige kleinere Probleme gibt es jedoch. Steckt der Dongle bereits am Rechner und schaltet sich ab, dann kann ich das Headset nicht mehr verbinden. Dann muss ich erst den Dongle wieder abziehen und neu anstecken. Das ist nervig, aber kein Problem.

Wie sieht es mit der Akkulaufzeit aus? Turtle Beach verspricht auf der Verpackung 40+ Stunden Laufzeit. Die erreiche ich im Langzeittest nicht. Ich schaffe im Schnitt drei lange Tage und das sind insgesamt etwa 25 bis 30 Stunden. Wer das Gerät „nur“ Abends für mehrere Stunden Gaming verwendet, dürfte mit der Akkulaufzeit auch problemlos eine Woche schaffen.

Was mich mehr stört ist, dass es keine Anzeige für die Akkulaufzeit am PC gibt. Beim Headset sagt mir nur eine Frauenstimme, wie voll der Akkustand gerade ist und erklärt mir da mit „High“, „Medium“ oder „Low“ – das hilft mir nur nicht herauszufinden, wann und ob ich das Gerät laden muss.

Mikrofon

Die größte Schwäche des Gaming-Headsets ist das Mikrofon. Während ich mit dem Komfort absolut zufrieden bin, greife ich beim Zocken oder im Office dann doch lieber auf ein alternatives Mikrofon zurück.

Im besten Fall klinge ich wie am Telefon, ein Freund bezeichnet das immer als „Blechdoseneffekt.“ Und das gilt sowohl für die Funkverbindung als auch für Bluetooth. Das finde ich für ein Gaming-Headset, das im Handel rund 200 Euro kostet, doch etwas schwach. Vor allem dann, wenn man keine Kombination aus Mikrofon und Headset verwendet.

Praktisch ist jedoch, dass ich im Headset meine eigene Stimme höre. Ich schreie also nicht gegen die Stille des Headsets an, sondern spreche natürlicher und unbewusst ruhiger. Wen diese “Rückkopplung” seiner eigenen Stimme stört, kann das übrigens auch abschalten.

Wie gut ist ein Gaming-Headset für 40 Euro, das 5.000 Leute auf Amazon lieben?

Fazit: Tolles Headset mit vermeidbaren Fehlern

Für wen ist das Headset geeignet? Wer nach einem gut verarbeiteten Headset mit hohem Tragekomfort und gutem Klangbild sucht, der wird beim Stealth 700 Gen 2 Max auf jeden Fall fündig. Das gilt vor allem für Personen, die wie ich eher einen kleinen Kopf haben. Mit einem sehr breiten Kopf werdet ihr den Druck des Headsets deutlich merken.

Sucht ihr stattdessen nach umfangreichen Möglichkeiten euren Klang einzustellen oder ein Mikrofon für Streaming oder Aufnahmen, dann seid ihr beim Stealth 700 Gen 2 Max falsch. Denn hier befinden sich die großen Schwachpunkte des Geräts.

*Affiliate-Links. Wir erhalten bei einem Kauf eine kleine Provision von Amazon. Vielen Dank für Eure Unterstützung!

Mit dem Arctis 7P oder dem Logitech G Pro X Lightspeed gibt es gleich zwei Alternativen, die teilweise günstiger sind und außerdem das bessere Mikrofon mitliefern. Seid ihr „nur“ reine Klangenthusiasten und ihr braucht das Mikrofon so gut wie nie, dann ist das Stealth 700 Gen 2 Max eine gute, wenn auch nicht perfekte Wahl.

Die besten Gaming-Headsets, die ihr aktuell kaufen könnt

Fazit & Bewertung
So richtig glücklich bin ich mit dem Stealth 700 Gen 2 Max im Test nicht geworden. Der Tragekomfort ist wirklich fantastisch und das sage ich als jemand, der so ein Gerät durchaus den ganzen Tag tragen muss. Außerdem ist der Klang ausgewogen und damit lässt sich problemlos auch eine Serie oder ein Film schauen, wenn ich nicht gerade am Zocken bin.

Aber dann sind da diese Schwächen, die in meinen Augen echt ärgerlich sind und vermeidbar gewesen wären. Zum einen ist da das Mikrofon. Während Klang und Komfort wirklich hervorragend sind, ist das Mikrofon ein echter Schwachpunkt. Und das ist bei so einem teuren Gerät echt schade, wenn ich schon 200 Euro ausgebe.

Zum anderen ist da die Software. Weder am PC noch an der Konsole habe ich eine echte Möglichkeit, den Klang des Headset zu konfigurieren oder weitere Einstellungen vorzunehmen. Das geht nur am Handy und hier ist die Verbindung nicht immer stabil. Das ist unnötig kompliziert und das Hin und Her raubt mir echt den letzten Nerv.

Das Stealth 700 Gen 2 Max ist daher für mich kein völlig überzeugendes Komplettpaket. Das "Turtle Beach"-Headset ist kein perfektes Headset geworden, aber es ist für alle empfehlenswert, die hohen Tragekomfort und guten Klang wollen.
Pro
  • hervorragende Ergonomie
  • sehr gute Verarbeitung
  • ausgewogener Klang für Gaming und Filme
  • gute Akkulaufzeit (rund 30 Stunden)
  • Sowohl Funk-Dongle als auch Bluetooth
  • man hört seine eigene Stimme im Headset
  • intuitive Tasten an der Ohrmuschel
Contra
  • Software mit wenig Funktionen
  • Einige Funktionen nur über die Handy-App nutzbar
  • schwaches Mikrofon
  • hohes Gewicht
  • leichtes Rauschen bei Bluetooth-Nutzung
Deine Meinung? Diskutiere mit uns!
2
Gefällt mir!
Kommentar-Regeln von MeinMMO
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
9 Kommentare
Neueste
Älteste Meisten Abstimmungen
Inline Feedback
Alle Kommentare anzeigen

Wenn das bequem sein soll, dann kauft/tragt mal ein SteelSeries mit dem Skiband System. Bequemer gehts nicht. 👌

Ivan

Ich hab genau die und mir drücken die übelst aufs ohr. Nach einer stunde kaum mehr ertragbar. Ich habe ein schmallen kopf also liegt nicht an der breite. Sound technisch ist es top

Vallo

Bin jetzt auf Teufel umgestiegen, aber hatte dieses Modell vorher, bis mir die Ohrmuschell abgebrochen ist. War sehr zufrieden damit und werde auch dahin zurück kommen, wenn mein jetziges den Geist aufgibt. War von dem Mikro und der Tonqualität angenehm angetan.

Yikes

GamingHeadsets sind eigentlich durch die Bank scheiße.
Das Mikro ist immer und ohne Ausnahme schrott.

Und Kopfhörer gibt es in jeder Preisklasse bessere Alternativen.

Compadre

Praktisch ist jedoch, dass ich im Headset meine eigene Stimme höre. Ich schreie also nicht gegen die Stille des Headsets an, sondern spreche natürlicher und unbewusst ruhiger.

Mic Monitoring nennt sich die Funktion und ist für mich persönlich ein Gamechanger, da es deutlich angenehmer ist und man beim Sprechen zum Teil gar nicht merkt, ein Headset zu tragen. Finde es äußerst schade, dass das nicht viele andere Hersteller anbieten. Als ich mir das letzte Mal ein Headset kaufte und mich informierte (vor ca. 1,5 Jahren), gab es da nicht viele Alternativen zum “normalen” Preis. Eventuell ist es ja mittlerweile anders. Seither bin ich mit dem Stealth 600 Gen 2 eigentlich rundum zufrieden. Ist halt aus Plastik, was mir persönlich nicht so wichtig ist, sich dadurch auch leichter anfühlt und deshalb auch “nur” knapp 100 Euro kostete (mittlerweile sogar irgendwo bei 70 Euro).

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Compadre
Berusian

Mic Monitoring nennt sich die Funktion und ist für mich persönlich ein Gamechanger

Das Mic Monitoring auszuschalten, über die Turtle Beach App, war das erste was nach dem auspacken passiert ist. Kann es nicht ab mich selber reden zu hören 😅

Compadre

Danke für den Tipp. Denke aber, mein Headset macht es locker noch das ein oder andere Jährchen und dann schaue ich mich gerne nochmal durch die Angebote.

Aber dieses “selbst hören” finde ich nicht so schlimm. Entweder merke ich das nicht mal oder habe ich da beim Stealth 600 mehr Glück, aber eine wirkliche Rückkopplung kann ich da nicht feststellen. Mir persönlich ist das Feedback der eigenen Stimme schon recht wichtig. 😀

Compadre

Was heißt sich selbst reden hören? Bei mir ist es so, wie es beim normalen Sprechen auch ist. Da hörst du ja deine Stimme auch zeitgleich. Eine Rückkopplung kann ich keine bestätigen. Mir persönlich ist dieses “Feedback” der eigenen Stimme schon wichtig, normal sprechen zu können. 😀

Passwort vergessen

Bitte gib Deinen Benutzernamen oder Deine Email-Adresse ein. Du erhälst einen Link, um ein neues Passwort per Email zu erstellen.

9
0
Sag uns Deine Meinungx