Tiny Tina’s Wonderlands schafft es, das nervigste Fantasy-Klischee wieder lustig zu machen

Tiny Tina’s Wonderlands schafft es, das nervigste Fantasy-Klischee wieder lustig zu machen

Mit einer großen Portion Fantasy hat Tiny Tina’s Wonderlands frischen Wind in die Borderlands-Formel gebracht. Gleichzeitig nimmt es dabei auch die typischen Klischees auf’s Korn – und tappt genau deshalb nicht in eine offensichtliche Falle, findet MeinMMO-Autor Max Handwerk.

Ich liebe Fantasy-Spiele. Wirklich. Aber findet ihr nicht auch, dass viele Dinge gerade zum Start oft sehr ähnlich sind?

“Hier hast du dein erstes rostiges Schwert, einen kleinen Feuerball-Zauber und eine labbrige Lederrüstung. Damit bist du perfekt gerüstet für die Herausforderungen, die nun deiner harren! Schreckliche Spinnen! Garstige Ghule! Und, natürlich: Skelette!”

Gerade die guten, alten Knochenmännchen wackeln gefühlt durch jedes Fantasy-Spiel, das ich jemals gespielt habe. Staubtrockene, emotionslose Hüllen, die hirnlos mit Schwert und Schild bewaffnet auf einen zu stolpern, nur um kurze Zeit später als regloser Knochenhaufen auf dem Boden zu enden.

Damit haben sie ihren Job als lockerleichter Grusel-Einstieg in die Fantasy-Welt eurer Wahl meistens auch erledigt.

Manche Skelette wollen euch richtig gern in ihren Club aufnehmen

Zugegeben: In Tiny Tina’s Wonderlands haben die Skelette ebenfalls wenig mit einer Herausforderung zu tun. Sie sind eben der typische Fantasy-Feind, dem man zum Start eines solchen Spiels nun mal begegnet.

Doch in den Wonderlands haben die Skeletthorden eine Geheimwaffe, durch die unsere knochigen Freunde direkt interessanter werden: Eine völlig überdrehte Persönlichkeit.

Was Fantasy-Welten schon immer gebraucht haben: Motivierte Skelette

Wie schon gesagt: Die Skelette in Wonderlands sind nicht gerade stark oder gefährlich. Aber Himmel, sind die motiviert, einem an den Kragen zu gehen. Und das lassen sie einen auch wirklich lautstark wissen.

“Du bist bereits tot, du weißt es nur nicht”, brüllen sie einem entgegen, oder “In jedem Held steckt ein Skelett, das freigelegt werden will. Keine Sorge – wir übernehmen das!”.

Das mag sich mehr oder weniger bedrohlich lesen, doch ihr müsst das mit einer recht hohen, nahezu brechenden Stimme lesen – denn die Skelette haben durch die Bank dämliche Stimmen. Und so klingt es eher, als würde einem da gerade ein pubertierendes Skelett im Teenager-Alter drohen: “Mein Fußknöchel passt genau auf deinen Arschknochen!”

Das passt zum verrückten Borderlands-Humor, der auch in Wonderlands unübersehbar ist.

Doch nicht alle Skelette in den Wonderlands leiden an massivem Größenwahn. Einige werfen mitten im Kampf lieber mit Gags um sich, oder werden geradezu philosophisch. Schön ist auch, wenn man die Dinger mit Frostschaden belegt und sie plötzlich anfangen, zu bibbern. Hier wurde echt Detailarbeit geleistet.

Nahezu tragisch wird es hingegen, wenn man sie dann zum Teufel schickt: “Ich hatte noch so viel vor in meinem Nicht-leben”, klagt ein Skelett da schon mal. Oder, mein Favorit: “Oh nein, gestorben. Schon wieder!”

Vom Gruselkapitän zum bibbernden Eisklotz ist es oft nicht weit

Die Skelette sind nur eines von vielen Beispielen: Als ich auf die ersten Skeletthorden traf, fielen sie mir kaum auf. Sind halt Skelette, die erwartet man in einem Fantasy-Spiel. Doch als sie dann anfingen rumzuschwadronieren, musste ich doch ein ums andere Mal lächeln. Schade allerdings, dass die Voice-Lines im Splitscreen-Chaos ein wenig untergehen.

Dennoch: Wonderlands hat es geschafft, ein eher „langweiliges“ Fantasy-Klischee zu nehmen und ein spaßiges, eigenes Ding daraus zu machen.

Und so geht Wonderlands mit allen möglichen Fantasy- oder Tabletop-Klischees um, die einem so entgegengeworfen werden. Immer wieder fallen Details auf, die einem ein kleines Grinsen entlocken – und es macht jede Menge Spaß, immer mehr davon zu finden.

Wie seht ihr das? Seid ihr schon in den Wonderlands unterwegs? Was waren eure Lieblingsmomente im Spiel? Erzählt es uns in den Kommentaren.

Und natürlich gibt es auch bei den Waffen jede Menge Anspielungen und Gags. Ein gutes Beispiel: Die Bratpfanne der Unbesiegbarkeit.

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Maledicus

Mein Lieblingsspruch in dem Zusammenhang:”Ich bin gestorben wie ich gelebt habe – tot”😀

Gruß.

Malo

Ich liebe die ganze Borderlands Reihe an sich total. Der Humor in den Spielen ist genau mein Ding. Habe mir Wonderlands dann gestern auch endlich gekauft und bisher gefällts mir sehr.

Björn Lauströr

Mein bester Moment war, als ich meiner Frau erzählte dass unter prachthuf noch was ein musste und wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten dass Torgue der Barde ist. Da hatte ich schon rum gescherzt das es vielleicht er sein könnte und ja den Ozean in die Luft sprengen könnte. Als es dann endlich soweit war habe ich mich nicht mehr eingekriegt. Ich musste mich so zusammenreißen nicht lautstark, mitten in der Nacht, los zu lachen. Ich habe es gefeiert. Er wurde im BL2 Dlc für den Ozean-spreng-vorschlag ja geradewegs an den Pranger gestellt. Einfach herrlich. XD

Bingolinchen

Ich finde es ist einfach ein gelungenes Spiel. Schon alleine für mich persönlich nachdem ich bei BF2042 und Vanguard einfach das Geld umsonst ausgegeben habe. Und auch das der Release zu 95% ohne Probleme geklappt hat und nicht wie Outrider oder sonst was, wo man 3 Tage nicht spielen konnte..
Fazit: Ich finde es geil!
Ps: der 1. DLC kommt auch schon am Donnerstag und nicht erst nach 3 Monaten🙏

SchumiX

Am lustigsten finde ich die Quest mit Mr. Torgue alias den Barden. Ich habe die Story 6 mal (mit jedem Charakter 1 mal) gespielt und bekam jedesmal einen Lachanfall als er anstatt das Schiff zu segnen den “schändlichen Ozean” in die Luft sprengt xD … Einfach genial 😀

SchumiX

Gewisse Jokes sind aber auf Englisch besser wie zB FantaC4, GTFO oder Apocalypse Now 😀

Björn Lauströr

Oh ja, das ist wieder typisch deutsch übersetzt. Da machen viele wortwitze einfach keinen Sinn mehr. Es ist aber auch schade dass man dann nicht versucht es für den deutschen Markt umzuschreiben. Vermutlich zu viel Aufwand.

Arkell

Dann müssten sie das für jeden Markt umschreiben. Das wäre unfassbar viel Arbeit.

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