In League of Legends stehen die Worlds 2022 an und das Team T1 trifft eine gravierende Entscheidung: Trotz einer starken Saison wechselt man den Coach aus: Choi „Polt“ Seong-hun wird zum General Manager wegbefördert, an seine Stelle tritt Bae „Bengi“ Seong-woong (28). Der frühere Weltklasse-Jungler hatte zusammen mit Midlaner Faker 3 Weltmeisterschafen gewonnen.
Warum ist das mit dem Coach bei T1 so schwierig?
- T1 hatte über Jahre einen festen Coach: den heute 36-Jährigen kkoma. Er war von 2012 bis 2019 bei T1, hat 3 Weltmeisterschaften gewonnen und galt als absoluter Fan-Liebling. Noch heute spricht der T1-Chef, Joe Marsh, von ihm als “größten Coach in League of Legends aller Zeiten”
- 2019 lief es bei T1 aber nicht mehr so gut. Bei den Worlds verlor man gegen ein Team aus Europa: Offenbar eine Schande für den stolzen Südkoreaner. kkoma sagte noch, individuell seien seine Spieler viel besser als die von G2. kkoma verließ T1 nach den Worlds 2019. Heute ist er bei DWG KIA.
- Seit kkoma weg ist, probiert T1 immer wieder extrem erfolgreiche LoL-Coaches aus, war mit ihnen dann aber rasch unzufrieden und entließ sie wieder.
Zuletzt hatte man offenbar unter dem eigentlichen Manager Polt als Coach zu alter Stärke zurückgefunden, aber den schmeißt man jetzt auch raus. Und das unmittelbar vor den Worlds 2022.
Er ist das Herz von T1, Faker:
T1 hat kein Glück mit den Weltmeister-Coaches
Wie wurde Polt zum Coach? Nachdem T1 im Jahr 2020 die Teilnahme an den Worlds verpasst hatte, hatte das Team wieder zwei “Weltmeister-Coaches” verpflichtet.
Doch Polt feuerte im Sommer 2021 in seiner Rolle als General Manager die eigentlichen „Super-Coaches“ wegen Misserfolg:
- 2020 hatten Daeny und Zefa noch DWG Kia zur Meisterschaft geführt
- Daeny nannte sich selbst den “Gott von Lol”
- Aber bei T1 lief nichts zusammen und es gab den Rauswurf mitten in der Saison.
Die neuen Interims-Coaches konnten die Saison noch halbwegs retten: Holten Platz 2 in Südkorea und schaffte es bis ins Halbfinale der Worlds.
Vor 2022 brauchte T1 einen neuen Coach und entschied sich am 3. Dezember 2021 für Polt (via inven).
Polt spielt im Frühling 18-0, trotzdem wollen die Fans seinen Rauswurf
So lief es für Polt: Polt führte T1 im Frühling 2022 zu einer deutlichen Meisterschaft in Korea, mit einer spektakulären „unbesiegten“ Saison:
- T1 spielte in der regulären Saison 18-0
- Marschierte in den Playoffs durch und gab nur ein einziges Spiel ab
- Danach wurde beim Turnier MSI dann Zweiter
- Im Sommer 2022 wurde T1 zumindest Vize-Meister, hinter Gen G.
Eigentlich gab’s also kaum Grund an Polt herumzumeckern: Es gab eine Meisterschaft und einen zweiten Platz in der Liga und beim MSI.
Fans mieten Truck, um Entlassung der Coaches zu fordern
Warum gab’s doch Kritik? Es fehlten dann doch die ganz großen Erfolge, der Titel beim MSI und zuletzt in der Liga.
Weil T1 ein unfassbares gutes Team hat, konnte es nicht an den Spielern liegen, sondern die Kritik machte sich an Polt breit.
Obwohl es auf dem Papier so gut für Polt lief, waren die Fans ständig unzufrieden mit dem Coaching-Team: Es wurde im August sogar ein LKW gemietet, der mit Leuchtbotschaften gegen die Coaches protestierte (via inven).
Es hieß: Das Coaching-Team sei „inkompetent“ und „zu unerfahren“, um das aktuelle Team zu führen. Immer wieder wurde die Auswahl der Coaches bei Drafts kritisiert.
Der Chef von T1 hielt dem entgegen: Man habe früher ja „erfahrene, erfolgreiche Coaches verpflichtet“, aber die seien gescheitert.
Dem 34-jährigen Polt hing nach, dass er eher Manager als Coach war und keine große Erfahrung als LoL-Profi oder Coach vor T1 vorweisen konnte. Die Fans waren schon gegen ihn, als im November 2020 im Gespräch war, ihn zum Coach zu befördern. Da holte man lieber zwei Weltmeister-Trainer, die aber bei T1 scheiterten.
3-Facher Weltmeister als Spieler soll es jetzt richten
Das ist jetzt die Entscheidung: Polt wird wieder zum „General Manager“ zurückbefördert und soll nun alle Teams von T1 managen.
Als Chef-Coach der Profis wird Bengi eingesetzt.
Wer ist Bengi? Der heute 28-jährige Bengi ist eine Clublegende für T1. Er spielte dort von 2013 bis 2016 und holte zusammen mit Faker die 3 Weltmeisterschaften des Teams:
- 2017 beendete er seine Karriere als Profi und musste seinen Wehrdienst antreten.
- 2020 kam er zum Team zurück und fing als Coach der zweiten Mannschaft an.
- Jetzt soll er die Profis bei den Worlds trainieren.
Von T1 heißt es, Bengi habe unter dem „größten LoL-Coach“ aller Zeiten gelernt. Und habe den vollen Support von T1.
Ausschlaggebend für den Wechsel ist offenbar das verlorene LCK-Finale gegen Gen G.:
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