Pokémon GO will, dass Trainer ihre App für Absprachen nutzen – Bestraft sie dann dafür

Pokémon GO will, dass Trainer ihre App für Absprachen nutzen – Bestraft sie dann dafür

In Pokémon GO gehören Raids zu den wichtigsten Funktionen. Um diese optimal zu organisieren sind Absprachen für die Trainer besonders wichtig. Doch nun bestraft Niantic die Spieler für harmlose Chats in ihrer eigenen App. Wir von MeinMMO zeigen euch, was genau passiert ist.

Um welche App geht es? Viele Jahre haben sich die Trainer von Pokémon GO eine Möglichkeit gewünscht, endlich miteinander chatten zu können. Diese Funktion ist besonders für Absprachen zu Raids, aber auch zur Organisation von Levelaufstiegen und Glückstausch mit Trainer-Freunden wichtig.

Im Sommer 2022 hat Niantic hierbei nun endlich Abhilfe schaffen wollen und eine eigene App unter dem Namen Campfire veröffentlicht. In dieser können Trainer nicht nur direkt miteinander in Verbindung treten oder sich in speziellen Gruppen zusammenfinden, sondern auch temporär an Arenen mit anderen Trainern chatten, um sich zum Raid zu verabreden.

Doch gerade für diese harmlosen Chats wurden Trainer nun in der App bestraft. Was genau passiert ist, haben wir euch nachfolgend zusammengefasst.

Wie bestraft Campfire die Trainer?

Was macht die App? Wie der Reddit-User lusankya_very_much in seinem Beitrag erklärt, hat er sich über Campfire mit anderen Trainern zu einem Raid absprechen wollen – der Niantic-App, die genau dafür gedacht ist. Doch sein Beitrag wurde als kritisch beurteilt und ging deshalb zur Überprüfung an die Entwickler.

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So erhielt er die Meldung (via reddit.com): “Niantic ist der Meinung, dass diese Nachricht gegen unsere Community-Richtlinien verstoßen könnte. Sie wird derzeit überprüft.” Dabei war die Nachricht völlig harmlos, denn wie er in einem Bild zeigt, schrieb er lediglich “We’re walking over now”, zu deutsch “Wir gehen jetzt rüber”. In der App wurde die Nachricht dann entsprechend gekennzeichnet.

Pokémon-GO-Message-Campfire
Diese Meldung wurde lusankya_very_much gezeigt (via imgur.com)

Was passiert, wenn Nachrichten als kritisch eingestuft werden?

Nachrichten werden markiert: Wird von der App eine Nachricht als kritisch erkannt, dann wird diese entsprechend markiert. Im Chat können die Nachrichten laut den Meldungen einiger Trainer dennoch über einen Umweg, mit einem Klick auf “View Message” unterhalb der Meldung, gelesen werden.

Das funktioniert also auch, wenn diese als kritisch von Niantic eingestuft wurde. Allerdings sind solche Nachrichten dann auch für die anderen Nutzer entsprechend gekennzeichnet.

So schreibt der Reddit-User GigsGilgamesh (via reddit.com): “Das Beste daran ist, dass man es immer noch lesen kann, so dass es nur eine sinnlose Verschlimmerung ist, und noch schlimmer, wenn sie tatsächlich einen Bot oder, Gott bewahre, einen normalen Angestellten damit beauftragen, all diese hinterhältigen, schrecklichen Bemerkungen wie ‘hier’ und ‘auf dem Weg’ zu überprüfen.”

Sperrung von Usern: Niantic überprüft diese Nachrichten dann wohl aber tatsächlich und nimmt bei wiederholten Auffälligkeiten mitunter auch Sperrungen vor, wie der Reddit-User ReginInSpuds in den Kommentaren erklärt (via reddit.com): “Ich wurde auf Dauer gesperrt, weil ich ein 37-Jähriger mit einem unflätigen Mundwerk bin. Ein Freund hat eine zweiwöchige Sperre bekommen. Die haben definitiv jemanden, der sich die Scheiße anschaut.”

Ob Niantic dieses Problem zeitnah behebt, ist aber derzeit nicht bekannt. Sollte es hierzu neue Informationen geben, dann erfahrt ihr es auf jeden Fall bei uns auf MeinMMO.

Community macht ähnliche Erfahrungen

Trainer verpasst fast einen Raid: Auch andere Trainer berichten in den Kommentaren von ähnlichen Erfahrungen. Sie verstehen, dass es wichtig ist, dass im Rahmen des Kinder- und Jugendschutzes derartige Maßnahmen getroffen werden, finden es aber übertrieben, dass selbst harmlose Absprachen markiert werden. So kann man in den Kommentaren auf Reddit folgendes lesen:

  • Impressive-Mousse225: “Ja, das hat mich ziemlich geärgert. Ich habe eine Nachricht geschickt, in der stand: ‘Bin auf dem Weg’, und das Gleiche ist passiert. Ich hätte fast einen Raid verpasst, und ich war zu Fuß unterwegs.”
  • DaniD10: “In einem unserer Chats wurde jeder einzelne Text mit einer Markierung versehen. Wir waren zu fünft und egal, was wir geschrieben haben, es wurde markiert. Ziemlich ärgerlich”
  • EggoGF: “Die gleiche Nachricht habe ich am Wochenende gesehen. Die Nachricht von einem Fremden war etwas Harmloses wie ‘Ich bin in ein paar Minuten da’. Als Softwareentwickler kann ich die Bedeutung eines Sprachfilters in einer Kinder-App verstehen, aber ich bitte euch!”
  • Phoenix1Rising: “JA!!! So viele Nachrichten wurden auf diese Weise versteckt, und ich brauchte eine Weile, um herauszufinden, dass die Leute sie trotzdem anklicken können (haha, ich weiß…), also habe ich sie zwei- oder dreimal umformuliert, bevor sie irgendwie als akzeptabel genug angesehen wurden. Ihr KI-Bot ist Müll.”

Warum ist das ein Problem? Je nachdem wie lange ein Raid noch geht, kann bei der Absprache entsprechende Eile geboten sein. Trainer wollen eventuell noch zu einem Raid hinzukommen und bitten deshalb darum, dass mit dem Start noch gewartet wird.

Das ist besonders dann wichtig, wenn es um Raids geht die ausschließlich vor Ort gespielt werden können und zudem zu schwer sind, um sie allein zu schaffen, wie bei den Crypto-Raids am Wochenende.

Umso ärgerlicher ist es, wenn die Nachrichten als kritisch markiert werden und nur auf Umwegen gelesen werden können. So kann es durchaus passieren, dass andere Spieler die Info nicht rechtzeitig sehen und man mit dieser Gruppe nicht am Raid teilnehmen kann.

Nutzt ihr eigentlich Campfire für eure Absprachen in Pokémon GO? Wurdet ihr auch schon für solche harmlosen Nachrichten gesperrt? Wenn ja, was habt ihr geschrieben? Und wurdet ihr dafür bestraft? Lasst es uns gern in den Kommentaren wissen und tauscht euch mit anderen Trainern darüber aus.

In Pokémon GO steht die neue Jahreszeit in den Startlöchern. Wir zeigen euch alle Spawns, Boni und Inhalte der Season “Hidden Gems”.

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Ach Nee

Zu “walk over” gibt es wohl tatsächlich eine “böse” Deutungsmöglichkeit – siehe https://dictionary.cambridge.org/dictionary/english/walk-all-over – aber eben auch die stinknormale, wie von Euch übersetzt und woran ich nicht den geringsten Zweifel habe, dass die harmlose Bedeutung gemeint war.

Das ist halt so, wenn Platformbetreiber:innen unter dem Druck stehen, Kinder- und Jugendschutz zu betreiben und dabei eben weit über’s Ziel hinausschießen, wenn Automatismen eingebaut werden. Ich erinnere mich da an die Anfangszeiten / den Betatest von Bing, als die Suche nach “Staatsexamen” ins leere gelaufen ist, weil da drei aufeinanderfolgende Buchstaben dem Microsoft-Algorithmus zu schlüpfrig waren. 😉

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