Was wäre, wenn ihr euer liebstes MMO oder MMORPG alle 6 Monate von vorn beginnen müsstet? Ja, so etwas gibt es

Was wäre, wenn ihr euer liebstes MMO oder MMORPG alle 6 Monate von vorn beginnen müsstet? Ja, so etwas gibt es

MMORPGs und MMOs mit Live-Service haben eigentlich eines gemeinsam: Ihr sammelt über lange Spielzeiten hinweg immer mehr Fortschritt und könnt etwa in World of Warcraft noch Items besitzen, die über ein Jahrzehnt alt sind. Manche Games regeln das allerdings anders und lassen euch immer wieder von vorn anfangen.

Stellt euch vor, ihr zockt euer liebstes MMORPG und grindet was das Zeug hält. Materialien, Ausrüstung, Ruf – alles wird mitgenommen, Ressourcen werden verstaut, dutzende Quest abgehakt.

Allerdings gibt es alle 6 Monate ein Event im Spiel, einen sogenannten „Wipe“. Jeglicher Fortschritt wird gelöscht, nichts bleibt übrig. Alle Twinks sind weg, die Bank ist leer, euer Konto blank.

Erschreckende Vorstellung? Vielleicht. Aber es gibt tatsächlich Games, die ein solches Konzept fahren und damit sehr erfolgreich sind. MeinMMO zeigt euch den Reiz daran und möchte wissen, was ihr davon haltet.

Beim Dino-Spiel ARK setzen Server-Admins gern auf regelmäßige Wipes. Hier ein Eindruck vom Survival-Titel:

Alles, was ihr zu dem Survival-Spiel ARK: Survival Evolved wissen müsst

Erst ist alles irre – Dann ist alles weg

Welche Spiele machen so etwas? Am bekanntesten sind wohl der Hardcore-Shooter Escape from Tarkov und der Survival-Titel Rust.

Was passiert bei einem Wipe? Konzentrieren wir uns auf das Beispiel Escape from Tarkov. Hier sind die Wipes integraler Bestandteil der Spielerfahrung.

Das gilt auch für Rust, das bei jedem Update alle Server zu einem Neustart zwingt, die das neue Update spielen wollen. Allerdings kam man hier jederzeit auf einem frischen Server starten und sich die Newbie-Erfahrung besorgen.

Escape from Tarkov hat eine andere Server-Infrastruktur, die eher wie bei einem Lobby-Shooter funktioniert.

Beim Hardcore-Shooter laufen vor jedem Wipe Events, die das Spielerlebnis für ein paar Tage auf den Kopf stellen. Beim letzten Wipe-Event im Juni 2022 kamen vermehrt Air-Drops mit starkem Loot vom Himmel. Die Drop-Points wurden zu beliebten Spots, die schwer umkämpft waren. Dadurch lässt sich ein Spiel wie Escape from Tarkov ganz anders erleben.

Am Wipe-Tag werden dann alle Fortschritte gelöscht. Es bleibt nur das Starter-Inventar, das abhängig von der gekauften Spiel-Version ist.

Wie kann ich Escape from Tarkov spielen und wo kann ich es kaufen?

Es ist wie ein Neustart – Aber Jahre nach dem Release

Wo liegt da der Reiz? Ein etabliertes Spiel ist plötzlich wieder so wie in den ersten Spielstunden. Mehr noch – alle Spieler erleben das Spiel, als wären es wieder ihre ersten Stunden.

Man kennt sich zwar schon besser aus, weiß über die Mechaniken, Maps und Spielweisen Bescheid. Aber es macht sich trotzdem das Gefühl eines „Fresh Start“ breit, das vorher bereits durch die Pre-Wipe-Events angefeuert wurde.

Escape from Tarkov bringt im Schnitt alle 6 Monate einen Wipe und schafft es, bei jedem neuen Start ein Gefühl des „Neuanfangs“ zu vermitteln.

Viele MMORPGs machen ja schon etwas ganz Ähnliches mit ihren Erweiterungen – aktuelles Beispiel World of Warcraft mit Dragonflight.

Es gibt ein neues Level zu erreichen, neue Ausrüstung zu farmen und frischen Content. Mit der Season 4 von Shadownlands hat man sich sogar eine Art Pre-Wipe-Event gebracht, neue Dinge ausprobiert – Raid-Rotation, Fated Loot oder alte Dungeons auf neuem Niveau.

Aber wie wäre es, wenn WoW bei jeder Erweiterung den kompletten alten Fortschritt streichen würde? Meint ihr, das würde das Gefühl eines „Neuanfangs“ verstärken? Wollt ihr das überhaupt? Spielt ihr ein Game, das regelmäßige Wipes fährt?

Nehmt an unserer Umfrage teil und/oder teilt mit uns eure Gedanken in den Kommentaren:

Escape from Tarkov ist ein faszinierendes Phänomen. Trotz hoher Einstiegshürden, regelmäßigem Wipe und Beschuss aus unbekannter Richtung hat es der Hardcore-Shooter geschafft, eine großer Spielerschaft anzuziehen.

Mehr noch: Tarkov bildet sogar die Basis für ein ganzes Shooter-Subgenre: Gerade entsteht ein ganz neues Gaming-Genre – Was sind EFT-Likes?

Quelle(n): 3DJuegos
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Stephan Niggemann

Habe nun seit Ewigkeiten DayZ für mich entdeckt. Aufgrund der Serverstruktur, ich lehn mich mal aus dem Fenster und sage es gibt mehr ComServer als offizielle, währe ein “Zwangswipe” nach einer gewissen Zeit mehr hinderlich als förderlich. Es gibt viele PvE basierte RP Server. Wenn ich mir überlege, das ich mit meiner Crew (2 oder 3 zusätzliche Spieler) Eine Base erschaffe und loote wie ein besengter und nach 6 Monate steh ich wieder da mit einer Dose Thunfisch und einer Flasche Wasser, währe es für erledigt. Auf der anderen Seite ich spiele auch seit Day 1 Destiny. Dort würde ich mir mit jedem Season wechsel, ICH HASSE DIE SEASONS, einen wipe wünschen. abgesehen von den in Quest erspielten Exo Waffen.

Nexis

Ich dachte ehrlich gesagt, die Wipes in Escape von Tarkov wären nur technisch notwendiger Natur, weil sich das Spiel noch in Entwicklung befindet.
Sprich weil neue implementierte Gegenstände & Features den Spielstand jedes Spielers inkompatibel machen, müsse man von vorne anfangen.
Mich beschleicht jedoch allmählich das Gefühl, daß die Wipes als neue Spiel-Kultur etabliert werden soll.

Wegen den Wipes hätte ich Escape from Tarkov nie vor Release gekauft. Hätte ich nicht das Glück gehabt, die Basis-Version des Spiels bei einem Youtuber zu gewinnen, hätte ich EfT bis heute nie gespielt.

Es hat mir viel Spaß gemacht, bis zum ersten Wipe.
Ich erinnerete mich daran, wie mühsam es war die Quest abzuschließen… den Ruf zu farmen… wieoft ich das Finderglück hatte wenn ich Gegenstände für den Ausbau des Bunker brauchte… meine Überlebenserfolge und wie ich sehr oft nur ganz knapp überlebt habe… all die zahlreichen Stunden die ich geopfert habe…
Nach dem Wipe war das alles zerstört.
Wie Rutger Hauer einst in Blade Runner sagte: “Die Erinnerungen werden für immer in der Zeit verloren sein, wie Tränen im Regen”

Also mich hat der Wipe so extrem demotiviert, daß ich das Spiel bis heute nicht mehr angefasst habe. Habe es sogar deinstalliert.

Wenn die Wipes nach der Entwicklungsphase als neue Spiele-Kultur beibehalten werden, ist Escape from Tarkov für mich gestorben.

Die Wipes sollten höchstens optional werden. Eventuell mit Skins als Belohnung für jene die einen Account-Wipe vorziehen & vollziehen.
So wie bei Hunt Showdown.

Das Konzept ist für mich als alter MMO(RPG)ler nix für mich.

Gondric

Ich finde das Wipe Konzept gut. Doch brauch ich irgendwas als Belohnung für das erspielte. Und wenn es nur ein doofer Erfolg oder ein kosmetischer Skin ist. Aber komplett ohne was aus der alten Spielrunde immer neu anzufangen find ich demotivierend.

BigLittleBear

Ich spiele Tarkov über 3000 Stunden und habe (wie meine Kumpel) keinen Bock mehr zum hunderten Male die goldene Uhr aus dem LKW zu holen usw.. Wir spielen nur noch wenn eine neue Map kommen sollte.

User

In spielen wie Rust, Dayz und Tarkov müssen die Wipes einfach sein weil sonst Spieler zu stark werden und es für neue unmöglich wird diese zu besiegen bzw eine Bedrohung darzustellen. Was mich bei Tarkov nervt ist immer wieder die selben Quests von vorne machen zu müssen. Das sollten sie langsam endlich mal ändern auch wenn der Release noch in weiter Ferne zu sein scheint….

BigLittleBear

Quatsch, es gab immer Möglichkeiten mit schlechterem Gear zu bestehen/überleben. Es gibt auch genug die nicht mit OP Gear spielen, obwohl sie es könnten.

User

Ich weiß nicht auf welchen Roleplay Servern du schimmelst aber da wo die Big Boys spielen hast du keine Chance gegen einen full equippten Chad. Klar gelingt irgendwann mal der lucky headshot aber in 9 von 10 fällen fällst du um.

Huehuehue

Ich kenne Leute, die Rust für sich entdeckten, es liebten aber nichts von den Wipes wussten. Nach dem der erste erfolgt ist, haben sie frustriert das Spiel nie wieder angefasst.

Marvensen

Bei Diablo 3 finde ich Seasons prima.
So können die Devs neue Sachen ausprobieren und auch mal etwas kreativ werden, ohne dass sich Powercreep aufsummiert und langfristig etwas verbogen wird.
Und meist hat man lange vor Seasonende seine Ziele erreicht, was will man also mit dem Char noch machen?
Wer aus nostalgischen Gründen etwas behalten möchte kann das ja tun, es wird halt zu non-season.

Bei Diablo 4 bin ich etwas skeptisch. Jede Season einen neuen Char leveln, gern.
Aber jedes mal wieder die komplette Karte erkunden, Dungeons freischalten, Statuen abklappern…
Einmal hab ich als Completionist da Bock drauf, aber die Wiederholungen sind spaßfreie Fleißarbeit.

Keragi

Ich errinnere zb. gerne an alte Diablo 2 zeiten, da ging es ja vorrangig um min maxing gerne auch deines eigenen builds, daher konnte es mehrere Jahre dauern bis ein Charakter “fertig” war da hat eine zeitlich begrenzte ladder nie ausgereicht. Natürlich konnte man pve mäßig alles niederreißen aber die eine noch höhere Zahl spornte an weiter zu machen oder doch noch ein paar mahr HP bekommen um im PvP einen leichten Vorteil zu erhaschen.

Marvensen

Eine Ladder dauert derzeit ca. 4 Monate. Wer dann noch optimiert tüftelt entweder am letzten Promill oder spielt wirklich sehr casual.
Aber es gibt ja die Möglichkeit, sich non-ladder über Jahre auszutoben.

Caliino

Das ganze hat auch einen besonderen Grund warum das ganze funktioniert: Weil die Spiele darauf ausgelegt sind.

Der Unterschied zu MMO’s ist lediglich die (lange) Level-, Einlern- und Gear Phase.

Und ich gehe sogar soweit und sage:

Das würde vermutlich auch in MMO’s funktionieren – allerdings nur unter einer Voraussetzung: Bei jedem Wipe bekommst du einen Charakter im Endgame mit Gear XY.

Wobei ich das dann aber nicht mehr als MMO sehen würde… (genau das oben genannte macht für mich ein MMO aus)

Keragi

Finde ich nicht so gut, das ist auch mein Problem mit den seasons in Diablo 3 und Poe, ich denke mir immer warum soll ich überhaupt Spielen wenn danach alle auf anderen Servern neu starten. Da habe ich doch nichts geschafft.

René

Vielleicht einfach mal spielen weil’s Spaß macht und nicht weil man irgendwas “schaffen” will.

Bei D3 und PoE verliert man doch auch nix bzw. nicht viel.

Keragi

Da hast du natürlich vollkommen recht, allerdings fällt das relativ schwer, man ist nunmal in eine leistungsorientierte Gesellschaft hineingeboren und seit frühester Kindheit wird dir erzählt, “schaffe, Schaffe” es fällt schwer sich davon zu lösen, zu schnell fällt man in alte Denkmuster auch in seiner Freizeit.

Nico

naja ich finde das solala. Kann was haben muss aber nicht.

Würde da eher nen hardcore Server bevorzugen wenn tot dann ist der char tot. Man kann auch keine neuen erstellen, alle x monate gibts dann quasi nen wipe. Am liebsten bei einem fantasy pve Game :p Hätte was 😉 aber wohl zu nischig. Bei den Sachen wie EFT ist halt oft das Problem das nach den ersten Monat danach oft viel weniger los ist.

Monfyre

Ich mag es Gegenstände im Safe aufzubewahren, die mich an alte Begebenheiten erinnern oder einfach, weil sie originell aussehen.
Ich hab in Diablo3 mal eine Season mitgemacht und konnte mich danach nicht wieder überzeugen, eine weitere anzufangen.

Mr.Reen

Wo macht denn Wildcard bei Ark regelmässige Server Wipes??? Es gab einmal einen Wipe als der Titel aus dem EA rauskam und die alten Server nicht mehr die Leistung für das finale Game hatten. Ansonsten kann man Ark auch auf den offiziellen Servern seit Reales durchspielen.

Metaphoryc

Die ersten 2 bis 3 wochen im neuen wipe sind tatsächlich die beste zeit in tarkov.

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