Bei der League of Legends findet ab heute die Gruppen-Phase bei den LoL Worlds statt. Riot sagt klar, wie man das mit „sensiblen Themen“ wie Hongkong bei den Übertragungen hält: Die persönlichen Überzeugungen solle jeder für sich behalten, solange er auf Sendung sei.
Heute beginnt die Gruppen-Phase der LoL Worlds. Die besten Teams der Welt starten erst heute in den Weltmeisterschaften der League of Legends, die schon seit dem 2. Oktober in Berlin laufen.
Keine Politik, keine Religion bitte
Das ist die Ansage von Riot Games: Der Chef von LoL eSports, John Needham, hat sich an die Öffentlichkeit gewendet mit einer klaren Ansage:
Die Spieler und Caster sollten ihre persönlichen Ansichten zu Dingen wie Politik, Religion oder ähnliches für sich behalten und sie nicht äußern, wenn sie in einer Übertragung von Riot sind.
Diese Themen seien unheimlich nuanciert, erforderten viel Aufmerksamkeit und Verständnis – das funktioniere nicht über eine Live-Übertragung.
Daher fordert man alle Caster und Spieler auf, davon abzusehen, soetwas live zu besprechen.
Es heißt ferner, man hätte Angestellte und Fans an Orten wie Hongkong. Man möchte nicht, dass Handlungen auf Riot-Plattformen dazu führen, dass Situationen dort eskalieren.
LoL soll eine positive Kraft in der Welt sein, die Leute zusammen bringt. Das mag naiv sein, räumt Needham ein, aber das sei die Hoffnung von Riot.
So sind die Reaktionen: Es gibt zwei große Trends:
- Die einen sagen “Gut so, ich will das Spiel sehen und nichts anderes.” Sie nehmen Riot in Schutz, die würden sich hier korrekt verhalten und keine Position beziehen.
- Andere sagen aber, man würde am Statement sehen, dass Riot vor “China” und dem Geldgeber Tencent einknickt.
Der eSport-Journalist Rod “Slasher” Breslau stellt es etwa als “bezahltes Statement von Tencent” hin.
Blizzard-Situation wird es bei den LoL Worlds nicht geben
Das steckt dahinter: Man muss das in den Zusammenhang mit Blizzard setzen. Hier hat eine Äußerung eines Hearthstone-Spielers für Aufsehen gesorgt. Der rief „Freiheit für Hongkong“ in einem Blizzard Live-Stream über Twitch.
Blizzard hat ihn dafür hart bestraft. Das führte zu einer Welle der Empörung – zuletzt hat Blizzard aber eingelenkt.
LoL will von Vorneherein vermeiden, dass sie in so eine Situation kommen. Und hat dafür auch Maßnahmen ergriffen.
So wurde kürzlich bekannt, dass Interviews voraufgezeichnet werden, unter anderem damit solche Momente rausgeschnitten werden können, bevor sie auf Sendung gehen.
Warum ist das Thema gerade so groß? Das Thema „Hongkong“ ist deshalb so aktuell und heikel gerade, weil China verschnupft reagiert, wenn westliche Firmen sich in irgendeiner Form gegen China und für die Proteste in Hongkong positionieren. Das musste die Basketball-Organisation NBA gerade erfahren.
Das hat zu einer Art „Übervorsicht“ geführt, sodass westliche Firmen ihre Angestellten oder andere Vertreter sanktionieren, wenn die sich in diese Richtung äußern.
Bei den LoL Worlds sind Teams aus Festland China und Hongkong dabei. Daher ist das ein Themenfeld, das LoL besonders tangiert.
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Richtig so von Riot.
Es geht nun mal ums Spiel und ein weltweit agierendes Unternehmen möchte halt möglichst neutral sein.
Ich glaube denen auch das die Aussprache von hka aufgrund eines Missverständnisses entstanden ist.
Bitte sagt nichts was unseren Profit schmälern und unser Ansehen beflecken könnte… Bitte! 😀
Ich musste kurz an Sotschi denken und der Debatte über die, naja nennen wir sie mal Sklaven. Hey, bitte, keine Debatten über Politik und Sklaven – hier geht es um Sport und Olympia – auch wenn die eventuell das Stadium gebaut haben, das ist doch gar nicht wichtig!
Was bei uns Subunternehmer sind, in Spanien Illegale und in Russland heissen die Sklaven in unseren Medien. Sind in allen 3 Fällen Leute ohne Arbeitserlaubnis/illegale Einwanderer. Noch wirklich echte Sklaven gibts derzeit in einigen arabischen Ländern.
Schweig still Ungläubiger – egal wie sie heißen, wir sprechen nicht über sie, sondern genießen den Sport!
Sklaven gibts auch in den USA, zumindest würde ich die Spieler der College Basketball Liga so nennen.
Die haben in einem ihrer letzten steam den namen hong kong vermieden zu sagen obwohl das nur der name einer stadt ist.
Damit haben sie selbst bereits ihr Programm politisiert.
Ich seh schon leute tippen “ja aber angesichts der Situation” -> das ist Politik.
Sie wollen nicht das leute politisieren dann sollen sie es selber lassen.