Der amerikanische Streamer Kai Cenat (21) legte im vergangenen Jahr einen kometenhaften Aufstieg auf Twitch hin. Jetzt muss er aber erstmal eine ungeplante Auszeit einlegen, denn die Streaming-Plattform hat ihn gesperrt, nachdem er zu viele Edibles konsumiert hat.
Was ist das für ein Streamer? Kai Cenat ist in den USA riesig, hierzulande aber noch vergleichsweise unbekannt. 2022 überholte er den bisherigen Sub-König von Twitch, den Kanadier Félix “xQc” Lengyel, und knackte im September erst die 80.000 und kurz darauf 90.000 Bezahl-Abos.
Mit seinen energiegeladenen Streams spricht Kai Cenat hauptsächlich eine jüngere, schwarze Zuschauerschaft an. Diese Zielgruppe findet auf Twitch sonst wenig Ansprache, denn andere erfolgreiche schwarze Streamer wie JiDion und IShowSpeed wurden permanent von der Plattform gesperrt, der “Fortnite-Gott”-Myth wechselte zu YouTube.
Streamer nascht Edibles live auf Twitch
Was hat Kai Cenat angestellt? In einem Stream vom 24. Januar unserer Zeit aß Kai Cenat Edibles, also mit Cannabis-Extrakten angereicherte Süßigkeiten. Die sind dafür bekannt, dass die Wirkung oft etwas später einsetzt, den Konsumenten dann aber umso stärker trifft.
Gerade unerfahrene Neulinge neigen dazu, zu viel zu sich zu nehmen, da sie “noch nichts spüren”. In einem Tweet vor dem Stream hatte Kai Cenat angekündigt, es sei das erste Mal, dass er Edibles ausprobiere.
Einen Auszug des Streams, der von der US-Seite Dexerto auf Twitter gepostet wurde, haben wir euch hier eingebunden:
Wie lief der Stream? Im Stream zeigte Kai Cenat dann seine Ausbeute und ließ sich von seinem Chat beraten, wie viel er nehmen sollte. Die durch Google ermittelten Richtlinien hingegen ignorierte er.
Offenbar überschätzte der 21-Jährige sich jedoch, denn im Verlauf des Streams nahm seine Energie spürbar ab, bis er schließlich nach vorne sackte und einige Momente regungslos blieb. Ein Kumpel des Streamers half ihm schließlich auf und beendete den Stream.
Während einige Zuschauer sicher sind, dass Kai Cenat das Bewusstsein verloren hat und einen sogenannten “Green Out” erlitten hat, glauben andere, der Streamer habe ein bisschen geschauspielert und die Wirkung heftiger dargestellt, als sie eigentlich war.
Warum ist das schwierig? Twitch versteht da wenig Spaß. Die Plattform hat klare Richtlinien zu “Selbstzerstörerischem Verhalten”. Darunter fallen laut den Community-Guidelines:
- Gefährlicher Konsum von Alkohol oder anderen Substanzen, die zu einem Kontrollverlust führen
- Missbrauch legaler Substanzen (z. B. verschreibungspflichtiger Medikamente, Lachgas)
- Handlungen, mit denen man sein Leben oder seine Gesundheit in Gefahr bringt
- Sämtliche Inhalte oder Aktivitäten, die illegale Handlungen umfassen, fördern oder anbieten oder dazu anstiften (Gras ist in Georgia, wo Kai Cenat lebt, nicht legal)
Dort heißt es ausdrücklich, dass keine Ausnahmen dafür gemacht werden, wenn das Verhalten als Witz gemeint war oder der Unterhaltung dienen sollte (via Twitch).
Twitch zieht Konsequenzen, doch der Zeitpunkt ist ungünstig
Wie reagiert Twitch jetzt? Am 26. Januar wurde über den automatisierten Twitter-Account StreamerBans bekannt, dass Kai Cenat seinen mittlerweile vierten Bann erhalten hat (via Twitter).
Wie bei Twitch üblich gibt es keine Angaben dazu, warum die Sperre verhängt wurde. Noch ist auch nicht bekannt, wie lange sie anhalten wird. Es ist allerdings ziemlich wahrscheinlich, dass der Bann in Zusammenhang mit dem Edibles-Stream steht.
Schließlich kann die Aktion als Verstoß gegen die Richtlinien zu selbstverletzendem Verhalten interpretiert werden. Unklar ist jedoch, warum erst zwei Tage später reagiert wurde, nachdem der 21-Jährige bereits einen weiteren Stream abgehalten hatte.
Es ist also nicht auszuschließen, dass ein anderer Verstoß festgestellt wurde, der nichts mit den Edibles zu tun hat.
Warum ist der Zeitpunkt ungünstig? Der Bann trifft Kai Cenat kurz vor seinem angekündigten Subathon, einem Marathon-Stream bei dem jedes abgeschlossene Abo die Zeit verlängert, über die ein Streamer auf Sendung bleibt.
Der Subathon war wohl für Februar geplant, der in den USA als “Black History Month” gefeiert wird. Auf Twitter beschwert sich Kai Cenat, er sei zu dem Zeitpunkt ja nicht mal live gewesen, könne also gar nichts angestellt haben.
Ob der Subathon wie geplant stattfinden kann, ist noch ungewiss.
Für Twitch ist das wohl eine schwierige Situation, denn ein Verstoß gegen die Richtlinien kann nicht einfach ignoriert werden. Den größten schwarzen Streamer während des Black History Months zu sperren, könnte allerdings auch kein gutes Bild abgeben.
Kai Cenat ist nicht der erste Streamer, dem der Konsum von Substanzen zum Verhängnis wird:
Black History Month?
Bin ich eigentlich der Einzige der es bekloppt findet etwas einen ganzen Monat zu widmen?
Ein echter Feiertag, samt Veranstaltungen und geballter Präsenz in den Medien, hätte doch viel mehr Wirkung.
Gleiches gilt für den “Pride-Month” Juni.
Weil ein Monat (voller Veranstaltungen und geballter Präsenz in den Medien) zu viel ist? Oder warum genau?
Ein Monat ist zuviel weil er eben nicht voller Veranstaltungen ist. Und selbst wenn würde das doch nur abstumpfend und langweilig, vielleicht sogar nervig wirken.
Das einzige was den Monat durchhält sind die veränderten Layouts von Webseiten und Werbebannern.
Viel hilft viel? Ich glaube nicht.
Handlungen und ihre Konsequenzen. Ein Thema das jüngere Generationen scheinbar gezielt nicht lernen dürfen. Man kommt immer mit so gut wie allem davon.
Ich sehe schon Twitter brennen 😂😂😂😂
Und jetzt die Preisfrage:
Ist es Rassismus ihn wegen seiner Hautfarbe nicht zu bannen?^^
Das Thema ist heikel und wird in den USA nicht so thematisiert im Gaming.
Jetzt die Tage hat der einzige bekannte schwarze LoL-Profi, Aphromoo, nach 10 Jahren aufgehört. Und in jedem Artikel in den USA wird das mit keinem Wort erwähnt oder diskutiert: Warum ist er eigentlich der einzige Schwarze? Was ist da los?
Meiner Ansicht nach, so von außen, müsste das ein Riesen-Thema sein, aber keiner greift das offenbar auf. Keine Ahnung. Ich meine auch beim Aufstieg von Kai Cenat war das nicht so präsent. Das Thema “Eine Frau” macht was, das ist ganz groß in den USA – aber so “Der erste Schwarze, der sich nach Jahren an der Spitze von Twitch etabliert” – nee, eigentlich nicht.
Kai Cenat selbst thematisiert das: Der sagt, “Meine Community findet auf Twitch keine Beachtung” – ihr haltet uns unten. Aber so von außen bekommt das ganz wenig Feuer in den Medien.
Bei IShowSpeed kam dann auch von den Schwarzen die Diskussion auf: Der wird hier so hart von weißen Journalisten kritisiert – ist das nicht rassistisch? Ich denke, das ganze Thema ist echt ein Minenfeld – in den USA noch schlimmer als bei uns.
Es heißt dann als Erklärung für “In LoL gibt’s kaum schwarze Profis” sowas wie “Schwarze spielen eher auf Konsole, als auf dem PC.”
Gut, Dinge wie stark unterdurchschnittliche Präsenz von einzelnen Bevölkerungsgruppen sollte immer thematisiert werden.
Ein Strafmaß nach Hautfarbe zu bemessen halte ich aber für zweifelhaft, egal in welche Richtung. Aber wynn hat wohl recht, Twitter wird “brennen”. Denn es ist wohl egal was Twitch macht, für irgendwen wirds das Falsche sein.^^
Es ist einfach der nächste 0815 Basic überdrehte Dude der so halb einen auf Tyler1 macht.
Jetzt aber seine komplette Existenz auf seine Hautfarbe zu reduzieren ist zwar vermutlich eine wokeness induzierte Frage, aber auch positiv gemeinter Rassismus ist schlussendlich Rassismus.
Die Spiele, welche auf Twitch Zuschauerzahlen bringen werden vermutlich größtenteils von Weißen gespielt, siehe LoL und Aphrommoo.
Absurd da jetzt in jedem Sport, sei es E-Sport oder nicht, ein Fass aufzumachen. Wo sind die schwarzen Formel 1 Fahrer?
Was stimmt in der NBA und NFL nicht?
Nicht jedes Thema benötigt eine Rassismus Debatte und man bekommt keine Schulterklopfer dafür, das immer anzusprechen.
Erinnert mich stark an die maximal beliebten Mitschüler, die früher am Ende der Stunde den Lehrer daran erinnerten noch Hausaufgabe aufzugeben. Halt die Schnauze, Ann Kathrin.
Die sind Rekordweltmeister und -GP-Sieger.
Aber seltsam, dass der erste Sport, der dir als Vergleichswert einfällt, ausgerechnet derjenige ist, der seit jeher traditionell von (noch dazu reichen) Europäern betrieben wird und der sich erst in den letzten Jahren ein wenig von Europa weg bewegt (und zwar dort hin, wo viel Geld bezahlt wird).
Bei weitem nicht der erste Sport, der mir in den Sinn gekommen ist. Aber da ich null Sport Spiele zock, hab ich FIFA, Madden und wie sie alle heißen nicht angesprochen, da ich auch keine Ahnung hab wie da die Streamer Landschaft dazu aussieht.
Und jetzt geh bitte noch auf die NBA und NFL ein, nachdem die in der gleichen Frage Konstellation stehen wie die F1.
Cherrypicking ist halt doof.
Und genauso doof ist es Sieger nach ihrer Hautfarbe zu klassifizieren, autsch.
Mich nervt dieses “Das ist alles zu viel und ich bin dem überdrüssig – und ich bin so cool”-Gerede auch schon wieder.
Es gibt einen schwarzen Streamer an der Spitze von Twitch.
Es gab einen schwarzen LoL-Profi in der US-Liga seit 10 Jahren und der hört jetzt auf.
Ich finde das sind interessante Themen, mich interessiert sowas. Ich finde auch spannend, dass Lirik gar nicht mit Face-Cam auftritt und dass bei Myth/Pokimane die Herkunft offenbar keine große Rolle spielt und sie eher als “weiß” gesehen werden, und bei Kai Cenat oder IShowspeed ist das anders – du findest, es ist nicht interessant, okay.
Aber dann mit “Halt die Schnaue, Ann Kathrin” -> Das ist schon wieder ätzend. Es ist ja hier nicht mal ein Artikel, der das thematisiert – sondern es ist eine Frage in den Kommentaren, warum es nicht thematisiert wird.
Und “für SChulterklopfer” schreibt man einfach keine Artikel. Artikel sind nicht wie Facebook, wo es darum geht, möglichst viele Likes zu kriegen.