Fnatic ist eines der erfolgreichsten Teams in League of Legends in Europa. Die haben sich von ihrem Strategic-Coach getrennt. Grund sind Screenshots aus dem Jahr 2018, die aufgetaucht sind. Der Coach selbst bezeichnet sein Verhalten damals als eklig.
Das sagt Fnatic: Das europäische Top-Team Fnatic hat auf Twitter am 30. April verkündet, dass sie „alle Beziehungen“ zu jemandem abgebrochen haben, der einen Vertrag mit ihrem LoL-Team hat.
Sie feuern den, nachdem Fnatic über „mehrere, extrem Besorgnis erregende Nachrichten“ dieser Person in Kenntnis gesetzt wurde.
Fnatic sagt: Diese Nachrichten kommen aus 2017 und 2018 – noch bevor die Person mit Fnatic in Verbindung stand.
Fnatic wurde 2020 Vizemeister in der europäischen LoL-Liga LEC und gilt als eines der beliebtesten LoL-Teams weltweit.
Pädophile Bemerkungen über 7-jährige
Um wen geht’s? Bei der Person, die entlassen wurde, handelt es sich um einen Norweger. Der war seit Januar 2020 ein Strategic-Coach für Fnatic.
Der frühere Spieler, als Veigar v2 bekannt, hatte vor seiner Anstellung bei Fnatic einen Ruf als „toxischer Spieler“, wie dotesports berichtet.
Das waren die Vorwürfe: Die Screenshots, auf die sich Fnatic bezieht, handeln davon, dass der Coach vor einigen Jahren „pädophile Bemerkungen“ über eine 7-jährige gemacht haben soll. Deren ältere Schwester hat Screenshots mit den pädophilen Bemerkungen auf ihrem alten Smartphone gefunden und gepostet.
Aufgrund dieser Anschuldigungen wurde der Coach augenscheinlich gefeuert.
Die Screenshots wurden über Twitter geteilt und später über Discord weiter verbreitet.
Coach sagt, er hat sein Leben geändert
Das sagt Veigar selbst: Der hat sich auf Twitter gemeldet. Er sagt, das war 2017/2018. Damals war er 16 bzw. 17 Jahre alt und mit einer Gruppe widerlicher Leute zusammen. Zu der Zeit habe er einige widerliche Dinge gesagt, die er heute selbst nicht fassen kann.
Ende 2018 habe er begriffen, wie kaputt er war und sich von den Leuten getrennt, die einen so schlechten Einfluss auf ihn hatten.
Seit er sich geändert habe, hätte er nie wieder auch nur annähernd so was Schlimmes gesagt wie auf den Bildern.
Heute könne er gar nicht fassen, was er damals zu der Frau über ihre Schwester gesagt habe. Er schäme sich dafür.
“Edgy” Gaming-Kultur vernichtet Karriere
Das steckt dahinter: Das Internet vergisst nicht. Beleidigende Äußerungen im Internet können Menschen verfolgen und ihre Karriere beschädigen. So musste der Komiker Kevin Hart die Moderation der Oscars aufgeben (via welt.de), weil alte, schwulenfeindliche Tweets von ihm ans Licht kamen.
Gerade professionelle LoL-Spieler und andere E-Sportler haben häufig eine „dunkle Online-Vergangenheit“. Denn der generelle Ton im Gaming ist in seinen schlimmsten Ausprägungen tabulos und nimmt keine Rücksicht auf normale, etablierte Grenzen der Kommunikation. Gerade solche Grenzen zu verletzen, gilt als chick und “edgy.”
Diese Online-Vergangenheit kann Gamer einholen, wenn sie später einen „richtigen Job“ haben. Dabei ist zu beachten, dass auch LoL-Profis noch jung sind und ihre „böse Vergangenheit“ oft nur wenige Jahre zurückliegt.
2018 wurde bekannt, dass ein E-Sport-Journalist von ESPN, der über das Fehlverhalten von Overwatch-Profis berichtet hatte, selbst Jahre zuvor äußert toxisch auf Twitter unterwegs war, als er noch jung war.
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Kein Mitleid, aber ich glaube und hoffe er hat sich gebessert, so wie er es sagt.