Chef von Final Fantasy XIV: „Spieler haben zu wenig Zeit für MMORPGs“

Chef von Final Fantasy XIV: „Spieler haben zu wenig Zeit für MMORPGs“

Der Direktor von Final Fantasy XIV Naoki Yoshida ist der Meinung, dass MMORPGs wie WoW oder Elder Scrolls Online für sein Spiel nicht die größten Rivalen darstellen. Für den Chef von FFXIV sind alle Arten von Unterhaltung Konkurrenz. 

Was gehört zur Konkurrenz von FFXIV? Als Leiter der Business Division 5 von Square Enix, die für Online-Games verantwortlich ist, muss Yoshida bei der Entwicklung der Spiele immer auch die Konkurrenzprodukte berücksichtigen. Dazu gehören seiner Aussage nach aber nicht nur andere MMORPGs:

“Ich denke, dass alle Formen der Unterhaltung als Konkurrenz betrachtet werden sollten. Die modernen Gamer sind sehr beschäftigt – Sie müssen ihre begrenzte Zeit auf die verschiedenen Arten der Unterhaltung aufteilen, die sie neben dem Gaming konsumieren.”

Der Chef von FFXIV glaubt, dass dies der Grund sei, wieso MMORPGs es in unserer Zeit so schwer haben, Fuß zu fassen. Laut ihm ist eines der wichtigen Merkmale eines MMORPGs die Tatsache, dass man erst viel Zeit damit verbringen muss, um die Tiefe und den Spielspaß verstehen und schätzen zu können. Yoshida ist daher der Meinung, dass die MMORPGs in erster Linie um die Zeit ihrer Spieler kämpfen. Sei es gegen Filme, TV-Serien, Single-Player-Games oder andere Formen von Unterhaltung.

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Die MMORPGs erblühten zu einer Zeit als das mobile Internet noch nicht so weit verbreitet war, doch jetzt leben wir in einer Welt, wo wir quasi jederzeit eine komplette TV-Serie vom Handy aus streamen können, so Yoshida. Man müsse als Entwickler daher von allen Arten der Unterhaltung lernen können.

In einem Interview mit Mein-MMO zu der Erweiterung Stormblood und den Jump-Potions hat Yoshida schon mal darüber gesprochen, wie die modernen Spieler keine Zeit mehr für MMORPGs haben. Seine Einstellung dem gegenüber hat sich also nicht geändert.

final fantasy xiv ultima limit break

Final Fantasy XIV wird von zwei Säulen gestützt

Was sind die wichtigsten Aspekte von FFXIV für Yoshida? Der Direktor von FFXIV setzt bei der Entwicklung seines Spiels auf zwei Hauptpfeiler: Die Story und die Community.

  • Die Story des MMORPGs soll immer weiter fortschreiten, jedoch für neue Spieler immer zugänglich sein. Jeder soll in der Lage sein, in FFXIV einzusteigen und sofort von der Erzählung mitgerissen zu werden.
  • Die Kommunikation mit der Community muss immer aufrechterhalten werden, damit die Community weiß, dass ihre Meinung bei der Entwicklung von FFXIV eine Rolle spielt.
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Wie wirkt sich diese Einstellung auf den Content von FFXIV aus? Diese Denkweise spiegelt sich aber auch in der allgemeinen Struktur des Contents von Final Fantasy XIV. Der Großteil des Contents von FFXIV kann vom Zeitaufwand her in zwei große Kategorien aufgeteilt werden.

  • Schnelle und leicht verdauliche Häppchen: Dabei handelt es sich um Content wie einzelne Dailies und Dungeons, der darauf ausgelegt ist, nicht länger als 30 Minuten zu dauern. Diese Art von Content hilft den Spielern mit wenig Zeit, am Ball zu bleiben und mit der Ausrüstung nicht zu weit hinter die Hardcore-Spieler zu fallen.
  • Langzeit-Projekte, die man schrittweise abarbeitet: Zu dieser Art von Content gehören zum Beispiel das Crafting-System von FFXIV sowie die Relikt-Waffen und Rüstungen. Sie sind oft mit massivem Grind verbunden oder benötigen sehr hohe Mengen an Ingame-Geld. An diesem Content können Spieler monatelang langsam vor sich hin arbeiten.

Hinzu kommen die wöchentlichen Begrenzungen von Loot und Tokens, die den Fortschritt verlangsamen, zum Beispiel beim Sammeln neuer Ausrüstung. Die Spieler können ihre wöchentliche Spielzeit also genau einplanen, ohne am Ende große Nachteile zu erleiden, weil sie weniger spielen.


Der Direktor von Final Fantasy XIV kämpft aber auch an anderen Fronten:

Final Fantasy XIV auf Switch und XBox: „Wir machen stetige Fortschritte“

Quelle(n): GamesRadar
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Joss

Ob wer und wenn wieviel und außerdem für was genau, Zeit hat, hängt vor allem am Alter und der jeweiligen Lebenswelt. Ich schrieb es ja mal die Tage, dass die Deutschen das Lesen aufgeben und es erstmals mehr Nichtleser als Leser gibt. Mal ganz abgesehen davon, was da gelesen wird. Das wird auch damit zu tun haben, dass viele ihre Zeit in stumpfsinnigen Spieleroutinen verbringen, um sich irgendwelche banalen Ingame-Vorteile zu erspielen. Und wenn sie die alle erspielt haben, geht es weiter damit in der nächsten Jahrmarktsattraktion.

Nimmt man noch den Bewegungsmangel und die Probleme in den Schulen und Lehrstätten hinzu, sollten sich Entwickler ganz andere Dinge fragen. Z.B. wie sie qua entsprechender Aufgaben und Spieldesigns zur Bildung beitragen und mit Texten vernetztes Wissen über die Welt und ihre Kulturen vermitteln. Einige Titel schaffen das ja auch. Stattdessen den Blick auf das Feld durch das Raster von Konkurrenzen zu richten, das scheint mir gerade von einer Entwicklerpersönlichkeit wie Yoshida ziemlich flach und dekadent. Gerade in Fernost klafft zwischen den medial zelebrierten Omnipotenzträumen und dem Lebensalltag eine Kluft, in die immer mehr Menschen (nicht nur Spieler) reinfallen, ohne da noch aus eigener Kraft herauszukommen. Wer mal eine Halle voll mit 30-50 jährigen Männern vor einem dreizehnjährigen tanzenden Teenager im Cosplaykostüm ausrasten gesehen hat, bekommt einen Eindruck, wie weit das getrieben werden kann. Anfassen darf man gegen ausreichend Cash auch, aber nur X Sekunden lang, sonst greift die Security ein.

Nimm man also mal so einen allgemeinen Blickwinkel ein, weiß man gar nicht mehr so genau zu beantworten, ob es nun gut oder schlecht ist, dass “die Spieler” heute zu wenig Zeit für MMO-RPGs haben. Vielleicht folgt ja aus flacher eingestellten und noch repetetiveren Produkten auch irgendwann mal eine Abkehr und ein Erwartungshorizont hinsichtlich der Produktionsweisen,- formate und -verhältnisse (siehe den Artikel zur Crunchtime von RDR). Macht ja einen großen Unterschied, ob man nun The Wire schaut oder Gilmore Girls, und den größten, ob man sich nur belämmern lässt oder darüber nachdenkt und in Gespräche gerät. The Wire ist ein Produkt, das man auch in den Schulunterricht integrieren kann. Da sind Spiele weit von entfernt und der Versuch, eSport an Schulen zu bringen eher der Ausweis oben erwähnter westlicher Dekadenz.

Keragi

Ich hab immernoch fast soviel zeit wie zu meiner schulzeit 🙂 da bin ich wohl die ausnahme.

Gaburias Myucheu

Ich glaube sowas kommt auch immer auf den Job an ^^
Manche müssen nur 3-4 Std. am Tag Arbeiten & haben dann auch noch dementsprechend viel Zeit andere Arbeiten dann aber wieder rum 10-12 Std.& haben kaum bis gar keine Zeit kommt dann auch drauf an ob man Kinder hat oder nicht usw. usw. ^^

Keragi

Das ist richtig, ich habe zb einen normalen 8std tag heist um 6 anfangen um 14 uhr aufhören 10-12 stunden darf ich gar nicht da muss der Betriebsrat vorher sein okay geben. Nach hause fahren und kann theoretisch von 14.30 bis 22-22.30 zocken natüelich hat nicht jeder soviel freizeit je nach lebenssituation^^

Zerial Jurai

unsere zeit ist halt vorbei bei den heutigen mmos heist es immer schnell schnell am besten inerhalb eines tages auf max lvl, bei sowas bekomm ich krämpfe ich möchte leveln am besten ein halbes jahr bis max lvl das wäre optimal wie zu eq2 zeiten aber sowas ist leider leider vorbei

Lotte

Der größte Zeitfresser ist für mich diese blöde Erfindung das sich echtes Leben nennt, wirklich abartig was man da an Zeit mit Arbeit, Frau, Kind, Garten, Auto, Haus usw. vergeudet .
Da sollte mal wirklich einer was dagegen tun……Dann hätte ich doch tatsächlich wieder mehr Zeit um diese in Onlinespiele zu verschwenden und denen mehr Geld in den A…. zu schieben.

Früher war halt alles besser…..

Gaburias Myucheu

Ja dann mach doch was dagegen 😉
Werfe die Frau in den nächsten Fluss, die Kinder ins Heim Garten, Auto & Haus verkaufen eine 1 Zimmer Wohnung & fertig dann hast du was dagegen getan 😉

Red Black

Irie, die Artikel zu FF14 ist wirklich Top ????. Naja, ich mag es zu lesen wie die Spiel sich ändert und einsteiger freundlicher wird ????. Du und ihr alle Redakteure seid die besten.

Irie

Vielen Dank, das freut mich zu hören ^^

Irie

Es ist schon irgendwo ironisch. Ich erinnere mich daran wie ich in den Jahren Anfang 2000 nach jedem J-RPG-Release hungerte, weil kaum etwas bei uns veröffentlicht wurde. Da steckte man halt 500+ Stunden in ein Star Ocean 3, weil es monatelang keine neuen Releases gab.

Jetzt weiß man nicht wo man anfangen soll, egal ob single-player oder MMO. Anfang 2017 musste ich mir echt an den Kopf fassen, weil da eine ganze Tonne neuer cooler Games rauskam und fast jedes von ihnen 100+ Stunden lang war. Und ich bin noch nicht mal ein großer Kino-Gänger oder Serien-Gucker, dafür muss ich meine Zeit eher selten einsparen.

Seska Larafey

Geht mir genau so

Am Anfang habe ich mit meinem Lehrlings Gehalt Spiele aus Kanada importiert zum Zocken. Es versanken auch so 100+ Stunden in die Spiele

Aber heute?

In der Woche schreibe ich meine reviews zu aktuellen Animes auf einer Seite. Das habe ich mir noch bewahrt

Guest

Star Ocean: Till the End of Time? Das Ding war mal echt geil.

Irie

Yup, war echt ein ordentliche Brocken von einem J-RPG. Hab mir auch direkt das HD Remake geholt für die PS4, auch wenn ich da keine 500 Stunden mehr reinstecken werde. Glaub, ich hatte damals auf der PS2 um die 290 von 300 Battle Trophies geschafft.

Guest

Ist auch eines der wenigen Spiele für die PS2, die nicht auf einer DVD gepasst haben. Echt schade was aus der Star Ocean Reihe geworden ist. The Last Hope fand ich auch noch ganz gut, aber den aktuellen Teil habe ich nach 10 Stunden abgebrochen. Absoluter Schrott.

Seska Larafey

Er hat recht, ich muss nein ich will hier die anderen Kommentare recht sprechen

Koronus

Er hat vollkommen Recht. Das ist der Grund, warum meine Pile of Shame immer weiter anwächst sowohl auf Anime als auch Spiele Seite. Das ist auch der Grund, warum ich es schon aufgegeben TES, Pokémon und MH jeglicher Art zu Spielen. Weil ich ganz genau weiß, dass ich zeitlich da nicht ran komme. Zuletzt wieder mal aus Neugier Smaragd eingeschaltet. Allein das hat über 200 Stunden verschlungen. Ich habe genug Spiele um mich in einem Atomschutzbunker wie in Fallout oder in einer Raumkapsel wie in Porter Robinsons Shelter bis an mein Lebensende mich zu beschäftigen.

Rico

Absolut geiles MMO, so viele Inhalte, für mich persönlich das beste MMO was ich jemals gespielt habe. Habe über 10 Jahre WoW gespielt und viele andere…

Rudi Loca

Er soll mal weiter das Crossplay klar machen =) Würde es gern auf der X Box haben,

Snoop VonCool

Das liegt eher in der Hand von Sony, Joshi macht schon seit jahren mit den rum.

Corhak

Da es in Fornite ja nun geht. Kann man hoffen. ich denke es wird nur noch eine Frage der Zeit sein bis es soweit sein wird. (Vermutlich Release zum Release des nächsten Addons?)

Guest

Im Falle von FF14 lag es an Microsoft. Die Konsole war damals so eingestellt, dass sie kein Crossplay ermöglichte. Microsoft wollte damals auch nicht nachrüsten. Yoshida hat sich mal im Interview mit Kotaku dazu geäußert. https://uploads.disquscdn.c

Varoz

Sehe ich genauso, ich muß auch immer überlegen was ich in meinen paar stunden freizeit mache, zocken, tv, oder freunde, da ist nicht für alles platz.

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