Twitch: Trymacs will einem jungen Fan eine Freude machen, doch die Situation wird sehr unangenehm für ihn

Twitch: Trymacs will einem jungen Fan eine Freude machen, doch die Situation wird sehr unangenehm für ihn

Der Hamburger Maximilian “Trymacs” Stemmler gehört zu den größten deutschen Streamern auf Twitch. Wenn er mit jungen Fans Fortnite zockt, freuen die sich oft riesig. Nun wurde ihm jedoch klar, wie das Ganze aus der Sicht der Eltern aussehen muss, die sich wohl fragen, welcher 28-Jährige da mit ihren Kindern spricht.

Was macht Trymacs in Fortnite? Der Streamer spielt das kunterbunte Battle-Royale gerne mit zufällig zugeteilten Mitspielern und nutzt die teils absurden Interaktionen für Content.

Fortnite ist bekannterweise bei jüngeren Spielern besonders beliebt, doch deren Verhalten ist Trymacs manchmal etwas zu viel: er beklagt die mangelnde Erziehung. Aus diesem Grund hat er jetzt angefangen, gutes Benehmen zu belohnen.

Was sind das für Belohnungen? Die Idee ist, dass sich Skills und Fairplay für die Mitspieler auszahlen: Gewinnt Trymacs die Runde mit Mitspielern, bei denen er sich sicher sei, dass sie nicht gezielt versuchen, in den Stream zu kommen, sollen sie 50 € erhalten. Vor allem bei jüngeren Mitspielern nimmt Trymacs die Gewinn-Bedingung allerdings nicht so genau und belohnt sie einfach für spielerische Leistung und gutes Benehmen.

Einem Jungen sagte er sogar einen teuren Gaming-PC zu, obwohl das Duo nur auf dem 13. Platz landete. Eigentlich also ein schönes Format. Das wurde jetzt aber unangenehm, denn nicht alle Eltern sind angetan davon, wenn ihre Kinder Geldgeschenke von einem erwachsenen Mann erhalten.

Andere Eltern sehen das mit Fortnite etwas lockerer:

Junger Gamer kriegt offenbar Stress mit den Eltern

Wie läuft das ab? Trymacs sucht sich zufällige Mitspieler, zockt mit denen eine Runde Fortnite und unterhält sich dabei mit ihnen. Gerade für die Jüngeren ist das oft cool. Viele von ihnen kennen Trymacs und freuen sich, mit ihm spielen zu dürfen.

Selbst, wenn sie den Content Creator nicht aktiv verfolgen, ist ihnen oft klar, dass er ein größerer Streamer ist und ihnen gerade tausende Leute zuschauen. Wenn hinterher dann noch ein Geschenk winkt, ist die Freude oft groß: schließlich kann man sich mit 50 € coole Skins oder V-Bucks – die Ingame-Währung in Fornite – kaufen.

Das Geld verschenkt Trymacs meistens in Form von Playstation-Guthaben, Amazon-Gutscheinen oder paysafecards. Dafür fragt er die jungen Mitspieler nach einem volljährigen Geschwister-Kind oder Elternteil, die die Zahlung abwickeln können.

Was ging jetzt schief? Der Streamer wollte seinem 8-jährigen Spiel-Partner einen Skin im Shop schenken, was jedoch an der 2-Faktor-Authentisierung scheiterte. Daraufhin wollte er dem Jungen mit 50 € PlayStation-Guthaben eine Freude machen.

Dafür sollte der 8-Jährige ein Elternteil holen. Der rief nach seinem Vater, dann nahm die Sache einen unerwarteten Verlauf. Der Junge erklärt, er dürfe das Geschenk nicht annehmen und wimmelt Trymacs recht schnell ab. Ob er am Dienstag nochmal zusammen zocken dürfe, wisse er nicht.

Dem Streamer ist die Situation sichtbar unangenehm: Er ahnt, dass sein junger Mitspieler Ärger von seinen Eltern bekommen hat. Es scheint, als habe er sich noch nicht so richtig Gedanken gemacht, wie die Sache aus Sicht der Erziehungsberechtigten aussehen muss: Da unterhält sich ein “merkwürdiger Fremder aus dem Internet” mit ihren Kindern, schickt ihnen Freundschaftsanfragen und macht großzügige Geschenke.

Einen Clip der Aktion könnt ihr euch hier anschauen:

https://www.youtube.com/watch?v=jRarPK1tGlU

Was steckt dahinter? Ob die Eltern tatsächlich ein Problem mit der Situation hatten, oder es einfach Zeit fürs Abendessen war, lässt sich nicht überprüfen. Trymacs wirkt jedoch ziemlich mitgenommen von der Interaktion. Schließlich hat er wohl niemandem Ärger einhandeln wollen.

“Der hat Ärger bekommen, weil die Eltern denken, ich bin irgendein Weirdo aus dem Internet”, sagt Trymacs geknickt.

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Seine Zuschauer finden das Ganze eher lustig. Sie schreiben F in den Chat, in den YouTube-Kommentaren unter dem Clip sieht man lachende Emojis. Doch einige haben auch Verständnis für die Eltern. Denn tatsächlich steckt hinter der Sorge mancher Eltern ein reales Problem:

Das ist Grooming: Unter Grooming versteht man die gezielte Kontaktaufnahme von Erwachsenen zu Minderjährigen. Dabei versuchen Täter, zu Minderjährigen eine Beziehung aufzubauen, indem sie ihnen schmeicheln, sich ihre Probleme anhören – oder eben Geschenke machen.
Besonders in Bezug auf soziale Medien wird vor Grooming gewarnt, aber auch bei einem Spiel wie Fortnite, das eine sehr junge Playerbase hat, gibt es diese Risiken. Viele Eltern limitieren und überprüfen daher, wer mit ihrem Kind Kontakt aufnehmen kann.

Bereits bei einer früheren Runde im Stream hatte sich ein älterer Mitspieler zugeschaltet, der sagte, er spiele auf dem Account seines Sohnes. Ihm war es offenbar seltsam vorgekommen, dass Trymacs seinen jungen Mitspieler nach der Schule fragte und er wollte sich vergewissern, was da los sei.

Dieser Vater schien Trymacs aber zu kennen, weshalb daraus eher eine coole Mehr-Generationen-Lobby wurde, als eine unangenehme Situation.

Doch selbst unabhängig von den Geldgeschenken zeigt sich ein weiteres Problem: Denn Trymacs gibt seine jungen Mitspieler tausenden Zuschauern preis. Mehrere Kinder erwähnen, dass sie dutzende Freundesanfragen erhalten, während sie mit dem Streamer spielen.

Der warnt sie zwar davor, diese Anfragen nicht anzunehmen, doch verhindern kann er es nicht.

Heute, am Dienstag, dem 17. Januar, soll bei Trymacs erneut Fortnite auf dem Plan stehen. Es bleibt abzuwarten, ob er nochmal mit seinem jungen Kumpel zocken kann, oder ob er sein Format nach der unangenehmen Interaktion nochmal überdenkt.

Was wurde aus dem 16-Jährigen, der plötzlich 3 Millionen $ bei der WM in Fortnite gewann?

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Nakazukii

zumal er PSN Guthaben was ab 18 Jahren ist einem 8 Jährigen geben wollte

René

Wollte er eben nicht, deswegen hat er ja nach einem Erwachsenen gefragt.

Jan

Ja, genau DAS ist das Problem 😀 warum ist das Guthaben denn ab 18, aber bei der Konkurrenz nicht? Weil Sony die Verantwortung zur Überprüfung der Altersfreigabe abtreten will, aus keinem anderen Grund.

Dass das für die Eltern kein Problem darstellt zeigt ja wohl dir Tatsache, dass der 8-jährige ein Spiel spielt, welches in Deutschland ab 12 freigegeben ist 😉

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