Das Indie-MMO Identity wollte euch, ähnlich wie in Second Life, in eine realitätsnahe Welt entführen und euch dort zum Drogenboss machen. Es startete schon 2018 in den Early-Access, verschwand dann aber von der Bildfläche. Wo steht das ambitionierte Spiel heute?
Was ist Identity? Das MMO möchte gleichzeitig ein Spiel und eine Lebenssimulation sein. Ähnlich wie das damals erfolgreiche Second Life. Dabei wirft euch Identity in eine Welt, die der realen sehr nah sein soll und sich in einem fiktiven Amerika befindet.
Anders, als ihr es aus MMOs gewohnt seid, trefft ihr also nicht auf Orks, Elfen oder Zwerge, sondern auf Menschen, die durch Städte spazieren, ihren Job machen und Häuser kaufen.
Auch was das Gameplay angeht, orientiert sich Identity an der realen Welt:
- Ihr könnt euch entweder den Gangstern oder der Polizei anschließen. Das ist vor allem für den PvP-Aspekt des Games entscheidend.
- Auch Berufe sollt ihr auswählen können und euch darin dann immer weiter verbessern. Neben normalen Jobs wie Koch gibt es auch den Drogendealer- und Händler.
- Geht ihr letzterem nach, fangt ihr in einer kleinen Garage mit der Drogen-Herstellung an und arbeitet euch zu einem bekannten Drogen-Baron hoch. Das Szenario ist sehr an die Serie Breaking Bad angelehnt.
- Da ihr auch Häuser kaufen könnt und euch ein Leben simuliert, spielt auch das Housing eine Rolle in Identity.
Einen Trailer für das MMO seht ihr hier, auch wenn er über 3 Jahre alt ist, ist er der aktuellste:
Der Verlauf bis heute ist eher schlecht
Was passierte mit dem Titel? Bereits im Jahre 2018 startete das MMO in den Early-Access auf Steam. Damals noch als Buy2Play-Titel und sehr unfertig. Der Plan war, Identity in mehreren Modulen herauszubringen, die das Grundspiel um neue Features erweitern soll. Ein solches System kennt man unter anderem aus Star Citizen.
- Im ersten Modul war das soziale Leben integriert. Ihr konntet eine Stadt erkunden und Häuser betreten. Das Modul war auch das, was im Early Access verfügbar war.
- Das SWAT-Modul sollte neben dem PvP und Schießereien noch weitere Inhalte bringen, war für 2019 geplant, kam aber nie.
- 2020 sollte außerdem ein Racing-Modul in das Spiel kommen, mit dem ihr dann Fahrzeuge hättet fahren können, doch auch das kam nie heraus.
- Der geplante Release im Jahre 2021 wurde entsprechend auch nicht eingehalten.
- Stattdessen meldeten sich die Entwickler nach 2 Jahren Funkstille im Januar 2020 wieder zu Wort
- In einem Newsletter erzählen sie, dass es technische und finanzielle Probleme gibt, man das Spiel aber dennoch fertigstellen möchte.
- Seit diesem Blogpost gab es aber wieder Funkstille, bis vor einigen Tagen.
Wie kommt das Spiel an? Eher bescheiden. Noch immer gibt es den Early Access auf Steam zu kaufen, dieser hat aber seit Juni 2019 kein Update mehr erhalten. Die 553 Bewertungen des Titels sind derzeit auf “größtenteils negativ”, mit nur 23 % positiven Bewertungen.
Wirft man einmal einen Blick in diese Bewertungen wird schnell klar, dass es sich hier um eine Mischung aus falscher Erwartung und technischen Problemen handelt. Die Entwickler kommunizieren auf Steam zwar, dass es sich nur um ein Modul des Games handelt und dieses noch nicht fertig ist, dennoch wird genau das häufig kritisiert.
Andere User schreiben aber von technischen Problemen und dem Fakt, dass das Spiel schlichtweg seit 3 Jahren nicht mehr geupdatet wird. Darüber sind viele der negativen Reviews traurig, da selbst sie Potenzial in dem Spiel sehen.
Entwickler meldet sich nach Funkstille zu Wort und will euer Geld nicht mehr haben
Was sagt der Entwickler? Am 14. August meldete sich der Entwickler erstmal seit langer Zeit über sein Forum zu Wort und gibt einen aktuellen Stand des MMOs durch. Und damit hat sich richtig viel geändert. Und trotz des aktuellen Chaos rund um das Spiel, will das Studio das Game nach wie vor fertigstellen, aber mittlerweile ganz anders, als zuvor.
So hat man das ganze Spiel mittlerweile in die Unreal Engine 5 umgezogen und musste deswegen alles von Vorne bauen. Außerdem haben die Entwickler das Konzept der Module über Bord geworfen und wollen ein einzelnes, fertiges Spiel auf den Markt bringen.
Sie wollen euer Geld nicht mehr: Des Weiteren möchte der Entwickler sein Spiel wieder von Steam herunternehmen und seinen eigenen Launcher bauen. Sie erklären weiter in dem Statement, dass es zwar Geld-Probleme während der Entwicklung gab und gibt, das aber nicht mehr von euch ausgebadet werden soll.
“Ihr Leute habt wirklich genug bezahlt. Ihr solltet jetzt auch wirklich keine Käufe mehr tätigen, bis wir mehr Updates zu dem Spiel gezeigt haben. Nach all den Verschiebungen ist es Zeit, dass wir uns erneut beweisen.”
Weiter schreibt der Community Manager, dass man in den vergangenen Jahren als Studio kleinere Projekte annehmen und umsetzen musste, um das Spiel zu finanzieren und bald auch Geld aus anderer Quelle in das Projekt fließen soll. Bis dahin wird das Spiel in naher Zukunft von Steam entfernt. Das gesamte Statement könnt ihr euch auf identityrpg.com durchlesen.
Was haltet ihr von Identity? Gebt ihr dem Spiel noch eine Chance, oder ist euch das gesamte Chaos rund um den Titel herum zu anstrengend? Vertraut ihr dem Entwickler noch, dass das Game herauskommt? Was haltet ihr von der Aussage, dass ihr das Spiel nicht kaufen sollt? Schreibt es uns gerne in die Kommentare hier bei MeinMMO.
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