Die BlizzCon 2019 startet in einer Woche – zusammen mit vielen Protesten

Die BlizzCon 2019 startet in einer Woche – zusammen mit vielen Protesten

Die BlizzCon 2019 dürfte geschichtsträchtig werden. Nicht nur wegen der Ankündigung von Spielen, sondern auch wegen der Proteste drumherum: Blizzard ist im Moment im Kreuzfeuer der Kritik.

Für viele Gamer ist das kommende Wochenende das Highlight des Jahres, denn die BlizzCon 2019 steht an. Hier werden viele Neuankündigungen von Blizzard erwartet, darunter etwa neue Addons für WoW und Hearthstone, ein neues Overwatch-Spiel und sogar das lang ersehnte Diablo IV.

Doch die BlizzCon könnte überschattet werden, denn gleich mehrere Proteste sind vor und während der BlizzCon geplant.

Was ist der Grund für die Proteste? Der Aufreger ist noch immer die Hearthstone-Affäre rund um den Profi Blitzchung, der eine Strafe kassiert hatte, weil er während eines Hearthstone-Streams „Free Hong Kong, revolution of our age“ verkündet hatte.

Die Strafe wurde zwar später abgemildert, doch viele Leute sehen das grundsätzliche Handeln von Blizzard als Anbiederung an die chinesische Regierung, um den Markt dort nicht zu verlieren.

Für viele ist klar: Blizzard stellt die finanziellen Interessen über die Freiheit der Menschen.

Deshalb soll an Blizzard ein Exempel statuiert werden, damit große Firmen und Sponsoren begreifen, dass es bei den Kunden keine Toleranz dafür gibt, Redefreiheit aus finanziellen Gründen einzuschränken.

Diese Proteste sind zur BlizzCon 2019 geplant

Grundsätzlich gibt es zwei große Protestbewegungen, die zur BlizzCon umgesetzt werden sollen. Eine davon soll online stattfinden und vor allem über Social Media angesetzt sein. Die andere findet tatsächlich vor Ort in Anaheim statt, dem Austragungsort der BlizzCon 2019.

Das ist die Online-Aktion: Am 29. Oktober wird versucht, die sozialen Medien mit dem Thema zu überschwemmen, um mehr Aufmerksamkeit für die Problematik zu generieren.

An diesem „Online-Aktionstag“ will die Aktion den Hashtag „#GamersForFreedom“ groß machen und von anderen Unternehmen einfordern, dass sie sich klar zu freier Meinungsäußerung bekennen und die Unterdrückung von Freiheit nicht dulden.

Mei wurde zu einem Symbol des Protestes gemacht – aus Boykott gegen Blizzard.

Damit möchte man nicht nur Druck auf Blizzard ausüben, sondern auch auf deren Sponsoren. Dazu gehören etwa Größen wie Asus, Corsair, T-Mobile, Razer und Nvidia.

Diese Aktion ist auch für alle gedacht, die protestieren wollen, aber nicht selbst zur BlizzCon anreisen können.

Proteste vor der BlizzCon: Am 1. November ist ein Protest direkt vor dem Messegelände in Anaheim geplant. Hier wollen sich die Leute versammeln und die typische Kleidung der Protestierenden aus Hongkong tragen. Darunter fallen etwa Regenschirme und Gasmasken. Es soll aber auch viele Plakate mit entsprechenden Forderungen geben.

Winnie-the-Pooh-Obama
Auf dieses Bild soll der Vergleich von Xi Jingping mit Winnie the Pooh zurückzuführen sein.

Manch einer nimmt diese Aktion auch nicht so ganz ernst und will in der Verkleidung als Winnie Puh gehen – als Kritik an Xi Jingping. Der wurde im Internet oft mit Winnie Puh verglichen, woraufhin die Regierung den Bären einfach komplett in China verboten hat.

Wie viele Menschen tatsächlich in Anaheim auftauchen werden, um an den Protesten teilzunehmen, bleibt abzuwarten.

Proteste auf der BlizzCon: Zusätzlich zu den beiden oben genannten Terminen, wollen auch einige BlizzCon-Besucher an der Protestaktion teilnehmen und auf der Messe auffallen. Hier spricht man von bedruckten T-Shirts mit „Free Hong Kong“ und andere Botschaften, aber auch Regenschirme und Gasmasken sind geplant als Zeichen der Solidarisierung mit den Protesten in Hongkong.

Wieder andere wollen versuchen, in den Q&A-Panels aufzufallen, auch wenn das gar nicht so leicht ist.

Ob Blizzard diese Art des Protest auf der Messe zulässt oder solche Kleidung gar nicht erst erlaubt, bleibt abzuwarten. Zumindest Regenschirme könnten wohl leicht als mögliche Waffe klassifiziert werden.

Unterstützt werden die friedlichen Protestaktionen von größeren Vereinigungen, wie etwa FightForTheFuture.org. Es hat sich sogar ein ganzes Subreddit zu den Protesten gebildet.

Es wird also spannend zur BlizzCon – nicht nur im Bezug auf Blizzard-Spiele, sondern auch wegen dem ganzen Treiben drumherum.

Ob diese Protest-Aktionen in einem wirklich relevanten Umfang ausfallen oder es sich am Ende nur um „Internet-Blabla“ ohne tatsächliche Taten handelt, bleibt abzuwarten. Immerhin ist es damit aber wohl die erste BlizzCon, auf die sich Blizzard-Fans und -Gegner gleichermaßen freuen.

Findet ihr die Protest-Aktionen gut? Oder sollte man die BlizzCon einfach genießen können und das Event in Ruhe lassen?

Warum die BlizzCon 2019 für Gamer nur gut werden kann
Quelle(n): fightforthefuture.org
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TankSinatra

Hätte er gesagt, dass er Chinas Art von Politik total oder gar Diktaturen an sich klasse findet und wäre entsprechend gebannt worden… Dann fänden das alle klasse.. Es geht hierbei rein darum, dass ein Wirtschaftskonzern nicht möchte, dass die von ihm zur Verfügung gestellte Plattform für solche Aussagen herhalten darf. Blizzard verkauft seine Games nun mal an alle. Was glaubt ihr eigentlich mit wie vielen Rechtsaktiven Leuten wir alle schon mal einen Dungeon besucht oder die Payload ans Ende der Map gebracht haben. Dabei hatbman sich sogar super verstanden. Ich finde Politik gehört nicht in solch einen Rahmen, denn sie ist nunmal immer Subjektiv genau wie Religion.

Keupi

Finde ich persönlich sehr schade, dass die Blizzcon für solche Aktionen benutzt werden soll. Blizzard setzt in China oder sonstwo auf der Welt die Gesetze der jeweiligen Staaten in Bezug auf ihre Geschäftsfelder und Produkte um. Das ist erst einmal ein Fakt. So sollte es in der Theorie auch sein. Und so wird es in der Praxis auch fast immer umgesetzt.

Blizzard kann doch nichts dafür. Wenn jemanden die chinesischen Gesetze und Gebräuche nicht passen, so ist das erstmal sein Problem und er kann dagegen ja etwas tun. Er muss keine chinesischen Produkte kaufen, nicht hin reisen, eventuell auch Proteste, am Besten vor Ort, organisieren und durchführen.

Nun jetzt zur Blizzcon zu fahren und in der relativen Sicherheit der USA Kritik an China und deren Gesetzgebung zu tätigen (bzw. der Umsetzung dieser Gesetze durch Blizzard), das hat mal gar nichts mit Zivilcourage oder dergleichen zu tun. Das ist so eine schöne Doppelmoral, aber der erhobene Zeigefinger aus sicherer Entfernung muss auch keine Repressalien befürchten und dergleichen.

Ich persönlich möchte auch, dass keine Tieren und Menschen sterben und überall alle friedlich und glücklich sind. Leider ist die Welt und die dazugehörige Physik/Natur nicht immer so einfach. Das passt aber zu den momentan abstrusen Forderungen bezüglich Atomwaffen, Klimapolitik, Demokratie usw usf.

Wem so viel daran liegt, dass sich in Bezug auf China und Hong Kong etwas ändert, der möchte doch bitte seiner Regierung klar machen, Einfluss auf China zu nehmen. Theoretisch und wahrscheinlich auch praktisch kann und wird das aber auch persönliche Nachteile mit sich bringen, aber so ist das nun mal. Wo gehobelt wird, da fallen Späne und Konsequenz erfordert eigene Härte und auch Einschnitte. Jeder mit Kindern wird ein Lied davon singen können.

phreeak

tl;tr Freie Meinungsäußerung ist voll blöd.

Keupi

Nein, aber es macht imho wenig Sinn dies bei einer Veranstaltung von Blizzard zu tun. Wenn Du es schon zusammenfassen möchtest.

phreeak

Warum macht es keinen Sinn da zu protestieren? Blizzard zensiert seine Spieler mit fadenscheinigen Regeln und unterdrückt die freie Meinungsäußerung. Also ist es doch logisch es genau da zu machen und nicht irgendwo in Buxtehude. Wenig Sinn hat nur deine Aussage.

Keupi

Für mich ist Esport ähnlich zu sehen wie Sport. Beim Fussball gibt es für die Spieler auch Regeln und auch Strafen. Selbst wenn Fans sich fehlerhaft verhalten werden Vereine bestraft.

Auch gehört imho Sport und Politik nicht vermischt. Aber das mag auch jeder anders sehen. So eine Veranstaltung kapern halte ich für für falsch. Dann sollte man seinen Unmut mit der politischen Situation in China und deren Gesetzgebung einfach an der richtigen Stelle platzieren. Das wiederum würde ich gut finden.

AHeinze

Besonders als “erfolgreicher” Profispieler hätte er die Reichweite gehabt dieses auch auf seinen eigenen (Social-Media-)Kanälen effizient zu verbreiten. Auch wenn es sicherlich nicht die Aufmerksamkeit des damit provozierten medialen Krieg ggn Blizzard erreicht hätte – es wäre aber wesentlich sauberer gewesen. So gefährdet er mit seiner Aktion evtl. Arbeitsplätze und auch Leben von total Unbeteiligten.

AHeinze

Und wer entscheidet, was fadenscheinige Regeln sind? Zumal Blizzard die Meinungsfreiheit nicht unterdrücken kann, aber dafür müsste man erstmal wissen was Meinungsfreiheit wirklich ist und nicht einfach unwissend auf irgendeinen Coolness-Train aufspringen und irgenwelchen Mist nachplappern. Blizzard hat in Rahmen Ihres Hausrechts Regeln für das Turnier aufgestellt, welche hier wissentlich und willentlich gebrochen wurden. Darauf wurde reagiert. Die Behauptung, Blizz hätte im umgekehrten Fall anders reagiert, wird nirgends auch nur ansatzweise bewiesen und ist daher nichts weiter als Diffamierung zum Vorantreiben der eigenen Agenda. Über die Härte der Strafe kann man evtl. streiten, aber dass der Spieler bestraft wurdem ist durchaus in jeglicher Hinsicht richtig gewesen. Ansonsten hätte sich Blizzard pro-HK politisch positioniert. Durch das Durchsetzen der Regeln zur politischen Neutralität des Events bleibt Blizz rein rechtlich gesehen neutral – auch wenn das Leute mit der Mentalität “alle, die nicht für uns sind, sind gegen uns” gerne ignorieren.

Cortyn

Was eine “fadenscheinige Regel” ist, lässt sich relativ leicht erkennen. Wenn eine Regel so umfassend definiert ist, dass sie auf absolut jede Situation zutreffen kann.

Und die Regel war (nicht wörtlich): Wenn du etwas sagst, das irgendeine Gruppe beleidigen oder als Beleidigung auffassen könnte, können wir dich ausschließen.

Eine solche Regel ist so umfassend, dass man sie, ohne zu überspitzen, auch darauf hätte anwenden können, wenn er gesagt hätte “Ich ernähre mich übrigens vegan” oder “ich trage total gerne Sandalen mit Socken”.

AHeinze

Was auch absolut legitim ist. Oder hättest du gerne einen Shitstorm wegen Ernährung, sexuelle Vorlieben oder was auch immer dem jeweiligem Mob gerade so als Laus über die Leber läuft. Damit man solche Sachen nicht alle explizit aufführen muss, sind diese Regeln dementsprechend “schwammig” gehalten. Das hat mit fadenscheinig absolut nix zu tun.

Michael Miracoli

Mimimimimimi.

Victus
Vanzir Nivis

Lächerlich. Das hat rein gar nichts damit zu tun das Blizzard die
freie Meinungsäußerung unterdrücken will, sondern einfach das sie einen Regelverstoß bestraft haben.
Aber gut, die Leute suchen eh nur noch Gründe um etwas gegen Blizzard zu haben, anstatt mal logisch darüber nachzudenken.
Klar war die Aussage gerechtfertig und richtig, das er sich für Hongkong ausgesprochen hat, aber das rechtfertig noch lange nicht gegen die Regeln zu verstoßen und auch nicht, das man deswegen eine Ausnahme macht und es zulässt. Egal wie richtig es ist. Wenn man einmal eine Ausnahme macht, dann wird es immer wieder gefordert, für jeden noch so kleinen Scheiß.
Es gibt aus guten Gründen die Regel das politische Dinge nunmal nichts dort zu suchen haben.

Phil

Es geht denke ich auch noch darum wie Blizzard mit dem Thema danach umgegangen ist, dass war schon merkwürdiges Verhalten incl. dem Statment zur Thematik und im allgemeinen können Großkonzerne ruhig mal Gegenwind bekommen, Blizz EA Amazon und Co sind ja nicht gerade Mutter Theresa^^

Vanzir Nivis

Ja stimmt, dagegen sage ich ja auch nichts. Nur manchmal wird mit dem Gegenwind einfach übertrieben. Wie in dem Fall von Blizzard. Zur Zeit ist es einfach zu viel.

alfredo

jeder hätte eine angemessene strafe akzeptiert. geht darum wie er bestraft wurde um china nicht zu verärgern.

Vanzir Nivis

Er wurde ganz normal bestraft, das hat nichts mit China zu tun. Und ganz ehrlich, Blizz hat öfter mal eine zu hohe Strafe ausgesprochen und sie im Nachhinein wieder abgeschwächt. Sehe ich eher halbso schlimm.

soru

Erinnerst du dich an Overwatch LGTB+? Da hat Blizzard bereits selbst eine Ausnahme gemacht.

Loci2378

In Blizzard’s Lage will ich nicht sein. Auf der einen Seite hat man richtig gehandelt und diese völlig fehlplatzierte Protestaktion bestraft. Auf der anderen Seite war man gegenüber diesem sensiblen Thema nicht genug offen und ehrlich mit der Community, sicherlich auch aus wirtschaftlichen Gründen, aber ich denke auch wegen den eigens aufgestellten Regeln. Denn lässt man einmal sowas durch, dann kommen viele andere an und nutzen sowas als Plattform für andere Angelegenheiten. Das muss unterbunden werden. Schließlich ist es Blizzard’s gutes Recht, Dinge die nicht mit Gaming zu tun zu haben zu unterbinden. Wer protestieren will, sollte dies klassisch auf der Straße tun.

Michael Miracoli

Hihi, ich wünsche dir du würdest in Hong Kong leben und heute Abend von Polizisten aufs Maul kriegen. Und dann du so: “ey, Danke liebe Polizisten, ihr habt völlig richtig gehandelt.”

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