In Baldur’s Gate 3 versucht ihr das ganze Spiel über, die „Zeromorphose“ zu verhindern, also zu einem Gedankenschinder zu werden. Nur ein Charakter will das eigentlich wirklich, denn es bedeutet ihre Freiheit: Karlach. Ein paar Textzeilen, die vermutlich kaum jemand je zu Gesicht bekommt, zeigen das.
Spoiler-Warnung: Hier geht es um ein mögliches Ende von Baldur’s Gate 3 sowie um die Geschichte von Karlach.
Wer ist der Begleiter?
- Karlach gehört zu den zehn Begleitern aus Baldur’s Gate 3. Ihr findet sie bereits recht früh, schon in Akt 1, wo ihr sie rekrutieren (oder töten) könnt.
- Die Barbarin gehört aufgrund ihrer lebensfrohen Art zu den beliebtesten Begleitern und ist für viele Spieler die Top-Romanze. Hier erklären wir, wie Karlach eure Freundin wird.
- Allerdings hat Karlach ein Problem: Statt eines Herzens hat sie eine teuflische Maschine verbaut, die zu explodieren droht. Der Zustand verdammt sie zum Tod – mit ein paar Ausnahmen.
Das ist ihr „bestes“ Ende: Ihr bekommt zu Beginn des Spiels eine Larve eingesetzt, die euch seltsame Kräfte verleiht, euch aber auch zu einem Gedankenschinder werden lässt. Ihr sterbt also und ein neuer Hirnfresser wird geboren. Eigentlich, denn der Prozess wird aufgehalten, von einem geheimen Besucher.
In Akt 3 habt ihr schließlich die Möglichkeit, euch aktiv dazu zu entscheiden, zu einem Gedankenschinder zu werden. Ihr verliert dann euren Charakter und eure Klasse, lernt neue Fähigkeiten und werdet wirklich jemand anderes.
Für die meisten ist das ein unbeliebtes Ergebnis, aber jemand muss dieses Schicksal akzeptieren: Entweder ihr selbst, der NPC Orpheus oder jemand aus eurer Gruppe. Und hier kommt Karlach ins Spiel.
Wegen ihres Zustands ist Karlach nicht nur prädestiniert für dieses Ende, es macht sie sogar glücklich, wie ein Spieler auf Reddit nun herausgefunden hat. Spielt ihr selbst als Karlach und verwandelt euch, hat sie einen inneren Monolog:
Ich bin immer noch die gleiche, oder? Ich bin immer noch ich …? Ja … und nein. Aber irgendwie denke ich, das war Absicht. Vielleicht nicht die Tentakeln, aber … etwas anderes. Und meine Maschine. Sie … ist … still. Noch da, aber droht nicht mehr, zu explodieren. Keine Schmerzen. Keine Zahnräder. Eine Ruhe, wie ich sie seit einem Jahrzehnt nicht mehr gespürt habe – oder überhaupt.
Das heißt, ich werde leben.
Ich werde leben.
Ich werde …
Ich darf am Leben bleiben. Ich darf bleiben.
Fuck yes.
Geschichten wie diese sind einer der Gründe, warum Baldur’s Gate 3 so enorm gut ankommt:
„Sobald sie zum Mindflayer wird, gehen die Lichter aus“
Der Nutzer giga-plum erklärt auf Reddit allerdings, dass Gedankenschinder nach der Verwandlung die Erinnerungen ihres Wirts behalten. Die Person, die sie früher einmal war, ist aber dennoch gestorben.
Nach außen macht das keinen Unterschied, es bedeute aber: Die Seele ist fort und das sei in Faerûn von Bedeutung, dort seien Seelen und Götter real. Karlach sei dann weg, an ihrer Stelle gebe es einen Gedankenschinder, der denkt, er sei Karlach.
Das führt zu einer ausufernden Diskussion über Seelen und das Leben nach dem Tod. Allerdings gibt es noch ein paar Details, die für ein tatsächlich „gutes“ Ende für Karlach sprechen.
Lazarus, oder Withers
, sagt etwa, dass er noch Spuren der alten Karlach in dem Gedankenschinder spüren kann. Genauer noch: Er meint, Gedankenschinder hätten eigentlich keine Seele. Dieses spezielle Geschöpf, also der Karlach-Schinder, schon.
Andere Nutzer werfen ein, dass Gedankenschinder durchaus Seelen hätten, aber eben von einer anderen Existenz-Ebene stammen. Darum könnte der Gott des Todes ihre Seelen nicht als solche erkennen. Dass Lazarus hier trotzdem etwas spürt, macht Karlach dennoch zu etwas Besonderem.
Mit späteren Patches wurden neue Enden für Karlach hinzugefügt, aber bis dahin war dies hier das einzige „gute“ Ende für die Barbarin. Und laut einiger Spieler ist es immer noch das beste Ende, selbst mit der Seelen-Diskussion.
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