Der Skandal um Blizzard und Activision geht weiter. Jetzt sollen Akten geschreddert worden sein, die wichtig für die Aufklärung waren.
Update 9:40 Uhr: Inzwischen hat Activision Blizzard ein Statement an die Seite Kotaku geschickt, das dort veröffentlicht wurde. Activision Blizzard sei demnach “allen Anfragen nachgekommen” und habe auch während der laufenden Ermittlung schon neue Reformen umgesetzt und Veränderungen herbeigeführt. Dazu gehören:
- Austausch einiger hochrangiger Führungspersonen
- Überarbeitung der Einstellungs- und Anwerbeverfahren um mehr Diversität bei der Auswahl zu gewährleisten
- Größere Transparenz für Gleichheit der Bezahlung
- Erweitertes und verbessertes Training für die Personalabteilung in Bezug auf Untersuchungen
- Es wurden Untersuchungs-Teams gegründet, die außerhalb der Geschäfts-Teams arbeiten, um mehr Unabhängigkeit zu gewährleisten
- Abteilungen wurden neu strukturiert, um Verantwortlichkeiten klarer zu machen
- Verbesserte Review-Verfahren, bei denen die Bewertung der Führungspersonen durch die Angestellten mehr Gewicht hat
- Klare Regeln für den Arbeitsplatz mit einer Null-Toleranz-Regeln gegenüber Belästigung und anderen Herabwürdigungen
Activision Blizzard betont, dass man das Ziel der kalifornischen Behörde teile, ein inkulsiver Arbeitsplatz zu werden, der als Paradebeispiel für andere dienen kann.
Originalmeldung: Ein paar Tage lang wurde es etwas ruhiger um den großen Diskriminierungs- und Sexismus-Skandal bei Activision Blizzard. Jetzt gibt es Neuigkeiten – und leider keine guten. Die kalifornische Behörde hat ihre Untersuchungen ausgeweitet und erhebt neue Vorwürfe. Angeblich wurden wichtige Dokumente von Activision Blizzard geschreddert, die zur Aufklärung der Fälle beitragen sollten.
Was ist bei Blizzard los? Seit knapp einem Monat gibt es eine Klage gegen Activision Blizzard. Das „Department of Fair Employment and Housing“ des Staates Kalifornien hatte Anklage gegen die Spieleschmiede erhoben. Es soll zu massiver Benachteiligung von Frauen und sexueller Belästigung gekommen sein.
Vor allem das Team rund um World of Warcraft stand dabei in der Kritik. Ein besonders kritischer Mitarbeiter, Alex Afrasiabi, wurde schon vor einer Weile wegen genau diesen Vorwürfen entlassen. Blizzard hatte sogar alle Anspielungen auf seinen Namen in WoW streichen lassen.
In den letzten Wochen kamen immer mehr Berichte von Frauen sowie aktuellen und ehemaligen MitarbeiterInnen, die ihre Geschichten erzählten und alle ein düsteres Bild zeichneten.
Was ist jetzt passiert? Das Gerichtsverfahren wurde ausgeweitet. Es umfasst nun nicht mehr nur die dauerhaften Mitarbeiter von Activision Blizzard, sondern auch jene, die nur zeitweise dort beschäftigt waren – also etwa nur für ein bestimmtes Projekt angeheuert wurden oder kurzzeitige Verträge hatten.
Doch das ist noch nicht alles. Gleichzeitig wird Activision Blizzard vorgeworfen, dass wichtige Dokumente zu der Untersuchung geschreddert wurden und damit die Untersuchung aktiv behindert wurde.
Ferner wirft die Behörde Activision Blizzard vor, dass Mitarbeiter aktiv daran gehindert wurden, sich bei Problemen zu melden. So gab es wohl Verschwiegenheitserklärungen, die Mitarbeiter daran hindern sollten, sich etwa an die Behörde zu wenden und es zwingend erforderlich machten, erst einmal intern mit der Personalabteilung nach Lösungen zu suchen. Das wiederum führte allerdings so gut wie nie zu Konsequenzen, sodass betroffene Mitarbeiterinnen sich nicht ernst genommen fühlten.
Wer also dachte, dass jetzt erst einmal eine Zeit der Verbesserung und Erneuerung bei Blizzard eintritt, könnte sich geirrt haben. Es wird wohl noch eine ganze Weile dauern, bis dieser Prozess abgeschlossen und alle Skandale aufgedeckt und aufgearbeitet wurden.
Der ganze Skandal wird uns vermutlich noch Wochen und Monate begleiten. Es bleibt zu hoffen, dass im Zuge der Aufklärung sich die Situation für alle Betroffenen verbessert.
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Das ist ja langsam richtig Stoff für ne Hollywood Verfilmung
Und am Ende steht Kottick in der obersten Etage allein in seinem Büro, blickt aus dem Fenster…Regen…Wolken…während hinter ihm ein SWAT Team brüllend Sprengstoff an der Tür anbringt, er entsichert seinen Revolver, im Hintergrund erkennt man unscharf den „CEO des Jahres“ Award….
looooooooool xDD Drehbuch bitte und an Hollywood schicken..musste grad echt lachen xD
Was hab ich gesagt nur billige PR was die abgezogen haben. Und die Meldung von 9:40 glaub ich schon dreimal nicht
Das glaube ich ehrlich gesagt nicht. Es wird aus den Vorwürfen ja nicht ganz klar, ob Blizzard das “kürzlich” geschreddert hat oder schon vor dem Bekanntwerden des Skandals.
Es geht ja “nur” darum, dass die Anklage jetzt noch erweitert wurde im Sinne von: “Eigentlich muss der Arbeitgeber solche Unterlagen für 2 bzw. 3 Jahre aufheben, wurde hier aber nicht getan.”
“nur” Das ist gut.
Wie jemand weiter unten schrieb für Activison (geldgeil) Blizzard ist es mehr als traurig das sie erst was machen wenn sie die Pistole (Anklage) auf die Brust gesetzt bekommen.
Blizzard hat Grundwerte auf ihrem dämmlichen Statue vor dem Hauptsitz reingemeißelt und das hat man über jahre geglaubt und wurde nur verarscht…deswegen ist diese Firma einfach unten durch wie deren spiele, die ich nicht hasse sicher WoW ist aus meiner persönlichen Sicht grottenschlecht geworden…also richtiger absturz…und auch die ankündigungen für 9.1.5. sind mehr als nur Lachhaft.
DIII habe ich auch gerne gespielt aber auch das wird nie wieder angerührt.
Eine Firma die Ihre Kunden so belügt und Frauen auf so miese Art und weise behandelt gehört einfach nur bestraft und geschloßen. Es ist ne Hardliner Aussage ohne Frage aber was miesen umgang mit Frauen angeht hab ich halt 0 Tolleranz.
Und ich schäme mich auch wenn ich sowas lese egal ob bei blizz oder woanders nen Kerl zu sein.
Sicher wurden einige entlassen die holen sich hilfe aber warum machen sie das? Wegen der Klage und PR damit sie die Titanic doch noch retten können…und daher ist das für mich nur geblubber
“Sicher wurden einige entlassen die holen sich hilfe aber warum machen sie das? Wegen der Klage und PR damit sie die Titanic doch noch retten können…und daher ist das für mich nur geblubber”
Natürlich ist das auch PR. Doch gleichzeitig herrscht ein riesiger Druck von den Mitarbeitern. Von den Frauen, aber auch von den Männern, die diese Frauen unterstützen. Es geht hier auch um die Arbeitsplätze von Hunderten Menschen – darunter auch viele Frauen, die gerne bei Blizzard weiterhin arbeiten wollen und denen es kaum hilft, wenn Leute jetzt ihre Arbeit hassen, für die sie womöglich Leid auf sich genommen haben.
Also einfach “Blizzard dichtmachen” – ich glaube nicht, dass man damit den betroffenen Frauen hilft. Ein gerechtes, sicheres Arbeitsumfeld schaffen sieht für mich eher nach einer Lösung aus.
Sicher wäre es die bessere Lösung, aber wird die wirklich kommen? Auch die Berichte weiter unten aus eurem Team zeigen das dies, ein langer weg ist der nicht nur eine Firma betreffen sollte sondern die Gesamte Gesellschaft. Was Leider faktisch unmöglich ist. Aber ein Anfang, dennoch werde ich nie wieder was von Blizz konsumieren so schade es auch ist. Die Spiele waren/sind ja gut aber für mich einfach ein No Go geworden.
Wie viele Unternehmen bezahlen denn Frauen und Männer gleich? Oder geben Frauen die gleiche Chancen als Männer bei der Positionierung neuer Führungskräfte?
Wenn es um so Fragen geht, stehen doch auch viele deutsche Unternehmen schlecht da.
Und nimmt man ein IT Unternehmen mit vielen Entwickler und stellt dort eine gutausende Frau ein, ist doch Sexismus vorprogramiert.
Ich möchte das eigentlich nicht verallgemeinern, aber ich habe schon einige IT Abteilungen gesehen und da ist es überall gleich. Gibt bestimmt auch genug andere Beispiele wo es nicht so ist. So sind aber meine Erfahrungen.
Nicht nur Blizzard müsste sich ändern, sondern große Teile der Gesellschaft.
Ich hatte mal vor Jahren ein Gespräch mit einem IT-Leiter, der mir ehrlich erzählte, dass er aus Prinzip keine Frauen einstellt und gutaussehende schonmal gar nicht, weil das sein (rein männliches) Team nur zu sehr ablenken würde. Das hat aus meiner Sicht mehr über ihn verraten als über sein Team. War auf jeden Fall ein bitteres Gespräch.
Genauso kann ich das auch bestätigen. Ich bin technischer Leiter und wir haben auch eine IT Abteilung und ich hatte auch schon solche Gespräche mit der Leitung dort. Hatte mal angesprochen, warum denn keine Frauen eingestellt werden, sie hatten einige eingeladen, aber die Reaktionen der Mitarbeiter waren unter Allem.
Hatte ähnliche Erfahrung bei GameStop, als ich nach einem Job während meiner Studi-Zeit gesucht hatte. Bei 2 Läden direkt abgelehnt mit dem Spruch “Ja ne, sorry, Mädels stellen wir nicht an”. Der Laden, bei dem ich dann eine Aushilfestelle bekommen hatte, wurde von einer Frau geleitet.
Geht halt in beide Richtung viele Unternehmen wo nur Frauen Angestellt sind nehmen keine Männer mit der Begründung das es stört oder man zusätzliche Umkleideräume einrichten müsse usw.
Viele Berufe sind ebenfalls für Männer immernoch ziemlich Tabu während das bei Frauen nicht so ist mehr.
Auch der Bezahlunterschied ich weis nicht wie es in Deutschland ist aber in Österreich zb ist das mit dem Kollektivvertrag nicht der Fall zum Glück drüber hinaus ist reines Verhandlungsgeschick nurmehr.
Als Entwicklerin braucht man aber keine extra Umkleide.
Wo werden denn keine Männer eingestellt?
Als Kinderbetreuer hast du es als Mann sehr schwer. Was ich da manchmal von ein Bekannten zu hören bekomme, da Rollen sich mir alles hoch.
Mütter die ihre Kinde von ihm Weg reißen oder nicht wollen dass sie auf seinem Schoß sitzen. Manche Familien wollen gar keinen Mann als Betreuuer, manche nur dann, wenn er nicht alleine ist. Etc etc.
Es gibt durchaus Berufe, bei denen Männer nicht vorkommen oder eher selten mit erschwerten Bedigungen.
Kannst ja mal auf der Gamescon nach männliche Hostessen suchen. Gibt es dafür überhaupt einen Begriff?
Okay. Dachte da wäre der Männeranteil mittlerweile größer.
Ja das ist ein “Problem” der Gesellschaft. Warum muss eine Hostess so aussehen wie man sie erwartet. Meistens im Mini Dress und High Heels…
Ja, heißen männliche Hostess, so viel ich weiß.
Meine Mutter war zum Beispiel bei einer Trafik angestellt, da waren halt 5 Frauen und man wollte keinen Mann der vom Amt kam die wurden direkt abgelehnt weil Frauengruppe zusätzliche Umkleide usw. MeineFreundin hat als Friseurin gearbeitet selbiges nur mal um ein paar beispiel zu nennen.
Es gibt neben reiner Diskriminierung allerdings auch bessere Gründe keine Frauen einzustellen. Das hat aber eher biologische Gründe und lässt sich nur gesellschaftlich Lösen – kleine Unternehmen können diese Art von Problem einfach nicht alleine lösen.
Beispiel und tatsächlich so passiert: KMU mit zwei Angestellten. Sehr klein, enge Planung. Jede Hand wird gebraucht, fällt eine aus wird es eng.
Junge Frau Anfang 30 eingestellt, kompliziert und langwierig eingearbeitet, 4 Monate gearbeitet, schwanger. Jetzt kannst du sie nicht entlassen und du musst sie auch wieder einstellen wenn sie zurück kommt. Das heißt du kannst auch niemand anderen langfristig einstellen. Denjenigen denn du Übergangsweise einstellst arbeitest du ein und dann ist er auch wieder weg.
Das hätte das Unternehnen fast gekillt. Knapp ein Jahr später war die Frau erneut Schwanger.
Der Frau kann man keinen Vorwurf machen aber der Chef hat nie wieder eine Frau zwischen 25 und 45 eingestellt.
Solche gesamtgesellschaftlichen Probleme kannst du als kleines Unternehmen nicht bewältigen.
Ein Glück für Blizzard das es keinen Wiederhertellungs-Knopf im realen Leben gibt.
Naja, vom Drogenkonsum kommen sie wohl auch nicht mehr weg, nachdem es zum verbesserten Training nun auch Erweitertee gibt…. Schulligung, das Thema ist ernst genug, dennoch musste ich über den Tippfehler gerade herzhaft lachen?
Äh … das … war genau so geplant!!111
Danke, ist korrigiert.
Alles gut, sollte kein Grammarkritisierungsding sein, ich fands nur lustig 👍😊
Habe ich das richtig verstanden?
Es wird erst jetzt auf mehr Diversität, blablablubb geachtet?
Falls dem so ist , zeigt sich leider das die Firma wirklich nur was macht wenn sie dazu gezwungen wird.
Schade das man so eine Einstellung bezüglich der Arbeitssituation seiner eigenen Firma hat.
Ich weiß, alles dreht sich ums Geld, ist trotzdem traurig das es so ist.
Das war doch schon immer so. Minderheitenschutz und Menschenrechte kamen so gut wie nie aus der breiten Bevölkerung heraus in der Historie.
So gut wie immer wurde es durch “Oben” beschlossen und dann durchgesetzt.
Sklaverei hört ja auch nicht auf, weil die Sklavenhalter das plötzlich nicht mehr gut finden. Oder die Juden im Mittelalter oder oder oder.
Minderheitenschutz funktioniert in Demokratien ja auch nicht gut… das ist fast immer Sache der Regierung… klar wenn drei Füchse und ein Hase darüber abstimmen was es zum Abendbrot gibt.
Traurig aber wahr