Der Clan „100 Thieves“ hat E-Sport-Teams in Call of Duty, League of Legends, Valorant und vielen anderen Games. Der Gaming-Clan verkauft im Shop auch Bekleidung. Doch die Preise werden nun diskutiert. Für Gaming-Merchandise sei das viel zu teuer, sagen Fans. Doch der Chef, Matthew “Nadeshot” Haag, widerspricht den Vorwürfen: Man sei ein Mode-Label, keine Merch-Firma, und verwende nur beste Qualität.
Das ist 100 Thieves:
- Der Clan „100 Thieves“ wurde 2015 vom ehemaligen „Call-of-Duty“-Profi Matthew „Nadeshot“ Haag gegründet. Der Clan unterhält E-Sport-Teams in vielen großen Titeln: darunter ein Profi-Team in League of Legends, weitere Teams in Fortnite, Call of Duty oder Valorant.
- Der Clan ist für seine Zusammenarbeit mit großen Influencern bekannt: Die bekanntesten sind Nadeshot selbst, die größte Gaming-Streamerin der Welt, Valkyrae, und Jack „CouRage“ Dunlop.
- 100 Thieves betreibt einen Online-Shop, in dem es Produkte zu erwerben gibt.
Neue Mode-Linie soll für „Jeden jederzeit verfügbar sein“
Um welchen Gegenstand geht es bei dem Vorwurf? Es geht um eine neue Bekleidungs-Linie von 100 Thieves, die „Foundations Line“. Die Mode-Linie wurde vor einer Woche als „Always On“ beworben. Das sei „die erste Kollektion für den Alltag, die man immer tragen könne“, versprach 100 Thieves auf ihrer Webseite.
Frühere Kollektionen von 100 Thieves waren offenbar rasch ausverkauft und limitiert. Das Besondere an der neuen Edition sollte sein, dass man die nun verlässlich kaufen kann.
Nadeshot sagte in einem Video: Diese Bekleidung sei eine Chance, dass jeder „Teil der Bewegung“ sein könne. Die Kleidung sei ein Ausdruck dessen, was er als „cool“ ansehe.
Doch Kritik kam auf, seit die Linie am 3.7. tatsächlich erschien und zu kaufen war.
Die Kritik macht sich besonders an einem dieser Gegenstände der neuen Kollektion breit – einem Anorak für 135 $. Den „Foundations Anorak“ gibt es in den Farben Alpine, Schwarz und Rot. Der Preis ist jedes Mal gleich.
Das ist die Kritik: Die Kritik richtet sich gegen den Preis. Der Preis wird als unverschämt und “außerhalb der Reichweite des normalen Gamers gesehen”.
Ein Nutzer auf Twitter sagt: Die Linie solle ja angeblich für jeden immer verfügbar sein. Doch ein „Hoodie für 135 $ (114 €) spreche da eine andere Sprache“.
Das sagt Nadeshot: Der sagt, es sei kein Hoodie, sondern ein Anorak. Außerdem sei man eben eine „Bekleidungs-Firma“ und verkaufe nicht nur Merchandise.
Man habe die besten Designer angeheuert, die beste Fabrik bezahlt und die besten Materialien verwendet.
„Du hast die Fans vergessen, die dich groß gemacht haben – dir geht es nur noch ums Geld“
Wie ist die Reaktion? Unter der Antwort von Nadeshot ist die Diskussion auf Twitter eher feindselig. Die Preise werden als „übertrieben“ dargestellt. Es heißt, Nadeshot gehe es nur noch ums Geld.
Insgesamt gibt es aber auch viel positives Feedback für die “Foundation”-Edition. Offenbar hat 100 Thieves einige Fans, die bereit sind, Geld für “gute Qualität” auszugeben.
Das steckt dahinter: Das Spannende ist hier: Nadeshot möchte, dass die Produkte von 100 Thieves als „Mode“ wahrgenommen werden, nicht als Werbeprodukte für einen E-Sport-Clan.
Dadurch verlässt er die normalen Preisvorstellungen, die Fans bereit sind, für „Kleidung ihres Clans“ zu bezahlen.
Die Art, wie die Kleidung beworben wird, ist aber eigentlich die Art, wie Merchandise beworben wird. In den Videos zur Collection sieht man die Influencer und Spieler des Clans.
Wie der Deal von TSM mit der Krypto-Börse ist die Designer-Kleidung von 100 Thieves ein weiteres Beispiel dafür, dass E-Sport-Clans nun immer mehr Wege finden müssen, um mit dem E-Sport auch abseits des eigentlichen Gamings Geld zu verdienen.
E-Sport ist ein Geschäft und es professionalisiert sich: Dabei sind die E-Sport-Clans nicht nur im Sport aktiv, viel läuft über Social Media:
Die 10 größten E-Sport-Teams der westlichen Welt – Nach Fans auf Social Media
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der Name passt jedenfalls 🙂
Wow, das ist echt schlimm! ?
Das Konzept “Machs teuer und nenn es Mode Label” funktioniert bei den Snipes-Kids und pseudo Hypebeasts sicher gut.
Die gestickten Logos sehen unsauber aus und mit Begriffen wie “beste Materialien und Fabriken” wäre ich im Internet vorsichtig, Designer kann sich jeder Affe nennen. Da wird ganz schnell mal genauer recherchiert und dann geht sowas i.d.R. nach hinten los. ?
Aber hey, “sei Teil der Bewegung” aka gib dein Taschengeld aus, damit du im Endeffekt doch nicht so cool aussiehst, wie sie es dir in den hippen Lookbooks verkaufen wollen.
Ich gebe z.B. für Carhartt teils auch Unsummen aus, die Sachen halten (aus der richtigen Fabrik) aber auch Jahrzehnte. Wobei das heute vom Kunden im Kaufwahn eh kaum noch erwünscht ist.
Also bei mir ist Langlebigkeit der wichtigste Faktor bei allen Sachen die ich mir Anschaffe. Sind wohl eine aussterbende Spezies was das angeht. ?
Ich versteh den Aufschrei nicht. Wenn ich mir was nicht leisten kann spare ich etwas Geld und hol es mir dann. Aber abgesehen davon kaufe ich auch nie Kleidung die so teuer ist.