Trotz Widrigkeiten wie der Corona-Pandemie hat die Gilde Limit in WoW das World-First-Rennen gewonnen. Dabei fehlte ihnen ihre tägliche Geheimwaffe.
Das Rennen um den World First Kill von Graf Denathrius in Schloss Nathria, dem bisher einzigen Raid in WoW: Shadowlands, ist schon eine Weile her. Doch der Sieg von Complexity Limit (mit dazugehörigem Nerd-Geschrei) wird noch immer diskutiert und besprochen. Immerhin gab es im Vorfeld viele Bedenken und Kritik an Blizzard, den Raid so kurz vor Weihnachten zu öffnen. Auch das Pakt-System stand im Vorfeld im Kreuzfeuer der Community. Bedenken, die sich im Laufe der ersten Wochen zerstreut haben.
Complexity-Limit konnte beim „World First“-Rennen wieder eine gute Figur abgeben und den Titel verteidigen – mit einem Kill kurz vor Weihnachten, am 23. Dezember. Das Magazin PCGamesN hat ein Interview mit dem Gilden-Offizier Xyronic geführt, der einige interessante Dinge zu sagen hatte.
Geheimwaffe fehlte – die gemeinsame Essenspause
Schloss Nathria war auch der erste Raid, der unter den härteren Problemen der Corona-Pandemie stattfand. Man könnte meinen, dass das ja eigentlich kaum Auswirkungen auf eine Raidgruppe in WoW haben sollte, doch dem war nicht so. Für gewöhnlich befinden sich die Raid-Spieler nämlich gemeinsam an einem Ort, was noch einen zusätzlichen Planungsvorteil mit sich bringt. Xyronic sagte dazu:
Der größte Nachteil war der Strategie-Aspekt. Wenn jeder zuhause ist und es eine Essenspause gibt, dann steht jeder vom PC auf und macht sein eigenes Ding. Aber wenn wir zusammen sind, dann reden wir halt auch in den Pausen die ganze Zeit. Das sind quasi 45 Minuten zusätzliche Strategie-Besprechung. Wenn wir uns danach dann wieder [an den Rechner] setzten, dann hatten wir alle eine genauere Idee davon, was genau wir geplant haben und tun wollten. Das zu verlieren war Mist.
Pakt-Unterschiede kleiner als befürchtet
Ein riesiger Kritikpunkt an Blizzard war im Vorfeld auch die Unterschiede zwischen den einzelnen Pakten. Profis befürchteten, dass sie im Grunde jede Klasse viermal spielen müssten, um jeweils einen Vertreter bei den Kyrianern, Nekrolords, Nachfae und Venthyr zu haben. Vor allem während der Beta gingen viele Spieler davon aus, dass Blizzard das Balancing nicht hinbekommen würde. Doch offenbar waren die Unterschiede am Ende doch kleiner als erwartet. Auf die Frage, ob Spieler während des Progress ihren Pakt ändern mussten, erklärte Xyronic:
Zum Glück nicht. Viel unserer Kritik starb einfach, als sie sich dazu entschieden, die übermächtigen Fähigkeiten abzuschwächen. Selbst wenn man einen Pakt gewählt hatte, der nicht der beste war, dann war das vermutlich ein Unterschied von weniger als 1 % für die meisten Klassen.
Es habe zwar ein paar gegeben, die ihre Fähigkeiten eigenständig gewechselt hatten, aber das wäre eher eine persönliche Vorliebe gewesen und nicht verordnet worden.
Schloss Nathria war verdammt gut – nur ein Boss nicht
Generell zeigten sich viele Raider überrascht, wie gut der Raid Schloss Nathria war. Das Balancing der meisten Bosse war – obwohl es einige Nerfs in den ersten Tagen gab – ziemlich gut. Vor allem der Kampf gegen Schlickfaust war nahezu perfekt abgestimmt und erlaubte gerade so einen Kill, bevor die Raidgruppe selbst vom Boss zerlegt wurde. Die gute Stimmung kippte aber mit den Generälen der Steinlegion:
Nachdem wir den achten Boss, Schlickfaust, getötet hatten, waren alle extrem beeindruckt, wie gut Blizzard das Tuning für die Bosse hinbekommen hatte. (…) Alle waren wirklich zufrieden, aber als wir dann zum nächsten Boss gingen, den Generälen der Steinlegion, da verschwand das.
Alles war zwar machbar, aber es war eine sehr schmerzhafte Erfahrung. Der Kampf war einfach komplett zufällig. Man wusste nicht, in welcher Reihenfolge Mechaniken kommen würden, also war es sehr schwer, sich darauf vorzubereiten. Ich würde sagen, die Hälfte unseres Fortschritts ging dafür drauf, dass Mechaniken in einer Reihenfolge kamen, die wir einfach nie zuvor gesehen hatten.
Doch nicht nur mit Schloss Nathria zeigt sich Xyronic zufrieden, sondern mit der ganzen Erweiterung Shadowlands.
Ich glaube, das ist eine ziemlich verbreitete Ansicht unter allen, die gerade spielen. Viele von uns waren wirklich besorgt über einige der Design-Entscheidungen, die sie gemacht haben, vor allem in der Shadowlands-Beta. Aber Blizzard hat einen verdammt guten Job gemacht, alles unter einen Hut zu bringen und diese Erweiterung spaßig zu gestalten. Ich habe viel Spaß, auch außerhalb des Raids.
Decken sich eure Meinungen und Erfahrungen mit denen der Profis vom Complexity-Limit? Oder nehmt ihr Shadowlands ganz anders wahr?
Informationen zum nächsten Raid dürfte es auf der BlizzConline geben – die findet in einem Monat statt.
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Mein Hauptproblem mit Shadowlands ist das übertriebene Time-Gating (nur noch 2 Ruhmstufen pro Woche war für mich echt das i Tüpfelchen) und die Itemization. Kein Titanforged mehr? Supi. Keine Bonusrolls mehr? Verständlich, loot soll sich wertvoll anfühlen. Im Schnitt 2 Items pro Raid und nur 2 Items für die Gruppe aus M+? Absoluter Griff ins Klo. Ich spiele recht aktiv, wir sind bei 9/10 HC und meist habe 2 oder 3 M+ Kisten, davon 1 oder 2 mit 10er Items, und doch dümpel ich noch immer bei einem Itemlevel von 208 rum weil einfach nichts droppt was ich brauche. Für mich ist das, neben das übliche Sorgenkind balancing, der größte Punkt an dem Blizz arbeiten muss. Warum wurde 2h Frost DK z.B. um 2% gebuffed? Erstens sind 2% zu wenig um mit DW mithalten zu können und zweitens liegt der Frost DK allgemein um letzten drittel der DPS rankings, also hätte er ein overall buff benötigt (nur ein Beispiel). Aber ja, Raid, Story und Torghast macheb spaß. Da darf man sich schon auf seinen Lorbeeren ausruhen, BfA ist ja schon quasi vergeben und vergessen
1% ist auch meine Grenze für is Wurst