Das neue Strategie-Spiel Warhammer 40,000: Chaos Gate – Daemonhunters (PC) hatte zum Release am 5. Mai 2022 eine Idee: Man wollte 11 etwas stärkere Starter-Items über Twitch Drops verteilen. Aber was bei Multiplayer-Spielen für großes Interesse sorgte, löste beim Singleplayer-Spiel eine so negative Reaktion über Steam und Social Media aus, dass man den Plan aufgab.
Was ist das für ein Spiel?
- Das neue Spiel zu Warhammer 40k ist so eine Art „X-Com im Warhammer-Universum“. Es erschien am 5. Mai 2022. Daemonhunters ist ein Reboot eines Spiels aus 1998 und ein reiner Singleplayer-Titel.
- Es kam zum Release eigentlich ganz gut an. Auf Metacritic steht es bei 81 % – auch die User dort mögen es mit 82 %. Das ist ungewöhnlich, oft ist der User-Score auf Metacritic deutlich niedriger als die Kritik der professionellen Tester. Die GameStar, für derlei Dinge zuständig, hat das Spiel getestet (via GameStar).
- Aber eine kontroverse Entscheidung sorgte für Aufregung: Man wollte den Trick von Multiplayer-Spielen wie Escape from Tarkov, Valorant oder Overwatch 2 nutzen und die Spieler dazu bringen, Warhammer 40k auf Twitch zu sehen. Die hatten darauf aber absolut keinen Bock.
Die GameStar lobt das Spiel in einem Test:
MMO-Entwickler nutzen Twitch-Drops, um Hype zu erzeugen
Was war die Idee? Die Entwickler hatten die Idee, spezielle Items über „Twitch Drops“ zu verteilen. Sie haben die Anfangs-Waffen der Kampagne in speziellen Versionen verteilt, die leichte Boni gaben, wie „5 % mehr Chance auf kritische Treffer.“
Es waren also Items, die den Start der Kampagne erleichterten, aber die man rasch austauschen würde.
Diese Items waren an Twitch Drops gebunden: Wer die Items haben wollte, musste einem ausgewählten Streamer für einige Stunden zuschauen, der Twitch Drops aktiv hatte und Warhammer 40k spielte.
Warum macht man das? “Twitch Drops” haben sich bei Multiplayer-Spielen als beliebter Trick etabliert, um punktgenau Hype für ein Spiel zu erzeugen. Gerade Online-Shooter feierten mit diesen „Twich Drops“ enorme Erfolge:
- Riot löste bei Valorant 2020 einen riesigen Hype aus über Monate
- Escape from Tarkov wird mit Twitch-Drops jedes Jahr zum „größten Spiel am Anfang eines Jahres“
- Blizzard hat’s geschafft, 1.5 Millionen gleichzeitige Zuschauer für die Beta von Overwatch 2 zu sammeln
Der Plan dahinter ist, dass Spiele durch solche Drops auf Twitch “durch die Decke gehen” und dann auf der Haupteseite auf Twitch ganz oben als “das angesagteste Spiel derzeit” angezeigt werden.
Die Publisher hoffen, dass über Twitch so mehr Zuschauer und Streamer auf das Spiel aufmerksam werden.
„Ich guck doch nicht den verdammten Angry Joe für eine Waffe“
So waren die Reaktionen: Es gab wütende Reaktionen über Steam auf die Idee. Denn dass man ein „Singleplayer-Spiel“ jetzt mit Twitch verbindet, kam überhaupt nicht gut an.
Die Steam-Reviews liegen mit 70% auch deutlich unter dem Metacritic-Wert, normalerweise ist es andersrum.
Ein Nutzer schrieb etwa in einem negativen Steam-Review (via steam):
„Ich würde dem Spiel eigentlich einen Daumen hoch geben, wenn nicht eine Sache wäre: Aus irgendwelchen idiotischen Gründen haben die Entwickler 11 Items (keine Skins, echte Items) am Tag des Releases hinter Twitch-Drops versteckt. Um die Items zu bekommen, muss ich mir einen Frontier-Account machen, einen Twitch-Account und muss beide verbinden und Stunde um Stunde unfähige Twitch-Streamer sehen, statt das Spiel zu spielen, für das ich bezahlt habe. Die Items sind außerdem zeitlich beschränkt, also verpasst man sie für immer.
Wenn es einen anderen Weg gäbe, diese Items zu verdienen, wäre es keine große Sache. Aber ich werde nicht 2 Stunden den verdammten Angry Joe schauen, nur für eine Waffe.“
Wie reagierten die Entwickler? Die Entwickler lenkten ein: Man wollte mit der Twitch-Kampagne die Aufmerksamkeit steigern, aber werde jetzt alle Items aus dem Twitch-Drop in einem Update den Spielern kostenlos geben. Wann das Update genau kommt, wisse man aber noch nicht.
Vorbehalte gegen Streamer doch verbreitet – Wurde unterschätzt
Das steckt dahinter: Das zeigt, dass sich Strategien, die bei MMOs klappen, nicht beliebig auf Singleplayer-Spiele übertragen lassen.
Die meisten MMO-Spieler schauen auch Twitch, haben dort ihren Account verbunden und sehen sowas als „nettes Gimmick“. Dort werden meistens auch nur „Bonus-Sachen“ verlost.
Bei einem Singleplayer-Spiel aber so eine Nummer abzuziehen, da haben sich die Entwickler wohl verzockt. Man hat da auch unterschätzt, dass einige Gamer eine Abneigung gegen Streamer haben und da nicht jeden “neumodischen Kram” mitmachen und schätzen.
Mehr zu Warhammer 40k:
Warhammer 40K distanziert sich von Teilen seiner Community: „Wir wollen euer Geld nicht“
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Schaut mal was die Entwickler dazu im Steam geschrieben haben und macht ein update bitte.
Man könnte meinen Hass , Neid und Verallgemeinerung wäre normal in Deutschland, aber ist es nicht. Es ist nur die laute Minderheit die Organisiert Aufmerksamkeit provoziert aufgrund von mangelnder Empathie und festgefahrenen Ideologien.
Millionen genießen und schweigen, tausende mögen das nicht und genießen es Anderen den Spaß schlecht zu reden. Bloß nichts gönnen wenn es einem Selbst nicht gefällt. Mittlerweile hab ich gelernt solche Leute einfach zu ignorieren. Denen Aufmerksamkeit zu schenken macht es nur noch schlimmer.
Somit gilt: Konstruktive Kritik ja, sinnloser hate Nein, und diese Aktion hier ist einfach sinnloser Hate.
160p, stumm schalten und im Hintergrund laufen lassen 😋 so mach ich es als
Warhammer spielen keine Teenager mehr, die meisten Fans werden wohl ü30 sein und haben keine Lust auf den Twitch klimbim und sind auch nicht dämlich genug um den Köder zu schlucken dabei würde es deren Community helfen mehr neue Spieler für das Franchise zu finden und damit auch mehr Funding für zukünftige Projekte.
Wäre ich im Management bei den Entwicklern hätte ich das zumindest der Community so kommuniziert.
Ich bin Ü40 und kann mir ein (Gamer)Leben ohne Twitch nicht mehr vorstellen.
Und wie sieht es mit einem Gamerleben ohne Twitch-Exklusive-Items aus?
Ü34 hier. Twitch ist mein täglich Brot neben dem Zocken. Nicht schlimm wenn es einem nicht gefällt, aber zu behaupten man spreche für alle Ü30 ist einfach so Absurd, dass es schon wieder lustig ist.
Bin Ü50 und schaue regelmässig Twitch, allerdings ist das für mich halt Unterhaltung und keine Religion. Insofern ist mir das auch schnuppe was irgendwelche Twitch Rockstars so absondern.
Jup, gleiche Altersklasse und mache es genau so. Zurzeit läuft bei mir im Hintergrund ein Twitchstreamer, der Items für WoT dropt.
jup.
Ü45 und habe nur einen Twitch Account,
weil ich 1x den Gamestar D2R Alpha Stream geschaut habe.
Das war ein Sonderfall.
Ansonsten gilt für mich:
Ich spiele immer selber,anderen dabei zuschauen da schlafe ich ein.
Ausnahmen sind Guides oder Neuvorstellungen
aber die kann immer schauen,sind keine Live Streams.
Von daher sind solche “Geschenkaktionen” bei Single Player Spielen ein NoGo.
“Man hat da auch unterschätzt, dass einige Gamer eine Abneigung gegen Streamer haben… ”
Ich hoffe, diese Erkenntnis kommt auch mal bei euch an 😀
Ich klick ja keine Streamernews an aber nerven tun sie trotzdem.
Wir zwingen euch ja nicht, die Twitch-Artikel zu lesen, um dann die MMORPG-News freizuschalten, oder? 😀
Wir wissen schon, dass einige Leute die Twitch-News doof finden. Aber viele zehntausende kommen nur deshalb hier her.
Es ist aber schwer nachzuvollziehen, warum man die – um Gottes willen – nicht einfach ignoriert und dann das liest, was einen interessiert. 😀
Also wir liefern auf der Seite mittlerweile ungefähr 3-mal so viele Artikel wie früher – da wird man’s ja wohl hinbekommen, die paar Twitch-Artikel zu ignorieren, die am Tag kommen. 🙂
Ganz ehrlich.
Liefert weniger Artikel, dafür die Qualität wie damals.
Wir haben auch mehr Leute als früher, die diese mehr Artikel machen. Für die Twitch-Artikel haben wir extra Leute, die sich damit auseinandersetzen und dazu Artikel schreiben.
Aus meiner Sicht ist unsere Qualität objektiv heute um einiges höher als früher. Hast du 2-3 Beispiel-Artikel “von damals” für mich, was du da genau meinst?
Und wie bewertet man das “Objektiv” ? In euren Streamer Artikeln gehts doch gefühlt meistens um irgendein Drama im Internet oder irgendeinen anderen Kinderkiki. Und das kann man euch noch nicht mal vorwerfen weil ja 99% dieser Herschaften:inninen genauso interessant sind wie 10 Meter Feldweg.
Liefert weniger Artikel, dafür die Qualität wie damals.
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Wenn die Leute über “Qualität von damals” sprechen – welche Artikel meint ihr denn?
Weil ich hab damals 50% der Artikel hier geschrieben und Cortyn etwa 30% der anderen.
Und wir zwei sind immer noch da und machen immer noch die Artikel.
Also “das MeinMMO” von damals, ist heute noch da – drumherum gibt’s halt viel mehr. Und ich behaupte mal, sowohl Cortyn als auch ich sind viel besser und wissen viel mehr als vor 8 Jahren.
Ich denke, was die Leute mit “damals” meinen, ist eigentlich “Damals, als ich Destiny 1 gespielt habe und alles neu war” -> Und das kann euch halt keiner zurückgeben.
Die Artikel waren damals viel schlechter als heute. Da bin mir sehr sicher. 🙂
Wir haben heute viel mehr Arbeitsstunden und viel mehr Expertise als “damals” – was sich geändert hat, sind die Spiele und die Erwartungshaltung der Spieler.
“Damals” war der größte Artikel der Woche “Xur kommt – das hat er im Inventar” ->
Also wenn das “tolle Qualität” war … dann, keine Ahnung. Und die Artikel gibt es seit halt 8 Jahren immer noch. 🙂
Die Qualität der Artikel selber, würde ich nicht kritisieren. So etwas steht und fällt nicht nur mit dem Schreiber der Artikel, sondern auch mit dem Inhalt selber. Nehmen wir nur als Beispiel den Artikel über Eve-Online von neulich, dass die Preise angehoben wurden und wie viel man bei anderen großen MMOs zahlt und dazu im Vergleich über den Verbot von diesem Hunde-Emoji auf Twitch. Während man im Artikel von Eve-Online massig Infos unterbringen konnte, war das im Artikel über das Emoji nicht der Fall… weil… naja… woher auch mehr Infos nehmen, wenn es darüber nicht mehr zu sagen gibt. Ich vermute mal, dass so etwas gemeint sein könnte, dass solche Artikel nicht als qualitativ wertvoll erachtet werden, weil es eben keine große Story mit Twists und Wendungen etc. ist. Jedoch heißt das nicht, dass ein Artikel mit einem seichten Inhalt gleichzusetzen mit einem qualitativ schlechten Beitrag ist. Und auch wenn ich bei weitem nicht alle Artikel lese, finde ich, dass die Qualität generell nicht abgenommen hat.
Mich persönlich (und das ist natürlich ein sehr subjektiver Eindruck) stört eher die “Überschriftenkultur” (so bezeichne ich es jetzt mal :D), die sich bei den Twitch-Artikeln entwickelt hat.
Gefühlt jede zweite Überschrift zu Twitch enthält so etwas wie “Bekannter Twitch-Streamer”, “Kleiner Twitch-Streamer”… Hauptsache irgendwas mit Twitch-Streamer. Auf mich wirkt das einerseits etwas reißerisch, so nach dem Motto: “Klick drauf, wenn du wissen willst um wen es geht!” und gleichzeitig sehr generisch, da dies gefühlt in jeder zweiten Überschrift steht.
oder auch
“Bekannter Fortnite-Streamer ist sicher: Kein Bauen in der Arena würde Community völlig spalten”
Einen Artikel mit ner Überschrift wie “Trymacs über Abgang von GermanLetsPlay – „Er wird schneller wiederkommen, als wir denken“”, lese ich persönlich viel lieber. So weiß ich einerseits um wen es geht, wer da etwas gesagt hat (finde ich ganz wichtig) und grob, worum es im Artikel geht. Ich selber habe vorher zudem weder GermanLetsPlay gekannt, noch verfolge ich Trymacs, aber so eine Überschrift wirkt zumindest auf mich sympathischer und daher neige ich eher dazu auch da drauf zu klicken.
Ob das viele andere auch so sehen, weiß ich natürlich nicht. Könnte auch gut sein, dass ich der einzige bin, der sich daran ein wenig stört^^
Gefühlt jede zweite Überschrift zu Twitch enthält so etwas wie „Bekannter Twitch-Streamer“, „Kleiner Twitch-Streamer“… Hauptsache irgendwas mit Twitch-Streamer. Auf mich wirkt das einerseits etwas reißerisch, so nach dem Motto: „Klick drauf, wenn du wissen willst um wen es geht!“ und gleichzeitig sehr generisch, da dies gefühlt in jeder zweiten Überschrift steht.
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Bei all den Artikeln ist der Twitch-Streamer, um den es geht im Titelbild abgebildet.
Man weiß also, wer es ist, wenn man den Streamer kennt. Und wenn man ihn nicht im Titelbild erkennt, wird einem der Namen auch nicht helfen.
Die Idee ist da wirklich nicht, “Klick drauf, wenn du wissen willst, um wen es geht” – > Das verrät das Titelbild einfach schon.
Deshalb war mir wichtig zu erwähnen, dass das eine rein subjektive Empfindung ist. Ich wollte euch nicht unterstellen, dass dem so ist =)
Wenn ich deinen Kommentar lese, dann zuck ich halt mit den Schultern.
“Ich brauch keine Guide, ich muss nichts zu großen Spielen lesen, ich brauch keine Zusammenfassung zu Spielen” -> Ja, okay. Dann lies halt die anderen Artikel.
Ich kann dieses snobistische “Niemand braucht Guides” echt nicht mehr hören, weil da so ein Gatekeeping draus spricht und sowas völlig Abgehobenes: “Die Leute, die Guides brauchen, sind irgendwie doof – richtige Gamer brauchen keine Guides” … bah.
“Kritik wird nicht ernst genommen” -> Wenn die Kritik ist “Hört auf, Sachen zu schreiben, die zehntausende mögen, weil sie mir nicht passen”, kann ich die auch nicht ernst nehmen.
Wenn das so viele sind die nur deshalb hier her kommen bietet es sich dann nicht an eine eigene Seite dafür zu machen? So eine Art Bunte für Generation Z?
Das hat echt nix mit “Bunte” zu tun. Die Twitch-Artikel sind genauso hochwertig wie unsere anderen Artikel und da steckt genauso viel Zeit drin.
Wir machen da “keine eigene Seite”, weil wir überzeugt sind, dass sie zum Gaming 2022 dazu gehören und weil es genau die Artikel sind, die wir machen wollen.
Und im Ernst: Jeder Twitch-Artikel ist klar als Twitch-Artikel zu erkennen. Wenn euch das wirklich so triggert, dann lest sie einfach nicht.
Richtet euch die Seite so ein, dass ihr nur die Artikel seht, die euch interessieren und ignoriert den Rest. So liest man auch jede Zeitung der Welt. Ich les auch nicht Artikel über Sportarten, die mich null interessieren, oder über irgendwelche Galerien. 🙂
Ich find’s echt okay, wenn jemand sagt “Ich mag keine Twitch-Artikel”
Warum man aber meint, man müsse MeinMMO verbieten, die zu schreiben – das leuchtet mir nicht ein. Das wird auch einfach nicht klappen.
Zum 100. Mal: Ihr könnt uns gerne sagen, welche Artikel ihr lesen möchtet.
Aber uns zu sagen, welche Artikel ihr NICHT lesen möchtet – das funktioniert einfach nicht, weil wir das schreiben werden, was wir schreiben möchten.
Wir lassen uns keine Themen verbieten. 🙂
Eine komplett neue Website aufzubauen erfordert extrem viel Ressourcen und Arbeit, bis die sich überhaupt annähernd rentiert. Diese Artikel passen gut zu unserer Seite, da wir uns schon immer mit Dingen außerhalb der reinen Videospiele beschäftigt haben und Communitys. Vieles im sozialen Bereich von Online-Games hat sich auch in diese Influencer-Communitys geschiftet. Wenn man sich da näher mit beschäftigt, ist das schon sehr spannend
Es gäbe hier noch viel mehr zu berichten und wir könnten sogar mehr Inhalte zu diesem ganzen Spektrum Twitch und Gaming Culture bringen. Die Versuchung ist da auch jedes mal groß, wenn ansonsten in den Spielen wenig los ist. Elden Ring und Lost Ark waren jetzt mal zwei Lichtblicke, ansonsten ist im Moment bei den Games leider recht wenig los.
Es ist aber nicht unwahrscheinlich, dass wir irgendwann einen Sub-Bereich für diese Themen erstellen und über die MeinMMO-Mainpage kuratieren lassen. Diese Themen werden übrigens auch mit am besten über unsere Startseite (also Kern-Community) besucht.
kommentierte gerade eben
Es geht nicht um den Inhalt, sondern die redaktionelle Qualität, welche – auch zu ähnlichen Seiten – leider sehr bescheiden ist.
Die Streamer News sind toll, bitte mehr davon.