Viele „unendliche“ Spiele scheitern oder verlieren gerade tausende Spieler – Der Entwickler eines Shooters auf Steam meint, es braucht dringend Änderungen im Genre

Viele „unendliche“ Spiele scheitern oder verlieren gerade tausende Spieler – Der Entwickler eines Shooters auf Steam meint, es braucht dringend Änderungen im Genre

Vielen Service-Games geht es aktuell nicht wirklich gut. Spiele werden zum Millionengrab oder ringen um die Gunst ihrer Spieler. Ein Entwickler erklärt jetzt: Spiele müssen sich dringend ändern, um weiterhin attraktiv zu sein. Denn der Markt entwickelt sich weiter und „unendliche Spiele“ müssen das auch.

Wie sieht es aktuell auf dem Markt aus? „Unendliche“ Spiele oder auch in der Fachsprache „Live-Service-Games“ bezeichnet, setzen darauf, ständig neue Inhalte zu liefern. Doch das Prinzip funktioniert bei Weitem nicht mehr so gut wie früher:

  • Apex Legends hat in letzter Zeit unter sinkenden Spielerzahlen gelitten.
  • Concord ist ein Millionengrab für Sony geworden und spektakulär gescheitert.
  • Spiele wie Destiny 2 und The First Descendant haben Probleme damit, ihre Spieler bei Laune zu halten.

Der Lead Legend Designer von Apex Legends, Devan McGuire, erklärte, dass Apex „unbedingt“ weiterentwickelt werden muss, da die Spieler schließlich weiterziehen. Alle Service-Spiele müssten sich weiterentwickeln, damit sie nicht vom Markt verschwinden.

In einem Interview zum Start von Apex Legends Season 24, einer neuen Adrenalin-Spritze, die jede einzelne Waffe im Spiel verstärkt, fragte VideoGamer Respawn Entertainment (das Studio hinter Apex Legends), ob die massive Änderung des Gameplays angesichts der großen Probleme notwendig gewesen ist.

Spiele müssen sich ändern, damit sie erfolgreich bleiben

Das sagte der Entwickler: Es reiche nicht mehr, immer die gleichen Inhalte zu liefern, denn die Spieler würden sich auch ändern. Klar gebe es auch noch Stammspieler, die einen Titel von Beginn an spielen und es auch weiterhin tun würden. Aber man müsse auch Neueinsteiger abholen und ältere Spieler weiterhin bei der Stange halten, damit sie nicht aufhören:

Je länger ein Live-Service-Spiel besteht, desto mehr muss es sich dem Wandel des Publikums anpassen. Wir haben eine Menge Stammspieler, die seit der ersten Staffel dabei sind. Für Respawn besteht die beste Methode, dies zu erreichen, darin, den Spielern regelmäßig eine wesentliche Meta-Veränderung zu bieten, die einen Reset in Bezug auf die Bedeutung von Fertigkeiten in Apex‘ bietet.

Es gibt konkret drei Zielgruppen, die man nicht vergessen dürfe:

  • Stammspieler, denn die sind seit Jahren dabei und sorgen für einen stetigen Umsatz. Das ist das, was McGuire mit „unseren Kern bedienen“ meint.
  • Die zweite Gruppe sind die Leute, die den Titel das erste Mal spielen.
  • Und die dritte Gruppe sind Personen, die wieder zurückkehren und wissen wollen, was sich in den letzten Wochen, Monaten oder Jahren getan hat.

Und es muss das Ziel sein, „einen wirklich guten Einstiegspunkt für Spieler bieten, die möglicherweise zurückkehren, eine Weile nicht gespielt haben oder sogar neue Spieler sind.“ Und das ist etwas, was laut McGuire wirklich notwendig ist, da man sonst keinen Erfolg auf dem Markt habe.

Doch nicht nur Service-Games floppen gnadenlos auf dem Markt: Unknown 9: Awakening sollte das nächste große Ding für Bandai Namco werden. Man wollte nicht nur Spiele, sondern auch Comics und Bücher für das Universum veröffentlichen. Doch trotz der Bemühungen wird daraus nichts, denn das Spiel ist ein Flop: Der nächste große Gaming-Flop auf Steam und PS5 nach Concord kommt von der Firma hinter Dark Souls

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EvilJalen

Es wundert mich nicht, dass so viele Spiele vermeintlich scheitern, oder einfach zu früh aufgegeben werden.
Die Ursache liegt dabei an der Perspektive der Entwickler, bzw Publisher.
Ziel sollte es nicht sein eine Plattform zu schaffen auf der man dann stetig immer neue Produktteile verkaufen kann. Dies verleitet dazu aus immer weniger Aufwand mehr und mehr Profit herausschlagen zu wollen.
Genau so etwas führt dann zu einer Situation in der Apex sich nun befindet, weil neuer Content nach Schema F sich einfach nicht neu anfühlt.
Einige Games haben das mit neuen Erweiterungen oder Major DLC “gelöst”, wie beispielsweise WoW oder TESO und wieder andere haben stattdessen einfach einen Nachfolger angekündigt, siehe Destiny.
Wenn man mit einem Live Service Game aber Erfolg haben will braucht man eine andere Perspektive, genau wie es Devan McGuire beschreibt.
Ziel ist es also ein Game zu entwickeln, was zu jeder Zeit Anreize für alle drei Zielgruppen bietet und auch Grundlagen stets dem Zeitgeist entsprechend neu erfindet.
Meiner Meinung nach das einzige Game was dies schafft und dabei auch Jahr um Jahr erfolgreicher wird ist Warframe.
Früh haben Digital extremes erkannt, wie man mit dem Game fair Profit machen kann, auch wenn sie auf dem Weg dahin den ein oder anderen Fehler gemacht haben, welche sie aber auch eingestanden haben.
Sie haben erkannt wie wichtig es ist nah an der Community zu sein und auf die Stimmen der Gamer zu hören, anstelle zu sagen ‘das ist unser Produkt, kauft es, oder lässt es sein’.
Monetarisch gesehen ist es wahrscheinlich das Fairste Game auf dem Markt. Zu keinem Zeitpunkt ist es notwendig Echtgeld zu investieren, auch bringt es keinerlei Vorteile wenn man bereit ist ein wenig mehr Zeit zu investieren. Die kaufbare Premium-Währung ist unter den Spielern handelbar und kann sich problemlos selbst erarbeitet werden. Einzig allein der Direktzugriff auf neue ‘primes’ kann mit Echtgeld gekauft werden um den Grind zu überspringen.
Lediglich einige Cosmetics kosten tatsächlich Echtgeld, wobei die Mehrheit davon von einigen Spielern selber erstellt wurde und jene tatsächlich einen signifikanten Anteil von Erlös bekommen.
Ob man das wirklich braucht, oder man es kauft weil man nach 10 Jahren zocken ohne auch nur einen Cent zu investieren langsam ein schlechtes Gewissen bekommt und einfach die Entwickler unterstützen möchte ist jedem selbst überlassen, aber auf das Gameplay wirkt sich davon nichts aus.
Auf derartige Risikokalkulation lässt sich aber kein renommierter Entwickler oder gar Publisher ein.

TL;DR
Für größere Publisher und Entwickler ist es zu riskant ein Game zu entwickeln was ggf erst nach Jahren Profit abwirft. Daher muss auf jede Investition auch direkt der reward folgen. Umso länger ein Game läuft, desto geringer ist die Relation zwischen Aufwand und potentiellem reward, daher tendieren Entwickler dazu immer weniger Aufwand investieren zu wollen.
Passiver Profit über Cosmetics als primäre Einnahmequelle ist zu riskant, weil das nur funktioniert wenn das Game wächst.

Kaythesheep
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Zuletzt bearbeitet vor 1 Monat von Kaythesheep
Kaythesheep
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Akuma

Weil deine Kommentare absolut nichts mit dem Artikel-Thema zu tun haben.

Und wenn du hier schreiben willst, schreib zum Thema und nicht irgendwelchen Unsinn.

Kaythesheep
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Kaythesheep
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mrfidgit

mir will nicht so ganz klar werden was Studios durch service spiele erwarten. Ich spiele seit 8 Jahren Overwatch(1+2), fast täglich. ich hab am Anfang schon auch mal was gekauft und hab schon n paar Mal den Battle Pass erstanden. Letztlich aber jetzt nicht mehr als 200 € da gelassen. Lohnt es sich wirklich so sehr ein “unendliches Spiel” am laufen zu halten? Es gibt sicher Personen, die weitaus mehr geld in digitale Inhalte stecken. Aber sind es wirklich so viele, dass es sich lohnt zig Entwickler in diesem einen Spiel zu halten? Und die Server am laufen zu halten? Ich pers. spiele lieber das 20ste Mal Bioshock oder Subnautica und bin gewillt sehr viel Geld für neue Teile (dlcs oder Hauptspiele ) auszugeben als ein neues Live Service Game monatlich oder gar wöchentlich mit Geld zu überhäufen. Zumal die Zielgruppe um die 16 bis 30 nicht unbedingt die sind, die am meisten beitragen können. Aber vielleicht irre ich mich, und es ist viel simpler alte spiele mit neuen Ideen aufzufrischen (was nicht klappt) als komplett neue Teile oder neue Spiele zu entwickeln.

Schurkraid

Schonmal daran gedacht das der markt einfach übersättigt ist?

Viele live service spiele schaffens nicht mal 2 jahre bevor der saft wieder abgedreht wird.

Wen man schon solche mechaniken macht und leute geld ausgeben werden die bei einem spiel bleiben und wenns 100 spiele gibt kann nicht jeder spieler in jeden game etwas ausgeben das funktioniert nicht.Wie wärs den wieder mal qualitäts spiele abzuliefern und nicht nur hauptsache biggest best grafik und rest kommt verbugt daher

huhu2345

Es gibt ja viele Live-Service-Ansätze. Destiny z. B. will mir wöchentlich, fast schon täglich, etwas zu tun geben und die Seasons üben Druck mit verpassbaren Inhalten aus.

Ein solches Modell finde ich am schlimmsten.

Ohne große Änderungen mache ich ständig dieselben Dinge und das seit Jahren.
Dann soll ich auch noch bestraft werden, wenn ich innerhalb einer bestimmten Zeit nicht Spiele oder eben belohnt werden, weil ich in einer bestimmten Zeit spiele. Das kann man ansehen wie man möchte. Für mich ist das eher eine Bestrafung. Davon habe ich mich komplett losgelöst.

Ein zweiter Ansatz macht z. B. Dying Light. Immer wieder kommen Events: Wochenenden mit bestimmten Modifikatoren, alle paar Wochen irgendein größeres Event, bei dem man Aufgaben erfüllen und Token/Level farmen muss.
Allerdings mache ich innerhalb des Events dieselben Dinge wie im Hauptspiel und Token-Farmen ist nicht so interessant.
Auch hier haben wir den Zeitdruck und viel Fomo allerdings habe ich dazwischen auch mal “Frei”

Mein Lieblingsansatz sind DLCs/Inhaltsupdates. Ich spiele das Hauptspiel und Wochen/Monate später kommt ein DLC/Update. Wenn ich das Spiel gerne gespielt habe, komme ich auch nach Monaten wieder zurück. Auch so kann ein Spiel über Jahre unterstützt werden.

Dazwischen kommen noch Season-Pässe, MTs, Skin-Pakete etc.
Besonders Season-Pässe und Skin-Pakete im regulären Shop (z. B. PlayStation Store) finde ich per se nicht schlecht. Klar, da ist viel nutzloses Zeug dabei, für mich eigentlich fast alles.

Allerdings finanzieren die z. B. Maps für CoD, und die Spielerschaft wird dadurch nicht mehr gesplittet. Der Nachteil ist die momentane ADHS-Reizüberflutung.
Außerdem leveln sich fast alle Pässe viel zu langsam.

Besonders kleiner Spiele Unterstütze ich so immer mal wieder. Viele davon bieten da im Shop irgentwelche Paket um die 5- 10 Fr. an. Gefällt mir ein Spiel und ich Spiele es lange, da kaufe ich mir auch mal so ein Paket obwohl es eigentlich völlig Nutzlos ist. Ist dann eher als Wertschätzung gedacht, da die Spiele schon für einen kleinen Taler Angeboten werden

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