Während der Telethon-Spendensammlung am Freitag, den 6. Juni 2018, kündigte das Entwicklerstudio Portalarium offiziell Episode 2 des MMORPGs Shroud of the Avatar (SotA) an.
Trotz all der Kritik, schlechter Reviews und massiven Entlassungen hält das Entwicklerteam daran fest, alle fünf geplanten Episoden des Onlinespiels umzusetzen. Um dies zu verdeutlichen, kündigte Portalarium nun Episode 2 an – allerdings etwas anders als ursprünglich geplant.

Episode 2 kommt!
Was bietet Episode 2? Shroud of the Avatar will eine Story in fünf Episoden erzählen. Kapitel 1 “Forsaken Virtues” erschien am 27. März. Jetzt beginnen die Arbeiten an Episode 2, welche die Geschichte fortsetzt. Das steckt drin:
- Episode 2 bietet eine neue Landmasse
- Es gibt weitere Gebiete, die Ihr erkunden könnt
- Ihr erlebt neue Quests und eine Fortsetzung der Story
- Es sollen neue Features eingeführt werden, darunter etwa Waffen, die sich aufleveln. Ein Schwert, mit dem man beispielsweise viele Drachen erschlägt, wird irgendwann zum “Drachentöter +5”
Episode 2 wird nicht über Kickstarter finanziert! Während das Hauptspiel SotA 2013 über eine Kickstarter-Crowdfunding-Kampagne finanziert wurde, hat sich das Team bei Episode 2 für eine andere Finanzierungsart entschieden. So sollen die Einnahmen, die durch Ingame-Käufe der Fans entstehen, dazu genutzt werden, die Entwicklung des neuen Kapitels sicherzustellen. Doch warum hat sich Portalarium gegen Kickstarter entschieden? Hierzu gibt es einige Theorien in der Community:
- Die Negativität und all die Kritik rund um Shroud of the Avatar könnten dazu führen, dass das Crowdfunding nicht erfolgreich ist
- Enttäuschte Fans könnten in den Kommentaren der Kickstarter-Kampagne Ärger machen und andere mit ihrer Kritik davon abhalten, Geld zu investieren
- Sollte eine weitere Kickstarter-Kampagne scheitern, müsste Portalarium zugeben, dass SotA nicht erfolgreich ist
- Eine gescheiterte Kickstarter-Kampagne würde eventuell ein falsches Signal setzen. Denn Portalarium möchte die fünf Episoden unbedingt entwickeln und sich hier auch nicht durch einen gescheiterten Kickstart davon abbringen lassen
Eine kleinere Episode als eigentlich geplant. Zur Ankündigung von Shroud of the Avatar im Jahr 2013 hieß es, dass jede weitere Episode die Landmasse verdoppeln würde. Das ist nun nicht mehr der Fall. Episode 2 bekommt eine kleine Inselgruppe, die aktuell die Form einer Schlange hat. Hier erkundet Ihr neue Abenteuerzonen. Ein Teil der Story von Episode 2 wird aber auch noch auf dem alten Kontinent Novia spielen. Warum gab es diese doch drastische Änderung gegenüber dem ursprünglichen Plan?
- Die jüngste Entlassung von rund der Hälfte der Entwickler, darunter hauptsächlich Welt-Designer und Quest-Designer, lässt wohl keine größeren Gebiete mehr zu
- Land sollte im Spiel eigentlich begrenzt sein, damit die Preise für Grundstücke steigen können. Wer in SotA in Land investiert hat, der möchte nun nicht, dass dessen Wert sinkt, weil die Entwickler neues Land zur Verfügung stellen
- Episode 2 soll in weniger als 12 Monaten erscheinen, was mit der aktuellen Personalstärke ein sportliches Unterfangen wird

Das Team braucht Geld
Die Stretch Goals sind irgendwie bekannt. Neben den regulären Features von SotAs Episode 2 wie den neuen Gebiete, neuen Quests oder Waffen, die aufgelevelt werden können, möchte das Entwicklerteam noch weitere Aspekte realisieren. Dafür braucht man aber zusätzliches Geld. Daher wurde ein Stretch Goal Store aufgesetzt. Dieser Store bietet momentan die Möglichkeit, für 250.000 Dollar ein Reit-System freizuschalten. Wer Geld in diesem Stretch Goal Store ausgibt, der trägt dazu bei, dass dieses Feature irgendwann umgesetzt werden kann.
Allerdings kommt das Mount-System vielen Spielern bekannt vor. Denn es war bereits für Episode 1 angekündigt. Schon damals sollte das Reiten als Stretch Goal freigeschaltet werden. Es kamen aber nur rund 32.000 Dollar zusammen. Und etwa beim selben Betrag steht das Stretch Goal nun auch jetzt.
Ein Abo wurde eingeführt. Als kleine Überraschungsankündigung während des Telethons wurde ein optionales Abo für SotA eingeführt. Dieses kostet 9 Dollar im Monat und soll helfen, die weitere Entwicklung des MMORPGs zu finanzieren. Für die 9 Dollar erhaltet ihr:
- Jeden Monat 9 Goldkronen der Obsidians
- Automatische Teilnahme an den monatlichen Livestream-Stretch-Goals (zählt als Mindesteinkauf von 5 Dollar)
- Exklusiver Titel alle 3 Monate
- Wählt alle 6 Monate ein Färbe-Pack
- Wählt jeden Monat drei der sieben Obsidiantränke aus. Zu diesen gehören:
- Potion of Capacity: Erhöht die Tragfähigkeit
- Potion of Conservation: Reduziert die Chance auf Reagenzienverbrauch
- Potion of Expedience: Schnelles Sammeln auf allen Sammelfähigkeiten
- Potion of Precision: Erhöht die Fähigkeit “Akribische Sammlung” für alle Sammelfertigkeiten
- Potion of Preservation: Verringert Schaden an Rüstung und Waffen
- Potion of Reclamation: Erhöht die Ausbeute und repariert alle Produktionsfertigkeiten
- Potion of Stamina: Verringert den Fokuseinsatz beim Sprinten

Der Telethon war kein Erfolg. Der Telethon am 6. Juli bescherte Portalarium “nur” Einnahmen in Höhe von rund 53.000 Dollar. Allerdings auch nur, weil die Entwickler noch nach dem Ende des Live-Streams eine Zeit lang weiterhin Geld annahmen. Zum Ende des Streams lagen die Einnahmen bei rund 43.000 Dollar. Als Erklärung wurde der Sommer genannt, wo angeblich immer weniger Geld eingenommen wird. Schaut man sich aber an, dass zum Telethon im Juli 2017 rund 100.000 Dollar erzielt wurden, kann diese Aussage, zumindest in Relation gesehen, nicht wirklich stimmen. Vielmehr bekommt man den Eindruck, als würden die Fans immer weniger Geld geben wollen, weil sie das Vertrauen ins Spiel verlieren.
Das Entwicklerstudio Portalarium möchte Shroud of the Avatar unbedingt weiterentwickeln. Denn trotz all der Negativität, die das Spiel umgibt, sieht Designer Richard “Lord British” Garriott es nicht als Flop an.
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Vor SoA hatte Lord British mal einen guten Ruf. Heute ist er eher der “Lügenlord”. SoA ist das beste Beispiel dafür, warum man von Crowdfounding die Finger lassen sollte. Statt das ganze einzustampfen halten sie immer noch die Hände auf – einfach unverschämt.
Kenn das spiel garnicht. Wieso hat es denn so viel Kritik bekommen und ist so unbeliebt? Ansich sieht es ja ganz nett aus. Aber wenn ich schon lese das es so viel Kritik bekommen hat bin ich immer sehr vorsichtig
Vorsichtig formuliert, die Kickstart-Baker bekamen vielleicht nicht “ganz” das was ihnen versprochen wurde. Das Studio sieht das aber relativ stur etwas anders. 🙂
Ach und um die Formulierung mal in Verhältnis zu setzen, wenn man sagt die Baker bekamen nicht ganz das was ihnen versprochen wurde, könnte man auch sagen die Sonne ist leicht warm.
Aber hat Richard Garriott uns nicht gerad erzählt das Spiel wird ewig leben? Ich bin verwirrt 😛
Wenn es ein MMORPG gibt was den Namen Cash Crab verdient hat, dann SotA, da schrenkt man vor nix zurück um an Geld zu kommen!