Die Welt von Cyberpunk 2077 ist geprägt von Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Gewalt, in der jeder für sich selbst kämpft und das Beste aus dem machen muss, was einem zur Verfügung steht. Eine Mission in Phantom Liberty ist ein perfektes Beispiel dafür, wie schwer es ist, in Night City für Gerechtigkeit zu sorgen. Wer bereit ist, einen Charakter trotz gegenteiliger Anweisung zu verschonen, wird mit einer seltenen Szene belohnt.
Von welcher Mission ist die Rede? Es handelt sich um den Gig „Dogtown Saints“, den man von Mr. Hands in Auftrag gestellt bekommt. V soll Dr. Anthony Anderson vor den Scavengers (auch Scavs genannt) retten. Diese sind dafür bekannt, Menschen zu entführen, um ihnen ihre Cyberware und Implantate gewaltsam „abzunehmen“.
Die Scavs haben ein Krankenhaus übernommen, das ein Zufluchtsort für Bedürftige darstellte und in dem Anderson diese Menschen mit gebrauchten Implantaten versorgte.
Die Mission lautet also deutlich: Das Krankenhaus von Scavengers befreien, Anderson finden und ihn unbeschadet aus seiner Situation retten. Doch wie viele Missionen in Cyberpunk, läuft das nicht komplett reibungslos ab:
Hier seht ihr den Trailer zum Cyberpunk 2077 DLC Phantom Liberty:
Zwei Seiten eines Dilemmas
Welche Entscheidung ist ausschlaggebend? In der Klinik angekommen und endlich Anderson aufgefunden, sieht V, dass der Arzt von Nika Yankovich mit einer Waffe bedroht wird. Sie sucht nach ihrem verschwundenen Bruder Gasya, der einst von Anderson versorgt wurde. Die Situation wird heikel und V muss sich entscheiden, ob man Nika erschießen will.
Wenn V zu lange zögert, erfährt man von Anderson, dass Gasya bereits verstorben ist. Er habe bereits im Koma gelegen und Anderson habe gehofft, einige seiner Implantate retten zu können, anstatt ihm zu helfen, um die Bedürftigen damit zu versorgen.
Nika will nun den Körper ihres Brudes, was Anderson nicht zulassen will. Hier kann man sich nun entscheiden, ob man sich auf die Seite des Arztes oder die der trauernden Schwester stellen will.
Was passiert nach beiden Entscheidungen? Wenn man Nika den Körper nicht geben will, greift sie V an. Die einzige Möglichkeit ist dann, sie auszuschalten, damit Anderson den Körper ihres Bruders verwerten kann und die Mission erfolgreich beendet wurde.
Wenn man Nika allerdings den Körper überlässt, findet man sie später am Rand der Dogtown-Mauer. Der Ort ist in diesem Video angegeben. Sie sitzt am Grab ihres Bruders, wo man einige Worte mit ihr wechseln kann.
Während beide Entscheidungen einen unterschiedlichen Ausgang der Mission beeinflussen, gibt es hier jedoch keine „richtige“ Lösung. Ausgerechnet Johnny ist die Person, die es schafft, die Situation am besten zusammenzufassen:
Das Mädel tut mir leid. Das muss auch für Anderson schwer sein. Der Typ hatte eine fragwürdige Ethik, aber was soll ein Arzt in Dogtown sonst tun? Es war von Anfang an eine Situation, in der alle verlieren.
Johnny Silverhand via V’s Kopf



Was sagen die Spieler dazu? Trotz des Dilemmas, welcher Person man in einer Situation helfen will, in der letztendlich kein Ausgang „richtig“ erscheint, haben viele Spieler eine deutliche Meinung. Nika ist immerhin ein Mitglied der Scavengers, die anscheinend eine Kostprobe ihrer eigenen Medizin bekam.
„Die Sache ist die, dass wir inzwischen in ein paar Scav-Verstecken waren, das Fleisch am Haken, auf Metzgertischen und in Eiswannen gesehen haben … und gesehen haben, was sie mit Evelyn gemacht haben“, sagt lemao2222 auf YouTube, „zumindest hat sich ihr Bruder selbst gekocht und war so gut wie tot, im Gegensatz zu diesen armen Schweinen.“
Während die Entscheidung in Dogtown Saints nur über das Ende dieser Mission ausschlaggebend ist, gibt es andere Entscheidungen, die den gesamten Verlauf des Spiels bestimmen können, von Nebenmissionen, freundlich oder feindlich gesinnten Corpos bis hin zum finalen Schicksal von V. Einige wichtige Entscheidungen des Spiels könnt ihr in diesem Artikel nachlesen: Cyberpunk 2077: Die drei wichtigsten Story-Entscheidungen beim Neustart
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