Das Mittelalter-Spiel Life is Feudal: MMO ist offiziell tot. Eigentlich wollte das Survival-MMO mit einem Neuanfang 2020 punkten. Doch ein Rechtsstreit sorgte für das Aus des MMO. Wir blicken zurück.
Was ist passiert? Schon im Dezember kündigten die Entwickler von Bitbox an, dass ihr MMO zu Life is Feudal am 18. Januar 2021 eingestellt wird. Genau das ist nun passiert.
Obwohl das Spiel bei Steam noch zum Download angeboten wird, passiert nichts, wenn man es jetzt starten möchte. Der Client schließt sich einfach wieder.
Woran ist das Spiel gescheitert? Als Grund für die Einstellung gaben die Entwickler einen Rechtsstreit mit dem Publisher an, der sich 2016 frisch gegründet hatte und Life is Feudal: MMO vertreiben sollte. Diese Firma soll jedoch schlechte Arbeit gemacht haben, weshalb sich die Entwickler von Bitbox dann selbst vermarkteten. Einen Vertrag mit dem Publisher scheint es aber weiterhin gegeben zu haben.
Nachdem die Entwickler einen erneuten Deal mit dem Publisher abgelehnt hatten, soll dieser sich geweigert haben, ihre Einnahmen von Life is Feudal zu teilen.
Der finanzielle Druck soll nun zur Abschaltung des Spiels geführt haben.
Was ist von der Einstellung betroffen? Von der Abschaltung von Life is Feudal ist nur die MMO-Version betroffen. Die Spiele Life is Feudal: Your Own und Life is Feudal: Forest Village bleiben weiterhin spielbar.
Auch die chinesische Version von Life is Feudal: MMO wird fortgesetzt. Nur die westlichen Spieler können nicht weiterspielen.
Gibt es Rückerstattungen? Alle Dinge, die seit dem 1. November gekauft wurden, darunter Währung für Echtgeld oder der Premium-Account, wurden von den Entwicklern über Xsolla zurückerstattet.
Life is Feudal war vielen zu realistisch und anstrengend
Was war das für ein Spiel? Das MMO Life is Feudal wurde von den Entwicklern als “schwer und realistisch” beschrieben. Ihr konntet in eine mittelalterliche Welt eintauchen, die eine große Herausforderung und viel Grind bot:
- Im Grunde war es ein Survival-Spiel, in dem man Rohstoffe suchen musste und eigene Gebäude und mit anderen Spielern sogar ganze Städte errichten konnte.
- Es dauerte jedoch unheimlich lange, bis man sich etwas in dem Spiel aufgebaut hatte.
- Man war ständiger Gefahr durch andere Mitspieler und NPC-Völkern ausgesetzt.
- Beim Tod hat man alles verloren.
Auf Steam hatte das Spiel nur 43 % positive Bewertungen. Life is Feudal: MMO wurde vor allem dafür kritisiert, dass es nur diejenigen anspricht, die enorm viel Zeit haben, jede Menge Geduld mitbringen und in großen Gilden spielen möchten.
Alleine kann man in Life is Feudal nichts erreichen. Mindestens zehn Spieler sind für eine Gilde nötig und nur in einer großen Gilde hat man die Chance, sich sehr langsam etwas aufzubauen. Man muss zudem sehr frustresistent sein, denn alles, was man sich über Monate hinweg aufgebaut hat, kann in einer Schlacht oder einem Überfall verloren sein.
Darum konnte sich das Spiel nie bei der Masse durchsetzen.
Kann man das Spiel noch erleben? Das MMO zu Life is Feudal lässt sich nicht mehr spielen. Das wurde seit 2019 als Free2Play-Spiel angeboten.
Jedoch gibt es weiterhin die Version “Your Own”. Dabei handelt es sich um eine eigene Version des Spiels, zu denen ihr selbst Server hosten und mit Freunden oder Fremden spielen könnt. Dafür müsst ihr jedoch 19,99 Euro bezahlen.
Ebenfalls aktiv bleibt Life is Feudal: Forest Village. Hierbei handelt es sich um eine Städtebau-Simulation. Ihr spielt eine Gruppe von Siedlern, mit denen ihr eine Stadt errichtet. Es greift im Grunde den Bau-Aspekt des MMOs auf, verzichtet jedoch darauf einen spielbaren Charakter zu bieten, den ihr steuert und ausrüstet.
Life is Feudal: MMO ist das erste MMO, das 2021 gestorben ist. Doch der Tod von zwei weiteren Online-Spielen wurde bereits für dieses Jahr angekündigt. Wir haben sie in diesen Artikel mit aufgenommen:
Ruht in Frieden: Diese 7 MMOs und Online-Spiele sind 2020 leider gestorben
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Das Spiel hatte viele gute Ansetzte. Man konnte sich nach Herzenslust austoben.
Das große Problem war, das man standartaufgaben nicht an NPC abgeben konnte. Um ein Feld zu bestellen und zu Ernten konnte, je nach Größe, Stunden dauern. Genauso Kochen, Schmieden, Erzabbau, Holz Arbeiten etc.
Außerdem fühlte man sich ziemlich alleine, weil die Welt so groß war.
Auch die Angriffe von Gegnern war extrem lästig. Man musste hohe Mauern um ein Grundstück bauen um im inneren Bauen oder Farmen zu können. Ansonsten konnte man von einer Sekunde zur Nächsten tot sein.
Ich bin der Meinung, das Life ist Feudal ein extremes Potenzial hat,
Ich hätte hier noch viele Vorschläge einschließlich der Gründung von unterirdischen Städten (Zwerge) oder Elfen in Wälder.. Das alles wäre nach meiner Meinung relativ leicht umsetzbar gewesen. Man hätte sich richtig austoben können.
Ich sehe LiF als erstes Spiel an, dass sich dem Full Dive Spiel annähert. Daher bin ich der Meinung, Das sich dieses Spielprinzip weiterentwickeln wird. Ein paar Änderungen an diesem Spiel und wir hätten ein Bestseller.
Viel zu viel grind für ein PvP Game und null Bereitschaft auf Bitten der Spieler einzugehen. Das normale LiF ist um Welten besser.
Nicer Speedrun
Im Artikel steht ja genau was das Problem war, nicht der Rechtsstreit war die Todesursache (wenn auch vielleicht der Todesstoß), sondern das Spielprinzip. Ein großer Aufwand um was zu erreichen, aber durch Open World PvP konnte alles innerhalb von sekunden in Rauch aufgehen und ohne große Gilde war da eh nichts zu holen. Ich frage mich immer wieder warum so viele Entwickler glauben das dieses Prinzip ausgerechnet in ihrem Spiel plötzlich funktionieren sollte
War halt nix für Casuals, PvE-Carebears und Solo-Artisten. Aber das hätte jedem von Anfang an klar sein müssen wenn man sich mit dem Konzept beschäftigt hätte. Gelegenheit dazu war ja mit LiF:Your Own vorhanden.
Gescheitert ist es weil die Technik in den ersten 12 Monaten nicht das leisten konnte was sie sollte.
Und natürlich an dem enormen Zeitaufwand den man investieren musste.
Für unseren Gildenplot mussten 10 Spieler 1 Woche lang für mind 8 Std am Tag nur planieren um das Gelände auf das gewünschte Level zu bringen. 10-15 weitere waren nur damit beschäftigt die Werkzeuge dafür und Waffen/Rüstung zur Verteidigung zu basteln.
Und dann ging der Grind erst richtig los. Das war in der Aufbauphase kein spielen, das war ein Zweitjob.
Das kommt mir bekannt vor 😉
Community-technisch gesehen, also innerhalb der Gilde/Clan war es allerdings die bislang beste jemals gemachte Erfahrung.
Der Zusammenhalt war einzigartig. Etwas was Solisten natürlich nie erleben würden bzw erlebt hätten.
Die Erfahrung wollen Solisten ja auch nicht machen, daher spielen sie ja auch alleine.