Quentin Tarantino ist nicht nur ein gefeierter Regisseur, sondern auch selbst ein wandelndes Filmlexikon. Vor allem die japanische Kinolandschaft hat es dem Regisseur angetan. Deswegen scheint er auch nicht der größte Freund von Tribute von Panem zu sein. Er findet, die Idee ist aus einem japanischen Kultfilm geklaut.
Was sagt Quentin Tarantino? Der Regisseur saß vor 2 Jahren in einer Talkshow mit Host Dana Carvey (via YouTube) und sprach allgemein über alles Mögliche. Seine Filme, seine Familie und auch über seinen Podcast. Dabei fragte ihn Carvey, bei welchem anderen Film er am liebsten Regie geführt hätte.
Tarantino überlegt und nennt Battle Royale, einen japanischen Kultfilm. Dabei erklärt er, dass Tribute von Panem darauf basieren würde, fügt aber direkt hinzu: Tribute von Panem hat einfach davon geklaut, und zwar ohne Umschweife.
Er selbst hätte gerne Battle Royale gedreht.
Tribute von Panem („Hunger Games“) ist eine der größten Film-Franchises der Welt. Alle Filme spielten zusammen über 3,3 Milliarden Dollar ein und sind damit auf Platz 20 der erfolgreichsten Film-Franchises (via CBR). Doch was ist Battle Royale?
Eine bitterböse Satire über die japanische Gesellschaft
Worum geht es in Battle Royale? In einer schlimmen Zukunft Japans ist die Gesellschaft in einem katastrophalen Zustand. Die Arbeitslosigkeit ist hoch und die Jugend benimmt sich gewalttätig und kriminell. Um dem entgegenzuwirken, sollen Neuntklässler in einem Spiel
um das Überleben kämpfen. Dabei wird das Ganze auch im Fernsehen übertragen.
Ein Szenario, das bei manchen öffentlichen Personen nicht so weit weg erscheint.
Der Film basiert auf einem gleichnamigen Roman und ist eben eine explizite Satire, die vor allem durch den Gewaltgrad und die jungen Protagonisten Aufruhr erzeugte. In Deutschland wurde der Film sogar indiziert, was erst 2017 aufgehoben wurde. Danach erhielt der Film eine FSK-18-Freigabe.
Für Fans von harten japanischen Filmen ist Battle Royale auf jeden Fall sehenswert.
Wurde Hunger Games von Battle Royale inspiriert? Offiziell nicht. Suzanne Collins selbst hat in einem Interview (via New York Times) dazu gesagt, sie kannte das Buch gar nicht, als sie mit Hunger Games anfing. Ob die Aussage stimmt, kann man nicht beweisen, aber die Parallelen sind natürlich da.
- In beiden Büchern kämpfen Kinder/Jugendliche gegeneinander
- Verschiedene Waffen stehen den Teilnehmern zur Verfügung
- Beides sind Dystopien, in denen die Kämpfe zur Unterhaltung ausgestrahlt werden
Battle Royale hat das Genre natürlich nicht erfunden: Zwar sind Parallelen da, aber solche Geschichten gab es schon vorher in der menschlichen Geschichte oder auch in Filmen. Suzanne Collins nennt als Inspirationsquellen die griechische Mythologie, den Irak-Krieg und allgemeine Kriegstheorien.
Im Subtext der Filme merkt man dann schon einen Unterschied. Habt ihr beide Filme (bzw. Reihen) gesehen und welcher Film gefällt euch besser? Schreibt es uns in die Kommentare. Wer sich auch gerne in Spielen im Survival-Genre austobt, könnte hier fündig werden: Die 28 besten Survival-Games 2024 für PS5, Steam und Xbox
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Ich glaube ja, dass Die Tribute von Panem nicht schamlos von Battle Royal geklaut hat – das behauptet ja auch die Autorin ja auch im Artikel.
Statt dessen hat sie vermutlich von einem anderen Film geklaut, der ein Jahr vor dem ersten Roman erschien – The Condemned (hierzulande veröffentlicht als Die Todeskandidaten) – und der widerum hat vermutlich schamlos von Battle Royal geklaut 😂
Ich glaube “klauen” ist auch ein extremes Wort bei sowas, selbst Battle Royale hat ja Inspirationsquellen wie Herr der Fliegen.
Wobei ich durchaus unterscheide zwischen klauen wo Sachen oft bis ins kleinst identisch sind und Inspiration. Gegen Inspiration ist auch nichts zu sagen.
“Die sieben Samurai” wird auch immer wieder geklaut.
Ja, das sowieso, es gibt glaube ich wenig Filme, die so oft als Inspirationsquelle dienen, wie Die Sieben Samurai.