Was, wenn das MMO seine Pforten schließt, in das ihr Jahre eures Lebens investiert habt? Dieses Szenario erlebt ihr im Horrorspiel Agony of a Dying MMO (PC).
Was ist das für ein Spiel? Agony of a Dying MMO ist selbst kein Onlinespiel, versetzt euch aber in ein solches. Ihr erlebt die letzten Stunden eines Spiels mit, das euch eine sehr lange Zeit begleitet hat und das ein Teil eures Lebens geworden ist. Dabei schlüpft ihr in die Rolle mehrerer Spieler, die ihre eigene Sichtweise auf den Titel und dessen Ende haben.
Warum muss das Spiel schließen? Das fiktive MMO Agony of a Dying hat seit der Einführung von Nazis als spielbarer Fraktion mit massiven Problemen zu kämpfen. Es hat sich eine sehr toxische Community gebildet und der Großteil der Spieler kehrte dem MMO den Rücken. Nur noch wenige Fans sind übrig.
Doch diese Spieler reichen nicht aus, um die Server weiter am Laufen zu halten, weswegen die Entwickler die Pforten zum Spiel in Kürze schließen.
Das beklemmende Ende eines MMOs
Wie spielt sich das? Im Grunde handelt es sich um ein Adventure. Die Spieler, die ihr verkörpert, reisen ein letztes Mal durch die virtuelle Welt und sprechen über das Ende. Dabei geht es hauptsächlich darum, den Chat zu lesen und den anderen Spielern zuzuhören. Währenddessen lauft oder fahrt ihr durch die sehr pixelige Landschaft.
All das erschafft eine beklemmende und düstere Atmosphäre, welche durch den eigenwilligen Grafikstil unterstrichen wird. Es handelt sich noch um eine Alpha. Das heißt, es sind noch nicht alle Features und Inhalte im Spiel vorhanden.
Das Spielprinzip hört sich recht simpel an, doch Agony of a Dying MMO kommt bei den Spielern ziemlich gut an. Denn es trifft einen Nerv. Es spielt mit der Angst, die vermutlich viele MMO-Fans haben: dass ihr Spiel, das ihnen so viel bedeutet, irgendwann abgeschaltet wird.
Spieler kennen das Gefühl, wenn ihr MMO stirbt
Was sagen die Spieler zum Titel? Wir fassen hier einige Kommentare zum Trailer auf Youtube und zum Spiel an sich auf reddit für euch zusammen.
- 葉10 meint auf Youtube: „Das ist unerträglich real. Wie lächerlich das alles wirkt, ist eine perfekte Zusammenfassung dessen, wie wir uns an diese Simulationen hängen. Es ist wirklich deprimierend.“
- JVG schreibt zum Trailer (via Youtube): „Nun, das war wirklich deprimierend. Und es ist erst eine Demo.“
- Pontificatus: Maximus erklärt über reddit: „Das ist für viele MMOs und deren Spieler zu nah an der Realität…“
- unpleasantraccoon schreibt auf reddit: „Nachdem ich den Trailer angeschaut hab, fühle ich mich jetzt traurig.“
- EndlessKng sieht es mit Humor (via reddit): „Wenn ich das erleben will, spiele ich einfach Archeage oder TERA…“
So macht ihr mit: Die aktuelle Alpha von Agony of a Dying MMO könnt ihr euch kostenlos über die eigene Website herunterladen (via alphabetagamer). Ihr müsst euch auf das Spiel und dessen Story einlassen. Grafisch solltet ihr nicht zu viel erwarten. Der Titel sieht eher nach einem Playstation-1-Spiel aus. Doch das trägt nur zur Atmosphäre bei. Agony of a Dying MMO zeigt bereits jetzt in der Alpha, wie deprimierend es für Spieler sein kann, dem Ende ihres Lieblingsspiels zusehen zu müssen.
In der Realität sterben MMOs auch. Welche es 2021 treffen könnte, verrät euch MeinMMO-Autor Alexander Leitsch.
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Naja der Trailer hat mich eher gelangweilt. Liegt unter anderem aber auch vielleicht an der Tatsache, dass ich den Tod eines MMOs schon mehrfach mitgemacht habe und mir bewusst ist, dass es immer Enden kann.
Selbst ein WoW lebt nicht ewig und irgendwann wird es abgeschaltet und alle Daten gelöscht. In 2 Jahren, in 20 Jahren, in 50 Jahren… wer weiß… aber kommen wird es auf jeden Fall.
Wem das bewusst ist, dem macht das auch keine Angst.
Klingt nach einem tollen (schwarzen) Spiegel, den die Entwickler den Spielern vorhalten.
Ich mag die Idee und werds “spielen”. Die Schließungen von MMORPGs, wo Spieler viel Zeit investierten und vor allem sozial vernetzt waren, waren schon emotional.
CoX, SWG, Matrix Online, Warhammer und einige weitere haben erstmal Lücken im Leben vieler Spieler hinterlassen. Abschiedsfeiern, volle Teamspeak Server und Foren….ach das war manchmal schon krass und es gibt oft wahnsinnig tolle Videos von diesen Momenten.
Ja vor allem bei SWG tat es weh seinen ingame “Freundeskreis” großteils zu verlieren.
Jetzt wäre es echt interessant zu wissen ob überhaupt und wenn wie schmerzhaft es die Spieler bei der Schließung von WoW treffen würde.
Kommt darauf an welche?
Die Classic Spieler von der ersten Stunde, die die Entwicklungen in Retail positiv finden sicher sehr sehr sehr hart.
Ich persönlich gehöre zu denen, für die WoW sich so dermaßen verschlimmbessert wurde, dass es schon mit BfA gestorben ist und meine damalige Gilde gibt es ja auch nicht mehr.
Dank der Privatserverszene und nun Classic kann ich es sowieso undendlich erleben also ich habe keine Angst, dass es auf Ewig verloren geht.
Da würde es bei den meisten eher der Verlust des Charakters, der Spielwelt selber etc. weh tun. Der Verlust des Freundeskreis wird so kaum stattfinden. Leute wo es einem wichtig wäre, die hat man auch woanders als Kontakt. Facebook, Insta, WhatsApp oder was weiß ich wo.
Mit denen zockt man auch nicht nur ein Game, sondern mehrere.
Alle anderen die man 1-2x die Woche im Raid sieht und sonst nichts mit zu tun hat, egal wie gut man sich in dem Moment versteht, wird man dann aber nicht vermissen.
Bis auf 1-2 Ausnahmen kann ich mich an solche Leute nicht mal mehr erinnern… und an die Ausnahmen kann ich mich ebenfalls nur erinnern, vermisse sie aber auch nicht.
Ist halt im Leben so. Freunde kommen und gehen, im RL wie in Games, Arbeitskollegen ebenfalls usw.
Und es dauert nicht lange und die Lücken sind gefüllt und man trauert kaum bis gar nicht mehr der Zeit hinterher. Sicher, nostalgische Gefühle kommen noch auf, aber echte Trauer… da kenne ich niemanden.
Am meisten bedrückt hat mich das Marvel Heroes und Maple Story 2 dicht gemacht haben.
MH ist zunehmend schlecht geworden als die Umstellung von Omega gekommen ist. Das hätte echt nie passieren dürfen und dann wird denen noch die Lizenz genommen.
Ein bitteres Ende für ein einst so tolles Hack n Slay.
Ebenso MS2, ich fand das Game einfach echt schön, der Ansatz war spitze, auch wenn es vielen zu Knuffig war, die Möglichkeiten und vor allem die Social Features waren wunderbar, man konnte so viel machen.
Hatte in Marvel Heroes knapp 5000 Stunden und MS2 hatte ich auch die 2500 voll.
F
Tja, bei dem Grafikstil bekommt man Kopfschmerzen und der Rest klingt nach bestellter Depression. Keine Ahnung wie schräg man drauf sein muss um sich einen derartigen Schrott reinzuziehen…
Pff ich hab schon hunderte sterben sehn mich kann nix mehr erschrecken…
Geht mir genauso. Ist das nun traurig oder “so ist halt das Leben”. Vielleicht beides.
Aber ja, wer das mitgemacht hat weiß vor allem eines: Man kommt darüber hinweg und man wird etwas neues finden.
Was bei der großen Liebe klappen kann, funktioniert bei einem Hobby erst Recht.