Jimmy „MrBeast“ Donaldson ist ein amerikanischer YouTuber, der für verrückte Stunts und wohltätige Aktionen bekannt ist. Nun veränderte er das Leben von 1.000 Menschen, indem er ihnen eine wichtige Operation ermöglichte. Doch einige Zuschauer sind schockiert, dass das überhaupt nötig ist.
Was ist das für ein YouTuber? MrBeast ist hauptsächlich für 2 Arten von Videos bekannt:
- seltsame Aktionen, wie über 40 Stunden lang bis 100.000 zu zählen oder die Netflix-Serie “Squid Game” im echten Leben nachzustellen.
- Videos, in denen er großzügig Bedürftige beschenkt oder wohltätige Projekte unterstützt, wie das Pflanzen von 20 Millionen Bäumen.
Diese Mischung kommt gut an: 2022 überholte MrBeast den Schweden PewDiePie als meistabonnierte Einzelperson auf YouTube. Jetzt setzte er sein Geld erneut für das Gute ein, indem er 1.000 Menschen eine lebensverändernde Operation bezahlte – und zeigt damit gewaltige Missstände auf.
MrBeast „heilt“ 1.000 Menschen
Wie hat MrBeast den Menschen geholfen? Der YouTuber tat sich mit dem Augenarzt und Chirurg Jeff Levenson und der gemeinnützigen Organisation SEE International zusammen, die bedürftigen Patienten auf der ganzen Welt kostenlose Augenbehandlungen anbietet.
Insgesamt wurden 1.000 Menschen in den USA, aber auch Jamaica, Hondura, Namibia, Mexico, Indonesien, Brasilien, Vietnam und Kenia ausgewählt, die durch grauen Star eingeschränkt waren und keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu medizinischer Versorgung hatten.
Diese Linsentrübung kann jedoch mithilfe eines Eingriffs behandelt werden, der nur wenige Minuten dauert: dabei wird durch einen kleinen Schnitt die trübe Linse entfernt und durch eine künstliche Linse ersetzt.
Der Eingriff erfolgt meistens ambulant, Patienten können nach einer kurzen Ruhepause nachhause gehen (via Ober Scharrer Gruppe).
Innerhalb von ungefähr 3 Wochen erhielten diese 1.000 Patienten die kostenlose Operation, die ihr Augenlicht wiederherstellte. Einige Betroffene erhielten zusätzliche Geschenke wie Bargeld oder einen brandneuen Tesla.
Kann man sich das ansehen? Am Samstag, dem 28. Januar, postet MrBeast ein achtminütiges Video, in dem er das Projekt vorstellt und bewegende Vorher/Nachher-Aufnahmen der Patienten zeigt, die nach vielen Jahren zum ersten Mal wieder klar sehen können. Für einige Patienten, die bereits von Geburt an unter einer Linsentrübung litten, war es sogar das erste Mal in ihrem Leben.
Das Video erhielt bereits 44 Millionen Aufrufe und 4,4 Millionen Likes. Wir haben es euch hier eingebunden:
Wie fallen die Reaktionen aus? Die sind zunächst einmal extrem positiv. Viele Menschen sind gerührt von dem Video und der Freude der Patienten. MrBeast sei der wohl großartigste Content Creator, weil er so vielen bedürftigen Menschen helfen würde, heißt es in den Kommentaren auf YouTube und Twitter.
Das sei endlich ein Influencer, der seinen Reichtum und seinen Einfluss für das Gute einsetze. Besonders beeindruckt zeigen sich einige Zuschauer von der Entwicklung, die MrBeast im Laufe der Jahre machte: angefangen habe er mit “lustigen Videos in seinem Hinterhof”, nun verändere er das Leben von Menschen (via YouTube).
Doch andere finden das Video das Video eher erschreckend, denn es zeige gravierende Missstände in der Gesellschaft auf.
Medizinische Versorgung hinter einer „Paywall“
Was ist die Kritik? Ein Clip des Polit-Streamers Hasan “HasanAbi” Piker, der gemeinsam mit der YouTuberin Rachell “Valkyrae” Hofstetter auf das Video reagierte, zeigt die unterschiedlichen Sichtweisen perfekt: Während Valkyrae zutiefst gerührt von dem Anblick ist, erklärt Hasan, das Video erfülle ihn mit Wut.
Die YouTuberin kann das zunächst gar nicht verstehen, fragt, was denn mit ihm nicht stimme.
Du siehst dieses Video und sagst: “Aww, wie süß, wie nett.” Ich sehe mir dieses Video an und bin voller Wut. Wir haben den Zugang zu einem 10-minütigen Eingriff versperrt, weil wir eine Paywall dazwischen gesetzt und entschieden haben, dass manche Leute ihn einfach nicht bekommen können.
HasanAbi
Zugang zu medizinischer Versorgung könne nicht davon abhängig sein, dass ein “YouTube-Typ” sich dazu entscheidet, Content aus Menschen zu machen, die zu arm seien, um zu sehen. Das sei ein zutiefst frustrierendes Konzept, so HasanAbi. Wir haben euch den Clip hier eingebunden:
MrBeast könnte den Stein ins Rollen bringen
Tatsächlich erklärt der an den Augen-Operationen mitwirkende Chirurg, die Hälfte aller Erblindeten weltweit seien Menschen, die nur einen 10-minütigen Eingriff bräuchten. Das betreffe wohl knapp 200 Millionen Menschen.
Er hoffe jedoch, dass das Video von MrBeast andere dazu inspiriert, sich dafür einzusetzen, unnötige Blindheit zu beseitigen.
Wenn MrBeast ein Feuer entfachen kann und wenn wir staatliche und private Unterstützung dafür bekommen, können wie die Hälfte aller Erblindungen in der Welt heilen. Ohne große Kosten und mit einem unglaublichn Gewinn an menschlicher Produktivität und menschlichem Potenzial.
SEE International, die Organisation, für die Levenson als medizinischer Leiter tätig ist, erhielt ebenfalls eine Spende über 100.000 US-Dollar von MrBeast. Das dürfte ein erster Schritt sein, um vielen weiteren Menschen helfen zu können.
Die Resonanz zeigt auch, dass viele Menschen sich mehr soziales Engagement von Influencern wünschen.
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Hätte das “Obama Care” auch ermöglichen können?
Selbstverständlich. Die geplante Variante von “Obama Care” war ein ziemlich umfassendes öffentliches Gesundheitsvsystem, das aber, weil auch in der demokratischen Partei (Zweiparteiensystem halt, da sind sehr sehr viele unterschiedliche Strömungen zusammengefasst) nicht alle hier auf einer Linie sind und waren, durch Zugeständnisse immer weiter verkleinert werden musste, um es halbwegs durchzubringen.
Der Jesus des 21. Jahrhunderts ist erschienen.
Dann soll der Sozialist Hasan sein Schere zwischen Arm und Reich talk lassen und Leute in seinem neuen Porsche zur Behandlung fahren und diese zahlen. Ein Video davon kann er sich sogar auch sparen, weil er muss es ja nicht für content ausschlachten. Dann hat er sogar noch weniger Arbeit!!
Echt frech von Mr Beast das er anderen leuten das Leben so krass verbessert und versucht damit geld zu verdienen was er dann reinvestiert um vllt danach noch mehr menschen zu helfen. Er sollte es lieber ohne Kamera machen damit er dann kein Geld verdient, irgendwann pleite geht und mit seinen “guten taten” aufhören muss.
Hasen wie immer absolutes mega brain
Dein Kommentar geht komplett am Thema vorbei und du hast die Aussage von Hasan überhaupt nicht verstanden. Er hat vollkommen recht mit dem was er sagt, da gibt es überhaupt nichts zu haten.
Ich hoffe, dein absolutes mega brain schmilzt jetzt nicht, wenn ich dir sage, dass Hasan nicht sauer auf Mr.Beast und seine Aktion ist, sondern darüber, dass Mr.Beast diese Aktion überhaupt machen kann, weil sich Leute eine einfache, schnelle, alltägliche und für Lebensqualität (und sogar Lebensdauer) wichtige Operation nicht leisten können, weil sie a) zu arm sind und ihr weniges Geld für andere, noch wesentlich lebenswichtigere Dinge verwenden müssen und dazu ihre Gesundheit und Lebensqualität b) ihren Herkunftsstaaten entweder “egal” sind (“Öffentliche Gesundheitssysteme sind Kommunismus”) oder auch diese zu arm sind, um solch eine Operation, die ein einzelner Youtuber für 1000 (!!!) Leute ziemlich locker zahlen kann (und noch mehr, haben doch einige auch noch andere Geschenke bekommen und die Organisation, mit der Mr.Beast zusammengearbeitet hat, auch noch 100.000$ an Spenden)
Die mögen ihn nur, weil die ganze Kohle hin und her packt, als wenn Geld nichts wichtig ist.
Obwohl Menschen machen das für Geld egal wie.
Das einzige was mich richtig gestört hat, das er mit seiner Crew an der Antarktis war. So einen schwachsinn habe ich noch nie erlebt.
Du kannst nicht einfach so hin mit einem Flugzeug gehen.
Wurden irgendwo die Kosten erwähnt?
In Deutschland liegen wir wohl bei mindestens 1800 Euro pro Auge, für den, von der Krankenkasse gezahlten, Standardeingriff.
Aber ich nehm an, das ist ziemlicher Wucher und geht um einiges günstiger..
Laut Christoffel Blindenmission (den “Missions”-Teil kann man übrigens durchaus kritisieren, auch wenn man nicht mehr im klassischen Sinn und wie zu Zeiten der Organisationsgründung, aktiv missioniert), die seit Jahrzehnten Katarakt-Operationen in der südlichen Hemisphäre organisiert, kostet die OP, pro Auge, für Erwachsene 30€ (vorwiegend an “Materialkosten” – Ärzte, Pflegepersonal usw. arbeiten da dann aber ehrenamtlich und größtenteils auf eigene Kosten).
In Mitteleuropa liegen die Preise pro Auge irgendwo zwischen 1200€ und 3000€ – da sind dann aber halt auch sämtliche Personalkosten (auf mitteleuropäischen Standard) mit eingepreist und auch das “Material” ist voll zu bezahlen, während bei der “Entwicklungshilfe” auch davon Teile gesponsert/gespendet sind.
Puh, das ist ja wirklich ein heftiger Unterschied. Ich kann ja verstehen, dass da Personalkosten, und vielleicht auch Entwicklungs- bzw Forschungskosten drin sind.
Aber das ist schon hart.
Der Unterschied zwischen “Freiwilligearbeit + Spenden” (und das alles dann auf dem günstigst möglichen, medizinisch vertretbarem Standard, in “Massenoperationen”, also mehrere dutzend am Tag in kurzer Folge) und “mitteleuropäischen Marktpreisen” (so es für so etwas wie Operationen überhaupt so etwas ähnliches wie Marktpreise gibt).
Frag mich auch was da so teuer daran ist. Da macht der Augenarzt einmal im Monat 2 Augen und nimmt sich dann den Rest vom Monat frei mit dem Geld?
Der Augenarzt hat Personalkosten, Organisationskosten, Kosten für Medikamente, Material, Nachsorge – all das und noch mehr, ist auf “unserem” Standard da mit eingepreist. Außerdem wird das bei uns normalerweise nicht beim Augenarzt in der Ordination, sondern in Krankenhäusen und Ambulanzen durchgeführt.
Mit 3600€ kommst du als selbstständiger Arzt aber nicht weit. Miete für die Praxis, Angestellte, Versicherungen, Renten Vorsorge, Medizinische Geräteschaften (z.B. der Laser alleine kann schon bis zu 200.000€ Kosten) etc pp
Wenn man es sich so bildlich zu Augen führt: 200 Millionen Menschen auf dieser Welt sind (so gut wie) blind, weil sie zu arm sind, sich einen 10minütigen Eingriff (übrigens weltweit einer der meistausgeführten Eingriffe und Routine für jeden Augenchirurgen) einfach nicht leisten können. Es gibt auch Studien, die belegen, dass Menschen mit nicht operierten Katarakten eine höher Sterblichkeit haben, einfach alleine dadurch, dass sie weniger sehen (schlechtere Risikoabschätzung, häufigere Stürze, etc.). Selbstverständlich macht das wütend, weil es halt einfach nicht notwendig wäre.