In einer Umfrage wollten wir von MeinMMO von euch wissen, ob ihr in MMORPGs mehr in Gruppen oder alleine unterwegs seid. Das Ergebnis zeigt deutlich: Knapp 80 % von euch zocken meistens oder immer alleine.
Wie ging die Umfrage aus? An unserer Umfrage vom 2. Juli 2022 haben 1.154 Personen teilgenommen:
- 742 Teilnehmer (64,30 %) gaben an, meistens alleine zu spielen
- 191 Teilnehmer (16,55 %) sagten, dass sie ausschließlich alleine spielen
- 188 Teilnehmer (16,30 %) spielen meistens mit anderen
- Nur 33 Teilnehmer (2,85 %) gaben an, dass sie ausschließlich mit anderen spielen
Damit steht fest, dass unsere Leser zu einem großen Teil ihre Zeit alleine in MMORPGs verbringen. Das passt auch zu aktuellen Trends, denn immer mehr Spiele fokussieren sich sogar darauf, einen Großteil der Inhalte für Solo-Spieler anzubieten:
- ESO hat sich nach dem Release etwa so umgebaut, dass die gesamte Spielwelt alleine zu meistern ist.
- Auf Steam erscheinen Spiele wie Mist Legacy, das von sich selbst sagt, dass es perfekt für Solo-Spieler geeignet ist.
- Es wird oft nach Solo-MMORPGs gesucht, weswegen wir auch eine Liste solcher Spiele angefertigt haben:
Ihr wollt euch die Welt mit anderen teilen und etwas Bedeutsames erreichen
Was sagen unsere Leser zu dem Thema? Der grundsätzliche Tenor ist, dass es heutzutage schwierig ist, sich mit anderen zu koordinieren – wobei es nicht nur an anderen, sondern teilweise auch an einem selbst liegt. Zapfhähnchen schreibt etwa:
Früher, also noch zu Schulzeiten, war ich ein absolut treuer Gilden-Spieler. Solo ein MMORPG zu spielen, war eigentlich undenkbar. Mittlerweile hat es sich bei mir um 180° gewendet: In einer Gilde zu spielen ist ein Ding der Unmöglichkeit geworden. Grund hierfür ist das zeitliche Engagement: Ich kann nicht mehr wie früher dreimal unter der Woche und das gesamte Wochenende abends online kommen, um noch schnell den Boss o.Ä. zu legen.
Deshalb questen und leveln viele von euch alleine. Das kann auch Vorteile haben. Zapfhähnchen sagt weiter unten in seinem Kommentar, dass er so endlich dazu kommt, Quest-Texte zu lesen. AlexMK wiederum schaut beim Solo-Spielen nebenbei Videos auf YouTube oder hört Podcasts.
Trotzdem genießen es viele auch, mit anderen Spielern zu interagieren, etwa in Dungeons, Raids oder bei Weltbossen. Jahjah sagt dazu:
Das liebe ich an ESO. Man kanns solo spielen, aber ist nie alleine, man hilft sich, aber bindet sich keinen Klotz ans Bein. In High Isle bei den Events, da tummeln sich immer zufällige Spieler. Man stößt dazu, macht das Ereignis zusammen, geht danach wieder seiner Wege. Oder man macht seine Dungeons und trifft darin immer andere Spieler und kann zusammen kämpfen, bis man fertig ist.
Wer sich gerne an die guten, alten Zeiten erinnern möchte, findet hier Old School MMORPGs, die noch immer gespielt werden:
Wären Singleplayer-Spiele nicht besser geeignet? Diese Frage stellt etwa unser Leser Ooupz. Doch unsere Leser sehen das nicht so:
- Damian etwa stört es, dass kein Singleplayer-Spiel so regelmäßig weiterentwickelt wird, wie ein MMORPG. Auch das Handeln in Auktionshäuser oder gemeinsame Events hätte man in einem Singleplayer-Spiel nicht.
- Marcel wiederum fasziniert es, auch einfach nur anderen Spielern bei ihren Erfolgen und Aktivitäten zuzusehen, während er selbst Final Fantasy XIV spielt.
Doch nicht nur unseren Lesern geht es so. Auch ich selbst hab mal in einer Kolumne erklärt, warum ich einfach keine Singleplayer-Spiele mehr zocken kann:
Was sagen die Gruppenspieler? Unser Leser ParaDox kann sich überhaupt nicht vorstellen, ein MMORPG alleine zu spielen:
Ein MMORPG längere Zeit ohne feste Gruppe zu spielen, kann ich mir nicht vorstellen. Da wär bei mir die Luft bzw. Motivation schon nach maximal 90 Tagen weg.
Ooupz hält es ganz einfach: “Inhalte, die für Gruppen gedacht sind, werden auch in Gruppen gemeistert. Alles, was man alleine erledigen kann, wird alleine gemacht.”
Überrascht euch das Ergebnis unserer Umfrage oder habt ihr damit gerechnet, dass die meisten Spieler eher solo unterwegs sind? Schreibt das und eure eigene Einstellung zum Thema Solo vs. Gruppe gerne in die Kommentare.
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Was ich mich gerade frage, gibt es eigentlich Singleplayergames welche versuchen MMOs zu simulieren und nicht umgekehrt. Spontan fallen mir nur CrossCode, .hack/G.U. Last Recode und SAO: Fatal Bullet. Kennt jemand noch etwas?
und ich bleibe dabei, wer MMORPGs allein spielt, hat das genre nicht verstanden.
Tatsächlich finde ich die anderen Spieler vor allem dann interessant, wenn sie die Umgebung anders beeinflussen, als sich nur bewegungslos in großen Massen vor einem NPC anzusammeln.
Wenn Spieler einfach Mal in der Gegend stehen und angeln, Erz abbauen oder Handwerk betreiben, aber auch große Events antreiben, die Verhältnisse in der Welt ändern. (Ob irgendwo ein wichtiger Boss gelegt wird, hat ja in der Regel gar keinen Effekt außerhalb des Dungeons.)
Meine besten MMORPG-Erlebnisse hatte ich bisher tatsächlich auf einem Ultima Online-Rollenspiel-Server, auf dem ich einfach nur ein Schmied war.
Das ist dann zwar eine Tätigkeit, die ich allein gemacht habe, aber die immer wieder zu Interaktionen mit Passanten geführt hat. Irgendwer muss das Ergebnis ja auch kaufen… Und das Zeug droppte auch nicht einfach so… Drachen tragen nunmal eher selten eine Plattenrüstung, die einem Spieler passen würde…
Bei der Anzahl der Teilnehmenden ist das ja schon fast repräsentativ! Fast 81% ganz oder hauptsächliche Solospieler!
Mich überrascht das Ergebnis überhaupt nicht, da ich schon lange vermutet habe, das der Großteil der Spieler MMO’s eben so spielt wie ich auch, nämlich hauptsächlich solo.
Das Solo-Spiel gibt einem deutlich mehr Flexibilität bei gleichzeitiger Spieltiefe (weil man z.B. nicht mehr einfach durch Inis von Boss zu Boss rennt, sondern Zeit hat, Questtexte zu lesen, Cinematix zu schauen (die man in der Gruppe aufgrund des Zeitdrucks meist wegklickt!) und sich in aller Ruhe mal das Design der Inis anzuschauen.
Ich frage mich bloß, warum MMO’s wie WoW dennoch immer noch nicht auf die Idee kommen, die Inis skalieren zu lassen, so dass man auch ohne Gruppe hinein kann…
Oder die FF XIV Methode. Du bekommst eine NPC Gruppe allerdings die nie so gut wie echte Spieler sind.
Ich glaube, viele sind irgendwie auf MMORPGs hängen geblieben und wissen gar nicht (mehr), was sie als Solo-Spieler in tatsächlichen SP-RPGs finden können. Ganz ohne Timesink-Arbeit, die mittels Netflix, Podcast etc. aushaltbar ist, aber spielerisch nichts an sich hat.
Die paar händisch gespielten Statisten im Hintergrund sind ein merkwürdiger Grund, MMORPGs als SP zu spielen. Jeder starre NPC wirkt immersiver, als 95% der Spieler mit all den schrägen Namen, ERP, Flames und Schwurbler-Talk.
Vielleicht fühlen sich dank MMORPGs einige aber auch schlicht nicht so alleine. Ich hatte immer mal Klienten, die z.B. Soziophobie mittels Internet in sämtlichen Formen versucht haben, zu umgehen.
Das Ergebnis passt aber auch zur Ego- und Solo-Gesellschaft im deutschsprachigen Raum. Für die Spiele wirds dann bloß schade, weil sie sich oft zu sehr auf diese Leute fixieren und das tat dem Genre in den letzten Jahren nicht gut.
Kann das Ergebnis komplett nachvollziehen. Bin auch nur noch alleine unterwegs. Mir ist das alles heute zu toxisch. Früher hab ich in Gilden gespielt. Hat mal was nicht geklappt hat man es einfach noch mals gemacht. Heute kannst dir von Kids sagen lassen zu bist scheiße. Man muss sich nur den Chat von Immortal anschauen. Da geht’s zu wie im Krieg
Ich persönlich sehe verschiedene Punkte.
Zum einen gibt es mehr Spiele als früher und jeder findet für seinen Geschmack ein Spiel. Früher gingen 5 Freunde in EIN MMO, weil die Auswahl noch nicht so wie heute vorhanden war (Beispiel WoW in 2004). Heute kann jeder seinem Geschmack folgen, was jedoch die Freunde ggf zurück lässt.
Die damalige Gilde ist heute erwachsen, hat teilweise Kinder. Gilden zerfallen, wenn causal. Man formiert sich für einen Zweck (Hardcore Raid, PVP etc), doch dann kommt der Leistungsdrang dazu, da hört meistens der Spass am Spiel auf und der Spass am Gewinnen ist im Vordergrund.
Ich spiele keine Raids, weil ich MEIN Charakter mit MEINEM Build spielen möchte und nicht die Meta.
MMOs haben auch ein anderes Dilemma. Hat man Content im Spiel, der mit einer Gruppe gemacht werden MUSS, ohne das es ein Scaling gibt, ist dieser Content tot, sobald man keine Gruppe, sei es Feste oder Spontane, mehr findet.
GW2 ist hier ein gutes Beispiel. So gut die Mega-Events auf den Karten auch sind. Wenn gerade keiner oder nur eine Hand voll Spieler da sind, doch diese vielleicht sogar einfach kein Interesse haben, dann bleibt dieses Event/der Boss einfach stehen, denn Solo ist es kaum machbar.
Spätestens DANN sucht man nach einem Singleplayer-Spiel weil man dort den selben Content meist sogar mit besserem Kampfsystem bekommen. Ich liebe es, Monster zu bekämpfen, also Spiele ich mittlerweile als Main-Game Monster Hunter Wolrd/Rise statt GW2.
Alles IMO natürlich.
kein wunder, habe früher gern mit anderen gespielt, aber mittlerweile muss jeder der beste sein, ist das nicht so wird man ersetzt. für mich macht dies kein spass, klar man will etwas erreichen, aber warum hilft man sich nicht gegenseitig um besser zu werden sondern beschimpft, verflucht und kickt Leute die vllt nicht so “Pro” sind… selber helfe ich gerne anderen und bis jetzt hat sich das bis auf eine Ausnahme immer bewährt. aber das ist halt der Spiegel der Gesellschaft…
Ist halt das, was ich unter die Umfrage schrieb…
Jeder Gildenleiter beschwert sich über Solospieler und meinen sie sollen sich ein Singleplayer Spiel suchen. Keiner begreift, das viele Solospieler Gründe haben und gar nicht zwingend allein spielen wollen.
Keine Zeit, oftmals fühlen sich Gilden wie Zweitjobs an, Streitereien die immer öffentlich im Gildenchats ausgetragen werden usw…
Die Communities werden von Jahr zu Jahr toxischer. Wenn du kein “Pro” bist und auch nicht 24/7 bereit bist, bist du halt nichts Wert.
Solangsam ist bei mir auch eine Grenze erreicht und überlege ob ich nicht doch lieber eine eigene Gilde gründen sollte, aber dafür fehlt mir nunmal auch die Zeit.
glaub mir ne eigene gilde gründen….habs 3 mal versucht…kannste knicken…das ist halt auch 24/7 job da jeder rund um die Uhr bespaßt werden will und wehe man nimmt die gildenmitglieder nicht an die Hand und führt sie zu Ihrem Spaß wie ne Kindergartengruppe dann ist man als Gildenlead der Versager und nichtskönner…jaja ein hoch auf Communitys
Ich sehe das ähnlich. Das extreme Min-Maxing und elitäre denken ist von einer kleinen isolierten Gruppe in weite Bereiche übergesprungen, wo derartige Sachen ein soziales Gefüge spalten und nachhaltig schädigen.
Derartige Entwicklungen haben der Spielerschaft und den Spielen selbst mehr geschadet als alles andere. Woher die Entwicklung kommt, darüber kann man nur spekulieren, ich vermute dass diese durch den Aufstieg des eSport einfach von Spielern in Genres gebracht und übernommen worden ist, wo dies nichts verloren hat.
Auch von Devs/Publisher, die versuchen ihre Spiele in die eSport Ecke zu drücken, wo sie schlichtweg nicht hin gehören.
das kommt natürlich noch hinzu, ich will einfach spass haben schöne sachen erleben und vllt zwischendurch auch was lernen. aber nicht permanent nur mit addons zugemüllten bildschirm betrachten und schlussendlich noch angeschnauzt werden wegen 0.01 DPS oder sonstigem schrott. das nimmt mir komplett den Spass. ich spiele zb derzeit Wow ohne ein Addon, und werde maximal 1-2 downloaden um raiden zu können (weil ohne ja nicht geht -.-)