Bungie wollte mit Marathon eine große, neue Marke etablieren und dabei das eingestaubte Franchise aus den 90ern wiederbeleben. Inzwischen ist der Release nur noch 4 Monate entfernt und lässt Sorge aufkommen – um Marathon, aber auch um die Zukunft von Bungie. Wie es um den Entwickler von Destiny steht, schauen wir uns jetzt an.
Was ist bei Marathon und Bungie los?
- Der erste Ankündigungstrailer im Mai 2023 machte noch viele Spieler neugierig und wurde starke 22 Millionen Mal aufgerufen.
- Danach folgte lange Funkstille, ehe neue Infos und 2025 erstes Gameplay zu dem Spiel folgten.
- Inzwischen haben Spieler den Shooter selbst in einer Alpha testen können. Der Test konnte jedoch viele Spieler nicht überzeugen.
- Nach dem Alpha-Test kam ein Skandal um geklaute Designs dazu.
Marathon hat keine Chance, „erfolgreich“ zu sein
Der Forbes-Journalist Paul Tassi verriet, er habe gehört, dass Marathon in den USA eines der 5 meistverkauften Spiele des Jahres 2025 sein müsste, um als „Erfolg“ zu gelten (via YouTube). Tassi ist gut mit Bungie verknüpft und hat nach eigenen Angaben auch einige Freunde in dem Studio.
Der Bericht von Tassi hatte mich veranlasst, mir die Spiele-Releases des Jahres noch einmal genauer anzuschauen und zu hinterfragen, ob dieses Ziel von Bungie meiner Meinung nach realistisch ist. Mein klares Fazit:
Eine Top-5-Platzierung 2025 halte ich für ausgeschlossen.
Wir haben erst Mai und schon jetzt gibt es einige Spiele, die richtig gut sind:
- GOTY-Anwärter: Split Fiction, Clair Obscur: Expedition 33, Blue Prince, Kingdom Come: Deliverance 2.
- Lohnende Erwähnungen: Doom: The Dark Ages, Elden Ring: Nightreign, The First Berserker: Khazan.
- Bevorstehende Releases: Dune: Awakening, Rematch, Mafia: The Old Country, Metal Gear Solid Delta: Snake Eater, Borderlands 4, Dying Light: The Beast, FBC Firebreak, Judas und Death Stranding 2.
Bei der Auswahl an Spielen, die 2025 bereits erschienen sind und noch erscheinen sollen, würde es mich wundern, wenn Marathon die Top-15 schafft. Jedem dieser Spiele traue ich bessere Verkaufszahlen über das Jahr hinweg zu als Marathon.
Denn das gesamte Spielkonzept von Marathon ist unstimmig.
Marathon hat eine winzige Zielgruppe, die zusätzlich eingeschränkt wird
Das grundlegende Problem von Marathon beginnt schon mit dem eigentlichen Spielprinzip. Es ist ein Extraction-Shooter, das aktuelle Hype-Genre der Spieleindustrie. Nahezu jeder Entwickler will einen Extraction-Shooter machen. Die Spiele setzen dabei alle auf das gleiche Spielprinzip und ändern nur Kleinigkeiten, die dem jeweiligen Titel dann seine Identität verleihen sollen. Bei einem Spiel sind es tobende Naturgewalten, bei dem anderen spielbare Helden statt unbenannten Figuren.
Das Problem an der ganzen Sache ist: Es gibt nur 2 Extraction-Shooter, die seit Jahren wirklich erfolgreich sind, Escape from Tarkov und Hunt: Showdown. Neue Spiele, die sich an dem Genre versucht haben, sind gescheitert. Dazu zählen Spiele und Modi wie The Cycle: Frontier und Call of Dutys DMZ. Manche Spiele wie Gray Zone Warfare oder Delta Force können zwar einige tausend Spieler auf Steam verzeichnen, sind jedoch ebenfalls von einem Top-5-Platz der jährlichen Verkaufszahlen weit entfernt.
Das ist allerdings nicht nur ein Problem von Bungie und Marathon, sondern ein Phänomen, das in der Spieleindustrie immer wieder auftaucht. Wir haben über die Jahre beispielsweise auch viele verschiedene MOBAs gesehen, die etwas vom Erfolg von League of Legends und DOTA 2 abhaben wollten. Positiv hervorzuheben sind etwa Smite, Pokémon Unite oder Mobile Legends: Bang Bang. Andere Spiele sind gescheitert, darunter Paragon, Heroes of the Storm und Battleborn.
Letztlich bleiben viele Spieler oftmals bei den Spielen, die sie seit Jahren zocken.
Ein Casual-Game ohne Casual-Gamer
Extraction-Shooter sind ein nischiges Genre und nur weil Tarkov groß ist, bedeutet das nicht, dass andere Studios damit ebenfalls Erfolg haben werden. Die Entwickler prügeln sich um eine kleine Zielgruppe und verstehen nicht, wieso die Spieler ein bestimmtes Spiel spielen.
Ich bin überzeugt, dass ein Casual-Extraction-Shooter wie Marathon nicht funktionieren kann. Wenn jemand Escape from Tarkov spielt, will er die Hardcore-Spielerfahrung einer Militärsimulation:
- keine Minimap
- ein realistisches Spielgefühl und Setting
- komplizierte Verletzungen der Spielfigur.
Die Spieler lieben, wie kompliziert das Spiel ist. Nicht umsonst sagte ein Tarkov-Streamer mal: „Du kannst entweder Jura studieren oder gut in Tarkov sein. Beides gleichzeitig geht nicht.“ Ich würde einem Tarkov-Fan eher ARMA oder Squad empfehlen als Marathon.
Auf der anderen Seite stehen die Gamer-Dads, die nach einem harten Arbeitstag entspannt zocken wollen. Entspannt zocken geht in einem Extraction-Shooter einfach schlecht. Selbst wenn ich 4-5 Tage lang wirklich erfolgreiche Durchläufe spiele, irgendwann sterbe ich und verliere meine Ausrüstung. Und als nicht kompetitiver Gamer wird man oft sterben, bis dann die gesamte Ausrüstung verloren ist und ihr nur noch die billigsten Waffen nutzen könnt, die euch die Händler gratis sponsern. Entweder das, oder ihr nutzt generell nur „schlechte“ Ausrüstung, weil ihr Angst habt, euren guten Loot zu verlieren.
Extraction-Shooter sind einfach zu bestrafend für Casual-Gameplay. Es gibt also voraussichtlich sehr wenig Spieler, die einen Casual-Extraction-Shooter zocken wollen. Marathon verkleinert also erfolgreich eine ohnehin schon sehr begrenzte Zielgruppe.

Zu hoher Preis, kein klares Alleinstellungsmerkmal
Eines der am meisten diskutierten Probleme von Marathon ist zudem der Preis.
Marathon wird kein Free-to-play-Spiel.
Verschiedenen Gerüchten zufolge könnte es etwa 40 € zum Release kosten. Wenn ich unsicher bin, ob Marathon mir Spaß machen könnte oder nicht, drückt der Preis die Kaufentscheidung im schlimmsten Fall stark Richtung „kein Kauf“.
Insgesamt fehlt dem Spiel ein großes Alleinstellungsmerkmal. Irgendwas, das dem Spieler sagt: Hier bekommst du etwas Besonderes, das du sonst nirgendwo bekommst.
Die „innovative“ Idee des Spiels ist es, Extraction-Shooter mit spielbaren Helden zu verbinden, aber das typische Extraction-Gameplay bleibt, nur dass nun jeder verschiedene Fähigkeiten einsetzen kann. Diese Fähigkeiten wie die Unsichtbarkeit oder der Gegner-Scan sind aber allesamt keine neuen Ideen und gab es so in irgendeiner Form schon in anderen Spielen.
Das, was Marathon bislang für viele Nutzer in den sozialen Netzwerken ausgezeichnet hat, war der Artstyle (vgl. X). Der ist besonders und sticht hervor. Da Bungie jedoch zugegeben hat, Designs einer Künstlerin gestohlen und in der Alpha von Marathon genutzt zu haben, müssen nun viele Designs des Spiels ausgetauscht werden. Der Artstyle wird wahrscheinlich gleich bleiben, doch der Vorfall wirft ein negatives Licht auf die Gestaltung des Spiels.
Bungie hat die Spieler schon lange verloren
Das Tragische an der Situation von Bungie und Marathon ist, dass das Studio jahrelang dafür bekannt war, wirklich gute Shooter zu machen. Das Gunplay von Destiny gilt bis heute als hervorragend und macht einfach Spaß. Doch genau jene Community, die Spieler von Destiny und Fans von Bungie, hat das Studio schon vor Monaten verloren. Es gibt eine lange Liste an Kritik, die Spieler immer wieder aufführt.
- Monetarisierung: Teure Skins; verschiedene Währungen; teure DLCs;
- recycelte Inhalte: neue Inhalte wie Events sind oftmals nur recycelte Versionen alter Inhalte, Events und Ähnliches wiederholen sich, es gibt wenig neue Ideen und innovationen
- Seasons, Content-Vault und Fomo: Das Season-Modell von Destiny 2 führt oft dazu, dass Inhalte nur für eine begrenzte Zeit verfügbar sind. Dazu verschwinden alte DLC-Inhalte, für die Spieler gezahlt haben, im Content-Vault und sind nie wieder spielbar – außer sie werden in Form „neuer“ Inhalte recycelt.
- Umgang mit Feedback: Viele Spieler äußerten in der Vergangenheit, dass das Feedback der Community nicht beherzigt wurde, etwa bei Balancing-Entscheidungen.
- Vernachlässigung von PvP/ Gambit: Die PvP-Spieler des Loot-Shooters fühlen sich vernachlässigt.
Die Unzufriedenheit der Community führt zu einem Abfall der Spielerzahlen, diese werden stetig weniger. Neue Inhalte konnten zuletzt, gemessen an den Spielerzahlen auf Steam, nur einen kleinen Teil der Spielschaft zubringen. Während Destiny 2 auf Steam 2023 noch durchschnittlich rund 65.000 Spieler hatte, waren es 2024 trotz des Releases von The Final Shape nur etwa 48.000. Seither fielen die Zahlen weiter. In den ersten 4 Monaten des Jahres 2025 sind durchschnittlich noch 28.130 Spieler online (via SteamCharts).
Dazu kommt heftige Kritik außerhalb des Spielgeschehens, etwa für die Entlassung von über 450 Mitarbeitern bei Bungie und wie „gefühllos“ diese gehandhabt wurden, die generelle Studioatmosphäre und toxische Arbeitsverhältnisse, allesamt Umstände, von denen ehemalige Mitarbeiter wie Liana Rupert berichtet haben.
Außerdem fällt den Gamern auf, dass Bungie jetzt mehrfach in Plagiatsvorwürfe verstrickt war und diese wiederholt auch gestand. Das weckt Zweifel an der Qualitätssicherung des Unternehmens. Bungie müsse eine Institution schaffen (oder verbessern), die dafür zuständig ist, das Urheberrecht von Designs, Texten und sonstigen Inhalten zu prüfen – zumindest, wenn man als Unternehmen in dem Bereich schon mehrfach auffiel.
Jahr | Spiel/ Produkt | Involvierte Künstler | Art des Vorwurfs | Lösung |
---|---|---|---|---|
2025 | Marathon (Alpha) | Antireal | Unautorisierte Nutzung von Poster-Designs der Künstlerin als In-Game-Texturen/Assets. | Bungie gab die Nutzung öffentlich zu und gab an, ein ehemaliger Mitarbeiter sei Schuld. Man nehme nun Kontakt zur Künstlerin auf. |
2024 | Destiny 2 / NERF Blaster „Ace of Spades“ | Tofu Rabbit | Kopie eines Fan-Designs für den NERF Blaster ohne Erlaubnis. | Bungie entschuldigte sich und deutete eine Entschädigung an (via X). |
2023 | Destiny 2 (Season of the Deep, In-Game-Zwischensequenz) | Julian Faylona | Starke Ähnlichkeit eines Artworks in einer Cutscene mit einem Werk des Künstlers. | Bungie bezeichnete es als Fehler eines externen Dienstleisters und entschädigte den Künstler. (via X) |
2021 | Destiny 2 (Trailer zu „Die Hexenkönigin“) | Relay314 | Unautorisierte Nutzung eines Fan-Artworks (Figur: Xivu Arath) im Trailer | Bungie bestätigte die „versehentliche Nutzung“, entschuldigte sich, kreditierte den Künstler und holte nachträglich die Erlaubnis ein (via X). |
Gegenwärtig läuft auch noch ein Rechtsstreit mit einem Autor, der Bungie vorwirft, die Story von Destiny 2 sei einem seiner Werke nachempfunden. Bungie hat dabei Schwierigkeiten, das Gegenteil zu beweisen, weil entsprechende alte Inhalte des Spiels nicht mehr verfügbar sind. Sie greifen dafür auf Videos eines YouTubers zurück, der die Story und Lore des Spiels aufwendig zusammenfasst.

Wie viel Geduld hat Sony noch mit Bungie?
Ich will nicht zu pessimistisch sein, aber langsam wird es schwierig, bei Bungie optimistisch zu bleiben. Destiny 2 verliert zunehmend Spieler, die Stimmung der einstigen Fans ist mies, das neue Spiel Marathon war lange in Entwicklung und könnte brutal scheitern und alles, was man zur internen Situation des Studios und der Mitarbeiterzufriedenheit hört, bereitet Sorgen.
Sony hat viel Geld für die Übernahme von Bungie (3,2 Milliarden Euro) gezahlt und jetzt muss das Studio langsam anfangen, dieses investierte Geld, dieses Vertrauen an Sony zurückzahlen. Bereits 2023 hieß es in einem Report von Bloomberg, dass Bungie 45 % unter den Erwartungen gewesen sei. Das kriselnde Destiny 2 gilt bislang die Haupteinnahmequelle des Studios, das seit The Final Shape (Juni 2024) keine Erweiterung mehr herausgebracht/ verkauft hat – und das Studio habe schon vor der Übernahme von Sony kurz vor der Insolvenz gestanden.
Sony selbst ist gewinnorientiert und wird ein sehr kritisches Auge auf die Entwicklungen bei Bungie werfen – zumal sie mit Concord erst 2024 einen herben finanziellen Rückschlag bei einem Live.Service-Game erlitten. Einem Bericht von IGN aus dem Jahr 2023 zufolge sei es Sony möglich, beim Ausbleiben finanzieller Ziele den bestehenden Vorstand von Bungie aufzulösen und die volle Kontrolle zu übernehmen. Zudem ist es denkbar, dass Sony Vorfälle wie die Plagiatseingeständnisse als rufschädigend betrachtet und diese der Bungie-Führung negativ auslegt.
Insgesamt ist es schwierig, sich vorzustellen, dass Bungie in den nächsten Jahren einen finanziellen Erfolg haben wird – unabhängig von der Qualität des jeweiligen Produkts. Die einstigen Fans von Bungie sind so unzufrieden und frustriert, dass sie – so wirkt es aktuell – allem negativ gegenüberstehen, was Bungie macht. Das Studio muss schon etwas richtig Gutes liefern, damit es nicht „aus Prinzip“ gehasst wird. Stattdessen liefern sie ein zu teures Spiel ohne Zielgruppe, mit geklauten Assets.
Wenn Marathon scheitert – und das kann ich mir leider gut vorstellen – könnte Sony die Geduld mit Bungie verlieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Unternehmen die aktuelle Situation noch lange mitmacht. Sollte das angeblich vertraglich festgelegte finanzielle Ziel seitens Bungie wirklich verfehlt werden, droht die vollständige Kontrollübernahme seitens Sony. Bungie benötigt dringend einen Erfolg und muss bei Marathon Schadensbegrenzung vermeiden.
Um einen Top-5-Platz der Verkäufe in den USA zu erreichen, müsste Bungie es meiner Einschätzung nach schaffen, Marathon für Destiny-Spieler reizvoller zu machen, beispielsweise mit einem größeren Fokus auf PvE oder der Möglichkeit PvP zu vermeiden. Selbst Escape from Tarkov hat inzwischen einen reinen PvE-Modus.
Eine Umstellung auf PvE-Inhalte würde jedoch viel Aufwand und Entwicklungszeit bedeuten, was voraussichtlich mit hohen Kosten verknüpft wäre – schließlich müssen die ENtwickler in der Zeit bezahlt werden. Da ein finanzieller Erfolg dennoch nicht garantiert wäre, käme das wohl kaum einer Schadensminimierung gleich. Bungies größte Hoffnung bleibt also Destiny 2. Das Studio muss qualitativ hochwertige Erweiterungen bringen und das Vertrauen der Community zurückgewinnen. Dabei wird es entscheidend sein, dem Feedback der Spieler zuzuhören.
Denn wenn die Stimmung schlecht bleibt, besteht die Gefahr, dass die Spieler weniger kauffreudig sind.
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Ich habe echt kein Glück. Hatte ich nie.
Ich habe über Jahre ein MMORPG für mich gesucht und dachte es mit Blue Protocol gefunden zu haben. Wird nie erscheinen.
Ich habe über Jahre ein Extraction-Shooter für mich gesucht und dachte es mit Marathon gefunden zu haben. Wird wohl kein Erfolg werden.
Ich fand das Design und Style und Ästhetik vom Game so geil. Zusammen mit dem Bungie-Gunplay, dachte ich, es wird megageil.
WIESO? 😭
Blue protocol kommt. Wurde neu aufgenommen.
Marathon wird ja trotzdem released, wie lange es online bleibt ist dann nur die Frage.
Hm… Okay. Dann bin ich mal gespannt. Bei Blue Protocol habe ich aber ein merkwürdiges Gefühl.
Bei Marathon… Okay. Dann schauen wir mal was daraus wird.
Zu Beginn hatte ich tatsächlich etwas Interesse an Marathon – der Stil war für mich interessant und hat mir sehr gut gefallen. Nach den ersten gameplays und berichten hab ich mich total abgewendet – das bestätigte Plagiat tut ihr übriges – einfach ein NoGo und ein weiterer Vertrauensverlust.
Hinzukommt die kommende Konkurrenz vermutlich zum relativ ähnlichen Releasezeitpunkt von embarks Arc Raiders – das wird aktuell gefeiert was Grafik, Stil, Sound!, Welt und Atmosphäre betrifft.
Ich bin der Meinung, dass embark aktuell den Hype verursacht, den bungie bräuchte um Marathon erfolgreich auf den Markt zu werfen.
Meine begründete Meinung; Marathon wird nicht lange existieren und bungie ist einfach nicht mehr das, was es mal war…
Den Weg überhaupt mit Marathon einzuschlagen, war definitiv ein Fehler.
Das Genre ist aktuell nicht AAA und Casualtauglich. Sind schon in den vergangenen Jahren andere Studios wie Ubisoft dran gescheitert.
Gefühlt wollte man nur an den Escape From Tarkov Hype anknüpfen.
Zudem war es ein Fehler, da man extrem wichtige Leute von Destiny abgezogen hat und das spürte man einfach. Wenn dein einziges Hauptprodukt nicht optimal läuft, ist es wirtschaftlich gesehen eine maximal riskante Entscheidung simultan ein neues Produkt zu entwickeln, das dann Resourcen vom angeschlagenen Hauptprodukt abzieht.
Die negative PR zu Destiny wird Marathon unweigerlich schon vor Release schaden.
Wie konnte da irgendwer denken, dass das ne gute Idee ist?
Ich habe es in der Vergangenheit immer mal wieder in die Waagschale geworfen:
Überschaubare ZielgruppeEntgegen der aktuellen Spielerzahlen, die sehr deutlich aufzeigen, dass es eben sehr viele “Gelegenheitsspieler” ingame Destiny gibt, die man aber konzeptionell mit “Marathon” nicht abholen wird.In der Vergangenheit teils kritisch zu wertende Geschäftspolitik (z.B. Monetarisierung)Technische Fehlerhäufungen und damit viel verlorenes Standing bei KonsumentenKeine Testvarianten/Free to Play zum “mal reinschnuppern”, sondern direkt ein Bezahlspiel (Ehrlich, wer hat dies entschieden? Das ist entweder vollkommen naiv oder zu sehr von sich eingenommen, dass man einfach seine Spielerschar so “mit rübernimmt”)
…usw. Belassen wir es bei den wenigen, doch für mich wichtigen Kriterien.
Nun bin ich niemand, der gleich den Rauswurf einer Führungsetage fordert (und das ändert noch mal genau was?) oder einem Entwickler fröhliches Scheitern wünscht, da mir absolut bewusst ist, dass immer auch Existenzen daran hängen. Dies sollte auch jeder, der so einen geistigen Murks wie “alle feuern” oder “hoffentlich gehen die pleite” von sich gibt, vlt. mal im Hinterkopf haben.
Trotzdem sehe ich den eingeschlagenen Weg als kritisch und der Artikel gibt sehr schön alle Inhalte und Zweifel wieder, die mir ebenfalls in den Sinn kommen. Danke dafür.
Ich habe das Bild einer wilden Flussfahrt vor Augen.
Da hat man vor Jahren das Extraction-Gaming-Floß bestiegen (als Spiele wie Tarkov & Co. Bahnbrecher waren), paddelt seitdem wie verrückt auf ein Ziel hin und versucht, den rechts und links auftauchenden Klippen zu entgehen und nicht vorzeitig Schiffbruch zu erleiden. Dummerweise steht am Ende mit Pech möglicherweise ein reissender Wasserfall in die Tiefe.
“Dies sollte auch jeder, der so einen geistigen Murks wie “alle feuern” oder “hoffentlich gehen die pleite” von sich gibt, vlt. mal im Hinterkopf haben.”
Ich rede von einer Person, einem CEO, der vor seinen Mitarbeiter mit seinen neu gekauften Oldtimer für 2 Mio flext und im selben Atemzug dieselben Leute 2 Tage später feuert. Ein CEO der ein Millionengehalt verdient, Entscheidungen trifft die Destiny/Bungie nachhaltig geschadet haben und dem die Spieler scheißegal sind. Nicht ohne Grund haben viele ehemalige Bungie Veteranen freiwillig gekündigt oder wurden gekündigt.
Ja, so ein CEO gehört gefeuert und wie üblich in der Spielebranche, würde der auch noch ne fette Abfindung erhalten und wenn Marthon floppt, wird es Entlassungen geben. Es werden die Mitarbeiter ohne Job und Geld dastehen, die ihr Bestes gegeben haben, während der CEO, der dafür verantwortlich ist, einen neuen Oldtimer bestellt.
Nun, das geschriebene Wort und die Interpretation dessen stehen nicht immer im Einklang…mal davon ab, dass du eigentlich auch nicht die avisierte “Zielgruppe” meines Kommentars bist.
Unstrittig, Hire & Fire ist speziell im amerikanischen Geschäftsleben Alltag. Ich bin so gesehen sehr erstaunt, wie lange sich Parsons ungeachtet seiner sowohl holprigen Geschäftsstrategie, als auch vollkommen deplatzierter öffentlicher Zurschaustellung seiner kostspieligen Hobbys im Sattel gehalten hat bzw. hält.
(Passiert aber überall auf der Welt. Müßig, nun deutsche Konzernchefetagen von VW bis hin zur Deutschen Bank aufzuführen. Macht es natürlich im Kern der Sache nicht besser. btw., ich arbeite auch für einen großen Konzern und erlebe so etwas “real” ständig)
Aber ich habe nicht von einem CEO oder Bungie-MA gesprochen, sondern wenn man sich die Flut von Kommentaren auf jeglichen Plattformen (damit meine ich definitiv nicht nur diese Randnotiz hier auf einer Spiele-/Forenseite) anschaut, dann geht es mir auf Deutsch gesagt auf den Sa**, wie irgendwelche verallgemeinernde Plattitüden rausgehauen werden, die nur davon zeugen, dass so mancher Kommentierende sich doch ggf. mal intensiver mit Themen auseinandersetzen sollte, als opportunistische Phrasen von sich zu geben und allen Mitarbeitenden eines Unternehmens (welche sicher ständig ihr Bestes geben) die Krätze an den Hals zu wünschen.
Insofern sind wir uns im Kern der Sache ja einig.
Eine Zerschlagung durch Sony wäre wohl das beste. Der aktuellen Führungsriege seitens bungie sind nur noch negative Schlagzeilen zuzutrauen. Aktuell zerfleischen sie sich eh schon selbst.
Danke für den Artikel, er spiegelt für mich gut wieder, was mir bezüglich Bungie auf der Seele brennt. Ich war das letzte Mal Ende Februar 2025 in Destiny 2, hatte es dann vor einer Woche von meiner Festplatte gelöscht, was seit Sommer 2020 noch nie vorkam, weil ich den Platz für neue Spiele brauch(t)e und weil mich die Ankündigungen kommender Season Inhalte nicht überzeugte. Es ist ein absolutes Trauerspiel, zu sehen, zu was Destiny 2 verkommen ist – insbesondere das man soviele Ressourcen für Marathon aufwendete, im Gegenzug so wenig Ideen, Energie und neue Inhalte für Destiny 2 einbrachte. Bei Destiny 3 oder wenn der Hypetrain anspringen sollte, weil das neue Universum so genial ist, schaue ich vielleicht mal wieder rein. Marathon selbst interessiert mich, als notorischer Coop PvE‘ler, nicht die Bohne.
Auch ein ewiger Destiny Fan hier mit mehrenen tausend Spielstunden in 1 & 2. Als der Ingame-Shop kam mit ein paar coolen Cosmetics zum Beispiel damals für die Whisper war ich erst enttäuscht das Bungie den Weg jetzt beschreitet (damals mit Blizz) aber ich habe mir auch was gekauft in der Hoffnung, das Destiny dadurch noch besser und größer werden kann. Stattdessen haben wir über die Zeit immer mehr Content verloren, Neue Spieler kriegen nicht ansatzweise die Erfahrung die wir damals bekommen haben. Das einzige was Bungie immer noch gut hinbekommt sind die Dungeons und Raids, (wenn man davon absieht das Gegner usw immer nur wieder in einer neuen Farbe recyclet werden).
Letztes Jahr im April hab ich es einfach gut sein lassen mit Destiny, und ich hege absolut kein Interesse an Marathon, die hätten das Geld lieber in ein neues Destiny stecken sollen, eine neue Engine w/e die nicht Content rausnehmen muss um neue reinzubringen. Ich mein D2 war auch kacke zum Release aber mit Forsaken ist es zu einem echt guten Spiel geworden. Danach kam teilweise wieder nur Mist. Die größten Enttäuschungen waren die Content-Vault und der fokussierte Ingame-Shop für Skins, der zu keiner Verbesserung der Qualität des Spiels beigetragen hat.
Destiny könnte so viel mehr sein.
Marathon kann es nicht – und wird mMn keinen Erfolg haben.
Hab 1000te Stunden Destiny 1 und 2 gespielt, über die Jahre viele neue Leute kennengelernt, war eine tolle Zeit.
Werde nie diesen einen Moment vergessen, als ich damals in der Destiny 1 Demo das erste mal auf dem Mond gelandet bin. Mir ist die Kinnlade runtergefallen.
Gab so viele tolle Momente im Spiel die immer seltener wurden. Dafür gab es ständig teure Skins, recycelte Inhalte, Content-Vault für DLCs die ich schon bezahlt habe, und das Gefühl nur noch verarscht zu werden mit den immer gleichen Versprechungen.
Aus diesen Gründen paar Monate nach Hexenkönigin das Spiel für immer gelöscht und werde auch nie wieder zurückkehren.
Es sei denn Sony feuert die komplette Chefetage, bin nicht mehr bereit Pete Parsons Oldtimer zu finanzieren, und die Ankündigung von Destiny 3. Einem Destiny 3 mit neuem CEO, motivierten Mitarbeiter die ihre Ideen auch umsetzten dürfen würde ich eine Chance geben.
Marathon geb ich keine Chance, bin kein Fan von Extraction-Shooter. Möchte selbst entscheiden, ob ich PVP oder PVE spiele an meinem freien Tag.
Ich sage es immer wieder, auch wenn es eine vergleichsweise kleine Zielgruppe ist, Bungie sollte für sich die Gruppe der VR Gamer erschließen.
Du meinst doch eher die Zielgruppe wäre faktisch nicht vorhanden?
VR ist zu klein um bei einem Projekt der Größe und Art überhaupt rentabel zu sein. Nicht mal nur wegen den Kosten für die Produktion und Server und hat man nicht gesehen. Da kommt ja noch hinzu das es gefühlt x-verschiedene VR-Brillen gibt, die bedient werden sollten und die Dinger teilweise teuer genug sind das sie sich eh kaum einer noch leisten kann.
Alleine die Quests 1&2 hatten sich laut verkaufszahlen von 2023 über 20 millionen mal verkauft. Und da ist die Q3 und 3s noch nicht mal mit dabei, da beide erst danach rauskamen. Ganz zu schweigen von den anderen Headsets.
Und ich bin mir ziemlich sicher dass locker 50% (tief gegriffen) dieser Spieler nach einem “vollwertigen AAA” game lechzen würden.
Ich denke das wäre schon ein signifikanter boost.
Aber jeder lebt in einer anderen bubble und die meisten unterschätzen VR.
Und ich würde sagen, dass sich für PCVR SteamVR bereits als basis Plattform etabliert hat.