MMORPG Lost Ark hat auf Steam knapp 800.000 aktive Spieler – Aber viele davon zerstören die Wirtschaft

MMORPG Lost Ark hat auf Steam knapp 800.000 aktive Spieler – Aber viele davon zerstören die Wirtschaft

Das MMORPG Lost Ark hat schon seit seinem Release im Februar Probleme mit Bots und anderen Tricks. So ist auch der Echtgeld-Handel ein Problem für die Spielenden, denn die Wirtschaft und die Spieler leiden aktuell stark, obwohl das auf Steam kaum so aussieht. Die Spielerzahlen auf Stream wirken für ein MMORPG geradezu abnormal hoch. Wir von MeinMMO fassen die Lage um Lost Ark auf Steam für euch zusammen.

Was ist die Situation? Vor rund 4 Monaten startete das südkoreanische MMORPG Lost Ark bei uns im Westen auf Steam und konnte in diesem Zeitraum große Erfolge verbuchen. Zum Release waren über 1,3 Millionen Menschen gleichzeitig im Spiel online und feierten das MMORPG.

In einem großen MMORPG wird viel gehandelt, was recht schnell Massen an Bots in das Spiel zog. Diese farmten Gold und verkauften es für echtes Geld. Das bezeichnet man als RMT – Abkürzung für Real Money Trading.

Die Entwickler haben immer wieder versucht darauf zu reagieren und mehrere Millionen Accounts gebannt, doch allem Anschein nach, hört die Bot-Pandemie dadurch nicht auf. Eher im Gegenteil, denn wenn man sich die Steam-Zahlen und die Wirtschaft im Spiel derzeit anschaut, zeichnet sich ein gruseliges Bild ab.

Steam-Zahlen auf dem Höhepunkt – Doch die Fans sind nicht zufrieden

Was sagen die Spielerzahlen aus? Mit einem Blick auf Steamcharts.com kann man sehen, dass Lost Ark aktuell 799.000 gleichzeitig aktive Spieler hat. Seit der ersten, großen Bannwelle im April ist dieser Wert um fast 300.000 Spieler angestiegen und auf einigen Servern erwarten euch derzeit sogar wieder Warteschlangen.

Man könnte also davon ausgehen, dass es dem Spiel gerade besonders gut geht. Doch die Realität sieht ein wenig anders aus. Denn Bots sind ein riesiges Problem in Lost Ark. Sie überfluten weite Teile der Karten und entsprechend auch den Markt im Spiel, was der Wirtschaft stark schadet.

Zwar gab es in der Zwischenzeit auch zwei größere Updates in Lost Ark, doch dass so viele Spieler aufgrund von neuen Endgame-Inhalten zurückkehren, ist eher unwahrscheinlich. Ein großer Teil der neuen Spieler in den Statistiken von Steam dürften Bots sein.

Szenen wie diese sind leider an der Tagesordnung:

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Bots lieben die Zauberin

Wie zeigt sich das? Schaut man sich einmal an, welche Klassen in Lost Ark unterwegs sind, fällt einem sofort etwas auf. Mit großem Anteil vorne sind die Zauberin und der Berserker. Zufälligerweise sind das auch genau die Klassen, die am meisten von Bots betroffen sind.

Zwar gehören die beiden Klassen auch in unseren Abstimmungen zu den beliebtesten, doch vor allem die Zauberin, die mit großem Abstand vorne liegt, bricht da jede Grenze von normaler Spielerverteilung. So sind laut einem Thread auf reddit derzeit 14,50 % aller Charaktere Zauberinnen. Damit liegt sie in der Beliebtheit mehr als 5 % über allen anderen Klassen (via reddit).

Wir müssen also leider davon ausgehen, dass ein großer Teil der aktuell aktiven Spieler auf Steam Bots sind, die Lost Ark aber sehr gut dastehen lassen. Zumindest nach außen.

Die Wirtschaft bricht Stück für Stück zusammen

Warum ist das schlecht? Durch die Masse an dauerhaft farmenden Bots und dem enormen Angebot an Gold im Spiel, ist die Wirtschaft von Lost Ark aktuell alles, aber nicht mehr Spieler-betrieben. Viele der Upgrade-Materialien aus dem ersten Tier sind kaum noch irgendetwas wert, weil sie von Bots regelrecht auf den Markt geworfen werden.

Und wenn man sich die Preise für Gold in Lost Ark einmal anschaut, wird schnell klar, dass viele Spieler sich gerne auf RMT einlassen. Denn große Summen wie 20.000 Gold gibt es teilweise schon für unter 15 € zu haben.

Zwar kündigte Lost Ark an, nicht nur die Bots, sondern auch die Käufer solcher Geschäfte zu bannen, doch das hält bisher leider wenige User vom Goldkauf ab.

Wie schlimm ist der Einfluss? Schaut man sich einmal weiter um, stoßen wir auf eine RMT-Seite, die wir hier nicht näher benennen möchten. Es handelt sich dabei nur um eine Seite von vielen, doch allein auf dem Server Asta können wir hier aktuell bis zu 8 Millionen Gold kaufen. Die Website gibt an, diese Menge aktuell auf Lager zu haben.

Über 8 Millionen Gold in nur einer Stunde zu Verfügung

Um dem eine Relation zu geben: Eine Waffe des Itemlevels 1.390 von +10 auf +11 zu verbessern, kostet lediglich 330 Gold. Und das ist für einige Fans schon eine gewaltige Summe. Die insgesamt sicherlich weit mehr als 8 Millionen Gold, die derzeit im Besitz von Bots sind, stören die Wirtschaft also massiv.

Aktuell haben die Entwickler zwar angekündigt, an dem Problem zu arbeiten, doch eine effektive Lösung gibt es bisher scheinbar nicht. Wie lange die Bot-Plage also noch so weitergeht, ist aktuell nicht bekannt. Was haltet ihr von der aktuellen Lage im Spiel? Seid ihr noch aktiv in Lost Ark oder habt ihr aufgehört? Wie negativ sind euch Bots aufgefallen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare hier bei MeinMMO.

Ihr braucht Gold, aber habt keine Lust auf Bots? Mit diesen 5 Tipps für Anfängern kommt ihr schnell an das begehrte Gut.

Quelle(n): Steamcharts
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Teddy52

Ja ich spiele noch, jeden Tag etwas, am WE auch mal länger. Ja, die Bots sind an manchen Stellen wirklich als Schwarm zu sehen. Zu Anfang mit Namen à la XYZ…und jetzt mit normalen Spielernamen. Wenn es nicht so viele gleichzeitig wären (Berserker, alle gleiche Rüstung, würde es nicht so auffallen. Zumindest das wahnsinnig starke spamen der Werbung für Gold, hat nach gelassen im Chat. Das war zuweilen echt heftig.

Ob sich das auf den Markt, sprich, Auktionshaus auswirkt, kann ich nicht sagen. Vieles ist zwar recht günstig zu haben. Materialien für zum Aufwerten für Tier 1-2, aber epische oder legendäre Ausrüstung, nicht. Die sprengen meinen Goldbeutel, bzw. da komme ich nicht ran.

Kiky

Deshalb macht man ein so gutes Spiel niemals f2p. Das war doch zu erwarten und wird sich nie bessern. So ein Kampf gegen Bots kann man nicht gewinnen. Ich habe früh mit dem Spiel aufgehört, weil ich zu wenig Zeit habe. Ab und zu log ich ein und bin sprachlos wieviel Bots im Spiel rumrennen. Schade, aber selbst schuld.

Ooupz

Ich finde 1.3 Millionen Spieler bei Release bei einem Free2Play in Europa irgendwie nicht mal so krass, obwohl das Spiel so lange erwartet und beworben wurde, aber das Bot Problem ist schon mies, das wird über kurz oder lang der Untergang für das Spiel, wenn es so bleibt

Osiris80

700k davon Warrior Bots lol

SirPopp

Wenn die Bot Betreiber so weitermachen, dann können die sich ihr Gold bald gegenseitig verkaufen!
Niemand hat gern Warteschlangen in einem Spiel. Aber solange es andere Spieler sind und ein Zeichen dafür dass ein Game gut läuft, dann kann man es gerade noch so akzeptieren.
Nur wenn ich nach der Arbeit nicht ins Spiel komme weil der Server von Bots überschwemmt ist, dann bin ich jemand der den PC postwendend wieder ausmacht oder sich ein anderes Spiel sucht.
Ich fände es zwar extrem Schade, da mir das Spiel selbst immer noch Spaß macht und ich auch viel Zeit investiert habe um meine Char´s dorthin zu bringen wo sie jetzt sind.
Aber wenn ich Berichte in Foren lese wo reportete Bots nach Wochen immer noch aktiv im Spiel sind fragt man sich schon ob und wie die Maßnahmen denn wirklich aussehen.
Zumal man die Bot´s ja problemlos mit bloßem Auge ausmachen kann. Wenn man keine technische Lösung hinbekommt dann muss man halt ein paar Gamemaster fleissig bannen lassen um Abhilfe zu schaffen.

Mihari

Ja, so langsam sollte Amazon/Smilegate wirklich etwas dagegen machen. Seit der letzten Wartung sind die Bot-Zahlen (ca. 150k Spieler / 650k Bots) noch einmal massiv angestiegen. Auf Asta gibts auch schon wieder teils Warteschlangen, weil die Bots auch hier massiv angestiegen sind.

Wenn es noch ein paar Wochen so weitergeht, sehe ich auch schwarz für das Spiel. Die Ingame-Währung ist schon kaputt, Dungeon und Raids werden von den Bots aktuell auch geflutet. Auf Dauer kann es so nicht weitergehen.

Ich muss auch sagen, eine solche massive Bot-Flut wie in Lost Ark habe ich noch in keinem anderen MMO gesehen und Tendenz ist leider immer noch steigend 🙁

schaican

Eine technische Lösung gibt es
Die Account online Zeit
kein Mensch ist 24 Stunden 7 Tage die Woche online
Das könnte man sogar von einem Programm automatisch machen lassen so das die botbetreiber sich jede Woche neue Accounts anlegen müssen

Ooupz

Das wird nicht helfen, es gibt auch Scripts für das erstellen von Accounts, das einzige was man tun kann ist dass man den Bot/3rd Party Programme detected und blockiert, das kostet aber Arbeit und Geld

schaican

Das mit den Scripts ist mir bekannt aber meinst du nicht das wenn jede Woche die farm und Lager ah verkaufbots mit den items weg sind
Eine Wirkung erzielt würde

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von schaican
Ooupz

Ich habe keine Ahnung wie schnell Amazon da handelt, ich kenne es nur von WoW/Blizzard und da dauerte es eine Ewigkeit, sogar mit einer Crack Version die schon detected wurde von Blizzard konnte ich eine Nacht lang grinden, aber diese “Gold oder Chinafarmer” wie man sie nennen möchte, machen das meist Hauptberuflich, die wissen was sie machen.

Todesklinge

Die einfachste und zugleich die Beste Lösung und die am schnellsten geht ist von Free2Play auf Buy2Play umzustellen.
25€ und fertig!

Viele Botbetreiber würden unsummen an Geld für neue Accounts zahlen = es rentiert sich nicht mehr.
250 € für 10 Accounts… die wiederum bald gebannt werden, so viel können die durch den Verkauf auch nicht einnehmen.

Wenn die Accounts kostenlos sind ist das dass Hauptproblem!

Das gleiche Problem ist bei einem anderen Spiel mit den Cheatern. Die erstellen sich so viele kostenlose Accounts, testen die Cheats bis das System nicht mehr anschlägt und fertig.
Das ist eine falsche Entscheidung.

Spritzkeks

Also erstmal kostet das Spiel in den jeweiligen Regionen dann natürlich keine 25 Euro.
Und wie man auch schon an WoW gesehen hat halten weder der Spiel kauf noch die Abo Gebühren irgendwelche Bot- Betreiber auf.

Und auch Captcha und andere so komische Dinge bringen rein garnichts.

Entweder man investiert in ein vernüftiges AntiCheat oder man schränkt den Handel extrem ein. Die zwei möglichkeiten gibt es!

Alles andere ist quatsch.

T.M.P.

Würdest du sagen WoW hat genauso viele Bots wie Lost Ark?
Ich kann nur von der Vergangenheit sprechen, aber zumindest vor diesem WoW-Marken-Mist waren es ganz sicher nicht so viele.

Kanone

Ich habe in noch keinem Spiel so viel Bots wie in Lost Ark gesehen, ja Bots wären auch mit B2P noch da, aber ganz sicher nicht so viele. Auf jeden Spieler kommen aktuell etwa 3 bis 4 Bots. Bots sind einer der Hauptgründe warum ich mit LA aufgehört hab trotz GS von 1450+, mangelnder Content(man durfte nur 1x die Woche für 20min, in den Endgame Dungeon… haha) war ein weiterer und massiver zwang zu Twinken(hatte 5x 1370+ Twinks) der dritte.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Kanone
Snoopy

WOW gebiete kul tiras / stomsong Valley war immer extremst voll von Bots, da hatte man zum teile keine Möglichkeit seine Kill Quests zu machen

Todesklinge

AntiCheat ist da recht unwirksam.
Die limitierung des Handels bringt mehr, aber schränkt das ganze Spiel ein.
Ein limitierter Handel ist das zweitschlimmste was passieren kann (dichg gefolgt von “Gebunden”).

Nur wenn es an das Geld der Botbetreiber geht, wird das ganze besser werden.

Solange das erstellen der Accounts kostenlos ist, gibt es keine Hürde mehr.

Threepwood

Die einfachste und wirksamste Methode ist es, Käufer konsequent zu bannen. Das geht instant via reddit usw. viral und sorgt dafür, dass Spieler schlicht Angst bekommen Gold zu kaufen.
Zumal es AGS in Lost Ark schon einfach hat, da ein Großteil übers AH läuft und damit nachvollziehbar für alle ist. Aber das muss AGS halt wollen und in letzter Konsequenz könnten sie mit besseren Catch Up Mechaniken parallel dazu Spieler im Spiel unterstützen, nicht aufs RMT zu setzen.

An die Botter kommst du kaum ran. B2P wird durch unterschiedliche Preise in den Regionen plus Vorrat an z.B. günstig gekauften Kreditkarteninformationen etc. ausgehebelt.
Wie bei den Behörden im RL auch, die Täter sind denen immer eine bis siebzig Nasenlängen voraus. Wenn die Botter Blut geleckt haben, es sich rentiert und Leute wie doof kaufen, kommt da kein AntiCheat, Entwickler und Co gegen an. Die reagieren eigentlich nur auf die Nachfrage aus den reichen Ländern dieser Welt.

mmo_experiment

Ja das Problem wenn man Spieler bannt ist dass es dann niemand spielt. Die Spieler machen ja nicht Illegales im eigentlichen Sinn. Ja Bot Geld ist verboten aber es moralisch nichts verwerfliches dran.

es gibt nicht die Lösung. Es sind viele kleinere Lösungen.

Todesklinge

Die zahlende Kundschaft zu bestrafen ist der falsche weg, denn diese sind die einzigen die Geld investieren.
Die Bots machen alles kostenlos.
Smilegate/Tripod und AGS würden sich damit selber in das Fleisch schneiden.

Das ist eben das Problem mit der Itemspriale, wenn nur noch die Zahlenwerte die einzige Motivation sind.
Es ist ein bequemes und faules system.

Die Fehlerquote das AntiCheat systeme falsch funktionieren ist sehr hoch und was noch schlimmer ist, wenn Spieler zu unrecht gebanng werden.
Der Shitstorm wäre noch schlimmer.

Threepwood

Die RMTer, die eben am Studio/ Entwickler vorbei zahlen, bringen AGS abseits der Steam-Statistik gar nichts.
Zumal sie das Gold auch noch in Itemshop-Währungen wechseln und vom Abo, Kisten, Skins und Co quasi alles mit (illegalen) RMT finanzieren. Sprich, AGS hat neben einer bereits jetzt kaputten ingame-Wirtschaft auch noch realen Wirtschaftsausfall.

Wenn du den Bann-Hammer bei dieser Zielgruppe schwingst, mag das für den Moment vielleicht hart sein bezüglich Spielerzahlen. Mittel- bis langfristig ist es fördernd. Das hat man gut bei den sehr lang laufenden MMORPGs sehen können, als die RMT-Welle damals im Westen, Anfang der 2000er, begann.
Jaaaa, es gibt Unschuldige, die sowas auch mal trifft. Das ist aber kein Argument gegen Cheater vorzugehen, sondern ein Apell für bessere Methoden.
Sich an Bots abzuarbeiten ist Symptombekämpfung, die parallel sicher weiterhin wichtig ist, geht aber nicht die Ursache an. Und diese Ursachen sind im koreanischen Spiele-Kulturschock und in der Nachfrage der Spieler zu finden.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Threepwood
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