Riot Games hat angekündigt, die Regeln für Transfers bei League of Legends zu ändern. Denn das europäische Top-Team G2 hat beim Transfers ihres Spielers Perkz eine seltsame Klausel in den Vertrag geschmuggelt, die dem Rivalen Fnatic eins reinwürgte.
Das ist der Anlass für die Regel-Änderung:
- Die US-Seite Dotesports hat die Dokumente für den Verkauf von Perkz von G2 an Cloud 9 in die Hände bekommen und dort in der „Buyout“-Vereinbarung eine interessante Klausel entdeckt.
- Als Zusatzvereinbarung bei dem Wechsel stand im Vertrag drin, dass Cloud 9 den Spieler 3 Jahre lang nicht an Fnatic verkaufen darf. Das ist der Erzrivale von G2: Fnatic und G2 haben jahrelang die Meisterschaft in Europa unter sich ausgemacht. G2 hat Fnatic 2019 den besten Spieler, Midlaner Caps, abgeworben.
- Als Fnatic von der Klausel erfahren hat, reichten sie offizielle Beschwerde ein. Die wurde dann an höhere Stellen weitergeleitet, wie Dotesports weiß. Das Resultat ist jetzt eine Änderung der Regel.
„Nicht mit den Werten und Idealen unseres Sports vereinbar“
Das ist die Antwort von Riot Games: Tom Martell, der E-Sport-Chef bei Riot Games, hat ein offizielles Statement über Twitter abgegeben (via twitter).
In dem Statement heißt es, dass eine Klausel, die zukünftige Transfers betrifft, eine Neuerung darstellten, die bislang noch nicht in den Regeln des professionelles League of Legends aufgetaucht ist. G2 und Cloud 9 würden daher nicht bestraft werden.
Allerdings habe man G2, Fnatic und Cloud 9 mitgeteilt, dass Riot sich nicht an der Durchführung dieser Regel beteiligen wird. Sie würden es akzeptieren, wenn Perkz zu jedem Team wechselt, das den notwendigen Papierkram einreicht. Das wäre eine Sache der betreffenden Teams.
Zukünftig wird Riot aber solcherlei Vereinbarungen unterbinden. Die seien nicht vereinbar mit Interessen und Werten des Sports. Man werde seine Regel entsprechend aktualisieren.
„Ich lass mich nicht so leicht austricksen, Bitch“
Das sagt der Mastermind von G2: Hinter der Klausel steckt offenbar Ocelote, der Team-Chef von G2. Der sagt auf Twitter: Die Klausel war eine Absicherung, damit Cloud 9 nicht Perkz kauft und ihn am selben Tag an Fnatic verhökert. So eine Regel sei „Standard und innerhalb der Regeln“.
Er lasse sich nicht so einfach austricksen, „Bitch“ (via twitter).
Wie wird das diskutiert? Die Rivalität zwischen G2 und Fnatic ist wohlbekannt. Und der Chef von G2, Carlos „Ocelote“ Rodrigeuz, ist bekannt dafür, immer wieder Öl ins Feuer zu gießen und die Spannung anzuheizen.
So hat G2 bereits zwei Star-Spieler von Fnatic abgeworben, Caps und Rekkles.
Ohnehin fühlt sich Ocelote immer zu Unrecht kritisiert: Wenn er Spieler in die USA verkaufe, sei das eine Riesen-Sache und er werde beschimpft. Wenn andere Teams ihre Star-Spieler in die USA verkaufe, kümmere das keine, sagt er etwa.
Auf Twitter heißt es jetzt:
- Ocelote spiele jetzt endgültig den LoL-Superschurken.
- Ein Fan von Fnatic ist wütend über die Entscheidung und fordert eine Bestrafung.
- Ocelote selbst sagt: Er finde die Entscheidung von Riot Games total richtig.
- Und der betroffene Spieler Perkz meint: Esports böte besseres Drama als mexikanische Seifenopern.
Wohin geht Perkz denn nun? Es sieht danach aus, als würde Perkz tatsächlich wieder nach Europa kommen, aber nicht zu Fnatic.
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Naja die Angst eines direkten Weiterverkaufs kann ich verstehen, aber es wurde ja in der Klausel nicht ausgemacht, dass er nicht innerhalb dieses Jahres nicht dorthin wechseln dürfe, sondern ganze 3 Jahre nicht.
Das ist schon unüblich und da muss auch gegengesteuert werden. Wenn ein Spieler von Dortmund nach Schalke will geht das auch eher schwierig (ist aber schon vorgekommen), warum sollte E-Sport da eine Ausnahme sein?