Mit dem Quantum 360P hat JBL ein günstiges Einsteigerheadset für unter 100 Euro vorgestellt. MeinMMO-Redakteur Benedikt Schlotmann hat das Gaming-Headset ausprobiert und verrät, wie es sich im Test schlägt.
Mit dem JBL Quantum 360P gibt es ein neues, leichtes Gaming-Headset für weniger als 100 Euro. Das Headset setzt vor allem auf eine breite Kompatibilität mit mehreren Plattformen (PC, PlayStation und Handy) und will vor allem mit gutem Klang und Surround punkten.
Mit der Idee ist aber Hersteller JBL nicht allein. Im 100-Euro-Bereich tummeln sich etliche Modelle von verschiedenen Herstellern. Und das ist in meinen Augen auch das größte Problem für das Headset von JBL.
Wer hat da getestet?
Ich habe ein Faible für Hardware und Tech und besitze privat mittlerweile über 20 Gaming-Mäuse, daneben etliche Tastaturen und Controller. Für MeinMMO teste ich seit 2019 Hardware für unsere Leser. Neben dem PC und den großen Konsolen zocke ich mittlerweile auch auf dem Steam Deck.
Bei unserem Gerät handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches uns der Hersteller für einen Test zur Verfügung gestellt hat.

Benedikt Schlotmann
Hardware-Redakteur MeinMMO
Hier findet ihr alle wichtigen technischen Details des Headsets als Tabelle:
Modell | JBL Quantum 360P | ||||||||||
Verbindung | kabelgebunden, 2,4-GHz, Bluetooth 5.2 | ||||||||||
Plattform | PC, PS4, PS5, Nintendo Switch und Handy | ||||||||||
Lieferumfang | Ladekabel USB-C-auf-USB-A, abnehmbares Mikrofon, Funk-Dongle | ||||||||||
Besonderheiten | |||||||||||
Gewicht | 254 Gramm (ohne Kabel) | ||||||||||
Preis (UVP) | 99,99 | ||||||||||
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Design und Aufbau
Was ist im Lieferumfang enthalten? Das Gaming-Headset kommt mit einer Grundausstattung. Ein Ladekabel, ein abnehmbares Mikrofon und ein USB-Dongle für eine Funkverbindung ist mit dabei.
Aufbau des Headsets: Das Design der 360P orientiert sich stark an der PlayStation 5 von Sony: Der Kopfbügel und die Ohrmuscheln sind in Weiß, Schwarz und Blau gehalten. Seid ihr Ästhetik-Fans oder sucht nach einem Headset, welches sich, ähnlich wie das offizielle PS5-Headset (zum Test), stark an der PS5 orientiert, dann bekommt ihr genau das, was ihr erwartet.
Farblich ist nicht alles richtig geglückt. So sind etwa die Symbole auf den Tasten des Headsets, etwa zum Anschalten oder zum Muten, ebenfalls in Weiß gehalten und damit kaum zu erkennen.
Die Ohrmuscheln sind dreh- aber nicht neigbar, ein Kopfband oder eine dehnbare Komponente für den Kopf gibt es nicht.

Verarbeitung
Das Headset wirkt fast billig verarbeitet und macht keinen wirklich wertigen Eindruck auf mich. Das gesamte Modell besteht vollständig aus Plastik, Verstärkungen aus Metall oder anderen wertigen Materialien gibt es nicht. Durch den vielen Kunststoff bleibt das Headset insgesamt auch sehr starr und wenig flexibel. Wie sich das auf Dauer in einem Langzeittest schlägt, kann ich nach rund 4 Wochen Testzeitraum nicht sagen.
Immerhin hat der Kunststoff auch einen Vorteil: Das Gaming-Headset ist durch das Plastik sehr leicht. Mehr als 254 Gramm wiegt das Modell nicht. Dazu unten mehr.
Software
Das Headset lässt sich mit der Quantum Engine konfigurieren. Die rund 250 Megabyte große Software lässt sich unter Windows mit wenigen Klicks installieren und das Headset ist anschließend ebenfalls zügig einsatzbereit. Die Updates für Treiber laufen dann über die Quantum Engine ab.
Die Software ist schlicht und betont zurückhaltend. Über die Equalizer-Settings lassen sich verschiedene Profile für Musik, Spiele oder andere Bereiche anlegen. Etliche Profile lassen sich auch innerhalb der Software speichern. Das geht einfach und intuitiv von der Hand, die Software kann im Test immer überzeugen.
Der von JBL beworbene Surround-Sound kann mich aber im Test nicht überzeugen: Dieser lässt sich in der Software aktivieren, wirkt aber sehr künstlich und unnatürlich.
Komfort, Gewicht und Akkulaufzeit
Wie sieht mein Kopf aus? Mein Kopfumfang beträgt etwa 58 cm, ich habe also einen eher kleineren Kopf. Grundsätzlich lässt sich das Headset gut auf dem Kopf tragen. Die ergonomischen Möglichkeiten bleiben insgesamt stark eingeschränkt: Die Ohrmuscheln sind nur waagerecht und nicht diagonal beweglich, es gibt kein Kopfband und der Korpus des Headsets ist insgesamt sehr starr gehalten.
Auf meinem kleinen Kopf sitzt es in der Regel bequem und auch als Brillenträger habe ich keine Schwierigkeiten. Ich könnte mir aber vorstellen, dass Personen mit größeren Köpfen Probleme haben könnten. Bereits bei meinem Test-Kopf (siehe Bilder) ist das Maximum des Headsets erreicht gewesen.
Gewicht: Mit 254 Gramm ist das Quantum 360p kein sehr schweres Headset und sitzt damit gut auf dem Kopf.
Akkulaufzeit: Der Hersteller gibt die Akkulaufzeit zwischen 22 (Funk) und 26 Stunden (Bluetooth) an. In der Regel komme ich mit dem Gerät problemlos über zweieinhalb bis 3 Tage – je nachdem, wie intensiv ich das Gerät nutze. Damit ist das JBL Quantum 360P im Mittelfeld der Konkurrenz und etwa auf dem Niveau eines SteelSeries Arctis Nova 7, welches noch ein paar Stunden mehr bietet (ca 30 Stunden).
Klang
Beim Klang merkt man dem Headset an, dass es ein Budget-Modell ist. Der Klang ist betont basslastig und zerdrückt dabei teilweise den restlichen Klang. Hier lohnt es sich dann im Equalizer ein paar Feineinstellungen vorzunehmen und den Bass etwas herunterzusetzen. Ansonsten hört ihr sehr viel Bass und wenige übrige Details.
Das ist in meinen Augen das ärgerlichste Problem mit dem JBL 360P: Grundsätzlich bekommt ihr für das Geld wirklich guten Klang, aber ihr müsst selbst einige Einstellungen vornehmen, bis der Klang wirklich zum Spiel oder zur Situation passt. Habt ihr darauf keine Lust, geht viel Potential verloren, den das Headset theoretisch bieten würde.
Immerhin: Die Ortung von Schritten oder Gegnern klappt in der Regel immer gut, was für kompetitives Gaming ein starker Pluspunkt ist.
Der vom Hersteller genannte „3D Surround-Sound“, der sich in den Einstellungen aktivieren lässt, fällt beim Test eher durch. Der künstlich erzeugte dreidimensionale Klangraum wirkt sehr künstlich und Stimmen klingen plötzlich weit weg. Das wirkt dann in der Praxis so, als wenn ich meinen Kopf in einen dicken Wattebausch stecke und den Klang nicht mehr ganz so nah an den Ohren habe.
Mikrofon
Das Mikrofon ist leider nur unterdurchschnittlich und nur für einfache, schnelle Gespräche ausreichend. Das Hauptproblem dürfte vor allem die Wireless-Verbindung sein. Meine Stimme, die über das Mikrofon aufgenommen wird, wird vom Headset stark komprimiert, damit sie über Bluetooth oder über Funk an den Rechner geschickt werden kann. Darunter leidet entsprechend die Sprachqualität. Mit einem richtigen Tischmikrofon oder einem kabelgebundenen Headset seid ihr hier in der Regel besser bedient.
Immerhin ist das Mikrofon abnehmbar. Grundsätzlich könnt ihr das Headset von JBL daher auch problemlos mit einem Tischmikrofon kombinieren. Das habe ich dann gemacht und war mit dem Kompromiss zufrieden.
Fazit: Es gibt bessere und sinnvollere Headsets für 100 Euro
Für wen ist das Headset geeignet? Mit dem JBL Quantum 360P bekommt ihr ein multifunktionales Gaming-Headset für viele Plattformen angeboten. Im Test sticht das Gerät aber nur bedingt positiv aus dem Konkurrenzfeld hervor und das liegt vor allem an der starken Konkurrenz:
Das HyperX Cloud Alpha S fühlt sich nicht nur deutlich wertiger und robuster an, es bietet auch ein bedeutend besseres Boom-Mikrofon und eine raffiniertere Soundabstimmung. Und mit dem SteelSeries Arctis Nova 3 bekommt ihr ebenfalls für unter 100 Euro ein robustes und sehr bequemes Gaming-Headset.
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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JBL Quantum 360P Over-Ear Gaming Kopfhörer – Für die Playstation sowie PC, Mac und Nintendo... |
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Welche Alternativen gibt es?
- Das HyperX Cloud Alpha S für rund 100 Euro bietet eine sehr gute Verarbeitungsqualität, guten Klang und ein starkes Boom-Mikrofon. Das Headset ist jedoch kabelgebunden, im Gegensatz zum JBL Quantum 360P.
- Das SteelSeries Arctis Nova 3 ist ebenfalls eine gute Alternative für weniger als 100 Euro. Hervorragender Tragekomfort in Kombination mit ordentlichem Klang und vernünftigem Mikrofon. Die Software ist aber etwas überladen.
- Mit dem Logitech G433 bekommt ihr ebenfalls ein kabelgebundenes Gaming-Headset für rund 100 Euro. Das Modell bietet einen guten Klang und ist grundsätzlich sehr komfortabel, mit einer Brille kann das Headset jedoch an den Ohren drücken.
Weitere Gaming-Headsets in allen Preiskategorien von 50 bis 300 Euro findet ihr in der Kaufberatung auf MeinMMO:
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Ich war von JBL sehr enttäuscht hatte mir mal eines für 80 Euro geholt, weiß nicht mehr welches das war und finde es auch nicht mehr (wahrscheinlich haben die es rausgenommen) aber das hatte so ein Gelenk an den Hörmuscheln und da ist das Plastik brüchig geworden, sodass eine Hörmuscheln abstand. Habe es dann eingesendet und Ersatz bekommen – gleiches Problem wieder. Dann habe ich mir das Logitech Gaming X geholt und bin damit seit gut 2 Jahren super zufrieden. 🙂 In Zukunft will ich aber auch ein Wireless holen, da habe ich das Nova Pro von Steelseries ins Auge gefasst. Da kann man schnell den Akku tauschen und parallel einen zweiten aufladen. Gibt es zwar unter anderem auch von Turtle Beach aber mir gefällt das Design von Steelseries besser und man kann das Mikro einfahren.