In einer Metropole schlägt die Regierung jungen Leuten nun vor, Badminton zu spielen, statt rumzumachen

In einer Metropole schlägt die Regierung jungen Leuten nun vor, Badminton zu spielen, statt rumzumachen

Hongkong gibt einen Ratgeber raus, um voreheliche Intimität zu verhindern. Die Behörden werden global zur Lachnummer – schaffen aber auch eine Anmache.

Wer erteilt Jugendlichen solche Tipps? Die Bildungs- und Erziehungsbehörde von Hongkong hat einen 70-seitigen Ratgeber zum Umgang mit vorehelicher Intimität herausgegeben. Er ist sogar auf Englisch auf der offiziellen Website herunterladbar. Der Fokus liegt hierbei klar auf der Anleitung von Jugendlichen, um zum Beispiel ungewollte Schwangerschaften vorzubeugen. Mag dieser Ansatz nicht per se ungewöhnlich für eine Behörde sein, sorgen derweil Details aus dem Büchlein für Erheiterung – und eine komplett neue Anmache.

Empfehlungen sorgen für Erheiterung

Was empfiehlt die Behörde? Wirklich Badminton, anstatt…? Ja, wirklich. In einem Kapitel mit Fallbeispielen, um den Jugendlichen bestimmte Situationen vorzustellen, in denen sie in Versuchung geraten könnten, sich einander hinzugeben und rumzumachen, geben sie einen sportlichen Tipp: Spielt doch lieber Badminton, um euch von der Begierde abzulenken.

Dies sorgt für reichlich Erheiterung, aber auch für Kopfschütteln. So findet sich zum Beispiel ein Post auf Facebook, der impliziten Anmache „Netflix und chillen?“ die neue Entsprechung auf Chinesisch humorvoll gegenüberstellt: „Wollen wir zusammen Badminton spielen?“. Die Behörden weisen die Kritik, sie ließen hier die Nähe zur jungen Bevölkerung vermissen, allerdings als ungerechtfertigt von sich, wie die BBC berichtet: „Wir wollen die Jugendlichen beschützen“, beharrt Christine Choi, Ministerin für Bildung von Hongkong.

Hat Hongkong noch weitere interessante Hilfestellungen für seine Jugendlichen? Ja, tatsächlich. In dem Ratgeber findet sich auch ein ausfüllbarer Bogen, in dem sich die Jugendlichen zu Enthaltsamkeit und sittlichen Verhalten verpflichten. Ferner rät die Behörde auch, sich anständig zu kleiden, um niemanden in seiner Umgebung durch visuelle Reize zu stimulieren.

Wie reagiert die Öffentlichkeit in Hongkong? Ein repräsentatives Meinungsbild liegt nicht vor, aber der subjektive Eindruck der Medien mit Blick von außen sowie Kommentare von Bürgern der Millionenmetropole zeichnen ein eindeutiges Bild: Die Ratschläge werden als befremdlich und realitätsfern empfunden. Die BBC lässt einen Vater einer Tochter (13) und eines Sohnes (10) zu Wort kommen:

Die Regierung von Hongkong ist ahnungslos, sie macht sich lächerlich. Meine Frau und ich werden die Aufklärung selbst übernehmen, das ist nicht der Job von Schule oder Staat.

Agiert Hongkong hier selbstständig, es gehört doch zu China, oder? Im Fall von Hongkong sind Fragen nach eigenständigem Verhalten und Entscheidungen schwer zu beantworten, denn auf dem Papier bewahrt die Metropole auch nach ihrem Beitritt zu China als Sonderverwaltungszone ihre Autonomie. Praktisch ist das allerdings weit weniger eindeutig. Der chinesische Einfluss ist groß, aber der Ratgeber gilt nur für Hongkong. Er betrifft Restchina nicht.

In Hongkong sind Pokémon-Karten vermutlich ähnlich beliebt wie „Badminton spielen“. Dank einer technischen Innovation findet sich das Hobby aber in unruhigem Fahrwasser. Denn alte Hardware aus Krankenhäusern kann weit mehr als „nur“ ins Innere von Menschen zu schauen: „Das Sammeln von Pokémon-Karten wird nie wieder sein wie zuvor“ – Scans per Medizintechnik zeigen Inhalt von Booster-Packs

Quelle(n): xataka
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