80 Prozent aller Chefs wollen moderne Arbeitsmodelle einschränken – zur Not mit Druckmitteln

80 Prozent aller Chefs wollen moderne Arbeitsmodelle einschränken – zur Not mit Druckmitteln

Seit der Corona-Pandemie ist Home-Office in vielen Unternehmen Arbeitsalltag. Das soll sich nach dem Willen der meisten Chefs bald ändern.

Woher stammen die 80 Prozent? Das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG hat 1.300 CEOs großer Unternehmen befragt, wie sie die Herausforderungen der Gegenwart vorhaben anzugehen. In der Umfrage wurde auch um Meinungen zum Thema Home-Office gebeten. Die auf der Firmenhomepage von KPMG nachlesbaren Ergebnisse sagen dabei dem Trend der jüngsten Jahre sein Ende voraus.

Home-Office vor dem Ende?

8 von 10 befragten CEOs möchten Rollen, die früher immer im Büro vor Ort gearbeitet haben, wieder genau da sehen. Anfang des Jahres wollte nur rund ein Drittel das Ende vom Home-Office für die Mehrzahl der Angestellten.

Auch für hybride Modelle sank die Begeisterung: Vor einigen Monaten war noch rund die Hälfte für eine Aufteilung der Arbeitszeit zwischen zu Hause und dem Büro, jetzt nur noch jeder Fünfte.

Wie wollen Chefs erreichen, dass Angestellte zurück ins Büro kommen? Als Lockmittel hierfür sollen Gehaltserhöhungen, Beförderungen oder gewährte Privilegien dienen. Das geben 90 Prozent der Befragten an.

Allerdings könnte beim Blick auf die Kehrseite die Belohnung schnell als Drohung verstanden werden. Denn an sich sollte eine bessere Bezahlung und ein Aufstieg im Unternehmen ja die Regel sein, wenn Angestellte dabeibleiben und gute Arbeit leisten.

Das Vorenthalten dieser Privilegien, weil jemand im Home-Office bleibt, wäre also fast schon als Druckmittel zu verstehen.

Ob sich diese Aussagen der CEOs in der Realität niederschlagen und letztendlich wirklich zu einem Ende des Home-Office in der Breite führen, bleibt abzuwarten. Daten zum Jahr 2023 des Statistischen Bundesamtes weisen für Deutschland einen seit Corona erheblichen Home-Office Anteil aus.

Rund 20 Prozent aller abhängig Beschäftigten arbeiten mindestens manchmal vom heimischen Schreibtisch, etwa jeder Zehnte regelmäßig. Das stellt in etwa eine Verdoppelung zu Vor-Corona dar. Der Anteil fällt aber langsam wieder ab.

Wer übrigens überhaupt nichts vom Home-Office hält, ist der Milliardär Elon Musk. Ihm geht jedes Verständnis dafür ab. So äußerte er sich in einem Interview über die moderne Form des Arbeitens für viele Berufsgruppen: Elon Musk hält Home-Office nicht nur für unproduktiv, sondern auch für „moralisch verwerflich“.

Quelle(n): Titelbild, unsplash
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vulperabeste

ich kann es verstehen, ich selbst bin im homeoffice deutlich unproduktiver und in 80% der fälle wenn ich jemanden im homeoffice anrufe werde ich 10 minuten später zurückgerufen weil irgendwas war. außerdem finde ich dass homeoffice nicht wirklich das soziale miteinander fördert. für mich ist homeoffice ein notfallplan und nicht mehr, wenn man zum beispiel einen handwerker/techniker/postboten erwartet oder ein familienmitglied betreuung braucht oder so. aber einfach aus prinzip im homeoffice arbeiten nur weil es geht finde ich ist der komplett falsche weg.

Duraya

Wenn die Produktivität sinkt oder die Person regelmäßig schlechter erreichbar ist, würde ich auch sagen, dass das dann so nicht geht.
Aber wieso findest du generell, dass Homeoffice der falsche Weg ist?

Tony Gradius

Die CEO´s können sich wünschen, was sie wollen, sie werden es nicht kriegen. Die Büchse der Pandora ist seit Corona geöffnet, die wird sich nicht mehr verschließen lassen. Der Arbeitsmarkt für homeoffice-fähige Tätigkeiten ist ein Arbeitnehmermarkt und die Ansprüche der Arbeitnehmer an die Arbeitgeber haben sich in den letzten Jahren signifikant verändert. Sie werden schlicht noch weniger qualifiziertes Personal finden als sowieso schon, wenn sie auf Anwesenheit pochen.

Walez

Klar, ein Kontrollverlust fühlt sich für Narzissten Schei… an. Work-Life Balance, das ist doch alles nur noch Gefasel.

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