Der neue Koop-Modus ist genau das, was Solasta auf Steam braucht – Ein echter Rollenspiel-Tipp

Der neue Koop-Modus ist genau das, was Solasta auf Steam braucht – Ein echter Rollenspiel-Tipp

2021 ist mit Solasta: Crown of the Magister ein echtes Juwel für Rollenspiel-Fans auf Steam erschienen. Der Indie-Titel basiert fast vollständig auf dem berühmten Dungeons & Dragons. Nun bekommt das RPG einen Multiplayer-Modus. MeinMMO durfte ihn anspielen und verrät euch im Rahmen von Find Your Next Game, warum Solasta im Koop genau das Richtige für euch ist.

Wer auf Rollenspiele steht, der findet auf Steam und anderen Plattformen eine breite Auswahl. Aber nur wenige Spiele orientieren sich an berühmten Vorlagen oder dem Pen-and-Paper-System, auf welchem das RPG-Genre eigentlich basiert. Für genau solche Fans wurde Solasta erschaffen.

Als Solasta im Mai 2021 erschien, war das Spiel ein reiner Singleplayer-Titel. Die Community fragte seitdem immer wieder nach einer Koop-Umsetzung. Das Indie-Studio hinter Solasta, Tactical Adventures, wollte sich aber an dem komplexen Modus noch nicht versuchen.

Bis jetzt. Am 14. April 2022 erscheint das kostenlose Koop-Update zusammen mit dem kostenpflichtigen DLC „Lost Valley“. Nachdem Solasta bereits einen ersten, aber begrenzten Test für den Multiplayer durchgeführt hat, durften wir uns nun mit den Entwicklern zusammen selbst ein deutschlandexklusives Bild vom Koop und dem neuen DLC machen.

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Der DLC “Primal Calling” brachte bereits neue Inhalte ins Spiel und die Community zeigt Gameplay.

Ein Rollenspiel nach uraltem Vorbild

Was ist Solasta eigentlich? Als taktisches Rollenspiel spielt ihr Solasta die meiste Zeit im rundenbasierten Modus. In jedem Kampf wird die Reihenfolge der Kämpfer per Würfelwurf. Nacheinander setzt ihr dann Fähigkeiten, Angriffe oder Zauber ein.

Das gesamte Spiel basiert dabei auf der 5. Edition von Dungeons & Dragons, ähnlich wie auch das kommende Baldur’s Gate 3. Dungeons & Dragons ist ein sogenanntes „Pen and Paper“, also ein analoges Rollenspiel, welches ihr mit Freunden zusammen am Tisch spielt.

Erfolge und Misserfolge werden durch Würfelwürfe und entsprechende Boni entschieden. Die verfügbaren Klassen wie Zauberer und Barbar stammen ebenfalls fast alle aus dem Regelwerk, wobei einige der Spezialisierungen aus der eigenen Feder der Entwickler stammen.

Die Würfel gibt es übrigens heute immer noch in so gut wie jedem Rollenspiel. Nur laufen sie dort meist im Hintergrund und ihr bekommt von ihnen nichts mit. Jedem Zufallsfaktor liegt jedoch ein Würfelprinzip zugrunde und Schadenszahlen wie 6 – 24 entsprechen etwa einem Wurf von 6 Würfeln mit 4 Seiten.

Solasta besteht jedoch nicht nur aus Kämpfen, sondern kommt mit einer eigenen Story, die ihr erleben könnt. Dabei stellt ihr euch eine Gruppe aus 4 Abenteurern zusammen und erledigt Aufgaben. Ihr erkundet zahlreiche Gebiete oder nutzt eure Fähigkeiten, um NPCs zu überzeugen, zu verführen oder zu bestehlen.

Eine Gruppe ohne Gruppe

Was ist das Problem an Solasta? Das RPG legt den vollen Fokus auf das Prinzip, dass eine Abenteuergruppe gemeinsam unterwegs ist. Die Entwickler betonten das im Gespräch besonders: Ihr spielt eine Gruppe und nicht einzelne Helden, die sich zusammentun – wie etwa in Divinity.

Das soll sich im Spiel auch widerspiegeln. Entscheidungen werden stets als Gruppe getroffen und ihr kontrolliert als Spieler grundsätzlich alle Charaktere. Zwar entspricht das dem D&D-Vorbild, nimmt jedoch ein wenig Dynamik heraus.

Konkurrenten wie Pathfinder oder Divinity glänzen durch die tiefen Hintergrund-Storys der einzelnen Charaktere. Das fehlt Solasta und war auch bisher einer der Kritikpunkte.

Der Koop-Modus hebelt dieses Problem jedoch vollständig aus. Ihr spielt zwar noch immer eine Abenteuergruppe, aber da hinter jedem Charakter nun ein Spieler steht, wird die Rolle plötzlich mit Leben gefüllt.

Multiplayer fühlt sich an, wie mit Freunden am Tisch zu sitzen

So funktioniert Multiplayer: Im Multiplayer steuert jeder eine oder mehr Figuren – so, wie es bei einer Rollenspiel-Runde am Tisch ebenfalls wäre. Zu zweit erstellt etwa jeder 2 Charaktere, zu viert jeder einen.

Ihr erkundet und kämpft zusammen. Dabei kann jeder weitgehend frei entscheiden, wo er hingeht oder was er anstellt.

Während die rechtschaffenen Spieler der Gruppe etwa gerade unterwegs sind, um einer alten Dame einen Gefallen zu erweisen, kann sich der Schurke an deren Schmuckschatulle zu schaffen machen. Das ist natürlich ein rein ausgedachtes Szenario …

Bestimmte Entscheidungen wie eine Rast oder eine Schnellreise werden jedoch ausschließlich gemeinsam getroffen. Entweder muss sich die gesamte Gruppe zusammenfinden, oder der Host übernimmt die Entscheidung.

Auch die Cutscenes werden gemeinsam erlebt, sodass jeder gleichermaßen viel von der Story mitbekommt und daran teilhaben kann.

Warum ist der Koop nun so gut? Im Koop entwickelt Solasta eine ganz eigene Dynamik. Da ihr nicht mehr die gesamte Gruppe alleine steuert, bekommt jede Figur logischerweise ihren eigenen Willen.

Jeder entscheidet für sich, ob er bei der Gruppe bleiben will, alleine erkunden geht oder ob man sich Aufgaben zuteilt, die jeder zu erledigen hat. Am meisten jedoch macht sich das durch ein Chaos in den Kämpfen bemerkbar.

Spielt ihr alleine, könnt ihr einen Kampf genau so durchplanen, wie ihr ihn euch vorstellt. Als Gruppe braucht ihr aber Koordination und Absprache. Fehlt diese oder wird ein Befehl missverstanden, kann es schnell passieren, dass der Magier in der letzten Reihe plötzlich von Gegnern überrannt wird, weil die Kämpfer und Barbaren zeitgleich nach vorne gestürmt sind.

Zudem gibt es in Solasta Friendly Fire. Ein Feuerball trifft ALLE Kreaturen im Zielbereich und bestimmte Fähigkeiten haben ebenfalls Einfluss auf Freund und Feind. Wer besonders viele Flausen im Kopf hat, kann hier viel Unfug anstellen und für Lacher sorgen.

Die Entwickler planen übrigens noch eine Art Demokratie-System für Gesprächs-Optionen, ähnlich wie in Dying Light 2. Die Spieler sollen dann abstimmen können, wie sie mit NPCs umgehen. In unserem Test war das jedoch noch nicht verfügbar.

Das Gameplay unserer Session seht ihr handlich zusammengefasst hier im Video:

Kompatibel mit dem ganzen Spiel

Was kann ich alles im Koop spielen? Das gesamte Spiel soll mit dem neuen Modus kompatibel sein. Sowohl die Hauptstory als auch jeder aktuelle und kommende DLC kann ab dem 14. April mit Freunden gespielt werden.

Im Gespräch verrieten uns die Entwickler, dass sogar alte Spielstände nutzbar sind. Wollt ihr also jemanden zu euch einladen oder braucht Hilfe, dann könnt ihr einfach euren Speicherstand laden und ihn für den Koop-Modus öffnen.

Solasta bietet sogar die Möglichkeit, eigene Dungeons zu erstellen und so eigene Storys zu erschaffen. Der Modus ist ideal für jeden „Dungeonmaster“, der sein Spiel etwas interaktiver gestalten will.

Neuer DLC bringt mindestens 20 Stunden mehr Spielzeit

Der Koop-Modus von Solasta erscheint zusammen mit dem „Lost Valley“-DLC. Dort erlebt ihr eine Geschichte, die parallel zur Hauptstory des Spiels abläuft und. Ihr könnt bereits mit Stufe 1 einsteigen. Zu den Features des DLCs gehören:

  • eine vollständige Kampagne, unabhängig von der Hauptstory
  • verschiedene Enden, je nach eurer Wahl in der Kampagne
  • neue Gebiete und Gegner
  • 9 neue Unterklassen
  • neue Umgebungen für den Dungeon Maker

Der größte Unterschied ist dabei die Größe der Map. Ihr habt riesige Gebiete, die es zu erkunden gilt, gefüllt mit Geheimnissen und neuen Gegnern. Außerdem werdet ihr auf verschiedene Fraktionen treffen, die ihr unterstützen könnt – und sogar müsst, wenn ihr überleben wollt.

Laut den Entwicklern soll die Kampagne etwa 20 Stunden umfassen. Da ihr verschiedene Enden erleben könnt, soll jedoch Wiederspielbarkeit gegeben sein.

Nur der „Meister“ braucht das Material

Ein großer Vorteil am Koop-System ist, dass lediglich der Host sämtliches Material braucht. Das bedeutet: Wollt ihr einen Spielstand spielen, in welchem DLC-Klassen oder -Storys gespielt werden, dann müsst ihr die jeweiligen DLCs nicht extra kaufen.

Der Spielleiter stellt euch seinen Spielstand und sämtliche dafür genutzte Inhalte zur Verfügung. Ihr selbst benötigt lediglich das Grundspiel, um Solasta überhaupt erst starten zu können.

Wer gerne Spiele kooperativ mit Freunden spielt, sollte sich Solasta spätestens ab dem 14. April einmal genauer ansehen. Als jemand, der seit über 10 Jahren Pen and Paper spielt und die meiste Zeit davon D&D, freue ich mich riesig auf den Koop-Modus.

Solasta hat einen richtig guten Job bei der Umsetzung des Regelwerks gemacht und die Eigenkreationen wie die neuen Sub-Klassen sorgen für Abwechslung. Ich werde auf jeden Fall versuchen, meine Rollenspiel-Truppe dazu zu bewegen, dem Spiel eine Chance zu geben.

Gehört ihr jedoch zu den Glücklichen, die noch immer ein paar Leute für Treffen haben, könnte euch auch ein ganz anderes Genre interessieren: Brettspiele. Auch die gibt es in kooperativer Form:

Gaming ohne Internet: Die besten Koop-Spiele überhaupt könnt ihr mit Freunden am Tisch spielen

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3 Kommentare
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Leyaa

Das sind großartige News! Ich habe Solasta schon länger auf der Wunschliste. Warte noch wegen der ganzen DLCs ab, um es dann als Gesamtpaket zu kaufen. Mit einem Koop-Modus habe ich nicht gerechnet. Finde ich spitze! Klingt sehr stark nach nach Divinity Original Sin 1 von der Funktionalität her. Und das ist definitiv nichts Schlechtes. Da freu ich mich drauf! 😊

Anonymous

Genau wegen solcher Artikel lese ich eure Seite noch. Vielen Dank 😊

qroxta

Jetzt die Herausforderung 3 Freunde dafür zu finden, zu begeistern und für regelmäßige Sessions ranzubekommen.
Vllt nehm ich die gleiche Truppe mit der ich Divinity Original Sin 2 durchgespielt habe.

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