Der Schauspieler Alfonso Ribeiro wollte den Shooter Fortnite verklagen, weil die seinen „Carlton-Tanz“ aus der Serie „Prinz von Bel Air“ geklaut hätten. Das lief jetzt in einer ersten Prüfung nicht so gut.
Das war die Klage: Der Schauspieler Alfonso Ribeiro hatte im Dezember die Firmen „2K“ und „Epic Games“ verklagt.
Sein Vorwurf war es, die hätten seinen „Carlton-Tanz“ aus der 90er-Jahre-Serie „Fresh Prince of Bel Air“ genommen und in ihre Spiele NBA 2k und Fortnite eingebaut.
Gutachterin findet Tanz “zu simpel”
So reagiert eine Behörde: Um das festzustellen, muss erstmal geklärt werden, ob Ribeiro wirklich den „Carlton Tanz“ erfunden hat und nun die Rechte an ihm besitzt.
Der Tanz müsste also erstmal als Ribeiros Eigentum registriert werden. Damit hat sich jetzt eine staatliche Prüferin des „US Copyright Office“ auseinandergesetzt.
Saskia Florence analysierte den „Carlton-Tanz.“ Dazu zerlegte sie ihn in seine Einzelteile:
- Im ersten Schritt bewegt der Tänzer seine Hüften von einer Seite zur anderen, während er seine Arme übertrieben schleudert.
- Im zweiten Tanzschritt geht der Tänzer zwei Schritte zu jeder Seite, während er Arme und Beine öffnet und schließt.
- Im dritten Schritt stehen die Füße des Tänzers still und er senkt eine Hand von über seinem Kopf auf Brusthöhe, während er seine Finger spreizt.
Der Gutachterin zufolge seien das drei Tanzschritte in einer simplen Folge. Das sei keine choreographische Arbeit, die man sich schützen lassen könne.
Diese Probleme kommen noch dazu: Zudem heißt es, es sei unklar, ob Ribeiro den Tanz wirklich erfunden hat. Immerhin habe er den Tanz, nach eigenen Angaben, für die Serie „Fresh Prince of Bel-Air“ entwickelt, damit wäre es auch möglich, dass der Tanz dem Sender NBC gehört.
Auch Ribeiros Auftritt in „Dancing with the Stars“, wo er den „Carlton-Dance“ zeigte, könnte Probleme machen. Zum einen könnte da alles als Auftragsarbeit für ABC zählen, zum anderen führte Ribeiro den Tanz mit der professionellen Tänzerin, Witney Carlton auf: Da könne es gut sein, dass die Profi-Tänzerin für die Choreographie verantwortlich sei.
Daher stellt die Gutachterin in Frage, ob Ribeiro wirklich der alleinige Urheber des Tanzes ist.
Das sagt Epic: In einer Eingabe ans Gericht sagt Epic Games. „Niemand kann einen Tanzschritt besitzen.“
Das gehe klar aus dem Urheberrecht hervor. Einzelne Tanzschritte und einfache Tanz-Abläufe seien nicht vom Urheberrecht geschützt, sondern Bausteine des freien Ausdrucks und damit für Choreographen, Tänzer und die allgemeine Öffentlichkeit zugänglich, um sie zu benutzen, aufzuführen und daran Freude zu haben.
Das ist jetzt die Lage: Die Klage von Ribeiro ist zwar noch nicht entschieden, aber allzu gut stehen die Chancen wohl nicht, dass er oder andere Kläger vor Gericht eine Chance haben.
Das steckt dahinter: Epic wurde vorgeworfen, die Tänze zu klauen und sie dann im Spiel Fortnite für teuer Geld zu verkaufen.
Der Vorwurf war es, Epic Games würde vor allem von “schwarzen Künstlern” klauen und die damit um ihren Teil des Kuchens bringen. Der Rapper BlocBoy JB warf Epic vor “Ihr liebt unsere Kultur, aber hasst unsere Farbe.”
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Es ist eigentlich einfach. Epic selbst fand die Schöpfungshöhe so gross dass sie daraus ein Emote gemacht haben und dieses gesondert verkaufen. Damit haben sie sich schon selbst widersprochen es wäre nur ein einfacher Tanzschritt, und deshalb liegt auch die Gutachterin falsch. Wenn es so simpel ist hätten sie ja auch was eigenes erfinden können.
Grundsätzlich bin ich zwar der Meinung dass das Urheberrecht schon zu sehr ausgeweitet ist und eher beschnitten werden sollte, nur wenn, muss es für alle gleich gelten.
Gut das es Gutachter für solche Dinge gibt. Wer weiß was diese Leute sonst beruflich machen würden 😀
Get rekt! 😛
Lächerlich so etwas. Körperbewegungen patentieren lassen? Wo soll das denn am langen Ende hinführen? Irgendwer erfindet dann einen “Tanz” bei dem man sich humpelnd bewegt und plötzlich muss jeder Polio-Betroffene zahlen?
Und dieser Vorwurf des Rappers ist genauso hanebüchen und engstirnig. Noch dazu gefährlich, weil jemand knallhart mit Rassenkonflikten argumentiert, um seine wirtschaftlichen bzw. finanziellen Interessen durchzubringen. Dafür ganze gesellschaftliche Schichten aufzuhetzen zeigt eigentlich nur, wie egozentrisch man ist und sich dabei trotzdem als Samariter darstellt.
Soweit ich weiß, haben sich die Beatles die ersten drei Töne von “Yesterday” auch patentieren lassen. Das halte ich musikalisch auch für sehr fragwürdig.
Wobei Songs, also Melodie und Text einfach unter das Urheberrecht fallen. Da es künstlerische Werke sind. Patente gibt es hier eigentlich nicht.
Es gibt sogar sogenannte Biopatente. Man kann sich auch Gen-Code patentieren lassen für cdna Sequenzen.
Die Sparkasse hat mal einen Rechtsstreit gegen Santander betrieben, weil die ebenfalls Rot waren.
Man kann relativ viel Schützen und für sich beanspruchen. Alles eine Frage der Argumentation.
Eine Farbe schützen lassen ist allerdings Markenschutz, erfinden kann man schliesslich keine Farbe.
Richtig, so wie ich das weiter unten auch geschrieben habe ^^ Wobei ich den Ausgang des Streites damals nicht verstanden habe.
Immerhin ist Santander viel Älter und Größer als die Sparkasse und vor allem international tätig.
Wie ist das mit einem Moonwalk?
Ist ja auch nur ein einzelner Tanzschritt nach der Logik.
Ich denke da geht es um “Schöpfungshöhe.”
Nun ja, diese Klage hat erstmal bei einigen Angst ausgelöst und sie vorsichtshalber dazu veranlasst sie zu entfernen und ich denke mal sie bleiben nun auch draussen.
Aber ich denke mal diese tanz Animationen werden nicht vermisst
Ich denke alleine die Gefahr eines Rechtsstreits schreckt viele ab oder nervt sie einfach, weil das Dinge sind, die belasten und stören.
Deshalb versuchen die meisten schon die geringste Gefahr eines Rechtsstreits zu vermeiden.
Nun ja, solange sie daher gehen und das “Geld” ersetzen wo andere dafür bezahlt haben, Ist alles gut
Wobei die Frage ja oftmals nicht lautet: könnte das zu einem Rechtsstreit führen, sondern was kostet mich ein potentieller Rechtsstreit und was kann ich vorher an Umsatz generieren.
Verbote und Gesetzte haben noch nie jemanden daran gehindert irgend was zu machen. Wenn der erhoffte Gewinn größer ist als jede Repression – sowohl im Renommee als auch finanziell, macht man es trotzdem.
Man denke an die Deutsche Bank oder Volkswagen. Trotz globaler Probleme aufgrund des Betruges trotzdem immer wieder neue Rekordzahlen.
Ich glaube das hat auch schon für Aufsehen gesorgt, weil Michael Jackson ebenso versuchte sich diesen Stil patentieren zu lassen, jedoch damit scheiterte. Wenn ich mich richtig erinnere, dann wurde nur mal ein Patent auf diese Schuhe angemeldet, die sich einhacken lassen. https://uploads.disquscdn.c…