RuneScape gehört zu den ältesten noch laufenden MMORPGs der Welt, und hat eine sehr enge Bindung zur Community, die total verrückt nach dem Spiel ist. Dies durfte unser Autor Alexander Leitsch beim Runefest am eigenen Leib erfahren.
Am 4. und 5. Oktober fand in Farnborough in Großbritannien das Runefest 2019 statt. Wir von MeinMMO waren eingeladen und ich hatte die Ehre die Reise anzutreten und an dem Event teilzunehmen.
Was ich auf der Insel erlebte, überstieg bei Weitem das, was ich vom Runefest erwartet habe. So drehte sich nicht nur alles um die Ankündigungen für die Zukunft des MMORPGs, sondern das ganze Spiel, seine Community und die Entwickler feierten sich gegenseitig und das extrem.
Eine bessere Stimmung hab ich bei einem Gaming-Event noch nicht erlebt. Doch der Reihe nach.
Was ist RuneScape? RuneScape erschien 2001 als ein Browser-MMORPG, welches in einer mittelalterlichen Fantasywelt spielte. Inzwischen wurde das Spiel jedoch stark verändert und existiert in zwei Versionen:
- RuneScape 3 ist das eigentlich weiterentwickelte MMORPG und lässt sich am PC in einem eigenen Client spielen. Eine mobile Version ist davon jedoch in Arbeit.
- Oldschool RuneScape ist eine Version, die dem ursprünglichen RuneScape vor 18 Jahren nachempfunden wurde. Es lässt sich dabei sowohl am PC, als auch am Smartphone spielen und wird in enger Zusammenarbeit mit den Fans weiterentwickelt.
Aktuell ist RuneScape extrem erfolgreich. Zeitweise loggen sich über 80.000 Spieler gleichzeitig ein. Für so ein altes Spiel sind die Zahlen extrem gut und sie gingen vor allem in den letzten Jahren eher nach oben als nach unten.
Was ist das Runefest? Das Runefest ist ein jährliches Event, bei dem die Entwickler eine große Halle mieten und Neuerungen für das Spiel ankündigen. Es ist so was wie eine kleine Blizzcon, wobei die Fans und das drumherum viel mehr im Fokus stehen als die Neuigkeiten.
Das Runefest 2019 ist die mittlerweile neunte Ausgabe dieses Events. Die Teilnahme alleine kostet die Spieler 135 bis 150 britische Pfund. Da sind Hotel und Reise noch nicht einberechnet. Und trotzdem war das Fest extrem gut besucht.
Irre gute Stimmung schon am Vorabend
Was passierte am Freitag? Am Freitagabend veranstalteten die Entwickler den Golden Gnome Award. Dabei handelt es sich um einen Preis, der an verschiedene Mitglieder der Community vergeben wird.
So gab es einen Golden Gnome für:
- die besten Künstler rund um RuneScape
- die besten RuneScpae-Streamer
- die besten Youtuber
- und für viele weitere Kategorien.
Die Veranstaltung war dabei den ganz großen Galen nachempfunden. Es wurde ein roter Teppich ausgerollt, wir als Zuschauer saßen an Tischen vor der Bühne und alle Nominierten wurden kurz vorgestellt. Der Gewinner des Preises wurde dann, sofern er anwesend war, auf die Bühne zu einer kurzen Rede gebeten.
Wie reagierte das Publikum? Ich persönlich habe schon nicht mit der riesigen Anzahl an Fans gerechnet, die an diesem Abend auftauchen würde. An der Verleihung des Golden Gnomes nahmen mehr als 2.000 Fans teil, wie mir einer der Entwickler mitteilte.
Die Stimmung war eine Mischung aus Gänsehaut und Begeisterung. Jede Vorstellung der Nominierten wurde frenetisch gefeiert. Jeder Preisträger wurde mit großem Jubel zur Bühne begleitet.
Auch nach dem Ende der Awards sind viele Spieler noch zusammengeblieben, haben sie mit den Künstlern unterhalten und gefeiert. Ein Konkurrenzdenken gab es dabei nicht.
Minigolf und Dosenwerfen treffen auf neue Infos und Panels
Was passierte am Samstag? Am Samstag wurde dann das Runefest offiziell eröffnet. Nach einem großen Event auf der Bühne öffneten sich der Vorhang zur zweiten Hälfte der Halle.
Dort gab es ein bunt geschmücktes, kleines Wunderland im Stil von RuneScape. Im Fokus stand ein Dschungel-Thema mit einem riesigen, Fgeuer spuckenden Vulkan.
Welche Aktivitäten gab es? Für Fans von RuneScape bot die zweite Hälfte der Halle einige Aktivitäten. Neben PCs und Smartphones zum Spielen ihres Lieblings-MMOPRGs gab es auch andere Aufgaben wie:
- Eine Minigolfbahn mit 9 Löchern
- Ein Labyrinth
- Einen Fotostand mit Greenscreen
- Stifte und Tablets um an dem “Designe einen Boss”-Event teilzunehmen
- und einiges mehr.
Wer jedoch mehr über das Spiel lernen oder sich austauschen wollte, dem boten die Panels den richtigen Rahmen dafür. Dabei gab es unterhaltsame Events, in denen sich die Community austauschen konnte und informative Panels, die mehr über die Zukunft des Spiels verraten haben.
Neues für RuneScape in den kommenden Monaten
Was wurde bei den Panels für RuneScape angekündigt? Fans der neueren Version dürfen sich schon im Januar 2020 auf eine große Neuerung freuen.
So bekommt das MMORPG Archäologie als 28sten Skill, wobei der letzte vor über 4 Jahren veröffentlicht wurde. Dabei lassen sich kraftvolle Relikte und Waffen finden, aber für die Expeditionen muss man sich in gefährliche Ausgrabungsstätten mit starken Feinden begeben.
Außerdem sind für RuneScape 2019 und 2020 weitere Änderungen geplant, darunter:
- Die Farm der Spieler wird zur “Ranch out of Time”, sodass nun Dinosaurier und andere Echsen gezüchtet werden können.
- Die Skills Pflanzenkunde und Farming werden von der Stufe 99 auf 120 angehoben.
- Neue Quest zu Desperate Measures, der Fortsetzung der aktuellen Geschichte, aber auch viele Side-Quests.
- Neue Haustiere.
- Ein neuer Elder Gods War Dungeon, der besonders schwer werden soll.
Worauf dürfen sich Fans von Oldschool RuneScape freuen? Die Oldschool-Version von RuneScape bekommt die neue Morytania-Erweiterung. Diese bringt:
- Das neue Gebiet Cinity of Darkmeyer
- Neue Aktivitäten
- Neue Quests
- Den neuen Gruppen-Boss Nightmare of Ashihama.
Die Erweiterung soll Anfang 2020 erscheinen. Außerdem erhält Oldschool RuneScape in den kommenden Monaten Ligen und ein Clan-System.
Das moderne RuneScape auf dem Smartphone? Während Oldschool RuneScape bereits Crossplay zwischen PC und Smartphone ermöglicht, soll auch das moderne RuneScape eine mobile Version bekommen.
Diese befindet sich bereits länger in einer Test-Phase und soll noch in diesem Jahr für Spieler, die ein Abonnement abgeschlossen haben, im Early Access erscheinen.
RuneScape – Ein Phänomen, dass man lieben muss
Was macht RuneScape so besonders? Für viele Fans war RuneScape das erste MMORPG, welches sie teilweise in sehr frühen Jahren erlebt haben. Das Spiel begleitet sie durch ihr Leben und ihre Jugendzeit wurde mit Oldschool RuneScape ein Stück weit wiederbelebt.
Aus dem Interview vom letzten Jahr weiß ich, dass viele Spieler die Einfachheit von RuneScape schätzen. Hier ist ein Schwert noch ein Schwert und hat keine Zaubereffekte. Auch gilt das Spiel als stressfrei und dient vielen zur Entspannung, anders als moderne Games.
Was macht RuneScape für mich besonders? Für mich persönlich ist nicht das MMORPG an sich besonders, sondern die Leute drumherum:
- Die Entwickler lieben dieses Spiel und setzen alles daran, die Fans zu begeistern. Zum Start des Panels zur Archäologie spielten sie eine Szene aus Indiana Jones nach und sorgten damit für viele begeisterte Gesichter.
- Die Fans wiederum zahlen es den Entwicklern zurück, indem sie das Spiel feiern und mit ihren Freunden teilen.
Eine so enge Bindung habe ich bisher nicht erlebt. Bis zum Runefest hatte ich keinen großen Kontakt mit RuneScape. Inzwischen hab ich schon einige Stunden im Spiel verbracht.
Auch wenn es aufgrund der Point-and-Klick-Fortbewegung nie mein liebstes MMORPG wird, haben mich das Spiel und die Menschen drumherum unheimlich fasziniert.
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Obwohl Oldschool Runescape mein ersters war, macht es mir heute keinen Spaß mehr. Die Steuerung ist für mich einfach zu ficklig geworden um damit Spaß zu haben und das es nicht mehr auf Deutsch ist, macht meine Nostalgie noch mehr zunichte. Ich probiere mal das Neue aus.