Die Leere, die viele nach Clair Obscur Expedition 33 fühlt, trifft manche hart. Viele glauben, dass das der Höhepunkt des Gamings war – für lange, lange Zeit.
Clair Obscur Expedition 33 ist nicht nur der bisher heißeste Anwärter auf das Spiel des Jahres 2025, sondern hat auch in vielen Spielerinnen und Spielern etwas ausgelöst. Die fesselnde, emotionale Geschichte mit mehreren Meta-Ebenen rund um eine fantastische Welt, in der man versinken kann, lässt viele mit zwiespältigen Gefühlen zurück.
Schlimmer ist für einige jedoch, dass nun das Gefühl vorherrscht, den aktuellen Höhepunkt des Gamings erlebt zu haben und das jedes andere Spiel daran gemessen werden muss und nur scheitern kann.
So wird das Thema diskutiert: Im Subreddit von Expedition 33 beschreibt der Spieler ZeeeeBro seine Gefühle nach dem Ende des Spiels so:
Das war so eine unfassbare Erfahrung. Das Gameplay, die Charaktere, die Geschichte, die Musik! Es war herausragend. Locker eines der besten Spiele, die ich je gespielt habe und das meine ich wirklich. Und jetzt, wo es vorbei ist, befürchte ich, dass ich nie wieder ein Spiel wie dieses finden werde.
Ich wünschte fast, ich könnte das alles vergessen, nur um es [ohne Wissen] noch einmal spielen zu können.
Fühlt sich jemand genau so? Oder bin ich nur ein bisschen überdramatisch? Dieses Spiel hat mich einfach so anders berührt als alles andere, was ich in langer, sehr langer Zeit gespielt habe.
So reagiert die Community: Mit dieser Ansicht ist ZeeeeBro ganz offensichtlich nicht alleine, denn viele teilen diese Empfindungen. Manch einer hat die Hoffnung, dass Sandfall Interactive diesen Erfolg in Zukunft wiederholen kann:
„Mit dem massiven Erfolg des Spiels wird Sandfall zumindest genug Geld haben, um ihr nächstes Spiel noch besser zu machen.“ – nechdoesntno
Genau diese Ansicht scheint manchen aber falsch zu sein, denn zu erwarten, dass ein Unternehmen nach einem Erfolg auch noch einen zweiten abliefern wird, sei ein „Rezept, um sich selbst zu enttäuschen“, wie Timboron erklärt:
„Zu erwarten, dass sie noch einmal wiederholen können, was ihnen hier gelungen ist, klingt wie die perfekte Ausgangsbasis für die eigene Enttäuschung. Ich hoffe, dass sie etwas Einzigartiges machen können, an das sie wirklich glauben und sich nicht genötigt fühlen, etwas anderes zu machen, nur weil [Expedition 33] so ein großer Erfolg war.“
Andere sehen das durchaus weniger kritisch und sind der Ansicht, dass es solche Höhenflüge und Glücksgefühle beim Gaming häufiger gebe. So nennt Holy Symboly etwa eine ganze Reihe von Spielen, die das bei ihm ausgelöst haben:
„Genau das habe ich damals gedacht, als ich zum ersten Mal „Detroit: Become Human“, „Last of Us Part 1“, „NieR: Automata“ und „Baldur’s Gate 3“ gespielt habe.“
Der am besten bewertete Kommentar kommt von HopefulCynic24, der ein Zitat von Esquie wiederholt. Denn bei einem schweren Verlust im Spiel sagt die große, steinliebende Kreatur einen Satz, den sich alle zu Herzen nehmen können:
„Einen Stein zu verlieren ist besser, als niemals einen Stein besessen zu haben.“



Cortyn meint: Ich kann das Gefühl zumindest nachvollziehen. Nach Expedition 33 fühlt sich jedes andere Spiel ein kleines bisschen schlechter an. Das RPG von Sandfall Interactive hat die Latte für kommende RPGs so hoch gehängt, dass es schwer wird, sich wieder auf etwas einzulassen, das deutlich weniger bietet – egal ob es um die Musik, die Story oder das Gameplay geht. Alles wirkt im Vergleich zu Expedition 33 einfach schlechter, selbst wenn das keine faire Beurteilung ist.
Klar ist jedoch, dass Clair Obscur Expedition 33 eine ziemlich große Auswirkung auf Spielerinnen und Spieler weltweit hatte und sich einen Platz in den persönlichen Favoriten von Millionen RPG-Fans gesichert hat. Da sollte man froh sein, dass man diese Erfahrung machen durfte und nicht betrübt darüber sein, dass sie auch mal ein Ende findet. Da hat Esquie eben recht.
Aktuell feiert Expedition 33 extrem viele Erfolge. Abgesehen von den zahlreichen, positiven Bewertungen gibt es auch einige kuriose Leistungen. Darunter ist auch ein so unwahrscheinlicher Erfolg, dass die Entwickler diesen Meilenstein selbst kaum glauben konnten, als er exakt 33 Tage nach Release des Spiels eingefahren wurde.
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Ich hab’s gestern beendet…
…ich bin nicht mehr der jüngste und nicht nah am Wasser gebaut…dennoch saß ich nach dem Ende 20 Minuten vor dem Monitor, hab der wunderschönen Musik gelauscht und einfach nur geweint.
Wer dieses Meisterwerk als 0815-RPG abstempelt, Story hinterfragt, die lippensynchro kritisiert oder einfach nur Fehler im kampfsystem sucht, versteht aus meiner Sicht nicht, was ein gutes Spiel ausmacht! Lasst bitte die Kirche im Dorf!
Ich bin mir sicher: Ein Spiel auf diesem Level wird es so schnell nicht mehr geben!
Für mich ist es tatsächlich das beste Spiel, das ich je gespielt hab, weil es mich von Anfang bis Ende emotional gepackt und mitgenommen hat.
Joar, ich feier es auch total. Ich liebe es sehr die Welt und die Chars sind wirklich super.
An DQ11 kommt es für mich aber nicht ran, alleine wegen dem Ausweichen und Parieren.
Am Ende habe ich mich damit Arrangiert, aber ich hasse diese Mechaniken einfach, erst recht wenn sie zum Kernelement werden. Allerdings liebe ich Rundenbasierte RPGs über alles, gestern erst habe ich den ersten Teil der Lunar Collection beendet (auch ein Meisterwerk)
Meine Hoffnung nach Expedition 33 ist, dass man dieses ausweichen und parieren schenll wieder fallen lässt in diesem Genre, es war von Anfang bis Ende eine Qual und ich habe eigentlich nur versucht, ein Build zu bauen, bei dem ich es nicht brauche……
Der Rest war allerdings zu Perfekt und Magisch, sonst hätte ich es wohl nach 30 Minuten zurück gegeben.
Ich befürchte, dass du mit deiner Abneigung gegen Parieren und Ausweichen auf verlorenem Posten bist. Das ist, wofür das Spiel massiv gelobt wird und alles den Entwickler sagt: Das war genau das, was RPGs gebraucht haben.
Das sehe ich auch so. obwohl ich gerade jetzt im NG+ den Controller schon das ein oder andere Mal hätte in die Ecke werfen können… aber Fakt ist, ohne diese Mechaniken wäre selbst die plusrunde viel zu einfach.
Ja da hast du recht , da kann man nicht widersprechen , meistens sind reine Rundenbasierte RPGs sehr leicht, oder man kann einfach überlvln , alles heilen und wiederbeleben.
vielleicht muss ich es noch ein wenig sacken lassen ^^
Das ist mir bewusst ^^ ich sehe ja wie beliebt soulslike ist , ich kann da einfach nichts mit anfangen.
mich gönne ja allen denen es gefällt den spaß , so ist es ja auch nicht ☺️
ganz verloren bin ich allerdings nicht, denn in letzter zeit kommen ja wirklich JRPGs neue sowie Remakes , mit rundenbasierten Kampfsystem raus 🥰 wie zb DQ3 und Lunar collection
gerade mit der jetzt kommende Switch 2 werde ich ja verwöhnt , habe mir da natürlich gleich suikoden 1+2 und Bravely Default gesichert und Pokémon wird sicher auch kommen 😁
Der Vergleich mit Souls-Like stimmt da auch nicht. Wenn du es nicht willst weich halt nur aus. Dafür muss man nichts können. Kannst ja fast schon Button smashen dabei. Für mich war das Kampfsystem aber so ziemlich egal. Die einzigartige Story hat über alles hinwegsehen lassen und auch ein DQ 11 oder sonst was kann da nicht mal im Ansatz mithalten. Bei einer Rennstrecke hätte Claire die anderen RPGs zichfach überrundet. Vom Kampfsystem selbst bin ich aber auch eher der Fan der langweiligen Kost von DQ oder den alten FF Teilen
Genau das schreibe ich doch 😅
Es gibt alle möglichen Formen und Arten von RPG’s mit den unterschiedlichsten Gameplayelementen. Gab es schon immer und wird es immer geben. Das ist Spiele-Grundwissen.
Der Meinungs-Abschnitt wirkt in dem Hinblick leider nach Hype-Blindheit.
Expedition 33 hat sicher seine ganz eigenen, kritikwürdigen Probleme, z.B. die eher schlechte Lippensynchro, dass das Beziehungssystem oftmals auf Blackscreen-Storytelling zurückgreifen muss, Nebenaufgaben ohne Tiefe, eine zwar hübsch anzusehende Welt, die aber nur zum Looten und Leveln taugt teils auch mit Boss-Recycling,…
Sicherlich ist das Ganze auch bedingt durch ein schmaleres Budget und kleineres Entwicklerteam. trotzdem bezahlt man dafür 50 (oder ggfs. 60)€.
Für andere Spiele je nachdem 0-30€ mehr, wenn überhaupt, aber auch mit entsprechend mehr und qualitativ hochwertigerem Inhalt.
Von daher würde ich Expedition 33 auch nie als irgendeine Art Referenz für RPG allgemein ansehen. Es macht für das, was es ist, seine Sache gut bzw. sehr gut.. andere Spiele/RPG für sich aber auch.
Du darfst auch gerne argumentieren, ohne auf Begriffe wie “Hype-Blindheit” zurückzugreifen, das find ich einfach nur frech. Ich hab das Spiel inzwischen mehrfach abgeschlossen und der “Hype” ist lange weg.
Keiner sagt, dass Expedition 33 keine Probleme hatte.
Aber zu sagen, dass du Expedition 33 “nie als irgendeine Referenz für RPG allgemein ansehen wirst” … ja, ich glaube damit bist du auch auf einem relativ einsamen Posten. Was okay ist, aber mir “Hype-Blindheit” vorzuwerfen, während du gleichzeitig ignorierst, welchen Einfluss Expedition 33 gerade auf die RPG-Community hat und für wie viele es gerade zusammen mit BG3 “das Maß der Dinge” ist … ist halt sonderbar.
Da bin ich überhaupt nicht davon betroffen, ich kann mich jedesmal aufs neue begeistern lassen.
Selbe Diskussion gab es (wiedereinmal) bei Baldurs Gate 3. Es werden immer Spiele kommen bei dem diese Diskussion erneut aufkommt.
Ich zocke z. B gerade Blades of Fire.
Da gibt es viele Spiele die um weiten besser im Soulslike Genre sind aber dennoch macht es mir Spass.
Ich bin aber auch keiner der ständig alles mit allem vergleichen muss. Ich lasse mich einfach auf die Ideen der Entwickler ein, jedes Studio versucht einem Spiel seinen eigenen Stempel aufzudrücken und genau diesen Stempel nehme ich so wie er ist.
Wenn ich dann etwas zu kritisieren habe dann ist es nicht: “Aber bei Elden Ring ist das so und so” sonder z. B: “Ressourcen Farmen ist zu langwierig um wirklich viele unterschiedliche Waffen und dessen diverse Bauteile zu Craften um damit zu experimentieren” Die Kritik ist auf das Spiel bezogen.
Genauso handhabe ich es mit den guten Dinge im Spiel.
Trotzdem kenne auch ich diese Leere, man würde gerne weiterspielen aber es ist zu Ende und man hat erstmal gar keine Lust auf etwas anderes. Bei Blades of Fire werde ich diese Leere z. B nicht haben. Bei Clair Obscur hatte ich diese Leere allerdings.
Clair Obscure hat sich einen Platz in meiner persönlichen Hall of Fame meiner gespielten Spiele verdient.
Die Story fand ich grossartig auch wenn der grosse Twist für mich nicht so überraschend kam wie für andere.
Wer die Puzzlestücke richtig zusammensetzt wird schon relativ früh auf den richtigen Weg geleitet aber das macht z. B die Story für mich auch gleichzeitig so verdammt gut. Dadurch erhält die Welt auch eine enorme Glaubwürdigkeit.
Ich habe schon etliche Fime/ Serien gesehen oder auch Bücher gelesen wo der Plottwist überhaupt nicht organisch oder passend ist.
Man denkt sich dann “Hääää, wo kommt das auf einmal her”
Da merkt man dann schnell das einfach irgend ein Twist her musste um einen Twist zu haben.
Dann der Soundtrack, was soll ich dazu sagen?
Wenn in einem Bosskampf in Akt 2 die Musik plötzlich von 0 auf 100 anschwellt und ich erstmal 3min Rumstehe um zu lauschen dann ist glaube ich alles gesagt. Manche Lieder laufen immer noch täglich in meiner Playlist.
Charakter, Welt, Gameplay, Buildsystem etc. Ich könnte noch lange so weitermachen aber das würde den Ramen sprengen.
Klar, esgibt es auch einge Kritikpunkt aber da sehe ich auch gerne drüber hinweg.
Wie z. B ein Baldurs Gate 3 ebnet auch Clair Obscur Expedition 33 den Weg für andere Studios und zeigt das es nicht immer nach dem Einheitsbrei gehen muss, der sich aktuell am besten verkauft. Ganz im Sinn von:
For those who come after
Bin noch nicht durch, kann mir aber denken wie es vielen geht.
Genauso ging es mir damals nach A Plague Tale: Requiem. Du bist total fertig und weißt nicht mehr weiter.
Sowas braucht Zeit zum verarbeiten. Und irgendwann findet man dann wieder so ein Spiel das einen genauso begeistert.
Hallo,
Hatte sowas nach wow. Mich konnte lange nichts begeistern… Und dann kam destiny und dark Souls😄.
Hatte bei Witcher 3 blood and wine auch Angst das danach so ne leere entsteht, hab blood and wine bis heute noch nicht durch, weil ich mir immer denk ich will nicht das es vorbei ist.
Aktuell spiele ich auch Clair obscure und ich finde es fantastisch (obwohl ich Rundensystem hasse) aber hier entsteht ein ähnliches Gefühl und ich habe schon Panik wenn es zu Ende geht.
Deshalb 100% Verständnis.