Anthem sollte BioWares Destiny werden, doch starb schon 2 Jahre nach Release. Jetzt spricht ein Entwickler über den Shooter und sagt, das Team habe gewusst, dass das Spiel nicht fertig sei.
Was ist Anthem?
- Bei Anthem handelt es sich um einen Shooter, de von dem kanadischen Entwicklerstudio BioWare geschaffen wurde und am 22. Februar 2019 für PC, PS4 und Xbox One erschien.
- Mit Anthem wagte sich BioWare an das Erfolgskonzept von Destiny: mutige Helden wehren sich von einem gemeinsamen Außenposten aus gegen Monster und Gefahren, die die Menschheit bedrohen.
- Die Spieler schlüpfen in gepanzerte Kampfanzüge und kämpfen mit SciFi-Bewaffnung auf einer Shared-Open-World gegen die verschiedenen Bedrohungen des Loot-Shooters.
- Anthem wollte ursprünglich 10 Jahre Content liefern, wurde jedoch nach 2 Jahren eingestellt.
Entwickler wussten über den Zustand von Anthem bescheid
Was sagt der Entwickler jetzt über Anthem? Ian Saterdalen ist ein Spieleentwickler, der von September 2019 bis März 2020 für BioWare tätig war. Auf Twitter hat sich Saterdalen nun zu dem Release von Anthem geäußert.
Saterdalen spricht über die sehr kurze Entwicklungszeit von Anthem, die nach seinen Aussagen nur bei 15 Monaten lag. Außerdem sagt er, das Team habe gewusst, dass das Spiel nicht fertig sei.
Wir wussten, dass es nicht fertig ist, denn dieses Spiel wurde buchstäblich in 15 Monaten entwickelt. Das ist für ein Spiel dieses Umfangs unerhört.
Ian Saterdalen via Twitter
In den Kommentaren des Posts geht Saterdalen zudem auf einige Aussagen von verschiedenen Twitter-Usern ein.
Ein Nutzer spricht dem Team sogar Lob aus, da der Stand von Anthem für nur 15 Monate Entwicklungszeit sehr beeindruckend gewesen sei und fragt, wie sie das geschafft haben. Saterdalens antwortet daraufhin, dass viele im Team über 90 Stunden pro Woche über die 15 Monate am Stück gearbeitet haben (via Twitter).
Ein anderer Nutzer glaubte, EA habe als Publisher die Entwickler zum Einhalten der Deadline gedrängt, doch Saterdalen sieht das anders:
Ich glaube nicht, dass EA die ganze Schuld daran trägt. Ein Entwickler und ein Publisher sollten eine gesunde Beziehung des Vertrauens und der Transparenz haben. Das ist eine zweiseitige Beziehung, die meiner Meinung nach auf beiden Seiten nicht zufriedenstellend war.
Ian Saterdalen via Twitter
Was war das Problem mit Anthem? Bereits kurz nach dem Release von Anthem war klar, dass das Spiel den Erwartungen vieler Fans nicht standhalten kann. Das Spielsystem konnte nicht überzeugen. Auf Metacritic hatte der Loot-Shooter zu Release einen schwachen 59er-Score.
Ein Jahr nach Release kündigte BioWare dann an, Anthem großflächig überarbeiten zu wollen. Anschließend sollten etwa 30 Mitarbeiter ein Rework des Loot-Shooters durchführen. Doch im März 2021 folgte dann die große Meldung: Anthem stirbt nur 2 Jahre nach Release.
Anthem ist auch in der MeinMMO-Redaktion immer wieder ein viel besprochenes Thema. Im Mai 2022 sprachen deshalb Leya Jankowski und Schuhmann im MeinMMO-Podcast über den langsamen Tod des Shooters und wieso der Verlust von Anthem so schade fürs gesamte Gaming ist:
Anthem hätte niemals sterben dürfen – Der tragische Tod des großen Shooters von BioWare
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Ich kapiere es nicht es hat immernoch Potential oder ist die engine zu schwierig?
Bis heute sollte man es nicht ausgraben, sondern weiter machen. Das könnte eine Mischung destiny sein was viele Menschen mögen.
Frostbyte Engine hat immer wieder Kommentare angeregt, dass es für bestimme Sachen einfach nicht gut ist.
Dazu kam die Planlosigkeit der Führungsebene(Game Director), die sich nicht entscheiden konnte, was Anthem werden soll. Das über 5-6 Jahre lang. Erst als auf der E3 ein externer Trailer zum ersten Mal gezeigt wurde, wusste das Entwicklerteam was sie bauen sollen.
Hab das ganze Chaos damals mitverfolgt.
Stimmt, du hast recht. Ich erinnere mich. Zum Thema E3 und später haben vielen gesagt,die Frostbite ist das Problem gewesen und auch wie bei Mass effect Andromeda.
EA wollte ja ihre Marke nutzen, nur wegen ihrer Engine. Anthem hat trotzdem immer noch ein großes Potenzial, nur halt mit einer anderen Engine wie zum Beispiel Unreal Engine 5.
Das Bioware die Community so lange belogen hat, finde ich wirklich traurig & falsch und das hat ihren Ruf stark auch geschädigt. BioWare ist ähnlich wie ein Teenie, der zuviel will und nicht wegen Crunch,sie haben EA teils auch belogen und da frage ich mich, was haben sie gemacht? Laut EA haben sie ihnen Freilauf gegeben und später sagte Bioware ,das sie unbedingt die Frostbite nutzen müssen und das war das Problem. Dann noch Probleme mit sexueller Nötigung und Anarchie. Deswegen meinte ich Teenies.
Derzeit gibt es bei EA wirklich Probleme und das merkt man auch sehr stark. Zu mal wo bleibt eigentlich Dragon Age 4?
Schwierige Situationen.
Ich glaube die Asiaten haben auch mal was gemacht, wie Anthem,aber das finde ich auch nicht mehr.
Eins finde auch blöd, dieses Jahr kommt kein E3 😥
E3 ist jetzt nicht mal mehr so wichtig. Wir haben doch jetzt die Gamescom.
Ja für mich unpassend, weil ich genau um die Zeit im Krankenhaus bin.
Allerdings habe ich nicht über Gamescom nachgedacht.
Insgeheim hoffe ich das sie doch noch an dem Spiel was machen und es noch mal bringen werden. Aber es ist wahr das die Spielsysteme einfach nicht gut genug waren. Dennoch haben das Fliegen und Kämpfen viel Spaß gemacht.
Ja leider. Es hatte wirklich Potenzial.
Ob’s wohl irgendwann nicht mehr weh tut wenn da wieder jemand den Finger in die Wunde legt? 😥
Ich spiele es derzeit und liebe es immernoch. Ist nen guter :berbrücker bis Diablo IV. Eines der am besten aussehenden Spiele wie ich fand. Eine Schande dass es nicht fortgeführt wurde.
Immer noch eines der Spiele dem ich am meisten nachtrauere, das hätte echt nicht sein müssen.
Bioware sollte unbedingt noch mal darüber nachdenken ob sie es nicht doch noch überarbeiten, ins Leben zurück rufen, es könnte immer noch ein echt guter Shooter werden.
Dafür hat Bioware aktuell nicht annährend die Ressourcen und das Risiko nach der Pleite ist eh viel zu hoch.
Ist halt so, wenn man als Studio Jahrelang Geld bekommt um ein Projekt umzusetzen.
Das Geld aber in andere Projekte steckt und irgendwann der Geldgeber kommt und den Fortschritt sehen will.
Missmanagement vom feinsten.
Das Spielgefühl fand ich herausragend, hatte auch einige Zeit richtig Spaß am Spiel. Aber ab der Endgame Spielzeit, war die Luft draußen… Ähnlich dem Gefühl bei Avangers, ab dem Endgame tote Hose…
Echt Schade um beide Titel, hätten absolut Potential, aber mit so einem Endgame-contant kann kein Gamer was anfangen….
Jeder Entwickler weiß über den Zustand des Spiels bescheid, wenn er selber daran Entwickelt hat
Anthem war das letzt das ich bei Veröffentlichung zum Vollpreis gekauft habe.seitdem nie wieder habe abgewartet und erst bei einem Sale das jeweilige Spiel gekauft, oder erst gar nicht nicht mehr erworben.
Ausser bei Final Fantasy , aber das war ja nur ein Addon 😀 oder ein Remake,Remaster oder wie auch immer
Kann ich nachvollziehen. Nun stelle man sich aber vor, jeder würde so vorgehen und nur noch auf Sales warten. Dann kann sich die komplette Gaming Branche begraben.
Nachwievor eine Schande das anthem eingestellt wurde, das war Zuletzt durchaus in einen sehr guten Zustand und hätte nur noch weiter entwickelt werden müssen, also neue maps, Story etc. Gameplay hab ich bis heute nichts annähernd gespielt was da ran kommt, das war einfach so genial rum zu fliegen auch wie unterschiedlich sich die Javelins angefühlt haben, war erste Sahne, aber es war halt zu wenig von allem und zu anfang viel zu verbugt und undruchdacht, gerade was loot anbetrifft.
Eigentlich hätte es dem gameplay wegen einen gut ausgearbeiteten 2ten Teil verdient, aber naja bei EA seh ich sowieso nur noch schwarz und es ist echt eine Schande das bioware mit einem Zum Großteil durch KI aufgewerteten remaster der Mass effect Teile wieder ihre Reputation zu Unrecht verbessern konnte.
So ein Kram machen sonst irgend welche Mini Studios mit wenig Aufwand. Ich Prophezei jetzt schon das sowohl das nächste Dragon Age wie auch der nächste ME Teil die Erwartungen nicht erfüllen werden kann, denn bioware ist schon lange nicht mehr Bioware. Die einzigen die bei EA noch abliefern sind respawn.
Im Prinzip meine Worte, du hattest mehr Ausdauer bei der Umschreibung 😂😂 Lootsystem einfach nicht interessant, vor allem ab dem Zeitpunkt, wo es erst spannend werden sollte….
Verstehe den Diss nicht?! Die Legendary Edition der ME Trilogie fühlte sich deutlich runder und sauberer an, brachte für den ersten Teil einige Quality of Life Features, lief mit sauberen 60fps und merzte zum Teil Bugs der Originale aus – anders als der Schmutz, den Rockstar mit seiner GTA Trilogie dem Gamervolk unterjubeln wollte…
Kein Diss, nur die realität.
Weil es eben so gut wie kein Aufwand war und ein billiger weg, Reputation wieder gut zu machen, du bist scheinbar drauf reingefallen. 😉 ich sag ja nichts das es schlecht war, das heutige bioware ist und bleibt halt trotz des remaster ein sauhaufen und ich mag es nicht wenn sich dieser sauhaufen mit Lorbeeren des alten Bioware schmückt womit sie nichts mehr gemein haben.
GTA war von vornherrein schon bescheuert, weil sie mit der Mobile Version entwickelt wurde.
Ist das so eine Art Schuldeingeständnis darüber, dass der Kunde bewusst getäuscht wurde und eine Rückforderung über den Kaufpreis untermauert?
😂
Es ist wie in dem Kommentar vor mir nicht das erste Mal passiert. Das beste Beispiel ist wohl damals Star Wars the Old Republic (Swtor) gewesen, dass wurde min. 6 Monate zu früh auf den Markt gebracht, auf Drängen von EA. Da wusste BioWare auch, dass das Game längst noch nicht fertig war. Und wie sollte es sein, es gab täglich Hotfixes und wöchtenliche Patches zur Fehlerbehebung und Endcontent der nicht wirklich existent war. Viel später hat BioWare wie hier, das auch in einem Interview zugegeben.
Swtor konnte sich irgendwann stabilisieren und eine stabile und aktive Community aufbauen und für Neueinsteiger bietet das Game hunderte Stunden an Content.
Entweder dauert es zulange bis ein Spiel herauskommt durch zu lange Entwicklung oder mehrere Release-Verschiebungen oder es kommt zu früh und hat dadurch übermässig viele Bugs oder fehlende Inhalte. Oft werden auch Games als Early Access Version herausgebracht und bleibe in dieser Jahre oder kommenen nie zum “full Release”
Man kann ja von EA halten was man will. Es bleibt trotzdem ein Unternehmen, was vermeiden will unsinnig Geld zu verbrennen.
In meinen Augen tragen die ganzen Studios ein Großteil der Schuld immer mit. Wenn EA nachfragt, was das Release Zeitfenster sein könnte. Dann planen sie alles durch und passen alle anderen Projekte untereinander an. Fängt ein Studio an zu stolpern, kostet das Zeit und mehr Geld. Durch Verschiebungen, entstehen Lücken in den geplanten Veröffentlichung. Ergo keine Einnahmen. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass verschobene Titel sich Später mit andern Veröffentlichungen überschneiden. Was man grundsätzlich immer vermeiden will. Also ist die beste Entscheidung, als Unternehmern auf einen geplanten Release zu pochen und dann später nachzubessern.
Bioware hat den Mund mMn einfach zu voll genommen und EA hat deshalb den Stecker gezogen. Weil das verloren Geld und die Zeit nie mehr aufgeholt werden konnte. Denn der Plan was sie nach Antham machen wollten, muss ja auch eingehalten werden.
Ähnlich ist es bei Star Wars gewesen, total übernommen.
Wenn man jahrelang nix brauchbares zu Stande bringt,
dann bricht man die Entwicklung ab und hakt es als Fehlschlag ab.
Unter Druck dann noch was halbgares auf den Markt zu schmeissen,
beschädigt den Ruf des Entwicklers und des Publisher.
Bissel Umsatz haben sie sicherlich noch gemacht,
aber das “alte” Bioware war damit endgültig gestorben.
Leichter gesagt als getan.
Mitunter sind Investoren und Subventionsgeber daran interessiert, das Produkt auf dem Markt zu sehen oder ihr Geld zurückzuhaben (siehe Cyberpunk 2077).
Oder Skull & Bones von UbiSoft: Das Spiel ist seit Jahren in der Entwicklungshölle und wird nicht fertig. UbiSoft kann die Entwicklung aber nicht einstellen, da sie Subventionen von Stadt Singapur erhalten haben. Die Einstellung würde nicht nur bedeuten, dass sie Millionen an Entwicklungsausgaben wegwerfen, nein, sie müssten auch die Subventionen zurückzahlen.
Das kann UbiSoft sich nicht leisten.
Das “alte Bioware” existiert schon seit vielen Jahren nicht mehr. Nach Mass Effect 3 sind fast alle wichtigen Köpfe weggegangen.
Everquest Next und Titan wurden einfach eingestampft.
Es geht also doch wenn man keinen Sinn mehr in der Produktion sieht.
Wenn es nur um die Entwickler der ersten Stunde geht,
ist jedes Studio nicht mehr das alte.
Das sind halte keine Beamten auf Lebenszeit.
Ja. Mit dem eigenen Geld, nicht dem von Investoren oder externen Publishern. Und im Endeffekt: Everquest Next und Landmark haben Sony Online Entertainment das Genick gebrochen und letztlich dazu geführt, dass Sony das Studio verkauft hat.
“Titan” wiederum ist der Hauptgrund (bzw. die ganze Politik von teurer Entwicklung, die man dann nach Jahren wieder einstellt, weil man nicht zufrieden ist und Ambition und Wirklichkeit sich nicht vereinen lassen), warum ActivisionBlizzard 1.) nicht wirklich gut auf Blizzard zu sprechen ist und 2.) Blizzard inzwischen häufig die Pistole an die Brust setzt und auch immer wieder das Management austauscht.
Man kann durchaus teure und große Projekte einstellen – aber auch das hat äußerst harte Konsequenzen und kann ebenfalls den Ruf oder gar die Existenz kosten.
Ist ja nicht so als wäre das zum ersten mal vorgekommen, die Gründe sind interessant aber am Ende sind zahlende Kunden und der Ruf der Entwickler/Publisher die leidtragenden.
Dabei finde ich es ziemlich krass, dass seit Anthem nichts daraus gelernt wurde. Immer wieder werden unfertige Spiele als Vollpreistitel verkauft, wie jüngst Gollum…. das grenzt für mich schon an Betrug am Kunden und sollte verboten werden.
Warum Betrug? Wer die Katze im Sack bestellt, bekommt die Katze im Sack. Man sollte einfach Mal aufhören, neue Franchises blind vorzubestellen, dann würde der Trend vielleicht auch Mal wieder in eine andere Richtung laufen.
Genau die armen Entwickler und Publisher die wissentlich unfertige Spiele rausbringen und gar nichts dafür können, der böse dumme Kunde ist ja selbst schuld.
Bist du wirklich so unterkomplex?
Was soll unterkomplex sein bedeuten?
Ich habe nirgendwo geschrieben, dass ich das gut finde oder den Entwickler unterstütze, also dichte das nicht dazu. Fakt ist, EA und Bioware haben ein Spiel angeboten und wer sich dazu entschieden hat, das blind zu kaufen, ohne zu wissen welche Qualität das hat, ist eben selbst schuld und wurde nicht betrogen.
Bleibt trotzdem ein unguter Beigeschmack…. Nur weil es “Legal” ist, muss es nicht moralisch Angemessen sein! Gerade in dieser Branche war es Usus, ein fertiges Produkt auf den Merkt zu bringen, da es “bis vor Kurzem” nicht möglich war im “Nachhinein” Korrekturen vorzunehmen…. Nintendo lebt es vor, da kommen “Verfeinerungen”, keine Reparaturen!
Ich habe ebenfalls nicht geschrieben, dass das angemessenes Handeln des Entwicklers sein soll, aber genau deshalb sollte man eben neue Franchises, deren Qualität man noch nicht kennt, nicht blind kaufen. Aber das kann jeder machen, wie er es für richtig hält.
Also selbst zu NES und SNES gab es unfertige Spiele. Ansonsten würde es nicht so kranke Skip Speedruns geben. Bei Big Player gab es zudem neue Revisionen, die Sachen gefixt haben. Selbst bei einem Super Mario World.
Ob Vorbestellungen oder nicht, selbst wenn du das Spiel am Release Tag kaufst, ist es ja nicht besser. Klar kannst du Tage oder Wochen warten bis die Wertungen draußen sind aber das macht es auch nicht besser. Es bleibt trotzdem der Fakt, dass wissentlich ein unfertiges Spiel als fertiges Produkt verkauft wurde. Und da beziehe ich mich nicht mal nur auf Anthem, nach Anthem kamen noch so viele andere Spiele wo es genau so lief… wie gesagt das neue Gollum Spiel, Cyberpunk, Outriders, No Man Sky usw.
Jup, ob Vorbestellung oder Day1 Kauf ist an der Stelle egal. Beides gleich doof meiner Meinung nach bei einem neuen Franchise.
Natürlich macht es das auch nicht besser vonseiten des Entwicklers (habe ich auch nirgendwo behauptet), aber faktisch hast du ein Spiel vorbestellt und der Entwickler hat dir fristgerecht ein Spiel geliefert. Theoretisch hätte dir der Entwickler ein Spiel verkaufen können, das nach dem Startbildschirm nur einen schwarzen Bildschirm hat. Natürlich ist das nicht das, was man als Gamer will, aber halt das, was man bekommen KANN, wenn man etwas blind kauft. Aus meiner Sicht hätten es die Spieler selbst in der Hand, dem etwas entgegenzuwirken und einfach weniger blind vorzubestellen, dann würden auch weniger Entwickler auf die Idee kommen, eine verkorkste Entwicklung doch noch bis zum Release durchzuziehen, um dann halt irgendwas zu releasen, um durch den Hype die ganzen Vorbestellungen abzugreifen.
Ohne diesen Vorbestellerhype wäre Anthem vermutlich irgendwann mitten in dieser verkorksten Entwicklung eingestampft worden. Aber wenn der Entwickler weiß, wie er den Schaden kleiner halten kann, dann nutzt er das halt. Und nein, ich sage nirgendwo, dass ich das gut finde bevor mir das nun zum dritten Mal in den Mund gelegt wird, ich sage lediglich, dass die Spieler das zum Teil selbst in der Hand hätten.
„Anthem ist ein Social-Game, in dem du und deine Freunde auf Quests und Abenteuer-Reise gehen könnt. Es ist ein Spiel, an dem wir jetzt fast 4 Jahre gearbeitet haben und eins das nächste Jahr erscheinen wird. Ich denke, es wird der Start einer 10-jährigen Reise für uns sein.“
Patrick Söderlund, damals Vice President bei EA (aus einem MeinMMO Beitrag anno 2021)
EA Quellen „behaupten“, das das Spiel seit 2012 in Entwicklung war (auch ein älterer Artikel von euch) – auch wenn die Story, für Bioware Verhältnisse, mittelmäßig gewesen ist und es an Endcontent mangelte, traue ich keinem Team zu, kein gutes, aber durchaus solides Spiel in 15 Monaten aus den Boden zu stampfen. Ich vermute vielmehr, das ihm die 6 Monate bei Bioware wie 15 Monate vorkamen…😆
So weit ich weiß, hies es, dass die Entwicklung abgebrochen wurde und dann ein neues Konzept aufgesetzt wurde. Also je nach dem ….
Es gab einen großen Insider-Bericht von Jason Schreier zu dem ganzen Thema.
Kurzfassung:
Sie haben zwar Jahre an dem Spiel gearbeitet, aber das Team funktionierte nicht, es fehlte eine klare Führung und gemeinsame Vision. Daher lief die Entwicklung katastrophal und man hat kaum Fortschritte erzielt. Ständig waren Leute krank, hatten Burnout, es gab Probleme mit EA.
Als die Zeit dann drängte, kam ein neues Führungs-Team (Mark Darrah), hat neuen Schwung gebracht und auf “Wir müssen releasen” gedrängt und dann haben sie in relativ kurzer Zeit das Spiel eigentlich entwickelt.
Nachdem das Spiel dann raus war, sind eigentlich alle wichtigen Personen abgehauen und man hatte gar nichts mehr, was man nachschießen konnte. Das Main-Team hat dann aufgehört an Anthem zu arbeiten und mit Dragon Age weitergemacht.
Das Spiel sollte dann vom SWTOR-Team weiterentwickelt werden, die sind auch mit viel Eifer ran und hatten große Pläne, aber nach einem Jahr hat EA endgültig den Stecker gezogen.
Da muss zwischen 2012 und kA ungefähr 2019 über lange, lange Zeit sehr viel kaputt gewesen sein. Und niemand hatte die Kraft, die Probleme anzugehen – sondern die haben da relativ sinn- und ergebnislos vor sich hin gewurschtelt.
Das ist jedenfalls mein Eindruck von der Geschichten.
Danke für die Zusammenfassung. Das klingt nach einem puren Entwickleralptraum – überraschend dabei ist letztendlich, das es sich garnicht so kaputt anfühlte, es mangelte mE eigentlich nur an vernünftigem Endcontent und einer unterhaltsamen Storyline. Schade das das Swotr Team noch Energie aufbrachte, um sich für Endcontent zu wappnen und dann seitens von EA der Stecker gezogen wurde. Es gibt ja einige positive Bsp in der Gaming Geschichte, wo man noch das Ruder herumreißen konnte, sich etwas durchschnittliches zu etwas gutem mauserte. 🤷🏻♂️
Ich denke schon das EA gerne hier das Ruder herum gerießen hätte, aber das war bei Anthem aus finanzieller Sicht schlicht aussichtslos.
Die Ursachen dafür waren vielschichtig. Der reine PvE Fokus bedeutet regelmässig neue Inhalte um nicht langweilig zu werden, die Engine machte aber neue Inhalte in der Entwicklung sehr teuer. Es gab zwar einen Ingame Shop, es gab aber kaum Gründe da wirklich Geld auszugeben. So hätte das ganze Unmengen Geld gekostet, aber es war eher unwahrscheinlich das die Enttäuschten Spieler da nochmal viel Geld für ausgegeben hätten.
Dazu kommt das Bioware schon nicht genug Personal für den ursprünglich geplanten Regel Betrieb hatte, die hätten einen große überarbeitung nur stemmen können, wenn Dragon Age 4 erstmal auf Eis gelegt worden wäre.
Ich bin immer noch der festen überzeugung, dass man EA keine Vorwürfe machen kann, das Kind war dank vieler schlechter Entscheidungen von Bioware schon so tief in den Brunnen gefallen, das man nicht mehr machen konnte als den Schaden zu begrenzen
So hab ich die Geschichte auch in Erinnerung, echt blöd gelaufen, das Spiel hatte so großes Potenzial…
Das ganze Spielprinzip wurde während der Entwicklung verworfen und vom neuem Team kurzzeitig komplett umgebaut…
Wäre interessant zu wissen, wie die erste Version aufgebaut war, speziell im Endgame, oder dem Lootsystem, das war einfach fade…