Star-Entwickler glaubt, sein letztes Spiel floppte auch, weil es zu politisch korrekt war

Star-Entwickler glaubt, sein letztes Spiel floppte auch, weil es zu politisch korrekt war

Der Spieleentwickler Cliff Bleszinski, der unter anderem für Gears of War bekannt ist, verzeichnete zuletzt zwei dicke Flops. Vor allem sein Spiel LawBreakers soll gefloppt sein, weil es unter anderem zu politisch korrekt war.

Wer ist Cliff Bleszinski? Der Entwickler hat mit an dem Gears of War-Franchise gearbeitet und verließ, kurz bevor Fortnite erschien, das Studio Epic Games. Danach gründete er sein eigenes Studio mit dem Namen Boss Key. Das hat aber mittlerweile dicht gemacht, nachdem es zwei Flops entwickelte:

  • Lawbreakers erschien 2017 für PS4 und Windows und sollte ein kompetitiver First-Person-Shooter werden, schaffte es aber nie, eine Spielerbasis aufzubauen
  • Radical Heights, war ein Battle-Royale-Spiel, dem ebenfalls kein Erfolg vergönnt war

Vor allem über den Untergang vom Spiel LawBreakers äußerte sich Bleszinski nun. Einer der Gründe für das Scheitern soll gewesen sein, dass es zu politisch korrekt war.

Nervt mit “geschlechtsneutralen Badezimmern”

So beschreibt Bleszinski das Scheitern: Zunächst machte er klar, dass nicht nur die politische Korrektheit Schuld daran war, sondern auch viele andere Gründe. Es sei nur ein Problem von vielen gewesen, die LawBreakers zum Scheitern brachten:

  • So hätte er das Spiel komplett umdrehen sollen, als klar, was für ein Riese Overwatch wird – ein Spiel, mit dem Lawbreakers oft verglichen wurde
  • und er hätte seine eigenen Design-Ideen stärker durchsetzen sollen
LawBreakers Banner
Das Spiel LawBreakers floppte total

Dennoch war die politische Korrektheit eines der Kriterien. So gab Bleszinski mehrere Beispiele, was er und sein Studio falsch gemacht hätten:

Statt “dieses Spiel sieht gut aus”, wurde es “das Spiel mit dem ‘woke Bro’, der versucht, uns mit geschlechtsneutralen Toiletten seine dreckige Politik aufzudrängen”. Statt “diese Charaktere scheinen Spaß zu machen” war es “dies ist das Studio mit dem CEO, der sich weigert, seine weiblichen Charaktere sexier zu machen”. Statt “wen werde ich wählen” wurde es “ein weißer Kerl, der in seinem Spiel die Vielfalt der Schuhanzieher nutzt und dann in Interviews seine eigenen selbstgefälligen Fürze riecht”, anstatt das Produkt einfach … für sich selbst sprechen zu lassen.

Cliff Bleszinksi auf Instagram

Blezinski sagt, er bereue es, auf politische Korrektheit gesetzt zu haben. Er sagt noch, dass man sowas durchaus machen kann, wenn das Entwicklerstudio bereits einen Hit hat, der die Entwickler sichert. Dies galt aber nicht für Boss Key.

Radical Heights
Radical Heights sollte Boss Key nochmal retten, doch es floppte ebenfalls

Wie erging es dem Entwicklerstudio generell? Nachdem Bleszinski Epic verlassen hatte, gründete er Boss Key und machte sich gleich an die Arbeit von LawBreakers. Nachdem das Spiel allerdings nicht funktionierte wandte man sich in “einem letzten verzweifelten Versuch”, wie der Entwickler damals auf Twitter schrieb, dem Battle-Royale-Gerne zu und veröffentlichte das Spiel Radical Heights.

Der Shooter konnte sich allerdings nicht von der großen Konkurrenz rund um Fortnite oder PUBG abheben und scheiterte genauso. Er sorgte nur einmal bei einem Fortnite-Ausfall für viel Aufsehen.

Im Mai 2018 machte das Entwicklerstudio dann dicht. Das war nur 4 Jahre nach seiner Gründung.

Offenbar knabbert Bleszinski noch immer an dem Scheitern und schreibt auch fast 2 Jahre nach der Schließung weiterhin über die Gründe. Das ist durchaus verständlich, denn immerhin galt der Entwickler vor einigen Jahren noch als Genie und einer der einflussreichsten Entwickler, als er mit Gears of War große Erfolge erzielte.

Könnt ihr Bleszinski verstehen? Oder sagt ihr, dass das Scheitern auch ganz andere Gründe hatte? Wenn ihr nach erfolgreichen Shootern sucht, dann schaut doch hier vorbei:

Die 11 besten Multiplayer-Online-Shooter 2020 für PS4, Xbox One, PC
Quelle(n): Gamespot, VG247
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DrPimp

Wenn man nur den Trends hinterher rennt wird das auch nichts. Um sich als Legende zu etablieren, muss man über Jahre hinweg liefern. Gears of War war mal was Frisches. Er muss es halt wie der Hideo Kojima schaffen, außerhalb seiner bekannten Serie ein besonderes Spielerlebnis zu schaffen. Seine letzten beiden Games sahen öde und vom Band aus. Sorry.

Ich mochte das Gameplay von Lawbreakers echt gerne. Dem Spiel hat aber einfach Overwatch und der Hype auf das was Project Titan war das Genick gebrochen. Und evtl. noch das Hick Hack um das Bezahlmodell.
Ich glaube wenn das Spiel heute rauskäme würde es gut ankommen. Der Kerl ist aber halt auch gewöhnungsbedürftig.

Er muss sich fragen lassen. Diese anderen Spiele mit der er sein Spiel vergleicht, sind sie wirklich Sexier? mehr politisch unkorrekt?

Ist Fortnite ein sex sells spiel? Hat Fortnite mehr politisch unkorrekte community?

Schuld sind immer die anderen, ausser Mutti

Schuhmann

Overwatch ist halt wahnsinnig politisch korrekt. Das ist ja extrem divers und auch extra so gemacht von Anfang an: Mit jung/alt, Frau/Mann, alle Hautfarben, sexuelle Orientierungen – das sollte ja möglichst weltweit alle abholen.

Und Overwatch war ire erfolgreich.

Ich denke das Problem bei Lawbreakers war auch das Timing. Overwatch hat einen engen Zeitkorridor erwischt. So zwischen 2014 und 2017 war eine Lücke bei “Trend-Spielen”, weil LoL da ein bisschen runterging.
Und in diese Lücke ist Overwatch gefahren und dann kam Battle-Royale.

Was stimmen kann: Lawbreakers sollte sich ja eigentlich an so eine “Competitive hardcore-Spielerschaft” richten und das kann schon sein, dass die eher “edgy” drauf sind und dann eben was bewusst anders wollen als Kuschel-Optik und alles divers.

Deshalb reagieren ja auch manche so allergisch auf Fortnite – das ist denen zu knutschibussi.

Edit: “Politisch korrekt” war hier im Wortsinn gemeint, nicht als böser rechter Kampfbegriff, der Leuten irgendwas aufzwingt, nachdem ich mir jetzt auf Twitter 2h anhören durfte, dass ich schon AFD-Wähler bin, weil ich “politisch korrekt” sage.

Wildstar wollte auch Hardcore Raider ansprechen und es ist nun teil der Geschichte. Manchmal braucht man eben das Glück sprich timing um erfolgreich zu sein

und sein Lawbreakers erinnerte einfach an Nintendos Brawler aus der gleichen klasse. Irgendwie ein aufguss PC 2.0

Ja, kann sein das es schlechtes Timing wahr

Alzucard

Wildstar war wirklich gut. Lawbreakers war auch wirklich gut. Ich könnte fast ewig so weitermachen. Spiele gehen unter. Man darf keine trend games machen, wenn man nen kleines studio ist.

lIIIllIIlllIIlII

Denke ich auch – man versucht mit den Großen zu konkurieren und versagt dann, weil man outperformed wird in Ressourcen und Reichweite.

Kleines Studio klingt eher nach Spezialisieren und Nische suchen. Das heißt aber nicht, dass man aus der Nische keinen Erfolg haben kann und dann mit Vollgas einen neuen Trend begründenden kann.

Schuhmann

Mit den Trends ist es halt brutal.

Dieser “Hero-Shooter”-Trend -> Der wurde vermutet irgendwann 2014. Da haben alle angefangen, Hero Shooter zu machen.

Dann wurde Overwatch von Blizzard 2016 als erstes fertig und hat praktisch 90% des Markts bekommen -> Und alle anderen kamen zu spät.

Die einzigen, die halbwegs überlebt haben, waren Paladins, die eine Weile ganz gut boomten. Sonst haben das, glaube ich, alle bereut, diese Hero-Shooter gemacht zu haben, weil so gut wie alle übel gefloppt sind.

Das Zeitfenster war da winzig.

Parallel zu Overwatch 2016 startete der Battle-Royale-Trend mit H1Z1. Dann PUBG und Fortnite. Wer da dann aufspringen wollte, war auch schon zu spät dran eigentlich. Was dann an “Trendspielen kam”, die erst spät entwickelt wurden, sind ja auch alle eingegangen.

Außer Fortnite, die in 2 Monaten das BR-Ding gemacht haben, die hatten riesigen Erfolg.

Schuhmann

Was es gibt und was echt tödlich ist, ist so eine Abwärtsspirale. Das hab ich bei WIldStar beobachtet.

Da haben sich 2 Raider unterhalten und die hatten Angst, dass WildStar so klein und irrelevant ist, dass ihre Erfolge in WildStar nichts “zählen.” Dass es nichts bedeutet, die Nr.1 in WildStar zu sein, weil das Spiel zu klein ist.
Und das hat dann dafür gesorgt, dass das Spiel noch kleiner wurde.

Das kannst du bei vielen Spielen sehen, auch bei PvP-Spielen. Wenn klar wird “Das ist kein Hit, das ist nicht in”, dann hören Leute auf. Je mehr Leute aufhören, desto weniger sind noch da, um mit ihnen zu spielen. Irgendwann suchst du 5 Minuten nach einem Match und hörst auch auf.

Dieser Ablauf, diese Abwärtsspirale bei den Spielerzahlen -> Wenn das anfängt, geht’s gnadenlos runter und aufs Aus zu, weil “niemand” ein totes MMO spielen will. Das ist z.b. Lawbreakers passiert oder Battleborn oder Gigantic oder Paragon. Da kommst du nicht mehr raus.

Deshalb sind die ersten Monate für ein Spiel so enorm wichtig.

Das müsste dann ja auch bei Anthem so sein. Ich denke das kommst stark auf den Patch an der alles umkrempelt.

Nephalis

In punkto Sexier, hab ich auch keine Ahnung, weil ich Lawbreakers nie gespielt habe. Deswegen weiß ich nicht wie die Charaktere aussahen.
Aber man kann schon sagen, dass die Hautengen Klamotten von Tracer, Dva und Widow sexy sind. Vorausgesetzt, man findet das scheinbar allgemeine Schönheitsideal gut, welches in der westlichen Welt zu gelten scheint.

Aber ich glaube auch, du hast was falsch verstanden bezüglich der politischen Korrektheit. Fortnite ist so überaus politisch korrekt, genauso wie Overwatch, dass es schlimmer nicht geht. Aber genau da wäre eben der Punkt gewesen, eine Spielerschaft zu finden, der diese politische Korrektheit auf den Geist geht. Immerhin wäre es ein Kontrast zu dem was es eben schon gibt. Also ein Alleinstellungsmerkmal. Was natürlich nicht bedeutet hätte, dass es ausgereicht hätte um erfolgreich zu sein. Aber wie ich das verstanden habe, findet er ja regelmäßig Gründe die dazu beigetragen haben.

Mike

So ganz unrecht hat er nicht. Problem bei LawBreakers war aber, dass es 08/15 Artstyle hatte und dazu noch sone Art Parcour Gameplay. Hab einmal reingeschaut und wusste ist nicht meins.
Mit dem politisch korrekten Dingen bin ich zwiegespalten. Auf der einen Seite möchte ich Soviele wie möglich Spaß an einem Spiel haben können, auf der anderen Seite möchte ich aber auch etwas Realitätsflucht und eben nicht mit Politik belästigt werden.

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