Die frechste Mikrotransaktion in der Geschichte des Gamings kostete nur 2,50 € – Trotzdem war es ein großer Skandal

Die frechste Mikrotransaktion in der Geschichte des Gamings kostete nur 2,50 € – Trotzdem war es ein großer Skandal

Bethesda darf sich rühmen, für einen der umstrittensten DLCs der Videospielgeschichte verantwortlich zu sein. Doch obwohl es damals viel Aufregung aus der Community gab, erwies sich die Mikrotransaktion als Erfolg.

Um welche Mikrotransaktion geht es? Wer Oblivion gespielt hat und auf dem Rücken seines Pferdes durch die weite, offene Welt geritten ist, kennt vielleicht die umstrittene Pferderüstung. Die fanden Spieler aber nicht bei einem der vielen Händler in den Städten von Cyrodiil.

Nein, die Pferderüstung war ein kostenpflichtiger DLC. Und was für einer. Das rein kosmetische Item kostete damals 2,50 €, hatte aber abgesehen vom ästhetischen Wert keinen Nutzen. Sie verbesserte nicht die Abwehr des Pferdes oder half sonst irgendwie.

Das sorgte für einen großen Skandal. Die Community war außer sich, und es herrschte viel Unverständnis, warum für eine solch nutzlose Mikrotransaktion auch noch Geld ausgegeben werden sollte. Doch ein ehemaliger Entwickler von Bethesda verrät: Finanziell hat sich der Schritt gelohnt.

Oblivion ist für MeinMMO-Autor Christoph Waldboth das Spiel, zu dem er einmal im Jahr immer wieder zurückkehrt.

Damals ein Skandal, heute völlig normal

Was erzählt der Entwickler? Bruce Nesmith war als Quest-Designer an Oblivion beteiligt, später leitete er die Entwicklung von Skyrim. In einem Gespräch mit Videogamer erzählt er, dass die Pferderüstung finanziell ein großer Erfolg war.

Sie hat sich laut ihm millionenfach verkauft, und das, obwohl sich viele Spieler lautstark darüber beschwerten. Aus finanzieller Sicht war es die Aufregung also wert. Mit der Reaktion der Spieler habe man übrigens nicht gerechnet:

Sowohl Bethesda als auch Microsoft waren von der Reaktion darauf völlig überrumpelt, [wir] hatten das überhaupt nicht erwartet. Erst im Nachhinein konnte man erkennen, dass das nicht das war, was die Leute wollten, und dass wir ihnen im Grunde eine lange Nase gedreht haben, ohne es zu merken.

Bruce Nesmith via Videogamer

Das hauptsächliche Problem war laut Nesmith, dass Bethesda das erste Studio war, das eine derartige Mikrotransaktion verkaufte. Über die Jahre hinweg ist es völlig normal geworden, für kosmetische Items zusätzlich zum Vollpreis Geld auszugeben. Bethesda selbst hat bei Starfield zuletzt für Wirbel gesorgt, weil eine Quest kostenpflichtig angeboten wurde.

Das Prinzip Mikrotransaktionen sei dabei gar nicht so schlimm, fand damals auch der ehemalige Markteting-Chef des Studios, Pete Hines:

Die Leute wollen einfach das Gefühl haben, ein gutes Geschäft zu machen. Ich zahle 3 $ für herunterladbare Inhalte, aber es sollte besser cool sein – und Pferderüstungen sind einfach nicht cool. Wenn wir es also noch einmal machen müssten, würde ich sagen, wir sollten entweder bis später mit der Pferderüstung warten oder es billiger machen.

Pete Hines via gamesindustry.biz

Gab es weitere Mikrotransaktionen für Oblivion? Ja, die gab es, und nicht zu knapp. Allerdings waren die meisten davon wesentlich nützlicher, etwa ein Zaubererturm, in dem die Spieler wohnen konnten. Mit der Pferderüstung ist Bethesda auf jeden Fall in die Videospielgeschichte eingegangen. Das perfekte Spiel gibt es laut Bruce Nesmith ohnehin nicht: Ein Entwickler von Bethesda sagt: Ein Release ohne Bugs sei unmöglich

Quelle(n): kotaku.com
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