E-Sports-CEO soll an Drogenhandel über 33 Millionen Euro beteiligt gewesen sein, wird polizeilich gesucht

E-Sports-CEO soll an Drogenhandel über 33 Millionen Euro beteiligt gewesen sein, wird polizeilich gesucht

Dem philippinische Geschäftsmann Bernard „Bren“ Chong gehört die E-Sport-Organisation Bren E-Sports. Nachdem eine seiner Firmen Drogen im Wert von über 33 Millionen Euro geschmuggelt haben soll, wurde er nun zur Fahndung ausgeschrieben.

Bekannt ist Chong vor allem im Zusammenhang mit Mobile-Games wie Clash Royale oder Lords Mobile. Jetzt liegt ein Haftbefehl wegen Drogenschmuggel vor.

Das ist die Situation: Bereits im Mai 2019 beschlagnahmten die philippinischen Behörden 276,3 Kilogramm „Shabu“. Die Drogen sollen einen Wert von etwa 1,87 Milliarden Philippinische Pesos haben, was umgerechnet knapp 33 Millionen Euro sind.

Bei Shabu kann es sich sowohl um einen umgangssprachlichen Begriff für die Droge Methamphetamin als auch um ein Gemisch aus Meth und Koffein handeln. Diese Kombination ist in Teilen Süd- und Südostasiens verbreitet. Weitere Informationen zur Droge sowie Anlaufstellen für Suchtberatung findet ihr auf der Informationsseite des Vereins Suchtmittel e. V.

Inwiefern soll Chong beteiligt sein? Aufgrund seiner Verbindungen zur Transportfirma Fortuneyield Cargo Services Corporation, dem angeblichen Empfänger der Drogenlieferung, wurde gegen Chong im Juni 2021 ein Haftbefehl erlassen. Sein Team legte Widerspruch gegen die Entscheidung ein, dieser wurde jedoch abgewiesen.

Somit kann der Haftbefehl vollstreckt werden und Chong wurde zur Fahndung ausgeschrieben. Die Behörden riefen den Geschäftsmann dazu auf, sich zu stellen, um allen Beteiligten „den Ärger zu ersparen“.

Drogenschmuggel ist ein sehr ernster Fall und eine nicht-kautionsfähige Straftat. Die NBI ist beauftragt, Flüchtige unabhängig von ihrem Status aufzuspüren und zu verhaften.

Joey Moran vom National Bureau of Investigation (NBI) der Philippinen via bilyonaryo

Das sind die Anschuldigungen: Fortuneyield Cargo Services Corporation habe 20.000 Philippinische Pesos als Anzahlung und 76.807,50 Pesos für die Ladung bezahlt. Das entspricht insgesamt circa 1.700 Euro.

Zahlungen derartiger Summen seien nicht ohne das Wissen und die Einwilligung des Managers möglich, so ein 7-seitiger Beschluss der Anklage. Somit läge ein hinreichender Verdacht gegen Chong vor.

Die Philippinen sind bekannt für ihre besonders strenge Drogenpolitik. Die Verfolgung von Verbrechen im Zusammenhang mit unerlaubten Substanzen wird mit dem Comprehensive Dangerous Drugs Act aus dem Jahr 2002 geregelt.

Der Import gefährlicher Drogen kann mit einer lebenslänglichen Haft bis hin zum Tod bestraft werden. Zusätzlich werden hohe Geldstrafen erhoben. (via Human Rights Library)

Chong wehrt sich gegen die Anschuldigungen

Das sagt Chong: Am 02.08.2022 äußerte er sich via Twitter zu den Anschuldigungen. In dem Thread stritt er alle „Behauptungen, die seinen guten Namen zerstören könnten“ kategorisch ab. Er sei ein Investor und Unternehmer und investiere in Firmen und Personen, in denen er Potenzial sehe.

Auch der E-Sport-Journalist Jake Lucky hatte über den Fall berichtet. Nachdem Chong sich an ihn gewandt hatte, um seine Seite der Geschichte zu erzählen, postete Lucky ein Video des Geschäftsmanns.

Darin sagt Chong, er habe niemals etwas Illegales getan, die Artikel über ihn seien alle unwahr. Lucky fügte hinzu, Chong habe lediglich in die Firma investiert, sei jedoch „hands-off“ gewesen, habe also keine direkte Beteiligung an den Geschäften gehabt.

Ich hoffe, dass die Leute, die wirklich Zeit mit mir verbringen, die mich wirklich kennen, Charakterzeugen sein können. [Sie] können der Welt erzählen, was für eine Art Mensch ich bin. Ich glaube an das Justizsystem. Ich glaube, dass die Wahrheit sich durchsetzen wird und dass sie die Unschuldigen beschützen.

Bernard Chong via Twitter

YouTuber Ash „ClashWithAsh“ äußerte sich positiv über Chongs Charakter, entschied sich aufgrund der Schwere der Anschuldigungen jedoch dafür, die Partnerschaft vorübergehend zu pausieren, bis „Bren in der Lage ist, seinen guten Namen reinzuwaschen und seinen Ruf wiederherzustellen.“ (via Twitter)

Fans und Bekannte des Geschäftsmanns zeigten sich bestürzt auf Twitter. Andere stellten Verbindungen zur beliebten Serie Breaking Bad und deren Hauptperson Walter White her oder sprachen über den Einzug der Korruption im E-Sport.

Bernard Chong ist auch aktiv in der Szene des Mobile-Games Clash Royale des finnischen Studios Supercell. Deren erfolgreiches Spiel Clash of Clans wurde jetzt 10 Jahre alt und feierte auf ungewöhnliche Art.

Quelle(n): kotaku, Daily Tribute, bilyonaryo, YouTube
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