Ein Schotte wird zum Millionär, weil er ein erfundenes Land gleich zweimal verkauft

Ein Schotte wird zum Millionär, weil er ein erfundenes Land gleich zweimal verkauft

Ein Schotte schwärmt von einem südamerikanischen Land und wird damit reich. Was niemand weiß: Das Land existiert auf keiner Landkarte. Doch irgendwann fliegt der Schwindel auf und er landet sowohl in Frankreich als auch in England im Gefängnis.

Um wen geht es? Der Schotte Gregor MacGregor wird 1786 in Edinburgh als Sohn eines ehemaligen Kapitäns der East India Company geboren. 1803 geht er zur britischen Marine, um 1810 folgt er Simón Bolívar nach Südamerika.

Dort kämpfte er mal mehr oder weniger erfolgreich für verschiedene Freiheitsbewegungen und wurde mehrfach für seine Dienste ausgezeichnet.

Poyais, ein märchenhaftes Land, welches gar nicht existiert

Der Betrüger „kauft“ Land: Und dann beginnt der große Betrug, den sich MacGregor ausdenkt. Er landet an der sogenannten Mosquitoküste, einer historischen Enklave, die zum größten Teil im Osten Nicaraguas und zum anderen Teil in Honduras liegt.

Dort überredet er dann einen Großgrundbesitzer, ihm ein verlassenes Land zu überlassen, im Austausch gegen ein paar Waren. Als selbsternannter Prinz von Poyais kehrt er nach Großbritannien zurück.

Der Betrüger verkauft“ sein Land: Zurück in London erzählt er jedem, dass er der Prinz von Poyais sei. In kurzer Zeit steigt er innerhalb der britischen High Society rasant auf. Doch seine Erzählungen über Poyais sind so märchenhaft, dass viele Briten darauf hereinfallen.

Und um seiner Erzählung Glaubwürdigkeit zu verleihen, setzt er auf etliche Tricks, für die er sich mit weiteren Leuten zusammenschließt:

  • MacGregor beschreibt Poyais als traumhaftes Land mit vielen Ressourcen wie Gold, seltenen Früchten und sauberem Wasser. Das kommt bei den Zuhörern gut an.
  • Der Schotte eröffnet mehrere Büros für die poyaisianische Gesandtschaft und verkauft Anteilsscheine des Landes.
  • Er druckt poyaisianisches Geld und tauscht dieses gegen echtes Geld interessierter Personen ein.
  • Unter dem Pseudonym Captain Thomas Strangeways veröffentlicht er ein Buch, welches das sagenumwobene Land Poyais beschreiben sollte.

Hunderte von Menschen glauben die Geschichte und investierten in das unbekannte Land. MacGregor wurde in Rekordzeit zu dem, was man heute als Multimillionär bezeichnen würde.

Britische Siedler reisen nach Poyais“ und finden ein leeres, ödes Land vor

Wann flog der Schwindel auf? 1822 machten sich rund 240 Menschen, darunter viele ältere Menschen, mit zwei Schiffen auf den Weg nach Poyais. Als sie ankamen, fanden sie nicht das beschriebene Paradies vor. Stattdessen trafen sie auf ein Land, das leer, unwirtlich und voller Insekten war.

50 Personen überlebten und kehrten nach London zurück, der Schwindel flog auf. MacGregor war aber bereits nach Frankreich geflohen.

Der zweite Verkauf in Frankreich: In Frankreich versuchte er den Schwindel erneut und verkaufte wieder Poyais an seine Zuhörer. Und wieder so erfolgreich, dass im Herbst 1825 Franzosen in See stachen, um das gelobte Land zu entdecken. Nur finden die Franzosen genau das leere und unwirtliche Land vor, wie die Engländer ein paar Jahren zuvor.

Die französischen Behörden witterten aber wohl den Betrug, wurden misstrauisch und MacGregor landete nun im Gefängnis, zunächst in Frankreich und später in England. In beiden Ländern musste er jedoch keine langen Haftstrafen absitzen.

Der Schwindler kehrt nach Südamerika zurück und erhält eine Pension

Wie geht die Sache aus? Nach seinen Haftstrafen verliert sich seine Spur. Er soll in 1830er Jahren irgendwo in Europa untergetaucht sein. Am Ende kehrte er nach Südamerika zurück, ließ sich in Venezuela einbürgern und erhielt für seine jahrelangen Dienste als General im venezolanischen Unabhängigkeitskrieg eine Pension.

Moderne Schwindler: Auch in der Moderne gibt es Schwindler, deren Tricks erstaunlich gut funktionieren, sodass dutzende Personen darauf hereinfallen: Ein Betrüger nutzt einen bekannten Streamer, damit Zuschauer ihre Hardware zerstören. Das funktioniert deswegen, weil es zum Image des umstrittenen Streamers passt: Ein Betrüger bringt gerade junge Menschen dazu, ihre PS5 und Fernseher zu zertrümmern

Quelle(n): xataka.com
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SuperGreg
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