Das seltenste Ende in Baldur’s Gate 3 hat niemand je gesehen. Denn es ist unerreichbar, aber doch in den Spieldateien vorhanden.
Baldur’s Gate 3 stellt euch bis zum Ende des Spiels vor sehr, sehr, sehr viele Entscheidungen. In zahllosen Dialogen und bei der Interaktion mit Hunderten NPCs formt ihr langsam die Geschichte und damit letztlich auch das Ende, auf das eure Heldentruppe zusteuert.
Vor einigen Tagen hatte Larian veröffentlicht, dass nur 34 Spielerinnen und Spieler ein bestimmtes Ende in Baldur’s Gate 3 gesehen haben: Das Ende, bei dem Lae’zel ihr Aufstieg von Königin Vlaakith verwehrt wird und sie daraufhin ihr eigenes Leben beendet.
Doch es gibt ein Lae’zel-Ende, das ist sogar noch seltener – denn absolut niemand hat es erreicht. Das liegt daran, dass man das Ende überhaupt nicht erreichen kann, obwohl es vollständig in den Spieldaten vorhanden ist.
Warum kann man das Ende nicht erreichen? Obwohl das Ende in den Spieldaten gefunden wurde, gibt es keine Möglichkeit, es gegenwärtig zu erreichen. Denn die Bedingungen, die diese End-Sequenz auslösen würden, schließen einander aus. Um das Ende zu erreichen, müsste man als Lae’zel eine Githyanki bleiben.
Das Ende tritt ein, wenn man von Vlaakith abgelehnt wird, weil man Orpheus nicht getötet hat. Wenn man allerdings als Lae’zel spielt, Orpheus rettet und ihn in einen Gedankenschinder verwandeln lässt, tötet er sich am Ende immer selbst – was Vlaakiths Auftrag erfüllt.
Dadurch, dass man Orpheus zuerst aber „am Leben gelassen hat“, wird die Sequenz, in der man Vlaakith um den Aufstieg bittet, immer automatisch übersprungen. Sie findet nicht statt.
Oder anders gesagt: Diese Szene ist schlicht nicht erreichbar, ohne die Spieldaten zu manipulieren.
Die entsprechende Szene könnt ihr im Video des YouTubers SlimX sehen, ab Minute 4:19:
Was zeigt diese Szene? Die Szene läuft ganz ähnlich ab, wie bei der Gedankenschinder-Variante, auch wenn die Worte der Erzählerstimme etwas anders sind. Doch auch hier könnte man die Entscheidung treffen, das Leben von Lae’zel zu beenden – und sieht einer der wenigen Augenblicke, in denen sogar Minthara mal jemanden von einer dummen Tat abhalten will.
Gibt es noch mehr solcher Inhalte? Ja, eine ganze Menge sogar. Denn inzwischen wissen wir, dass Baldur’s Gate 3 während der Entwicklung eine ganze Menge Inhalte gestrichen hat, die eigentlich geplant waren. Das lag auch daran, dass Larian ein russisches Studio komplett umziehen lassen musste, um die Mitarbeiter vor den Folgen des Krieges zu schützen.
Daher gibt es in den Spieldaten viele alte Ideen oder vollständig ausgearbeitete Szenen, die man aber niemals zu Gesicht bekommen kann – zumindest nicht auf normale Art und Weise. Dataminer, die sich durch die Spieldateien wühlen, können teilweise fertige Sequenzen aber aufzeigen und geben einen kleinen Blick darauf, was noch alles hätte in Baldur’s Gate 3 stattfinden können.
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