Activision Blizzard cancelt wichtigsten Twitch-Streamer zu CoD Warzone, nimmt seinen 20€-Skin aus dem Shop – Nach Tweet

Activision Blizzard cancelt wichtigsten Twitch-Streamer zu CoD Warzone, nimmt seinen 20€-Skin aus dem Shop – Nach Tweet

Der 32-jährige Nick „Nickmercs“ Kolcheff ist der größte Twitch-Streamer zu Call of Duty: Warzone. Seit dem 31. Mai hatte er sogar einen eigenen Skin im Spiel. Doch das hielt nicht lange. Activision Blizzard entfernt den Skin nun nach einem kritischen Tweet.

Wer ist das?

  • Nickmercs hatte 2018 seinen Durchbruch auf Twitch, im Umfeld von Ninja und Fortnite. Damals sprang sein Zuschauer-Schnitt von knapp 3.000 auf über 17.000
  • Während Ninja an Popularität verlor, wurde Nickmercs in den letzten Jahren zu einem der angesagtesten Shooter-Streamer auf Twitch, unter anderem mit Apex Legends und Call of Duty.
  • In den letzten 30 Tagen war er mit Abstand der größte Streamer zu Call of Duty: Warzone auf Twitch. Mit 1,9 Millionen gesehenen Stunden und 14.500 Zuschauern im Schnitt lag er auf Platz 1. Andere bekannte CoD-Streamer wie TimTheTatman oder DrDisrespect sind mittlerweile auf YouTube.

Diese Skins bekam er nun: Nickmercs und TimTheTatman bekamen jetzt, Ende Mai, zur Season 3 Reloaded ihre eigenen Skin-Bundles in Call of Duty MW 2 und Warzone 2.

Das Bundle von Nickmercs erschien am 31. Mai und enthielt einen Operator-Skin, 2 Waffen-Blueprints, einen Charm und einen Sticker.

Die 2.400 Call of Duty-Punkte, die man dafür hinlegen muss, kosten 20 €.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Personenbezogene Daten können an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Link zum Twitter Inhalt

Um diese Kontroverse geht es nun bei Nickmercs: Die Vereinigten Staaten von Amerika sind politisch tief gespalten, gerade seit der Ära von Donald Trump. In den USA gibt es eine Dauer-Debatte zwischen der LGBTQ-Community und deren Gegner, die wir in dieser Schärfe in Deutschland kaum nachvollziehen können.

Der Call of Duty Broadcaster, Chris Puckett, hat am 7. Juni auf Twitter ein Video gepostet, wie Gegner der LGBTQ-Community auf Demonstranten losgingen. Es ging bei der Demonstration offenbar darum, ob eine Schule den Juni als „Pride-Month“ anerkennt.

Dazu schrieb Nickmercs:

„Sie sollten kleine Kinder in Ruhe lassen. Das ist das wahre Problem.“

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Personenbezogene Daten können an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Link zum Twitter Inhalt

Kurzes Twitter-Statement löst gewaltige Reaktionen aus

Warum ist die Aussage problematisch? Die relativ vage Aussage von Nickmercs wirkte auf viele so, als unterstelle er, dass Transmenschen oder Homosexuelle irgendwie pädophil sind oder kleine Kinder „umerziehen wollen“, irgendwas in der Richtung.

In jedem Fall wurde das klar als transfeindliche Aussage interpretiert. Denn gerade die Verbindung von LGBTQ+ zu “Kleinen Kindern” ist etwas, das emotional aufgeladen ist.

So vertritt die Harry-Potter-Autorin “J. K. Rowling” die These, dass sich minderjährige Mädchen fälschlicherweise als transsexuell identifizieren, weil sie aus der Rolle der Frau hinauswollen und lieber Jungs sein möchten, weil die es in der Gesellschaft angeblich leichter hätten. Rowling wurde für diese Ansicht scharf kritisiert.

Das war die Reaktion auf die Aussage: Der Tweet von Nickmercs wurde 11,4 Millionen Mal angezeigt.

Personen aus dem Umfeld von Call of Duty oder dem E-Sport haben sich daraufhin von Nickmercs distanziert.

Loopy, Coach von Vexed Gaming, schrieb:

„Ich werde nie wieder eines deiner Events schauen oder dort arbeiten. Ich kann nicht guten Gewissens für einen Scheinheiligen arbeiten. Ich bin Marine und ich hab geschworen, die Verfassung zu beschützen und aufrechtzuerhalten, die Demonstrationen beschützt und gleiche Rechte für alle fordert.

„Liebe und Frieden“ für alle, außer du bist schwul oder trans? So ein Loser!“

Activision Blizzard nimmt Skin-Bundle aus dem Shop

So reagiert Activision Blizzard: Der offizielle Account von Call of Duty schrieb heute, am 9. Juni, man habe das „NICKMERCS“-Operator-Bundle aus dem Store von Modern Warfare 2 und Warzone entfernt. Dazu hätte, „recent Events“, neue Entwicklungen, geführt.

Man betont bei Activision Blizzard, dass man den Pride-Monat mit den Angestellten und der Community feiert.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Personenbezogene Daten können an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Link zum Twitter Inhalt

Dieser Schritt von Activision Blizzard rief wiederum viele Befürworter von Nickmercs auf den Plan, die forderten, Activision Blizzard solle sich um “die eigenen Probleme” kümmern. Nickmercs habe nichts Falsches gesagt.

Einige kündigten an, sie wollten ab sofort nie wieder was von Call of Duty kaufen.

Nickmercs entschuldigt sich nicht, hat die Aussage anders gemeint

Was sagt Nickmercs dazu? Der scheint seinen Tweet unproblematisch zu finden. Er wollte damit niemanden verärgern.

Er sei gerade Vater geworden und daher habe sich seine Perspektive verändert. Lehrer oder eine Schule sollten nicht “über diese Dinge sprechen”. Er wollte mit seinem Tweet ausdrücken, dass er und seine Frau mit ihren Kindern über „diese Dinge“ reden möchten, niemanden sonst.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von Twitch, der den Artikel ergänzt.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Personenbezogene Daten können an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Link zum Twitch Inhalt

Den Tweet finde er nicht falsch und will sich auch nicht dafür entschuldigen. Einzig bei dem Broadcaster Chris Puckett entschuldigt er sich dann doch, nach seiner Reaktion habe der wohl einiges abbekommen. Das wollte Nickmercs nicht.

Das steckt dahinter: Der Tweet von Nickmercs “Sie sollen die kleinen Kinder in Ruhe lassen” ist so vage, dass man alles hineinlesen kann, gerade in der aufgeheizten Stimmung der USA.

Wenn Nickmercs geschrieben hätte “Die Schule sollte die kleinen Kinder mit dem Thema nicht behelligen. Ich will meinen Kindern das als Vater erklären”, wäre das sicher auch kontrovers gewesen, aber sicher nicht derart.

Activision Blizzard musste jetzt erneut einen Skin, der auf einer realen Person basiert, aus dem Store nehmen. Man hatte das schon mal mit einem Overwatch-Profi durch.

Nach „Sinatraa“-Affäre: Blizzard streicht besondere Ehre für besten Spieler in Overwatch

Quelle(n): kotaku
Deine Meinung? Diskutiere mit uns!
15
Gefällt mir!
Passwort vergessen

Bitte gib Deinen Benutzernamen oder Deine Email-Adresse ein. Du erhälst einen Link, um ein neues Passwort per Email zu erstellen.