Generation Z sind die neuen Nichts-Tuer, nachdem Millennials das Stigma vor 10 Jahren ablegten

Generation Z sind die neuen Nichts-Tuer, nachdem Millennials das Stigma vor 10 Jahren ablegten

Die Millennials mussten sich eine Zeit lang den Vorwurf gefallen lassen, dass sie „Nichts-Tuer“ seien. Heute leidet die Gen Z unter dem Stigma.

Um welches Stigma geht es? Für die Millennials machte rund um den Beginn der 2010er der Begriff NEET die Runde. Er steht als Abkürzung für ein Stigma: nicht in Ausbildung, Schule oder Arbeit (Englisch: Not in Education, Employment or Training). Böse Zungen sagen auch: Nichts-tuend.

Jetzt zeigt ein Bericht von der Internationalen Arbeitsorganisation (kurz: Ilostat), dass die Generation Z sich zusehends dieser unrühmlichen Bezeichnung ausgesetzt sieht (via Ilostat).

Wer gehört zu Gen Z und den Millennials? Zur Gen Z werden alle gerechnet, die zwischen 1996 und 2012 geboren wurden. Davor kommen die Millennials oder Generation Y ab 1980.

Eine Generation in der Bredouille

Wie steht es um die Gen Z auf dem Arbeitsmarkt? Auch wenn die Gen Z den einstigen Höchststand der Arbeitslosigkeit unter den 15- bis 24-Jährigen noch nicht erreicht hat, sieht es bedenklich aus. In den frühen 2000ern war im globalen Durchschnitt fast jeder fünfte junge Mensch von NEET betroffen, berichtet die Arbeitsorganisation. In den Daten aus dem Jahr 2022 geht ein Wert von 23,5 Prozent hervor.

Der Bericht zeigt, dass sich bereits vor der Pandemie die Lage verschlechtert hat: Von dem 2012 erreichten Tiefstand von rund 22 % stieg die Quote langsam an. Mit der Pandemie machte sie dann einen Sprung auf knapp 25 % und sinkt seither wieder langsam ab.

Beim Blick auf die globale Verteilung wird klar, wie unterschiedlich der Wert je nach Land ausfällt. Der Nahe- und Mittlere Osten, Afrika und Asien weisen tendenziell weit höhere Werte auf als Europa oder Nordamerika, heißt es seitens Ilostat in einer weiteren Veröffentlichung zum Thema.

  • Deutschland: 7,4 Prozent
  • Brasilien 20,4 Prozent
  • Argentinien: 16,1 Prozent
  • Italien: 15,9 Prozent
  • USA: 10,9 Prozent
  • Russland: 12,2 Prozent
  • Israel: 15 Prozent
  • Indien: 25,9 Prozent
  • Südafrika: 31,7 Prozent

Sind die Unterschiede nicht sehr gering? Auch wenn 25 % und 22 % nah beieinander liegen, stehen hinter diesem 3%-Unterschied Millionen junge Menschen. Dabei ist es für die Gesellschaften langfristig egal, ob sie unverschuldet oder aus freiem Willen in dieser Situation sind.

Die Internationale Arbeitsorganisation fordert in ihrem Bericht deshalb alle Regierungen weltweit auf, Maßnahmen zu ergreifen, um mehr junge Menschen in Ausbildung, Studium, Arbeit oder Schule zu bringen.

Warum sind so viele junge Menschen nicht in Beschäftigung? Die Internationale Arbeitsorganisation nennt hierfür verschiedene Gründe, wie die Pandemie, Kriege und weitere Krisen. Sie alle haben dazu beigetragen, die globale Wirtschaft zum Stottern zu bringen. NEET sei ein Resultat der aktuell schwierigen Lage. Junge Erwachsene finden sich in der Regel weder bei uns noch in ärmeren Ländern in einer Position der Stärke wieder, wenn Unwägbarkeiten eintreten, heißt es.

Wer mehr zu den Problemen der jungen Menschen auf dem Arbeitsmarkt wissen möchte, findet einen breiten Hintergrund sowie Umfragen zu dem Thema zum Beispiel in diesem Artikel auf MeinMMO: Generation Z ist oft zu spät, verschwendet Arbeitszeit und fällt häufig wegen mentaler Probleme aus, zeigen Umfragen

Quelle(n): Titelbild, unsplash, 3djuegos.com
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Unbeachtet der Tatsache, das schon seit Äonen die Älteren über die Jüngeren klagten und schwindende Werte, Disziplin, Tüchtigkeit und Anstand attestierten, so ist es meiner Meinung nach dennoch so, dass sich der Markt von einem Arbeitgeber zu einem Arbeitnehmermarkt gedreht hat. Allein schon durch die Demographie bedingt ändern sich die Hebel der Verhandelnden.

Darüber hinaus leben im “Westen” Größtenteils nur noch junge und mittel alte Menschen, die echte Entbehrungen nur noch aus Büchern und Filmen kennen. Die wenigsten werden mit den Erzfeinden der Menschheit konfrontiert: Hunger, Krieg und Seuche.

Selbst wenn einige Menschen tatsächlich echten Hunger erdulden müssen oder in den Krieg zogen oder eine Pandemie der Marke “ultra light” durchmachten, so ist der Großteil der Gesellschaft gut behütet aufgewachsen und musste nur subjektive Entbehrungen auf sich nehmen von denen die Meisten nicht unmittelbar Existenzbedrohend sind.

Dadurch verändern sich natürlich Anspruchshaltung an das eigene Leben und auch gegenüber anderen.

Man stelle sich nur mal vor, der Strom und das Internet würde für eine Woche ausfallen.

Nur wer eine gesicherte Existenz hat, hat Zeit und Kraft sich über individuelle, persönliche Erfüllung Gedanken zu machen. Die Sinnfrage kommt nur dann, wenn ich genug Freizeit habe darüber zu sinnieren.

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